Beiträge von tedua

    1842: Emilia wächst in Othmarschen auf und verlebt eine glückliche Kindheit. Doch eines Tages wandern die Eltern zusammen mit Emilias jüngerem Bruder Julius nach England aus, und Emilia wird zu Onkel und Tante nach Hamburg geschickt. Dort ändert sich ihr bisher beschauliches Leben. Im Jugendalter lernt sie Carl Gotthold Lessing kennen und verliebt sich in ihn. Er ist Kapitän und nicht „standesgemäß“, so dass ihre Verwandten und Eltern gegen eine Heirat sind. Doch Emilia und Carl heiraten trotzdem, und Emilia geht fortan als Kapitänsfrau mit auf große Fahrt. Recht bald wird sie schwanger und bekommt ihr erstes Kind, dem schon im darauffolgenden Jahr das zweite Kind folgt. Carl und Emilia überlegen sich, nach Australien auszuwandern. Sie erhoffen sich dort eine bessere Zukunft für ihre kleine Familie.

    Mein Leseeindruck:

    Ich liebe dieses Buch; es gehört schon jetzt zu meinen Lese-Highlights des Jahres 2014!
    Beschrieben wird in Romanform das Leben von Emilie Bregartner und Carl Gotthold Lessing und ihrer Familie. Die Geschichte beruht also auf wahren Begebenheiten, was für mich besonders faszinierend ist. Emilia muss eine sehr starke und beeindruckende Frau gewesen sein!
    Sehr gut gefallen hat mir, dass ihr Leben wirklich von Anfang an beschrieben wird. Wir lernen sie im Buch bereits als Kind kennen und begleiten sie dann auf ihrem Lebensweg, der wirklich abenteuerlich und spannend war!
    Ulrike Renk hat dabei einen Schreibstil, der so schön und intensiv ist, dass ich wirklich das Gefühl hatte, neben Emilia zu gehen und alles so zu erleben, wie sie es erlebt hat. Auf den letzten Seiten flossen dann bei mir auch die Tränen, so bewegt hat mich ihre Geschichte und die ihrer Familie.

    Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist, dass wir am Ende auch erfahren, was tatsächlich auf Tatsachen beruht und was Fiktion ist. So ein Nachwort fehlt mir in vielen Historischen Romanen, aber hier ist es vorhanden!
    Einziger Kritikpunkt von mir ist der Titel des Buches. Ich mag ihn zwar, könnte mir aber auch vorstellen, dass viele Leser anhand des Titels mit falschen Erwartungen an das Buch herangehen und dann vielleicht enttäuscht sein werden. Wer hier nämlich einen Auswanderungsroman erwartet, der in Australien spielt, der wird sich bis Seite 400 gedulden müssen. Der größere Teil der Romans spielt in Deutschland und unterwegs „auf großer Fahrt“.
    Mir hat das Buch aber auf jeden Fall mehr als gut gefallen; ich empfehle es uneingeschränkt weiter!

    Schottland 1826: Quentin und seine Frau Mary reisen von New York zurück nach Edinburgh, um den Nachlass von Quentins Onkel Sir Walter Scott zu regeln. Sir Walter ist überfallen worden. Es gibt Hinweise auf seinen Tod, auch wenn man seine Leiche nicht gefunden hat. Auf dem Schiff, das Quentin und Mary zurück nach Europa bringt, lernen die beiden den Arzt McCauley sowie eine geheimnisvolle Frau namens Brighid kennen. Sie kam als blinder Passagier auf das Schiff und kann sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern.


    Es geschieht noch so viel mehr in dem Buch, aber mehr möchte ich dazu nicht schreiben, denn es würde schon zu viel verraten.


    Die Geschichte spielt im Jahr 1826, aber es gibt im ersten Abschnitt des Buches auch immer wieder Kapitel, die 1745 ff spielen. Zunächst weiß man nicht, was die beiden Handlungsstränge miteinander zu tun haben; das wird erst im Laufe der Geschichte klar. Bis dahin ist es sehr geheimnisvoll und rätselhaft, was ich sehr liebe!


    Die ganze Atmosphäre des Buches ist wunderbar geheimnisvoll, rätselhaft und mysteriös. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil es einfach so spannend war und ich wissen wollte, wie denn nun alles zusammenhängt.


    Die Charaktere sind sehr schön beschrieben. Sie haben Tiefe, wirken echt und lebendig.


    Die Handlung ist komplex und sehr durchdacht. Dieses Buch sollte man nicht nur "nebenbei" lesen, sondern mit voller Konzentration, damit man nichts "verpasst".


