Konntest Du eigentlich die Schauplätze wie z. B. den Bauernhof in Frinton-on-Sea auch mal selbst besuchen und besichtigen?
Einige Schauplätze habe ich tatsächlich besucht. Den Bauerhof in Frinton- on- Sea gibt es so nicht mehr.
Konntest Du eigentlich die Schauplätze wie z. B. den Bauernhof in Frinton-on-Sea auch mal selbst besuchen und besichtigen?
Einige Schauplätze habe ich tatsächlich besucht. Den Bauerhof in Frinton- on- Sea gibt es so nicht mehr.
Mir ist das immer, immer sehr wichtig.
Bei der Ostpreußensaga habe ich ja auch sehr ausführlich darüber geschrieben, was wahr ist und was nicht - hab auch Quellen verwiesen. Als ich die Bücher schrieb, hatte Gebbi - der Sohn von Gebhard zu Putlitz schon einiges an Land, was früher der Familie gehörte, zurückbekommen oder gekauft. Er hat sich in der gegend sehr engagiert.
Dennoch gab es Leute - Menschen, die in der DDR und damit mit der damaligen sozialistischen Propaganda großgeworden waren. Gutsbesitzer waren für sie "Junker" - Ausbeuter, Großgrundbesitzer, die nur nahmen und nicht gaben.
Das war sicherlich oft so, aber nicht immer und nicht in Putlitz.
Dann kamen meine Bücher heraus und viele in der Gegend lasen sie, hinterfragten plötzlich die Geschichte. Und es tauchten Stimmen auf, von Leuten, die auf dem Gut gearbeitet hatten oder von Kindern, deren Eltern auf dem Gut angestellt gewesen waren. Und nun wurde die Geschichte, die ich beschrieben hatte, bestätigt.
In der Gemeide gab es eine große Diskussion. Über drei oder vier Jahre. Und dann wurde der Platz vor dem Rathaus zum "Gebhard zu Putlitz Platz" ernannt - offiziell mit Schild.
Ich war an dem Tag da. Es war sehr ergreifend. "Gebbi" war auch sehr, sehr ergriffen und er sagte: "Ohne Ihre Bücher wäre das nie geschehen." Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber ich möchte es glauben.
"Gebbi ", der Sohn von Frederieke und Gebhard zu Putlitz, ist letztes Jahr leider verstorben.
Aber sein Vater und seine Familie haben wieder einen Stand in der Gegend erfahren, eine Anerkennung.
Und wohlmöglich mag das auch an meinen Büchern liegen.
Nicht nur im jüdischen Glauben, aber dort auch, sagt man: Man ist erst wirklich tot, wenn man vergessen wurde.
Ruth und Ilse werden nun nicht nur der Familie und der Freunde der Familie lange im Gedächtnis bleiben, sondern vielen anderen auch. Und somit leben sie länger. In uns allen.
Und wir können das, was ihnen wichtig war, weitergeben - den Kampf gegen den Nationalsozialismus, den Kampf gegen das Böse.
Mich würde ja mal interessieren, ob Ruth noch später Kontakt mit Freddie/ Edith Nebel hatte, sie womöglich wiedergesehen hat?
Ich weiß es - aber ich verrate es erst im nächsten Buch
Herzlichen Dank!
Die Geschichte mit Spitz ist wahr. Sie steht in ihrem Tagebuch und sie hat sie wohl auch immer wieder erzählt, später. Ich musste nur den passenden Moment finden, um sie einzubauen.
Olivia war schon älter als Ruth - so um die zehn Jahre. Ende zwanzig damals. Aber reifer war sie nicht.
Was Dir alles auffällt Gucci . Ich bin so durch das Buch geprescht, hab da nicht nach links und rechts geguckt. Aber es ist richtig, sowas darf nicht passieren.
Es passiert leider immmer wieder, auch wenn wir das Manuskript von rechts auf links drehen. Blöd, aber ist so.
Ihr Lieben, ich bin sehr froh über die Leserunde hier. Bei den Büchereulen sind Leserunden, im Vergleich zu manch anderen Plattformen, immer wie ein "nach-Hause-Kommen".
