Ich bin gerade ein wenig aufgewühlt, auch traurig und ich hadere.
Vor Jahren habe ich angefangen Familiensagas zu schreiben - Familiengeschichten, die es wirklich gab und gibt. nach Tagebüchern, Briefen, Berichten. Wahrheit mit einer guten Prise Fiktion. Aber immer nahe an der Wirklichkeit.
Ich weiß, ich habe damit viele andere AutorInnen "inspiriert" und schon bald schossen Familiensagas aus dem Boden, wie die Pilze im Herbstwald. Manche sind rein fiktiv, andere sind angelehnt an große Familien - aber das jemand so Zugang und Material von und aus den wahren Familien verarbeitet, wie ich das tue, ist, glaub ich, eher selten.
Fiktive oder fast fiktive Familierngeschichten können viel mehr Drama haben, einen anderen Spannungsbogen, können die heutige Zeit 150 Jahre zurück versetzen - das Leben heute in einem damaligen Setting. Das macht Netflix ja auch gekonnt.
Serien werden immer beliebter - Buchserien, Fernsehserien, Netflix und Co. Immer ein Cliffhänger am Ende, so dass man hinfiebert zur nächsten Folge.
Das wahre Leben spielt andere Melodien, es mäandriert, es schlängelt sich. Schicksal ja - hochdramatisch - oft nicht. Cliffhänger - eher selten.
Ich möchte das aber nicht - wennich Spannungsliteratur schreiben wollte, würde ich Krimis schreiben. Das kann ich auch, das habe ich schon bewiesen.
Aber Familiensagas sind ein Bild der Familie - DER Familie, über die ich schreibe. Mal poetisch, mal tatsächlich auch langweilig, mal schwurbelig - weil SIE ES WAREN. Es ist die Zeit. Nein, ich werde nicht den Tagesschaumodus in Buch aus der Literatenszene von 1890 schreiben. Das geht nicht. Nicht für mich. Andere könne n das. Das sollen sie auch machen und ihre LeserInnen begeistern.
Ich hoffe, ein paar LeserInnen folgen auch Paula und ihrer Familie - die durch das Leben mäandrierte.