    Es gibt zu dem Buch bereits einen ersten Teil, nämlich "Die Bruderschaft der Runen". Man kann aber "Das Vermächtnis der Runen" auch ohne Vorkenntnisse lesen. Ich kenne den ersten Teil leider auch noch nicht, hatte aber trotzdem keine Schwierigkeiten, in die Handlung dieses Buches hineinzufinden.


    "Das Vermächtnis der Runen" bekommt fünf Sterne von mir, denn es war ein echter Lesegenuss!

    Köln 1899: Alma ist 19 Jahre alt, als sie von ihm Vater zwangsverheiratet wird mit Hermann, der Alma mitnimmt nach Samoa. Für Alma ist es nicht nur eine Reise ans andere Ende der Welt - ihr ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt! Sie muss sich an die neuen Lebensumstände, an eine neue Sprache, eine fremde Kultur und letztlich auch an ihren Ehemann gewöhnen. Außerdem ist da noch ein Geheimnis in ihrer Familie, über das sie immer wieder nachgrübelt. Und dann hat sie sich auf der Seereise in ihre neue Heimat auch noch in einen australischen Seemann verliebt!


    Mein Leseeindruck:


    Das Buch ist ganz einfach zauberhaft und wundervoll! Es hat alles, was für mich einen guten Roman ausmacht. Die Geschichte hat mich sofort auf der ersten Seite packen können. Ich habe mit Alma mitgefiebert, gehofft, gebangt, geweint, geliebt. Die Geschichte ist sowohl spannend als auch romantisch. Zudem ist der Schauplatz Samoa natürlich noch ein Bonus. Eine wundervolle exotische Kulisse, die das Fernweh geweckt hat beim Lesen.


    Ich bin sehr froh, dass es eine Fortsetzung geben wird, auf die ich mich schon heute sehr, sehr freue!

    Samoa 1905: Die junge Henriette wandert in die deutsche Südsee-Kolonie aus. Ihre Eltern und die jüngere Schwester Ella sind bereits auf Samoa, doch Henriettes Zwillingsschwester Sophie musste aus gesundheitlichen Gründen bei der Großmutter in Deutschland bleiben. Henriette vermisst ihre Schwester sehr und ist nicht wirklich glücklich auf Samoa. Das ändert sich erst, als sie Tamatoa begegnet und Gefühle für ihn entwickelt. Doch kann ihre Liebe wirklich eine Chance haben?


    Mein Leseeindruck:


    Wieder einmal hat Beatrix Mannel es geschafft, mich in eine fremde exotische Welt zu entführen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, Henriette auf ihrem Weg zu begleiten und Abenteuer mit ihr zu erleben.


    Die Geschichte ist sehr fesselnd und immer wieder überraschend. Oft dachte ich, ich wüsste genau, wohin die Geschichte führt, doch dann passiert etwas völlig Unvorhergesehenes und alles ist wieder anders.


    Beatrix Mannel schreibt sehr mitreißend; man kann in die Geschichte regelrecht eintauchen. Dabei ist der Schreibstil sehr flüssig und tiefgreifend. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und sind mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen.


    Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin!

    1890: Die Gouvernante Charlotte reist von Berlin nach England, um hier eine neue Stellung anzutreten. Sie soll die 8-jährige Emily unterrichten, die erst vor kurzem ihre Mutter verloren hat. Schnell schon stellt sich heraus, dass es in der Familie und um Lady Ellens Tod Geheimnisse gibt, die auch Emily sehr belasten. Das Mädchen hat Alpträume und scheint schlafzuwandeln. Charlotte möchte Emily gerne helfen und beginnt Nachforschungen anzustellen.


    Mein Leseeindruck:


    Dieses Buch hat mich sehr begeistern können. Es ist atmosphärisch dicht, geheimnisvoll, düster und mysteriös, so dass ich es am liebsten in einem Rutsch hätte durchlesen wollen. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich die Geschichte von Charlotte und Emily fesseln können.


    Das Schöne an diesem Buch ist, dass man als Leser mitraten kann. Was ist mit Lady Ellen wirklich geschehen? Was geschieht mit Emily? Gibt es tatsächlich Geister, oder gibt es für alles eine rationale Erklärung?


    Mal scheint alles klar zu sein, doch dann tauchen wieder neue Fakten oder Begebenheiten auf, die wieder alles ändern und alles möglich erscheinen lassen.


    Auch die Charaktere haben mich überzeugen können. Sie wirken authentisch, echt und lebendig. Ich konnte mich in Charlotte zum Beispiel sehr gut hineinversetzen und habe mit ihr gefühlt und gebangt.