Allerdings hab ich gerade einen Schicksalsschlag zu verkraften - zu erleben ... zu durchstehen ... ich weiß noch nicht, wie mir das gelingen wird und wie sehr ich deshalb an der Leserunde teilnehmen kann. Im Moment weine ich einfach nur immerzu.
Es geht nur um einen Hund - meinen Hund, Balu. Mein Seelenhund.
Er ist fast 13, ein Malamute und ein Herzchen. Ich habe ihn also seit gut 12 Jahren und er ist fast immer an meiner Seite.
Nun hat er Krebs - Prostatakrebs. Unheilbar, sehr agrressiv.
Ich muss entscheiden, wann er geht. Ich kann es entscheiden und das ist sowohl Segen wie auch Fluch.
Diesen Hund liebe ich sehr, sehr, sehr.
Vor zehn Jahren bin ich an Krebs erkrankt. In der Zeit vor der Diagnose ging es mir nicht gut, aber ich wusste nicht, warum. Und mein Hund hat damals keine Leckerchen mehr von mir genommen. Er wollte nicht mehr kuscheln, er war immer bei mir, kam aber nicht mehr nahe.
Dann kam die Diagnose und die OP - nachdem der Tumor weg war, hat er plötzlich wieder gekuschelt, Leckerchen genommen.
Seitdem war er mein kleiner Indikator für mich. Es gab Tage, da hat er wieder keine Leckerchen genommen - aber bald wusste ich, eine läufige Hündin war unterwegs (denn dann hat er auch nicht gefressen, sondern am Tor gelegen und hatte Sehnsucht) - das ging immer schnell vorbei.
Und nun hat er Krebs. Noch leidet err nicht sehr, bekommt Schmerzmittel. Aber die Entscheidung, die ich treffen muss, ist eine Entscheidung in den nächsten Wochen, nicht Monaten oder gar Jahren.
Es ist nur ein Hund, aber dieser Hund ist ein Teil meines Lebens, meiner Seele. Er darf nicht leiden, aber wann ist es der richtige Zeitpunkt, ihn gehen zu lassen?
Ich werde es herausfinden - herausfinden müssen.
Das hemmt mich gerade bei so ziemlich allem, was ich zu tun habe - auch bei der Leserunde.
Und dann bin ich in der kommenden Woche auch noch 3 Tage in Berlin. Da kann ich auch nicht hier sein.
Bitte entschuldigt das. Ich werde versuchen, alle Beiträge nachzulesen.
Wenn ihr aber wichtige Fragen habt, Fragen zum Buch, an mich - stellt sie hier, damit ich sie nicht überlese.
Herzlichen Dank
Ulli
Es prallen Welten aufeinander. Das ist nicht immer einfach.
Ja, dafür ist es vermutlich auch da. Für mich ist es manchmal etwas zu viel. Aber ich mag Reihen auch nur komplett lesen oder gar nicht.
Nicht jeder liest Reihen komplett oder steigt in Band eins ein. Ich finde es auch für mich immer sehr hilfreich, Altes nochmal aufzuarbeiten, zu wiederholen. Man möge es mir verzeihen.
Ganz herzlichen Dank!
Didi hat Recht - die Stadt Krefeld hat das Motto: "Die Stadt aus Samt und Seide".
Krefled hatte zur Zeiten Friedrich des Großen das Monopol auf Seidenstrumpfweberei und war deshalb eine der reichsten Städte in Europa. Durchgesetzt haben das die von der Leyen - in die Familie hat eine Frau eingeheiratet, die bald Europa vertreten soll.
Naja - ganz viel Geschichte und so.
Ganz herzlichen Dank.
Was wohl am britischen Mandat lag, oder? Auch dort hat man den Ernst der Lage nicht erkannt oder wollte einfach die Araber nicht zornig machen. Palästina war damals ja auch kein Land in dem Milch und Honig floß.
Ja, genau. Es gab damals schon bewaffnete Konflikte mit den Palästinensern. Was ja auch zu verstehen ist - plötzlich sagt jemand, dass ist jetzt nicht mehr euer Land.
Warum kein Brief aus Palästina durchkommt ist mir vollkommen klar, man will die Verbindungen unterlaufen und es den deutschen Juden so schwer wie möglich machen ins Ausland zu gelangen. Denn sind sie erst einmal im Ausland, kann man die Kuh nicht mehr melken...
