Leider wird in der erhaltenen Ausgabe im Covertext schon sehr viel über die Entwicklung der Geschichte verraten, sodass es für den Leser zu keinen überraschenden Wendungen kommt. Dadurch verliert der Roman enorm, denn man weiß was geschieht. Dies ist wirklich sehr ärgerlich.
Man kann sich in die Situationen der Bewohner sehr gut hineinversetzen, ob es die Missstände im Gesundheitswesen, Korruption, der Wassermangel und die Ausgrenzung einzelner Personen sind. Diese Verhältnisse wurden von der Autorin realistisch beschrieben. Die Charaktere sind mit ihren Reaktionen manchmal nachvollziehbar. Welcher Einfluss die eigene Religion auf die einzelnen Personen hat und wie verwurzelt der alte Glaube an Geister noch vorhanden ist wird hervorgehoben.
Nick der mehr und mehr dem Reiz Afrikas verfällt, sich öffnet und durch den Bau des Brunnens die Bedürfnisse der Dorfbewohner verbessern will. Welche Konsequenzen daraus erfolgen scheinen ihm nicht klar zu sein. Margaret, die sich den Gegebenheiten anpasst und trotzdem ihre Träume hat. Dr. Ahmed, ein weiser, alter Mann, der verständnisvoll und human handelt.
JoJo, der als Heranwachsender in die Zwickmühle seiner Gefühle gerät. Durch den Perspektivwechsel erfährt man seine Empfindungen.
Claire Hajaj hat hier einen Roman geschrieben, der das Leben in all seinen intensiven Farben und den Ungerechtigkeiten irgendwo in Afrika widerspiegelt.
7 Eulenpunkte
- Gebundene Ausgabe: 512 Seiten, 19,99 Euro
- Verlag: Blanvalet Verlag (16. Oktober 2017)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3764506342
- ISBN-13: 978-3764506346