    Dass die Geschichte in England spielt, ist für mich ein weiterer Pluspunkt, denn ich liebe England und habe mich wirklich gedanklich dorthin versetzt gefühlt. Die Beschreibungen des alten Herrenhauses, des unheimlichen Waldes und des typisch englischen Dorfes mit der Pfarrkirche und dem gemütlichen Teehäuschen haben mich begeistert.


    Kurzum: Das Buch hat volle fünf Sterne verdient! Ich habe es sehr genossen, diesen Roman zu lesen und freue mich auf weitere Bücher von Susanne Goga!

    Klappentext:
    New York, 1922. Als die fünfzehnjährige Louise aus dem verschlafenen Kansas in die turbulente Metropole aufbricht, um dort als Tänzerin ihr Glück zu machen, ist sie wenig begeistert, dass sie von einer Anstandsdame begleitet wird. Die deutlich ältere Cora ist eine Frau mit traditionellen Wertvorstellungen, der die freizügige Art ihres Mündels missfällt. Was Louise an New York fasziniert, irritiert Cora. Doch was Louise nicht ahnt: Cora hat eigene Gründe für die Reise. §Hinter der Fassade der gradlinigen Anstandsdame verbirgt sie ein Geheimnis. Während Louise sich Hals über Kopf in das Abenteuer New York stürzt, begibt sich Cora auf die Spur ihrer Vergangenheit ...
    * Meine Meinung *
    Ein großartiges Buch!
    Ich muss leider sagen, dass ich bisher erstaunlich wenige Bücher gelesen habe, deren Geschichte in den 1920er Jahren spielt. Ich frage mich, warum!? Diese Zeit war so aufregend und faszinierend, dass ich gerne mehr darüber lesen möchte.
    „Das Schmetterlingsmädchen“ spielt in dieser aufregenden Zeit. Die Protagonistin Cora ist 36 Jahre alt, als sie mit der 15-jährigen Louise Brooks von Wichita in Kansas nach New York aufbricht. Louise wird dort eine Tanzschule besuchen und Cora fungiert als ihre Anstandsdame.
    Ich mochte beide – Louise und Cora – unheimlich gerne, auch wenn sie wie Feuer und Wasser waren, zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Beide haben sich jedoch im Laufe der Geschichte verändert und eine Entwicklung durchgemacht, die mir bei Cora am deutlichsten aufgefallen ist.
    Es war schön zu erleben, wie Cora immer mehr aus ihrer „Opferrolle“ herauskam und ihr eigenes Leben lebte. Der Leser erfährt aus Rückblicken von ihrer Kindheit und begleitet Cora dann bis zu ihrem Tod.
    Mich hat die Geschichte von Cora und Louise sehr fesseln können und zudem bin ich neugierig geworden auf weitere Bücher der Autorin. Ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut; er ist sehr bildhaft und flüssig.

    19. Jahrhundert: Auf der Karibikinsel Martinique wächst Annabelle recht behütet und glücklich auf der Zuckerrohrplantage ihrer Familie auf. Dem Nachbarssohn Léon ist sie sehr zugetan; die beiden wollen heiraten. Doch zunächst möchte Léon in Paris sein begonnenes Medizinstudium beenden. Nach Léons Abfahrt ändert sich plötzlich alles...


    Mein Leseeindruck:


    Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte ist sehr vielschichtig und farbenfroh erzählt. Es passiert unglaublich viel; es geht Schlag auf Schlag. Eigentlich hätte das Buch noch viel mehr Seiten haben müssen, so dicht ist die Geschichte.


    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, und langweilig wird es auf keiner Seite. Die Geschichte ist zudem abwechslungsreich. Die erste Hälfte spielt auf Martinique, die zweite Hälfte spielt sich dann in Paris ab.


    Die Figuren sind gut dargestellt. Ich konnte mir zu jedem Charakter ein gutes Bild machen.


    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings. Es sterben einfach zu viele Menschen nach meinem Empfinden. Wenn der Charakter nicht mehr "gebraucht" wird, stirbt er halt.


    Trotzdem kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen. Es ist ein vielschichtiges und sehr unterhaltsames Buch, mit dem ich schöne Lesestunden verbracht habe!