Das stimmt nicht so ganz. Man hat den Juden sehr wohl erlaubt, das Land zu verlassen - sie mussten nur so gut wie alles an Wertsachen zurücklassen. Aber es gab kein Land, dass sie aufnehmen wollte. 1939 hat Palästina legal keine Juden mehr aufgenommen.
1. Hast Du den Abschnitt doch noch nicht beendet? Welche Bedeutung Edith Nebel (Ruths Schiffsbekanntschaft) noch spielt, steht doch in diesem letzten Abschnitt.
2. Stimmt, das verwundert, wobei die Autorin natürlich auch vergessen haben kann, Briefe von Ilse, Tante und Hans zu erwähnen. Beim Buchschreiben wird man nicht unbedingt daran denken, wessen Briefe wir in den Erwähnungen mglw. vermissen, weil Autorin an viele andere Dinge denkt, die sie unterbringen muss. Sollte Hans und Tante tatsächlich Ruth nicht schreiben, ist umso bemerkenswerter dass sie Edith Nebel vorschlägt ihren Cousin zu adoptieren.
3. Da dort Deutsche/ ?Österreicher Dienst machen, vermute ich, dass man vielleicht zwar Englisch im Amt sprach/ Formulare sind ja auch auf Englisch, doch nicht abstreiten wird Deutsch zu verstehen und auch hoffentlich bereit war es zu sprechen. Ruths Protest auf dem Boden liegend wird sie bestimmt mit der deutschen Sprache untermalt haben.
Zu 2. - es gab Briefe von den Verwandten aus Deutschland. Von Hans, Ilse und anderen - nichtsagende Briefe, weil alle wussten, das sie der Zensur unterworfen waren. Sie wurden geöffnet und gelsen und sollte etwas gegen das Regime darin stehen, konnte es dem Schreiber schlecht ergehen. Das war schon vor Kriegseintritt so.
Es gab also nichtssagende Postkarten und Briefe. Die habe ich nicht erwähnt - weil .. ich sie nicht erwähnt habe. Mea culpa. Fand ich nicht wichtig. Jetzt denke ich, ich hätte es doch erzählen sollen. Naja, zu spät.
Zu 3. - Amtssprache war Englisch, ihren Protest hat Ruth allerdings auf Deutsch geführt. In meiner ersten Fassung hatte ich einige Textstellen auf Englisch geschrieben. Der Verlag meinte allerding, dass das nicht so gut sei, weil nicht jeder das versteht. Und jede Textstelle zu kennzeichnen, unterbricht den Lesefluss enorm. Deshalb haben wir das so gemacht, wie es nun ist.
Ich möchte nochmal klarstellen, dass ich es nicht ungern lese, bei mir ist es nur so, dass ich es nicht zu jeder Zeit am Tag lesen kann, weil mich das Gelesene sehr mitnimmt. Heute tagsüber ging es im dritten Abschnitt ganz gut
Das habe ich schon so verstanden und ich kann das nachvollziehen. Ich glaube aber, bei Tante Li ist das anders und ich halte nichts davon, Bücher zuende zu lesen, die einem nicht liegen - mach ich ja auch nicht.
Ich lese es auch ungern. Vorher dachte ich, dass das ein spannendes Thema für mich wäre - aber irgendwie zieht es mich nicht so recht weiter.
Dann lass es doch.
Danke euch allen.
Ich hätte jetzt gerne weitergelesen.
Ich bin noch nicht ganz fertig mit Band 3 ... bei der Hitze zu schreiben ist auch wirklich nicht ganz einfach ... sorry.
Martha hatte Depressionen. Ich habe habe auch Familienmitglieder mit dieser Krankheit und um ehrlich zu sein - ich verstehe die Krankheit nicht, sehe aber, dass es eine ebensolche ist (ich verstehe ja auch Krebs nicht ... oder Parkinson ...oder oder oder)
So eine Karnkheit kommt ganz plötzlich, oft auch unerwartet (ihr/ihm geht es eigentlich doch gut, anderen geht es viel schlechter) - es hat eben nichts mit den äußeren Umständen zu tun, sondern mit den inneren, warum auch immer.