Na endlich jemand, der auch Brecht mag!!! Ich hab noch eine 5baendige Gesamtausgabe (Stuecke, Gedichte, Geschichten, Schriften) von 1976 aus dem Aufbau Verlag im Keller stehen. Mich fasziniert er, auch wenn es schon Jahre her ist, dass ich es gelesen hab. Die Wirkung bleibt. Muss ich mal wieder ran ...
Beiträge von Beatrix
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Es hat etwas gedauert, aber es ist jetzt auch eine englische Uebersetzung erhaeltlich, die ganz gut sein soll. Ich hab mir gerade das Buch in der Buecherei bestellt. Mich interessiert hier wirklich das Thema, hab doch schliesslich auch lange in Muenster gelebt.
Mich beunruhigt nur, dass einige Rezensionen es etwas schwer zugaenglich finden. Und das in einigen Faellen GERADE wegen der unterschiedlichen Schreibstile, die den Lesefluss doch etwas zerreissen. Ich ueberleg noch ob ich die deutsche Version meinem Vater schicken soll. Er liegt mal wieder fuer eine Weile im Krankenhaus. Aber es sollte nicht zu schwierig sein (er liebt Rebecca Gable und auch Ken Folletts "Saeulen der Erde").
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"Am hinteren Ende der Sonnenallee" von Thomas Brussig war das erste Buch auf meiner Leseliste dieses Jahr - und eines von nur 3 Buechern mit einer vollen 10 als Bewertung bisher. Wunderschoen weil witzig UND leise nachdenklich!
Umso enttaeuschter war ich dann von "Helden wie wir", das mir mit seinem pubertaeren Gequassel nur auf die Nerven ging. Mein Kommentar im Lesetagebuch: "zu schwanzlastig" ...
Das hat mich bisher davon abgehalten es nochmal mit Brussig zu versuchen. Der Monologstil wuerd mich eher an "Helden" als an die Sonnenallee erinnern. Oder seh ich das falsch?
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Inhalt
Eine Mutter singt ihr Baby in den Schlaf "ich werde dich immer lieben, so lang wie ich lebe wirst du mein Baby sein". Sie singt dieses Lied auch noch als aus dem Baby ein 2jaehriger Trotzkopf wird und spaeter ein rebellischer Teenager. Und sogar noch als der Sohn schliesslich ausgezogen ist. Bis eines Tages der Moment kommt, wo die Mutter alt und krank ist und sich die Rollen umkehren.
Der Autor
Robert Munsch ist wohl der am besten verkaufte Kinderbuchautor in Nordamerika. Seine Buecher sind Standard in jedem Haus mit Kindern. Bis heute hat er ueber 30 Millionen Exemplare verkauft und seine Buecher sind in mehr als ein Dutzend Sprachen uebersetzt worden.
"Ich hab es rueckwaerts gemacht" ist Munschs Antwort auf die Frage wie er zum Kinderbuchautor wurde. Er erfindet die meisten Geschichten aus dem Handgelenk und erzaehlt sie Kindern wieder und immer wieder bis er sie endlich aufschreibt. Munsch hat keinen Mangel an Ideen, es kann aber durchaus Jahre dauern bis eine Geschichte veroeffentlicht wird.
Gebuertig in Pittsburgh, Pennsylvania, hat Munsch zunaechst 7 Jahre ein Jesuitenpriesterstudiem absolviert bevor er sich entschied mit Kindern zu arbeiten. In den folgenden 5 Jahre arbeitete er in verschiedenen Kinderbetreuungsstaetten waehrend er ein M.A. in Kindererziehung absolvierte. 1975 zogen Munsch und seine Frau Ann nach Guelph, Ontario, Kanada. Er erhielt eine Stelle als Associate Professor of Family Studies an der University of Guelph und unterrichtete in der Kindertagesstaette der Universitaet. In der Zeit begann sein Ruf als Erzaehler zu wachsen.
Munsch erzielte weltweite Anerkennung fuer seine Buecher und Tonaufnahmen. "The Paperbag Princess" (Die Tuetenprinzessin) wurde DAS Kinderbuch der 1980er Jahre, und "Murmel, Murmel, Murmel" gewann den Juno Award 1985. "Thomas’ Snowsuit" gewann den Ruth Schwartz Award 1986, und Munsch selber gewann den Canadian Booksellers Association’s “Author of the Year” 1991.