    Im 19. Jahrhundert gab es im Bayerischen Wald ein Räuberpärchen, das beim einfachen Volk beliebt war, denn das Pärchen beraubte nur die reichen Bauern und Geistlichen. Bei dem Paar handelte es sich um Michael Heigl und Therese Pritzl, genannt „Rote Res“.
    In „Freiwild“ von Monika Bittl wird die Geschichte dieses Räuberpaars erzählt, allerdings nicht in Romanform, sondern in Form von Briefen, Tagebucheinträgen, Gerichtsprotokollen und Zeitungsberichten.
    Die Sprache wirkt etwas altertümlich, aber da diese Geschichte um 1850 herum spielt, ist die Sprache angemessen.
    Wahrheit und Fiktion werden ein wenig vermischt, was ich nicht schlimm finde. Allerdings hätte ich mir hier ein Nachwort gewünscht, in dem noch mal erklärt wird, was tatsächlich geschehen ist und welche Teile der Geschichte Fiktion sind.
    Es fällt mir ein wenig schwer, dieses Buch zu bewerten. Zunächst war ich etwas irritiert und enttäuscht, denn ich hatte einen Roman erwartet und war nicht vorbereitet auf diese Art der Berichterstattung. Aber ich konnte mich dann doch schnell einlesen und der Geschichte interessiert folgen.
    Als sehr erschreckend habe ich einige der damals geltenden Meinungen empfunden; besonders die Berichte des königlichen Gerichtschreibers und des Geistlichen sind ziemlich schockierend.
    Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich froh bin, dieses Buch gelesen zu haben. Es war interessant und informativ und hat mich nachdenklich zurückgelassen.

    Berlin 1923: Charlotte ist im fünften Monat schwanger, als sie vom Tod ihres Mannes Albert erfährt. Für sie bricht eine Welt zusammen. Um ihre Wohnung halten zu können, muss sie Untermieter bei sich aufnehmen. So entsteht eine Wohngemeinschaft aus ganz unterschiedlichen Charakteren, die lernen müssen, miteinander auszukommen.


    Mein Leseeindruck:


    Ich muss zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe, mich von dem Buch fesseln zu lassen. Aber irgendwann hat die Geschichte mich gepackt und dann war ich gefangen in der dichten Atmosphäre der 1920er Jahre. Diese ganz besondere Stimmung, die Inflation, die politischen Umbrüche - all das kommt hier sehr gut und deutlich zur Geltung.


    Auch die Charaktere - Charlotte, Claire, Heinrich, Gustav und Theo - könnten kaum unterschiedlicher sein. Jede Figur ist sehr gut beschrieben; ich konnte mir sie alle gut bildlich vorstellen.


    Die Geschichte selbst ist sehr tiefgreifend, fesselnd und auch immer wieder überraschend.


    Ich habe das Buch, nachdem ich mich "eingelesen" hatte, sehr gerne gelesen und werde bestimmt noch eine Weile brauchen, um die Geschichte für mich zu verarbeiten, da sie "nachwirkt". Es ist also keine Geschichte, die man nach dem Lesen gleich wieder vergisst.

    1908: Die 13-jährige Holländerin Demy muss gegen ihren Willen ihre ältere Schwester Tilla nach Berlin begleiten. Tilla geht in Berlin eine arrangierte Ehe mit Joseph Meindorff ein, einem reichen Berliner Industriellen. Demy ist unglücklich in Berlin. Der einzige Lichtblick ist Josephs Bruder Hannes, der sich mit Demy anfreundet. Und dann lernt Demy doch noch neue Freundinnen kennen. Aber die Zeiten sind schwierig, was auch Demy bald zu spüren bekommt. Die Kluft zwischen Arm und Reich scheint immer größer zu werden und immer mehr Unmut hervorzurufen.


    Mein Leseeindruck:


    "Himmel über fremdem Land" ist der Beginn einer Trilogie. Dieser erste Band hat mich schon sehr begeistern können. Die Geschichte ist spannend, durchdacht, sehr gut recherchiert, klug und mitreißend.


    Die junge Demy hatte sofort meine Sympathie, und auch Hannes konnte ich in mein Herz schließen. Alle Figuren im Buch wirken sehr echt und lebendig, sehr authentisch.


    Die große Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen dem Adel und den Bediensteten, dieser ganze Standesdünkel - all das bringt Elisabeth Büchle in ihrem Roman sehr gut zum Ausdruck.


    Ich konnte mich in die Charaktere sehr gut hineinversetzen und habe mit Demy gelitten, mit Philippe rebelliert, mit Hannes gefeiert und mit Tilla geweint.


    Die Autorin führt uns in ihrem Roman von Berlin nach Magdeburg, nach St. Petersburg in Russland bis nach Afrika. Alle Orte konnte ich dank des intensiven Schreibstils und der guten Beschreibungen sehr gut vor meinem inneren Auge sehen.


