Beiträge von jusch

    Dieser Roman hat zwei Erzählstränge: Einmal die Entstehung des Bildes Christinas World und die Lebensgeschichte von Christina Olson bis zum Aufeinandertreffen mit Andrew Wyeth. Beides wird aus der Perspektive von Christina erzählt.

    Anfang des 20. Jahrhunderts wächst Christina mit ihren drei Brüdern auf einer Farm in Maine auf. Zudem leidet sie an einer schweren chronischen Erkrankung, die ihr die Arbeit noch zusätzlich erschwert. Die tägliche Routinearbeit wird nur in den Sommermonaten aufgelockert, wenn Gäste aus Boston und Umgebung sich in der Nähe sich aufhalten. Daraus entwickeln sich auch Freundschaften und Beziehungen.


    Sehr schwer ist es aus dem vorgezeichneten Leben für alle auszubrechen, dies trifft besonders auf Christina zu. Mehr und mehr ist sie an das Haus gefesselt und sie zieht sich zurück. Einige ihrer Hoffnungen zerschlagen sich. Gut kann man nachempfinden wie es in Christinas Inneren aussieht und wie sie mit ihrer Sturheit manchen vor den Kopf stößt. Immer an ihrer Seite steht ihr Bruder Al, der in seinen eigenen Leben vieles aufgibt.

    Mit dem Maler Andy, der zehn Jahre lang in den Sommermonaten im Haus sein Atelier einrichtet ,kommt nochmals Abwechslung in das eintönige Leben von Al und Christina. Diesem vertraut sie ihre eigene Geschichte und das ihrer Vorfahren an. In dieser Zeit ensteht eine besondere Verbundenheit zwischen dem Maler und Christina.


    Geschickt versteht es die Autorin passende Zitate zu den jeweiligen Situationen einzuarbeiten. Realistisch wird das Leben auf einer Farm ohne jeglichen Komfort geschildert. In diesem Roman gibt es schöne Szenenbeschreibungen und eindrucksvolle Sätze, sodass man sich gut in die Protagonisten hineinversetzen kann.

    Ruhig und unaufgeregt beschreibt Christina Baker Kline eine Frau mit starken Willen, die durch ihre Erkrankung ein eingeschränktes Leben führen muß, dass sie sich in vielen Dingen anders vorgestellt hatte.




    9 Eulenpunkte

    Der Gesundheitszustand von Christina verschlechtert sich immer mehr. Sie ist aber zu stolz einen Rollstuhl zu benutzen, lieber robbt sie auf Ellenbogen zu ihrer Freundin Saddie.

    Schütteln hätte ich sie können, als sie Al und seine Freundin ( wäre sowieso nicht die Richtige gewesen) bei dem Familienfest ignoriert. Hier hat mir Al richtig leid getan. Er, der seit der Kindheit ihr immer zur Seite stand. Irgendwann wird ihr klar, was sie angerichtet hat. Verständlich ist auch, dass es Al alleine nicht schafft alles zu bewirtschaften zusätzlich zum Haus. Im Grunde ist er gefangen. Hilfe können sie sich finanziell nicht leisten, also wird nur das Notwendigste getan zum Überleben.


    Andy hat ihr einen Wunsch erfüllt, indem er sie zeigt wie sie sich selbst sieht - als Mädchen. Diese ganze Szene ist schön beschrieben.


    Sie starb 1963 und lebte noch 15 Jahre nachdem das Bild vollendet war. Auch die Bekanntheit des Bildes hat noch einige Jahre gedauert.

    Der Vorschlag, dass sie evtl. Lehrerin werden kann, wurde zu einem Zeitpunkt gemacht, da wußte man noch nicht wie die Krankheit sich entwickelt.


    Zu diesen Zeitpunkt war Andy noch in seinen Anfängen. Er hat ja ein Medizinstudium angefangen. Betsy war seine erfolgreiche Managerin.

    Die Hoffnung, dass es eine Heilung gibt, erfüllt sich leider nicht. Ihr Zustand verschlechtert sich und sie weiß was die Zukunft bringt. Nur kann sie diese nicht allein bewältigen. Sam bleibt in Boston und ist der Erste der Brüder, der heiratet.

    In diesen Abschnitt bemerkt man die zunehmende Verbitterung von Christina, aber auch ihre Sturheit.

    Der Gesundheitszustand der Eltern verschlimmert sich und der Vater denkt über einen Verkauf nach. Vielleicht wäre diese Entscheidung besser gewesen, gerade was die Zukunft betrifft.

    Das ist sicher das Bild, das Andy von Christina in diesem Abschnitt malt: klick


    Ich finde auch nicht, das es düster wirkt. Die Beschreibung im Buch las sich auch dunkler.


    Vier Sommer kann Christina träumen. Ich denke schon, dass Walton für sie Gefühle hat. Vor neunzig Jahren war es schwer sich durchzusetzen, besonders wenn man in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen verkehrt. Ramona hat versucht, dass Christina sich nicht zu sehr verrennt und verschiedentlich auch Walton einen Wink gegeben. Alle ahnen es , aber Christina will es nicht sehen. Und Al ist eine treue Seele hat immer ein Auge auf sie. Der große Bruder versucht ihr Halt zu geben.

    Ich bin davon ausgegangen, dass unter der Wäscheleine Gras ist. Früher hat man die weiße Wäsche ja auch auf die Wiese in die Sonne gelegt, um sie zu bleichen. An der Stelle habe ich mich eher gefragt, ob so eine Leine voll nasser Wäschestücke nicht tierisch schwer ist, wenn man sie über Kopf heben und dann auch noch festbinden muss! :gruebel


    LG, Bella

    Wenn da Gras gestanden hätte und nicht Erde wäre es für mich logisch gewesen.