Eine ausfuehrliche Biography kann man auch auf der Robert Munsch Webseite lesen - natuerlich selbst geschrieben in dem fuer ihn typischen Humor
www.RobertMunsch.comMeine Meinung
Dies ist eine wunderschoene Geschichte ueber die Mutter-Kind-Beziehung. Eine Geschichte, die jeder Mutter beim lesen Traenen der Ruehrung in die Augen treibt. Und das schliesst mich selber mit ein.
Robert Munsch ist fuer seine humorvollen Geschichten bekannt, die vor Witz nur so spruehen. Diese ist anders! Und dennoch genauso gut wie alles von ihm. Es ist nicht die Lieblingsgeschichte meiner Kinder, die seine anderen witzigen und skurillen Titel auf jeden Fall bevorzugen. Dies ist eine Geschichte fuer die Muetter. Ein schoenes Geschenk zur Geburt eines Kindes.
Das Buch hat sich schon ueber 15 Millionen mal verkauft, weil es eben als Geschenk gegeben wird - an Eltern und Grosseltern und ab und zu an Kinder, die es zusammen mit den heulenden Erwachsenen lesen. Ich hab es noch nicht geschafft meinen Kindern es vorzulesen. Muss nach einer Weile mit zu grossem Kloss im Hals abbrechen. Die Grandma schafft es noch so gerade
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Klappentext
In voller Rüstung haben Prinzen schon immer gern den Helden gespielt, um ihre Prinzessin aus den Klauen eines Drachen zu befreien.
Wenn aber nun der Prinz selbst das Opfer ist und die Prinzessin ihn retten muß? Mit frechem Mut und Phantasie löst Elisabeth nicht nur dieses Problem ...Der Autor
Robert Munsch ist wohl der am besten verkaufte Kinderbuchautor in Nordamerika. Seine Buecher sind Standard in jedem Haus mit Kindern. Bis heute hat er ueber 30 Millionen Exemplare verkauft und seine Buecher sind in mehr als ein Dutzend Sprachen uebersetzt worden.
"Ich hab es rueckwaerts gemacht" ist Munschs Antwort auf die Frage wie er zum Kinderbuchautor wurde. Er erfindet die meisten Geschichten aus dem Handgelenk und erzaehlt sie Kindern wieder und immer wieder bis er sie endlich aufschreibt. Munsch hat keinen Mangel an Ideen, es kann aber durchaus Jahre dauern bis eine Geschichte veroeffentlicht wird.
Gebuertig in Pittsburgh, Pennsylvania, hat Munsch zunaechst 7 Jahre ein Jesuitenpriesterstudiem absolviert bevor er sich entschied mit Kindern zu arbeiten. In den folgenden 5 Jahre arbeitete er in verschiedenen Kinderbetreuungsstaetten waehrend er ein M.A. in Kindererziehung absolvierte. 1975 zogen Munsch und seine Frau Ann nach Guelph, Ontario, Kanada. Er erhielt eine Stelle als Associate Professor of Family Studies an der University of Guelph und unterrichtete in der Kindertagesstaette der Universitaet. In der Zeit begann sein Ruf als Erzaehler zu wachsen.
Munsch erzielte weltweite Anerkennung fuer seine Buecher und Tonaufnahmen. "The Paperbag Princess" (Die Tuetenprinzessin) wurde DAS Kinderbuch der 1980er Jahre, und "Murmel, Murmel, Murmel" gewann den Juno Award 1985. "Thomas’ Snowsuit" gewann den Ruth Schwartz Award 1986, und Munsch selber gewann den Canadian Booksellers Association’s “Author of the Year” 1991.
Eine ausfuehrliche Biography kann man auch auf der Robert Munsch Webseite lesen - natuerlich selbst geschrieben in dem fuer ihn typischen Humor
www.RobertMunsch.comMeine Meinung
Im klassischen Maerchen ist es der Prinz der die Prinzessin vor dem Drachen rettet und zur Belohnung heiratet. Robert Munsch zeigt mit der Tuetenprinzessin, dass es auch anders gehen kann. Und vor allem, dass es keine todernste Sache ist sondern dass Witz und List den Tag retten. Die Prinzessin ist diesmal die Heldin, der Prinz ... hmmm in der kanadischen Aussgabe ein "bum", in der britischen ein "toad" ...
Robert Munsch hat sich mit diesem Buch zu Recht zum beliebtesten Kinderbuchautoren Kanadas und ganz Nordamerikas entwickelt. Sein Humor ist einfach einzigartig. Diese emanzipatorisch angehauchte Geschichte ist natuerlich fuer Maedchen ein Muss, aber auch Jungs lieben sie immer wieder. Denn die Moral wird hier nicht mit erhobenem Zeigefinger sondern mit Witz erzaehlt.