    Mir hat das Buch sehr gefallen, und nun freue ich mich auf die Fortsetzung, die ich hoffentlich recht bald lesen werde!

    Paris 1900: Die 19-jährige Nanette ist zum ersten Mal verliebt und glücklich, während die Ehe ihrer Eltern dabei ist, zu zerbrechen. Nanettes Mutter Dora hat erfahren, dass ihr Mann Gustave sie betrügt. Als Doras Mutter Mathilde zu Besuch kommt, erfahren Dora und Nanette von ihr ein Familiengeheimnis, das weit in die Vergangenheit zurückreicht.


    Mein Leseeindruck:


    Ich mag Familiengeschichten und ich mag Familiengeheimnisse, so dass ich auf dieses Buch natürlich gleich sehr neugierig war. Zudem mag ich Gina Mayer; bisher hat mich noch keines ihrer Bücher enttäuscht. Und auch dieser Roman hat mich absolut begeistern können.


    Schnell bin ich eingetaucht in die Geschichten von Nanette, Dora, Mathilde, Leonore und Luise. Das Buch ist so gegliedert, dass wir von 1900 zurückgehen ins Jahr 1848 und weiter ins Jahr 1813 und dann wieder zurück bis 1900.


    Dabei haben mir die Geschichten aller Frauen sehr gefallen und konnten mich gleichermaßen fesseln. Ich habe mitgefiebert und mitgelitten. "Leonore und ihre Töchter" ist ein bewegendes Buch, das ich gerne weiterempfehle!

    "Sturmwolken am Horizont" von Elisabeth Büchle ist der zweite Teil einer Trilogie. Zum besseren Verständnis empfehle ich auf jeden Fall, zuvor Band 1 zu lesen.


    In diesem zweiten Band geht die Geschichte der Schwestern Demy, Anki und Tilla weiter, wobei hier Ankis Schicksal im Vordergrund steht. Anki ist immer noch Kindermädchen in Russland, als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht. Sie steht vor der Wahl, in Russland bei ihren geliebten Schützlingen zu bleiben, oder zurück nach Deutschland zu ihren Schwestern Tilla und Demy zu reisen.


    Auch Robert, der Arzt der Familie, in den Anki sich verliebt hat, reist mit seiner Familie nach Deutschland zurück. Wie wird Anki sich letztendlich entscheiden?


    Aber auch die Geschichte um Demy geht weiter. War sie in Band 1 noch ein junges Mädchen, so ist sie in diesem Band schon erwachsen geworden und entwickelt sich immer mehr zu einer starken und selbstbewussten Frau.


    Es hat mir viel Freude gemacht, Anki und Demy zu begleiten, ihre Gefühle nachzuempfinden und mit ihnen zu bangen und zu hoffen.


    Die Geschichte wird immer abwechselnd erzählt. Mal befindet sich der Leser bei Anki in Russland, dann bei Demy in Berlin, mal auch bei Hannes oder aber Philippe in Frankreich. Stück für Stück gehen so die einzelnen Handlungsstränge voran, so dass es immer spannend bleibt.


    Die Figuren sind alle sehr charakterstark, so dass sie mir schnell ans Herz gewachsen sind. Besonders Demy mag ich sehr und bin auf ihr weiteres Schicksal sehr gespannt. So freue ich mich natürlich, nun bald den Abschluss der Trilogie lesen zu können!

    Erster Weltkrieg, 1917: Während Demy in Berlin versucht, sich und ihre Freunde durchzubringen, muss ihre Schwester Anki in Russland mit ihren vier Zöglingen fliehen. Gleichzeitig kämpft Hannes an der Front in Frankreich, während seine Frau Edith in Belgien in einem Lazarett arbeitet.


    Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen, denn dieses Buch ist der dritte Band einer Trilogie. Man sollte also auf jeden Fall vorher Band 1 und Band 2 lesen!


    Die Vorgängerbände haben mir schon sehr gut gefallen, aber Band 3 ist für mich ganz klar der beste und schönste Band! Elisabeth Büchle schreibt so eindringlich, dass ich mich beim Lesen gefühlt habe, als wäre ich mittendrin in der Geschichte an Demys Seite. Ich habe mit ihr gefühlt und gelitten, gehofft und gebangt.


    Die Geschichte ist gleichzeitig wunderschön und schrecklich. Wunderschön erzählt sind die zwischenmenschlichen Beziehungen und Gefühle der Protagonisten. Schrecklich zu lesen sind natürlich die Schrecknisse des Ersten Weltkrieges.