    Obwohl die Kleidungsstücke sowieso dunkel waren.

    Den Gedanken hatte ich auch mit den nassen Wäschestücken ob es nicht zu schwer ist.

    Die Monotonie des Alltags kann man gut nachvollziehen. Tag für Tag die gleichen Handgriffe , unterbrochen durch Sommergäste, die Abwechslung bringen. Für Christina umso schwieriger diese zu bewältigen. Wobei ich mich frage, wird die Wäsche nicht nochmal schmutzig, wenn sie auf der Erde liegt. Die Mutter kennt kein Pardon.

    Schade ist es, dass sie ihre Schulausbildung beenden muß. Zu dieser Zeit ein ganz normaler Vorgang. Wenn es noch eine Schwester gäbe, dann hätte man die Arbeit besser verteilen können. Der Vater hat ja immer neue Ideen um den Ertrag zu erhöhen. Sieben Personen zu versorgen ist nicht leicht und auch heute wird es solche Situationen geben.

    Ob es mit Walton etwas wird, wage ich zu bezweifeln. Zu verschieden ihre Herkunft.


    Die Mutter entwickelt nach der Geburt eine Depression. Das ist das vierte Buch innerhalb kurzer Zeit,das ich lese, indem eine Depression vorkommt. Die Idee mit der blauen Farbe, um die Mutter aufzumuntern, war nicht schlecht.


    Andy wird Dauergast im Olsonhaus und Christina geniesst die Abwechslung. Es passiert ja sonst nichts.

    Ich bin auch mit dem ersten Abschnitt durch und die ruhige Erzählweise gefällt mir. Aus der Sicht von Christina wird ihre Lebensgeschichte erzählt.

    Erst wunderte ich mich über den Namen Olson, es hat sich nun geklärt.

    Betsy und Andy sind Sommergäste in Maine.

    Mammey erzählt Christina viel über die Familie und dann die Bezeichnung Muschelzimmer, wie im " Neues Palais " in Potsdam

    Nach dem Martyrium mit den Schienen kann man die Reaktion gut nachvollziehen, dass Christina sich weigert nochmal einen Arzt aufzusuchen. Trotzdem fand ich es komisch, dass der Vater aufgab. Er möchte nicht auffallen. Ich habe keine Ahnung, ob Anfang des 20.Jahrhunderts schon strenge Einreiseregeln galten.



    Interessant fand ich die Vorfahren aus Salem mit dem Namen Hawthorne. Von dem Schriftsteller Nathaniel Hawthorne habe ich :" Der scharlachrote Buchstabe" gelesen.

    Natürlich habe ich gegoogelt nach Andrew Wyeth. Ich habe ja damals die MOMA- Ausstellung (Berlin) besucht. Es wurden viele amerikanische Maler gezeigt, ob dieses Bild dabei war, keine Ahnung.

    Im Rahmen einer Leserunde konnte ich dieses Buch lesen. Vielen Dank an Wolke für die Organisation und den Verlag für das Leseexemplar.


    Eine siebentägige intensive Beziehung endet plötzlich, als sich Eddie nicht mehr meldet, nicht mehr reagiert auf Fragen via Smartphone von Sarah. Wie ist das möglich, denn es fühlte sich so perfekt an?

    Aus der Ich-Perspektive von Sarah erfährt man vieles über ihren persönlichen und beruflichen Weg. Lernt ihre Freunde in beiden Erdteilen kennen, die ihr beistehen. Vor neunzehn Jahren muß etwas sehr entscheidendes geschehen sein. Wenig wird über Eddies Vergangenheit preisgegeben.

    Nachdem von Eddie kein Lebenszeichen mehr kommt, fällt Sarah in ein tiefes Loch. Sie kann Eddie einfach nicht vergessen. Lange kann man nicht verstehen, warum sie, eine erfolgreiche Frau, keinen persönlichen Kontakt sucht, um zu erfahren, was der Grund für diese Funkstille ist.


    Bis fast zur Hälfte des Romans geschieht nicht wirklich etwas interessantes, ausser dass man Sarah beim Checken ihres Smartphones erlebt. Hier wäre eine Straffung wünschenswert gewesen. Erst sehr spät kommt Schwung in diese Geschichte. Die Autorin legt mit Rückblenden und Briefen mehrere Spuren und man rätselt wie alles zusammenhängt. Auch gibt es eine überraschende Wendung des Geschehens, mit der man so nicht gerechnet hat.

    Es gibt berührende und witzige Szenen mit Haupt- und Nebenfiguren sowie etlichen Tierauftritten.


    Nach zähflüssigen Beginn liest man eine besondere Liebesgeschichte mit einem rasanten Ende.



    8 Eulenpunkte

    Mich hat es nicht gestört noch etwas mehr über Eddie zu erfahren. ich denke mal, er hatte wenig Kontakt in seinen unmittelbaren Umfeld. Alan wohnte weiter weg und zum Fußballspielen ist er nach London gefahren. Wahrscheinlich ist er eher als Eigenbrödler wahr genommen worden.

    Es ging mir so wie Bücherdrache . Als er sich nicht gemeldet hat , dachte ich so ein .....

    Als er in L.A. aufgetaucht ist, um das persönliche Gespräch zu suchen, gab es wieder Pluspunkte.


    Die Namensähnlichkeit von Jenni und Jennie und das beide den Anstoss mit den Briefen gaben, kein schlechter Einfall der Autorin.