Bei uns hatte sich die Erzieherin im Kindergarten auch zu Halloween als Tuetenprinzessin verkleidet und die Geschichte erzaehlt. Und alle Kinder erzaehlen mit, kennen sie die Geschichte doch in und auswendig.
Es lohnt sich mal die Webseite von Robert Munsch anzuklicken. Dort kann man sich naemlich seine Buecher von ihm erzaehlt anhoeren! Und man merkt warum er immer seine Geschichten zuerst erzaehlt bevor er sie Jahre spaeter aufschreibt.
Ich hab das Buch allen Kindern in meiner Verwandtschaft und Freunden geschenkt. Und es ist jedes Mal super angekommen.
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Ich hab bei dieser Gelegenheit gleich mal das online Woerterbuch http://dict.leo.org ausprobiert, das doch gerade in einem anderen thread empfohlen wurde.
Demnach heisst "whopping" als Adjektiv benutzt auf deutsch "kolossal".
"Whopper" als Substantiv ist dann ein "Mordsding", eine "kolossales Sache".
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix,die das Wort natuerlich in der englischen Umgangssprache hoert, versteht UND benutzt, aber ohne Woerterbuch niemals uebersetzen koennte
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Hier sind ein paar Beispiele fuer gute Bilderbuecher, die es auch in Ausgaben mit festen Pappseiten gibt, die sich nicht so leicht von kleinen Haenden zerstoeren lassen.
Wirklich sehr schoen und absolute Klassiker sind die Buecher von Eric Carle. Am bekanntesten ist sicherlich "Die Kleine Raupe Nimmersatt" aber auch andere Titel von ihm sind super.
Ein Buch, das du hier auch in den Rezensionen finden wirst:
"Vom Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat"
https://www.buechereule.de/wbb/thread/1375&sid=&hilight=maulwurfHans de Beer hat eine Reihe ueber den kleinen Eisbaer geschrieben. Gerade fuer die kleinen sehr schoene geschichten.
Bilderbuecher, die sehr viel auf den Bildern zu entdecken haben UND witzige Geschichten:
Sven Nordqvist: Mama Muh. Davon gibt es auch mehrere, sind alle toll.
Auch von Sven Nordquist: Petterson und Findus. Gibt es mindestens 10 verschiedene von und alle einmalig.Der Lieblingsschriftsteller meiner Kinder ist und bleibt aber Robert Munsch. Er ist Kanadier und schreibt superwitzige Geschichten. Leider sind die wenigen deutschen Uebersetzungen sehr schwer zu finden. Solltest du mal "Die Tuetenprinzessin" sehen, schlag zu!!!! Das Buch ist Legende in Kanada. Fuer Maedchen ein muss, aber auch Jungs gefaellt es.
Viele Jungs moegen gerne Sachbuecher. Da kann ich dir die Ravensburger Reihe wieso, weshalb, warum empfehlen. Die Buecher wachsen gut mit den Kindern mit. Mit 3 sind sie vielleicht nur an den vielen Klappen zum aufmachen interessiert und dazu liest man die Ueberschriften auf der Seite. Im naechsten Jahr etwas mehr Sachtext und mit 5 das Buch dann komplett. Die Festen Pappseiten und die Bindung macht diese Buecher auch fast unverwuestlich und sie halten einige Jahre aus.
Viel Spass beim vorlesen!
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Das war das erste - und letzte Buch, das ich von Nicolas Sparks gelesen hab. War ganz angenehm im Urlaub zu lesen. Aber vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Und auch nicht Lust auf mehr von diesem Autor gemacht.
Vielleicht sind solche Liebes/Schmerzgeschichten auch einfach nichts fuer mich. Irgendwo doch nur altbekannte Platitueden.
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Die National Post (ueberregionale kanadische Tageszeitung) von heute hatte einen sehr interessanten Artikel genau zu diesem Thema:
Labyrinth's path to well-being
Hospitals across Canada are installing custom-made walkways as an innovative treatment for patients
James Cowan
National PostSaturday, August 28, 2004
Carol Shields once observed that the world is full of labyrinths. In Larry's Party, she writes: "A labyrinth is a complex path. That's it. It's not necessarily something complicated or classical, as you might think." To Shields, an airport is a kind of labyrinth. So are highway overpasses, golf courses, subway systems and office buildings. "It seems those who live in the 20th century have a liking for putting ourselves on a predetermined conveyor track and letting it carry us along," concludes Shields.Larry Walker, the hero of Shields' book, finds respite from the labyrinthine modern world in the ancient geometric paths of traditional labyrinths. Similarly, a growing number of individuals and institutions are applying this 4,000-year-old notion as a tool to aid meditation, prayer and even healing. Toronto's Women's College Ambulatory Care Centre has had a labyrinth for two years to help rehabilitate patients ranging from stroke victims to women with eating disorders. The Foothills Hospital in Calgary introduced one this summer and uses it in the treatment of mental illness and other maladies. According to online directories, there are more than 50 labyrinths in British Columbia alone and more than 200 in Ontario. While many are in hospitals or churches, they're also appearing elsewhere. A network of devotees cut a labyrinth into the grass of Trinity Square Park in Toronto. They hope to replace it with a permanent path by next spring.
