Beiträge von Ulrike Renk

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    Original von dschaenna



    Ein bisschen verwirrt hat mich die Geschichte um Oskar gelassen, den fand ich etwas "unnötig", also sagen wir mal so: Mir hätte es auch absolut einleuchtend geklungen, wenn Elsa einfach aufgrund von Heimweh und dem Rest der Familie wieder nach Hause gewollt hätte. Aber das ist schon Jammern auf sehr hohem Niveau :lache Ich hab mir einfach gedacht: Hm, was genau macht der jetzt denn da? Ich hab in der Figur einfach keinen "Mehrwert" gesehen außer Lesezeit. Aber vielleicht habe ich etwas überlesen oder mir ist das nicht aufgefallen, dann bitte ich sehr um Hinweis :-)


    Naja, Oskar hat es wirklich gebeben und er hat halt Elsa darüber nachdenken lassen, ob sie in Deutschland bleibt oder nicht.
    Möglicherweise ist es ein Fehler von mir, Fakten aufnehmen zu müssen in diese halbfiktiven Geschichten.

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    Original von Lesebiene
    Hannah ist tot. Sie starb zwar an Herzinfarkt, aber die Geschwulst im Bauch war Krebs.


    Mir war gar nicht bewußt, dass Krebs bereits 1910 diagnostiziert wurde. Weiß jemand, wann die erste Krebsdiagnose stattgefunden hat?


    Den Begriff gibt es schon sehr lange für Geschwüre.


    Wikipedia sagt:


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    Die deutsche Bezeichnung von bestimmten Tumoren und Geschwüren mit „Krebs“ stammt aus dem Altgriechischen, wo durch karkínos (º±Áº¯½¿Â) ebenfalls sowohl das Tier (Krebs bzw. Krabbe) als auch die Krankheit (Krebsgeschwür, Karzinom) benannt wurde. Als Bezeichnung für Geschwüre taucht der Name zuerst im Corpus Hippocraticum auf. Im 2. Jahrhundert n. Chr. erläutert Galenos die Herkunft des Namens: „… und an der Brust sahen wir häufig Tumoren, die der Gestalt eines Krebses sehr ähnlich waren. So wie die Beine des Tieres an beiden Seiten des Körpers liegen, so verlassen die Venen den Tumor, der seiner Form nach dem Krebskörper gleicht.“– Galenos von PergamonAristoteles bezeichnete als Krebs oberflächlich feststellbare, in benachbarte Organe infiltrierende und einwachsende Geschwüre (etwa fortgeschrittener Hautkrebs oder Brustkrebs).Die Bezeichnung „Krebs“ (lateinisch cancer) findet sich beispielsweise auch für Geschwüre bei Geschlechtskrankheiten („Schanker“) und im Wort „Wasserkrebs“ für Noma.[8]Im Mittelalter galt der Brustbereich dem Tierkreiszeichen Krebs zugehörig (vgl. Homo signorum).

    Ich weiß gar nicht, ob es so schlau vonmir ist, dies hier zu sagen - aber ich verkaufe ein Expose und einen Plot an den Verlag. Ichhabe eine recht konkrete Vorstellung dvon, wie das Buch dann werden wird .... aber ... aber es wird doch immer anders.
    Der Aufbau Verlag vertraut in mich als eine der Hausautorinnen, was wirklich ein großes Privileg für mich ist. Und der Verlag kann auch nichts dafür, dass sich oft ein Buch beim Schreiben doch etwas anders "dreht" als ich es gedacht habe. Leider ist das meistens so.
    Die Geschichte hat ihr Eigenleben.
    Ich wollte viel mehr WW1 als Thema haben, aber dann hat mich der Aborigines Protaction Act gepackt und das war mir mir plötzlich ein viel wichtigeres Thema (mal abgesehen davon, dass die Familiengeschichte ja nicht fiktiv ist).
    Manchmal wird also ein Buch etwas anders als vom Verlag eingekauft, vermarktet und geplannt. Bei diesem Buch liegt der Fehler ganz klar bei mir und ich rechne es Aufbau hoch an, dass sie dennoch immer wieder begeistert von meinen Büchern sind.

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    Original von dschaenna


    Je länger ich über die Verbindung von Otto und Elsa nachdenke: Sie macht sich ja schon relativ viele Gedanken, aber komischerweise nicht wirklich über die Tatsache, was die Leute über den Altersunterschied denken würden, wenn die zwei sich offenbaren würden.


    Das war doch sicherlich in Australien zu der Zeit auch nicht Gang und Gäbe und wohl eher verpönt, oder?


    Überraschenderweise war das nicht so - natürlich waren Männer grundsätzlich eher älter als die Frauen, alleine um die Versorgung zu sichern, aber es gab auch Ehen, die anders waren. Und Ehen in der Familie war damals viel weniger ein Tabu als heute.


    Verpönt waren eher Standesunterschiede, aber in Australien war auch alles bunt gewürfelt und gemischt - das Land war ja gerade knapp 100 Jahre wirklich von Europäern besiedelt und die kamen aus allen Schichten und alles war möglich.
    Standesdünkel, wie in Europa, gab es nur in den höheren Schichten.


    Welche denn?


    Das ist so ein wenig wie Pest und Cholera - wir hatten überlegt, die Daten wegzulassen, aber das hätte ich dann auch doof gefunden ...

    Joan Wengs Kriminalroman "Feine Leute" ist ein Buch, für das ich Zeit braucht. Zeit, um all die kleine, feinen Hinweise, die Wortspiele, die zeitgenössischen Anmerkungen richtig zu verstehen und dann zu genießen.
    Das ist kein Buch mit viel Action, kein Buch mit viel Blut und schockierenden Momenten oder Schilderungen - es ist eine sehr gelungene Momentaufnahme aus dem Berlin der 1920er Jahre.
    Ein klassischer Kriminalroman, den man vermutlich nur wirklich schätzen kann, wenn man diese Art der Romane kennt und liebt.


    Ich liebe "Feine Leute" und freue mich auf den zweiten Teil, wobei ich mir ein Personenregister durchaus wünschen würde, denn auch wenn man sorgfältig liest, wird es manchmal etwas kompliziert.


    Joan Weng wünsche ich nach diesem Debut viele weitere Bücher in ihrer sehr eigenen, aber auch sehr gelungenen Sprache. Wer sie einmal live erlebt hat, weiß, was ich meine.

    Ich war jetzt ein paar tage nichthier, habe das Buch aber (nochmal) gelesen.
    Für mich ist und bleibt das ein fabelhafter Roman mit einer sehr eigenen, sehr schönen Sprache. Man kann dieses Buch nicht nebenbei lesen, man muss die feinen Nuancen, die kleinen Hinweise beachten.
    Aber wenn man das tut, dann ist es ein Highlight.


    Danke für dieses tolle Buch und die Leserunde. Ich freue mich auf weiter Bücher von dir.

    Ich finde die Beziehungsgeschichte von Carl und Paul sooooo echt, weil es eben oft so ist.
    Man redet nicht miteinender oder eneinander vorbei, missversteht sich, verletzt unwissentlich den anderen ... gerade junge Beziehungen sind ja so.
    Es ist toll geschildert.