Die beiden Frankfurter Ermittlerinnen Em Capelli und Mai Zhou ermitteln in mehreren Fällen: Zum einen sollen sie, nachdem ein Kollege einer Sondereinsatzgruppe erschossen wurde, unauffällig den Maulwurf unter den Kollegen enttarnen – und, damit sie offensichtlich an einem Fall arbeiten ( der aber nicht zuviel Zeit in Anspruch nehmen sollte) wird ihnen ein ein halbes Jahr alter Fall zur Überprüfung und Nachbearbeitung übergeben: Eine vierköpfige Familie wurde brutal ermordet und, obwohl der sechsjährige Sohn noch einen Notruf absetzen konnte, traf die Polizei schnellstens, aber doch wenige Minuten zu spät am Tatort ein. Em und Zhou entdecken neue Ungereimtheiten und Spuren, die bislang nicht verfolgt wurden... Und dann gilt es noch, eine verschwundene externe Mitarbeiterin ( Iris Molder), die aus Belgien angereist und plötzlich verschwunden war, wiederzufinden, denn sie wurde entführt.
Bei „Sterbegeld“ handelt es sich um den dritten Krimi um das Ermittlerduo, wobei es sich um einen abgeschlossenen Krimi handelt und man keine Vorkenntnisse braucht, um dem Ganzen folgen zu können. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe; am Anfang fand ich die vielen Namen etwas verwirrend, aber mit einer Namensliste läßt sich das ganz leicht beheben.
Die beiden Ermittlerinnen ergänzen sich perfekt, ihre Erkenntnisse werden gut beschrieben, so dass man an Leser wunderbar mit ermitteln kann. Die Handlungsstränge werden spannend und schlüssig bis zum Ende erzählt. Ja, und das Titelbild? Vielleicht hat es etwas mit dem rissigen Boden im Versteck der entführten Iris Molder zu tun, die blutet und manches Mal überlegt, ob Käfer oder Spinnen dort herumkrabbeln? Vielleicht aber auch nicht, ist eigentlich auch nicht so wichtig.
Besonders gut haben mir auch die Einflechtungen von chinesischen Sprichwörtern gefallen, die Unterschiede zwischen Em und Zhou und wie die beiden langsam als Kollegen „zusammenwachsen“.
Fazit: Spannender und gut durchdachter Krimi, in dem nicht vieles so bleibt, wie es zu Beginn scheint und: die Auflösung gibt es tatsächlich erst zum Schluß!