[...]
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix -
Fuer mich war das Buch eine einzige Enttaeuschung. Sehr schwer zu lesen, langatmig und langweilig. Ich hab mich durchgequaelt um zu sehen, ob mir das Buch was zu sagen hat. Und schliesslich ist Ondaantje ja Kanadier. Aber es kam nichts. Manchmal ist es ja durchaus wert, sich durch ein nicht leicht lesbares Buch durch zu arbeiten, weil eben der Autor doch damit auch eine interessante Geschichte und/oder Botschaft rueber bringen will. Nicht hier. Ich hab nicht verstanden, warum das Buch soviele Preise gewonnen hat.
Genauso wenig hat mir die Verfilmung gefallen. Die Handlung war etwas einfacher verstaendlich, aber dennoch nicht mitreissend. Auch da versteh ich nicht wofuer die Oskars verliehen wurden.
Gruss aus Calgary, canada
Beatrix -
Ist wirklich ein schoener Schmoeker, so richtig zum wegtauchen. Hat einige sehr interessante Charaktere.
Das Buch hat auch seine Schwachstellen, der Schluss faellt leider ziemlich ab. Aber als TB ist es durchaus zu empfehlen.
Gruss
Beatrix -
Herzlich willkommen!
Schoen auch mal andere Buechereifans zu sehen. Auch ich habe keine Schotten in meiner Familie und bin doch jede Woche in der Buecherei zu finden.
Mein Mann dagegen benutzt die Buecherei nie, besorgt sich Hoerbuecher fuer seinen ipod oder ziemlich obskure Sachbuecher, die die Buecherei nicht hat. Und ER hat tatsaechlich Schotten in seinem Familienstammbaum!!!
Gruss aus Calgary, Canada
beatrixPS: es gibt auch ein Calgary in Schottland
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aus der Amazon Redaktion:
Erzählt wird die schicksalhafte Geschichte der tschechischen Emigranten Irena und Josef, die nach "dem Verschwinden des Kommunismus" und persönlichen Odysseen aufgrund ihrer zufälligen Wiederbegegnung in Paris in den neunziger Jahren versuchen, an ihre während des Prager Frühlings und dessen Niederschlagung untergegangene Beziehung anzuknüpfen. Dabei müssen beide erkennen, dass ihr Leben bisher ohne jegliche Gewissheit vonstatten ging -- und ohne Gewissheit, ohne alte oder neue Heimat weitergehen muss.
Hinterlegt wird das erzählerische Gesellschafts- und Beziehungspanorama in der für Kundera typischen Art mit allerlei essayistischen Einschüben, die -- nicht ohne autobiografischen Hintergrund -- von der Schwierigkeit des Lebens in der (Pariser) Fremde und einer -- vielleicht doch noch möglichen -- "großen Rückkehr" in die (Prager) Heimat handeln. Ein bezaubernder Roman über Heimweh und Sehnsucht, Emigration und Neuanfang, Sprachverlust und -neufindung, Vergessenwerden und Wiedererinnern, aber auch über die Unwägbarkeiten der Liebe und die (immer auch erotisch-flüchtige) Leichtigkeit des Seins
Der Autor:
Milan Kundera wurde 1929 in Brünn/Tschechoslowakei geboren. Nach dem Krieg schlug er sich als Arbeiter und Jazzmusiker durch, bevor er sich der Literatur zuwandte. Einige Jahre unterrichtete er an der Filmhochschule Prag und veröffentlichte zwei Bücher, "Der Scherz" und "Lächerliche Lieben". Nach dem sowjetischen Einmarsch 1968 verlor er seine Dozentur, die Bücher wurden aus allen öffentlichen Bibliotheken des Landes entfernt. 1975 folgte Kundera einem Lehrauftrag der Universität Rennes/Frankreich, 1979 entzog ihm die tschechische Regierung als Reaktion auf "Das Buch vom Lachen und Vergessen" die Staatsbürgerschaft. Die folgenden Romane durften in der CSSR nicht mehr veröffentlicht werden. Kundera lebt heute als französischer Staatsbürger in Paris. Er schreibt tschechisch und französisch.