    Das Buch hat mich sehr berührt, so dass auch ein paar Tränen flossen. Ich werde mit Sicherheit noch lange an diese schöne Geschichte zurückdenken; es ist ein neues Lieblingsbuch!

    Shanghai 1900: Die 16-jährige Charlotte wächst wohlbehütet bei ihren Adoptiveltern auf. Ihre Adoptivmutter ist deutscher Herkunft, ihr Vater ist ein Halbchinese.


    Als Charlotte sich in einen englischen Offizier verliebt, schwebt sie zunächst wie auf Wolken. Doch schon bald muss sie erkennen, dass ihre Liebe kaum eine Chance hat.


    Sie beschließt, ihre leibliche Mutter zu suchen und schließt sich dabei einer Gruppe von Aufständischen an. Bald schon gerät sie zwischen die Fronten und muss um ihr Leben fürchten.


    Mein Leseeindruck:


    Literarisch gesehen war ich bisher noch nicht oft in China unterwegs, daher war dieser Roman in vielerlei Hinsicht etwas ganz Neues für mich. Sehr schnell hatte ich mich eingelesen und war fasziniert von der Geschichte. Es geht hierbei nicht nur um Charlotte, sondern auch um die junge Elsa, die aus Deutschland nach China kommt und sich in einer vollkommen anderen Welt zurechtfinden muss.


    Tereza Vanek hat die Geschichte von Charlotte und Elsa sehr bildhaft erzählt. Ich war mittendrin im Geschehen, habe gebangt und gehofft mit den Figuren. Sehr schockierend waren die Kriegsszenen, auch wenn die Autorin sie gar nicht besonders blutig geschildert hat. Aber das Bild der zahlreichen getöteten Chinesen hat sich in meinem Kopf festgesetzt, und ich werde die Geschichte bestimmt noch lange im Gedächtnis behalten.


    Der Roman ist sehr gut recherchiert worden. Mir gefallen die Anmerkungen zu den geschichtlichen Daten und das ausführliche Nachwort der Autorin dabei besonders gut.


    Leider habe ich den Vorgängerband "Das Geheimnis der Jaderinge" noch nicht gelesen. Man kann aber ohne Probleme "Die Rebellin von Shanghai" lesen, ohne den ersten Band zu kennen. Aber ich bin jetzt so neugierig auf den ersten Teil des Romans, der die Geschichte von Charlottes Adoptivmutter Viktoria erzählt, dass ich diesen recht bald lesen möchte.


    Auf jeden Fall kann ich für "Die Rebellin von Shanghai" eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Es ist ein großartiger, exotischer Roman, der mich sehr fesseln konnte!

    1628: Die 17-jährige Sina lebt mit ihrer Familie auf Rügen. Sie hatte eine schöne Kindheit und Jugend, die ganz plötzlich ein Ende findet, als Soldaten ihr Elternhaus niederbrennen. Sina gelingt mit ihrer jüngeren Schwester die Flucht. In Stralsund soll sie einen adeligen Herren aufsuchen, den ihre Mutter ihr kurz vor der Flucht noch genannt hat. Wird er Sina und ihrer Schwester wirklich helfen können?


    Mein Leseeindruck:


    "Das Geheimnis von Stralsund" spielt während des Dreißigjähriges Krieges in Norddeutschland. Die Autorin hat es geschafft, diese Atmosphäre wiederzugeben. Die Kriegswirren und Bedrohungen durch die Soldaten sind immer gegenwärtig.


    Doch auch die Geschichte von Sina und Leif, einem jungen Schiffer, sowie Sinas Leben in Stralsund werden sehr packend erzählt. Es gibt viele prägnante Figuren und immer wieder Wendungen in der Geschichte, so dass es nicht langweilig wird.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Handlung ist durchweg spannend und nachvollziehbar.


    Auch ist die Geschichte gut recherchiert, soweit ich das beurteilen kann. Man erfährt vieles über Stralsund im Dreißigjährigen Krieg.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und das Lesen hat Spaß gemacht. Ich werde sicherlich noch weitere Bücher der Autorin lesen.

