Beiträge von jusch

    Ich habe diesen Roman in einem Rutsch beendet. Wollte einfach wissen, ob es zu einem Wiedersehen zwischen Ruth und Anni kommt. Es war ja sehr dramatisch. Ich dachte, die Autorin übertreibt jetzt außerordentlich, aber das Nachwort hat mich dann doch eines Besseren belehrt.

    Der letzte Satz hat mir gefallen, dieses stille Einvernehmen zwischen Ruth und Walter. Ein Ritual, das ihre gesamte Lebenszeit begleitet hat.

    Die Nachforschungen waren doch sehr schwierig, wenn sich ihre Spuren irgendwo verlieren.

    Nadezhda , deine Befürchtung, wie geht es weiter mit Anni und Heinrich in der Nachkriegszeit wurde ja durch Martin gelöst.

    ABER im Vorfeld dieses Vorsingens macht sie alles Mögliche - den verstauchten Knöchel kühlen, Haar und Make-up richten, nur nicht: sich einsingen!? Vor allem nach so langer Gesangspause? Das ergibt überhaupt keinen Sinn.

    Die Optik muss ja auch stimmen, nicht nur die Stimme.:lache Letztendlich hat es ja geklappt.

    Und Georgina, auf dessen Überleben ich zu Beginn des Romans keinen Pfifferling gewettet hätte, gelingt der Neuanfang in New York.

    Ja, das hat er/sie auch verdient.

    Wie kann Anni an dem Tag, an dem sie von der Deportation ihrer ehemals besten Freundin erfährt, mit einem der Täter schlafen!?

    Vielleicht einfach um zu vergessen? Sie stand ja kurz davor Schluss zu machen mit ihren Leben. Sie hat keine Hoffnung mehr ausreisen zu können und sie weiß, irgendwann ist sie dran.

    Ich fand auch diese Entwicklung des Verhältnisses etwas unwirklich und wie du schreibst, kam es kitschig rüber.

    Ich denke schon, dass es auch solche Verbindungen gab.

    Die Hausgemeinschaft fand ich super, besonders Hitrud ist eine gute Seele. Vier Jahre muss Anni jetzt in der Dachkammer ausharren. Wir wissen es, aber zu dieser Zeit hatte keiner eine Ahnung wie lange es dauert.

    Heinrich gibt genaue Anweisungen, wie sich jeder verhalten soll. Hoffentlich gelingt es, dass alle nicht auffliegen. Auch, dass er Georgina deckt und ihm Ratschläge erteilt.

    Die Verzweiflung von Anni kann man sehr gut nachvollziehen, besonders als sie die Menschen sieht und ihr klar wird, dass Marlene auch darunter war.


    Der Zickenkrieg in England wird beigelegt, dafür spitzt sich die Lage zu. Andrew beschuldigt Walter ein Verräter zu sein.

    Ich habe den ersten Abschnitt durch. Insgesamt lässt es sich flüssig lesen. Die Zeitsprünge finde ich nicht so schlimm. Zum Beginn ahnen bereits einige, dass die Situation sich zuspitzen wird. Andere hoffen noch, so wie Anni, dass der Spuk bald vorbei ist. Ruck-Zuck werden die Leute entlassen und durch genehme Leute ersetzt .Erinnert mich an die derzeitige Lage beim Sultan.

    Sehr gut wird beschrieben, wie die Menschen versuchen sich unsichtbar zu machen. Auch Ruth hat das schnell begriffen.

    Wie schwierig es war ohne finanzielle Mittel ein Visum zu bekommen.

    Und dann gibt es auf einmal eine amerik. Botschaft in Stuttgart, sollte wohl eher ein Konsulat sein.

    Dass Menschen ihre Abneigung so offen zeigen wie Leni Baumgartne

    fand ich auch erschreckend. Auch diese Hetzjagd der Kinder/Jugendlichen vor der brennenden Synagoge.

    Georgina konnte ich mir so richtig vorstellen. Hier befürchte ich auch, dass er noch von der Bildfläche verschwindet.

