Beiträge von Ulrike Renk

    Zitat

    Original von hollyhollunder


    Es war mein erstes Buch von Ulrike, aber sicherlich nur der Startschuss zu ihren anderen Büchern. Mir war gar nicht bewusst, dass alle nach ähnlichem Muster ein bisschen auf tatsächlichen Geschehnissen und Personen basieren. Die Heilerin habe ich schon hierliegen.


    Die schönsten Geschichten schreibt ja irgendwie das Leben. Ich habe Glück, dass mir immer wieder so wunderbare Geschichten geschenkt werden.


    Und ich freue mich sehr, dass euch das Buch gefallen hat.


    LG


    Ulli

    Ja, das ist so - ich wollte eigentlich immer HR schreiben, aber nicht nicht so oberflächlich. Mein Lieblingsbruder ist Historiker bei den Franziskanern und beim Bistum Münster und wollte immer, dass ich über die Andechs-Meraner schreibe, weil er über sie geforscht hat. Das wollte ich aber bisher nicht.
    Und dann sagte er irgendwann, dass er dieses Tagebuch von Abraham ter Meer gefunden hätte - in irgendeinem Archiv. Und Abraham ter Meer hat eben Anna te Kloot geheiratet. Mein Bruder hat mit das Tagebuch geschickt und so nahm alles seinen Lauf.
    Und das ist auch gut so, finde ich. :grin

    Ja, ich bin Robyn auch ganz doll dankbar. Wir schreiben uns immer noch, telefonieren und schicken uns Sachen. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin inzwischen ein bißchen Teil der Familie.
    Deshalb bin ich ja auch so froh, dass ich auch noch mehr über die Familie schreiben durfte/ darf.


    Seit 1740 bin ich jetzt irgendwie mit den te Kloots verbunden ... ist schon irgendwie irre, wie das geht.


    streifi, du hattest geschrieben, dass dir ein wenig das Drama fehlt - im Taifun, vielleicht auch beim Brand in Hamburg. Der Unterschied ist ja, wenn man nach tatsächlichen Begebenheiten eine fiktionale Geschichte schreibt, kann man nicht einfach so eingreifen als Autorin. Wahre Dinge müssen wahr bleiben.
    Das ist für die Dramaturgie eines Buches weitaus schwieriger, als wenn man sich einfach alles ausdenkt.
    Aber für mich sind diese Geschichten - und alle meine historischen Romane beruhen auf Tatsachen und echten Personen und Lebensgeschichten - so viel schöner und leibhaftiger.
    Ich liebe es.
    Und freu mich, wenn es den Lesern auch gefällt.


    LG


    Ulli

    Kinder in der Familie zu verteilen war tatsächlich nicht unüblich. Kinder zählten wirklich erst, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht hatten und für die Familie quasi einen Wert darstellten. Die Sterblichkeit war einfach sehr hoch.


    Auch meine Oma hat eine ihrer Töchter ihrer kinderlosen Schwester überlassen - etwas, was für uns heute unvollstellbar ist.


    LG


    Ulli

    Das mit den Dienstboten war unterschiedlich. Es gab festangestellte, aber auch Lohndienstboten, die man quasi buchen konnte.
    Die wurden natürlich bezahlt.
    Wie die Familien, die sich bei Gelegenheiten Personal ausgeliehen haben, es gemacht haben, kommt darauf an. Eigentlich hatte eine Magd einen festen Monatslohn - egal wo sie arbeitet.


    LG


    Ulli

    Hallo ihr Lieben,


    ich bin sehr gespannt, wie ihr das Buch findet und schon ganz hin und weg von den Kommentaren.
    Gerne antworte ich auch auf persönliche Fragen im anderen Thread.
    Aber erstmal hier:


    Zitat

    Kurz vor Weihnachten soll Julius seine ersten Kleider bekommen, da ist er dann ein halbes Jahr alt. (Seite 50) Was hat er denn bis dahin an?? Nur in Tücher gewickelt oder ähnliches?


    Ja, Kinder wurde früher bia zum Alter von einem halben Jahr gepuckt. Erst dann bekammen sie die ersten Kleider - und es waren Kleider, egal ob Junge oder Mädchen.


    Zitat

    Wofür wurde Salpeter gebraucht?


    Salpeter wurde als Sprengstoff gebraucht, als (würd) Konservierungsmittel, aber vorangig als Düngestoff. Guano ist stark Stickstoffhaltig und somit ein guter Dünger für die nährstoffarmen Böden in Deutschland.


    Und dann noch:

    Zitat

    Allerdings war mir nicht ganz klar, warum sie Emilia eigentlich nicht mitgenommen haben.


    Naja, das war mir auch nicht ganz klar - aber fest steht, dass es nicht ungewöhnlich war, Kinder innerhalb der Familie zu der damaligen Zeit von einem zum anderen zu geben. Kinder hatten damals eine andere Bedeutung - eigentlich zählten sie erst wirklich, wenn sie erwachsen waren. Davor gab es zu viele Todesfälle. Auch waren die familiären Strukturen anders - die Familie als Ganzes zählte, nicht die Kleinfamilie wie heute - Vater, Mutter, Kind. Oft wurden Kinder innerhalb der Familie quasi herumgereicht. Um Bindungen und die Folgen machte sich keiner Gedanken. Es war also quasi natürlich zu überlegen, wo Emilia am Besten aufgehoben sein würde. Sie war acht, ging zur deutschen Schule - sie blieb also da, bei der Tante, die eh Verluste gehabt hatte. Da ist Kompensation und Gegebenheit gleichfalls im Spiel.


    @ Suzann

    Zitat

    Ich tue mich ein bisschen schwer damit in die Geschichte hineinzukommen.


    Das tut mir leid. Ich schwafel eigentlich gerne am Anfang eines Buches und auch hier hatte ich selbst eher das Gefühl erst langsam (aber mit einem dramatischen Ereignis) in die Geschichte einzusteigen, aber jeder empfindet da anders.


    Ich hoffe, ich habe erst einmal alle Fragen beantwortet.


    Liebe Grüße


    Ulli