    17. Jahrhundert zu Zeiten des 30-jährigen Krieges: Magdalena arbeitet als Wundärztin im Tross des Kaiserlichen Heeres. Sie kennt kein anderes Leben; sie ist immer auf Wanderschaft, es herrscht immer Krieg. Für sie ist das normal. Schon als Kind ist sie fasziniert von Eric, den sie bald zu lieben lernt. Als Magdalena von ihm schwanger wird, verschwindet er plötzlich. Zwei Jahre später taucht er wieder auf - als Patient im Lazarett. Sie soll ihn gesund pflegen, nur damit er dann gehängt werden kann! Das kann sie nicht zulassen und plant gemeinsam mit Freunden seine Flucht...
    * Meine Meinung *
    Ein wunderbares Buch, das mich für einige Stunden in die Vergangenheit entführen konnte! Durch die detaillierte Erzählweise der Autorin hat man das ganze Geschehen sehr bildlich vor Augen. Alle Figuren, die Landschaft und die Lebensweise werden so bildhaft geschildert, daß man glaubt, mittendrin im Geschehen zu sein! Besonders fasziniert haben mich die Methoden, mit denen damals die Menschen ärztlich behandelt wurden. Heidi Rehn schildert zum Teil sehr detailliert die Zubereitung der damaligen Medikamente und die Vorgehensweise der weiteren Behandlung.
    Sehr gefallen hat mir auch die Liebesgeschichte von Magdalena und Eric. Sie drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern spielt eigentlich schon fast nebenbei nur eine Rolle. Magdalena ist nicht blind vor Liebe, sondern wägt zum Beispiel ganz genau ab, ob sie es riskieren kann, Eric zur Flucht zu verhelfen.
    Mir hat dieser Roman sehr gefallen; er hat mich gut unterhalten und ich freue mich nun auf den zweiten Teil!

    18. Jahrhundert: Christoph Hufeland studiert in Jena Medizin. Eines Tages wird er Zeuge, wie seine Kommilitonen Carl und Albert sich auf offener Straße duellieren. Der Kampf endet damit, dass Carl Albert schließlich hinterrücks ermordet. Christoph macht sich Gedanken; irgendetwas an diesem Duell kommt ihm seltsam vor. Als Christoph und sein Freund Johann schließlich Alberts Grab öffnen um sich zu vergewissern, dass Albert wirklich tot und nicht nur scheintot ist, erleben die beiden eine Überraschung.
    Zur gleichen Zeit soll Alberts Schwester Helene mit dem Medizinalrat Meschkat verheiratet werden. Sie aber ekelt sich vor diesem Mann und beschliesst, nach Jena zu ihrem Bruder zu fliehen und so der Heirat zu entgehen. Sie hat keine Ahnung, dass Albert tot ist.
    Und dann ist da noch Samuel Hahnemann, ebenfalls ein Mediziner, der verzweifelt gegen Krankheiten und gegen manche Uneinsicht der Menschen um ihn herum kämpft.
    * Meine Meinung *
    Mit diesem Buch ist der Autorin Heike Koschyk ein einzigartiges Werk gelungen! Sie versteht es wirklich, historische Fakten mit fiktiven Begebenheiten meisterhaft zu verbinden! Das Buch ist für mich eine gute Mischung aus Historischem Roman, Krimi und Geschichtsbuch.
    Die Figuren sind sehr schön herausgearbeitet, so dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen kann. Auch entwickeln sie sich im Laufe der Geschichte weiter, da die Handlung sich über mehrere Jahre hinzieht.
    Durch die verschiedenen Handlungsstränge, die sich später alle miteinander verbinden, bleibt das Buch immer spannend und ist an keiner Stelle langweilig. Es tauchen immer wieder neue interessante Daten und Begebenheiten auf.
    Für mich waren besonders die Beschreibungen der damaligen Lebensumstände äußerst spannend zu lesen. Auch die Aufklärung und Umstände rund um den „Mord“ an Albert waren fesselnd und interessant.
    Sehr gut gefallen hat mir dann noch der ausführliche Anhang, der das Buch auf wunderbare Weise abrundet!
    Für mich ein glattes „Fünf-Sterne-Buch“, das ich mit Freude gelesen habe und auch jederzeit weiterempfehlen kann!

    1701: Annalena wächst als Tochter eines Henkers heran. Schön früh bekommt sie zu spüren, daß das Volk sie nicht akzeptiert. Henkersfamilien werden aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und sind nicht gern gesehen. So bleibt Annalena auch als Frau nichts anderes übrig, als in eine andere Henkersfamilie einzuheiraten. Eine Hochzeit außer Standes ist nicht möglich. Ihr Ehemann aber mißbraucht sie. Fast jeden Tag wird sie gezüchtigt; ihr Rücken ist bereits übersät mit Narben von Peitschenhieben. Als ihr Gatte wieder einmal zur Peitsche greift, reagiert Annalena spontan und stößt ihren Mann die Treppe hinunter. Ihr bleibt nun nur die Flucht, und so kommt sie nach Berlin. Dort arbeitet sie als Magd bei einem Gewürzhändler und lernt den Apothekerlehrling Johann kennen. Die beiden verlieben sich ineinander, und endlich ist Annalena glücklich. Leider hält dieses Glück nicht lange, denn Johann hat noch eine andere Liebe: die Alchemie! Er versucht heimlich, aus Metall Gold zu machen. Als der König davon erfährt, muß er fliehen. Annalena flieht mit ihm gemeinsam, und so kommen die beiden bald nach Wittenberg und Dresden. Abgesandte des preußischen Königs und der Gewürzhändler sind den beiden auf den Fersen, und auch Annalenas Ehemann hat noch eine Rechnung mit ihr offen...