    Irgendwie glaube ich nicht so recht daran, dass er wirklich bei der Gestapo ist.

    Als Walters Vater abgeholt wurde stieg er doch in das Auto mit ein.


    Dass Anni es schafft nach England zu kommen wage ich zu bezweifeln, denn im September 39 bricht der Krieg aus.

    Ich frage mich natürlich auch, ob sich Ruth und Walter treffen.

    Reicht es bei vorläufigen Rezis nur die ISBN zu schreiben oder soll man die ganze Rezi einstellen?

    Habe jetzt nur die ISBN eingefügt samt Titel und Autor und die Rezi unter Krimi geschrieben.

    Autor: Beate Sauer

    Titel: Echo der Toten

    Broschiert: 384 Seiten

    Verlag: Ullstein Taschenbuch (12. Januar 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3548289576

    ISBN-13: 978-3548289571



    Inhalt:


    Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.


    Autor:


    Beate Sauer studierte katholische Theologie und Philosphie und absolvierte danach eine journalistische Ausbildung. Dabei stellte sie fest, dass ihr Herz noch viel mehr für fiktive Geschichten schlägt. Mit ihren historischen Romanen begeisterte sie eine riesige Fangemeinde. »Echo der Toten« ist ihr erster historischer Kriminalroman.



    Der Roman spielt in den Zeiten des Jahrhundertwinters 1946/47, passend zum Cover, der beide Ermittler in einer tiefverschneiten Landschaft zeigt.

    Im Januar 47 geschieht ein Mord in der Eifel. Die Spuren führen nach Köln . Die britische Military Police wird eingeschaltet, denn es geht um Schwarzmarktgeschäfte.

    Der kleine Flüchtlingsjunge Peter gilt als einziger Zeuge, doch er spricht nicht.

    Friederike Matthée gehört zu der Einheit der weiblichen Polizei in Köln und ermittelt gemeinsam mit dem Briten Richard Davies.

    Gelingt es den Beiden Peter zum Sprechen zu bringen? Welches Motiv steckt hinter dem Mord? Was ergeben die Nachforschungen in der Eifel? Gibt es in den Verwaltungen noch Verbindungen aus der Nazizeit? Was bedeuten die Displaced Persons- Lager ?


    Knapp zwei Jahre nach Ende des Krieges steht das Rheinland unter britischer Besatzung. Menschen leben sehr beengt in Wohnungen, sofern es diese noch gibt. Beschlagnahmte Villen werden von Briten bewohnt. Der öffentliche Nahverkehr funktioniert nur streckenweise und man starrt beim Vorbeifahren auf Ruinen. Dazu kommt die große Kälte und die rationierte Lebensmittelversorgung. Verwaltungen arbeiten noch eingeschränkt und stehen unter Beobachtung. Diese Situation für die Bevölkerung kann man auf jede Stadt in Deutschland übertragen. Diese Nachkriegszeit schildert die Autorin eindrucksvoll und oft ertappt man sich bei den Gedanken: welches Glück man hatte in Friedenszeiten geboren worden zu sein.


    Nach und nach erfährt man mehr über traumatischen Erlebnisse die beiden Protagonisten , die sich zu Beginn sehr distanziert begegnen. Friederike, die neu in diesen Beruf und noch unsicher ist. Richard, der mit Menschen zusammen arbeiten muß und sich ständig fragt; welche Rolle hatten sie in der Vergangenheit. Man kann sich gut vorstellen wie schwierig es ist das Erlebte zu verarbeiten. Im Vordergrund stehen die Ermittlungen zu dem Mordfall und das Umfeld des Mordopfers zu erkunden. Lange ist unklar, welcher Grund wirklich ausschlaggebend war.


    Beate Sauer ist es gelungen einen spannenden, atmosphärischen, flüssig zu lesenden Krimi in einem zerstörten Nachkriegsdeutschland zu schreiben. Empfehlenswert.



    9 Eulenpunkte