    Unglaublich fesselnd wird die Geschichte von Annalena und Johann erzählt, so daß man sich schon fast selbst in die Zeit zurückversetzt fühlt! Man fühlt und leidet, hofft und bangt mit den Protagonisten. Die Charaktere werden sehr ausführlich geschildert, und man kann fast die Städte von früher vor sich sehen! Die Handlung wird nie langweilig; immer wieder tauchen neue interessante Begebenheiten auf. Fazit: ein unglaublich gelungener und absolut lesenswerter Roman mit viel Gefühl und Spannung!

    Frankfurt 1764: Nach dem Tod ihres Vaters erfährt Luisa, dass ihr Vater noch eine Tochter in Italien hat: Francesca. Die beiden Schwestern könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Luisa schüchtern und zurückhaltend ist, ist Francesca eine Rebellin und ein Wildfang. Doch nun müssen die beiden ungleichen Schwestern sich kennenlernen und zusammentun, denn sie haben gemeinsam geerbt und müssen noch so gegen manche Widrigkeiten kämpfen...


    Mein Leseeindruck:


    Dieser Roman spielt im 18. Jahrhundert und entführt den Leser sowohl ins sonnige Italien als auch nach Frankfurt, wo Luisas und Francescas Vater ein bisher gutgehendes Handelsunternehmen geführt hat.


    Nach Domenicos Tod ändert sich alles, und in dem Fortlauf der Geschichte kann man sehr schön miterleben, wie sich gerade die schüchterne Luisa weiterentwickelt und Selbstbewusstsein aufbaut.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Es ist ein roter Faden vorhanden, der sich durch das ganze Buch zieht. Spannung ist auch immer da; Langeweile kommt gar nicht erst auf, auch wenn die Geschichte doch eher ruhiger ist.


    Anhand des Covers und des Titels hatte ich vermutet, dass die Geschichte vorwiegend in Italien spielen würde, doch das ist nicht der Fall. Ein großer Teil der Handlung findet in Frankfurt statt.


    Die Figuren sind überzeugend dargestellt, interessant und vielschichtig. Die Handlung ist nachvollziehbar und spannend. Der Schreibstil ist angenehm und leicht, so dass sich das Buch flüssig lesen lässt.


    Mir hat es viel Freude gemacht, diesen Roman zu lesen, einzig am Ende ging mir alles ein wenig zu schnell. Da hätte ich mir gerne noch ein bisschen mehr Gefühl gewünscht. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, denn die Geschichte ist schön, interessant und absolut lesenswert!

    1780: Maureen lebt mit ihrem Mann Philipp und Tochter Frederica (16) in einem Herrenhaus in Cornwall. Maureens Mutter Laura ist Schottin. Kurz bevor Laura stirbt, erfährt Maureen endlich das lang gehütete Geheimnis ihrer Mutter. Niemand darf davon erfahren, denn es wäre ein Skandal in den höheren Adelskreisen! Auch Philipp zieht seine Konsequenzen...


    Mein Leseeindruck:


    Das Buch hat mich überrascht, denn mit dieser Richtung, die die Geschichte nimmt, habe ich nicht gerechnet. Doch von Anfang bis Ende habe ich es sehr genossen, den Roman zu lesen und Maureen auf ihrem Weg zu begleiten.


    Als großer Cornwall- und Schottland-Liebhaber war es zudem eine Freude, mich literarisch hier aufzuhalten. Ich habe die schöne Landschaft und die alten Herrenhäuser direkt vor mir sehen können.


    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und das Buch leicht zu lesen. Man kann der Handlung problemlos folgen und wird von vielen unverhofften Wendungen überrascht.


    Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt: Es gibt für meinen Geschmack ein paar Zufälle zu viel in der Geschichte. Dadurch wird es ein klein wenig unglaubwürdig.


    Trotzdem gebe ich dem Buch volle fünf Sterne, denn es hat mich großartig unterhalten können und ich hatte viel Spaß mit dem Roman!