Meine Meinung:
Ich hab es in der englischen Uebersetzung gelesen "Ignorance", das Original ist ja franzoesisch.
Es geht darin um Exilanten, die nach 20 Jahren zum ersten Mal wieder zu Besuch in die Tschechei fahren. Eine Mischung aus Roman mit fiktiven Charakteren und Essays mit Kunderas Gedanken zum Thema, unterlegt mit Homers Odyssee.
In einigen Szenen und Gedanken konnte ich mich selber gut wiederfinden, auch wenn es nicht direkt meine Situation waere. Ich denke viele der Gefuehle lassen sich auch auf "Umzuege" von Land zu Land oder innerhalb eines Landes uebertragen. Selbst Kunderas Ausfluege in Homers Odyssey machen da Sinn.
Er beschreibt sehr gut die innere Zerissenheit der Charaktere, die selber nicht definieren koennen wo oder was 'Heimat' bzw. 'Heimweh' ist. Die Enttaeuschung ueber die Entfremdung von Familie und Freunden. Die Unfaehigkeit sowohl der Exilanten wie der Zurueckgebliebenen, die Veraenderungen der Zeit auf der anderen Seite zu erkennen.
Es ist nicht einfach zu lesen, da aergere ich mich oefter ueber Kundera, dass er keine einfacheren Worte finden kann. Es lohnt sich aber dennoch sich durchzuarbeiten. Und nicht nur weil ich Kundera immer noch eine Chance geben will, wo wir doch beide an der gleichen Uni in Frankreich gearbeitet haben (Universite de Haute Bretagne, Rennes 2)
Fuer mich persoenlich ist es eines der Buecher, die in die Kategorie "lebensveraendernd" fallen, mir vieles ueber mich selber deutlich machen - tausend mal besser als jedes "self-help" Buch.
Eine sehr interessante Rezension ist auch in der der New York Times, die diesen Titel als den bisher besten von Kundera sieht seit er auf franzoesisch schreibt:
http://query.nytimes.com/gst/f…E38F937A35753C1A9649C8B63 -
Passend zu den gerade laufenden Diskussionen um die Frage in welcher Sprache man liest, welche die "bessere" Schriftsprache sei etc. hab ich mir gerade ein ganz neues Buch gekauft:
The Genius of Language: Fifteen Writers Reflect on Their Mother Tongues
von Wendy Lesser (Herausgeber)Es ist eine Sammlung von Essays von Schriftstellern, die in einer Sprache aufgewachsen sind, die nicht englisch war. Und wie es dazu beigetragen haben, dass sie Schriftsteller wurden, die englisch als ihre Schriftsprache waehlten.
Da ich selber ja inzwischen zweisprachig bin und meine Kinder zweisprachig aufwachsen, interessiert mich die Frage natuerlich aus einer sehr persoenlichen Perspektive. Ich hab bisher aber nur kurz ins Buch reingeschaut kann nicht viel dazu sagen. Die Rezensionen bei amazon sind aber vielversprechend. Und unsere Tageszeitung hatte eine sehr positive Rezension, die mich sofort in den Buchladen brachte.
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix -
Ich behalte nur sehr sehr wenig. Ich kauf ja auch nur sehr wenig! Wenn ich was behalte, dann mit der Absicht etwas weiter zu verleihen und damit Diskussionen mit Freunden anzuregen.
Ich bring dann gelegentlich Buecher zum second-hand Laden und tausch sie gegen was "neues" ein. Anderes nehm ich auf meine Reisen nach Deutschland mit und stell es bei ebay ein.
Wir planen allerdings im Flur ein grosses Buecherregal zu bauen. Ich glaub dann wird die Versuchung mehr zu kaufen und zu behalten doch etwas groesser sein...
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix -
Eric,
du hast vollkommen recht, dass eine solche Diskussion ziemlich ueberfluessig ist. Jede Sprache ist fuer sich genommen einzigartig und wortgewaltig.
Ist nur witzig, dass du ausgerechnet die mongolische Sprache als Beispiel genommen hast. Ich kenn nur einen Autoren aus der Mongolei: Galsan Tschinag. Und der hat ausgerechnet deutsch als seine Schriftsprache gewaehlt
Ich hab eine Rede von ihm in englischer Uebersetzung gefunden, in der er auch auf die Wahl seiner Sprachen eingeht - und z.B. Goethe als wichtigen Einfluss nennt:
http://www.poetryinternational.org/cwolk/view/18458
Hier ist ein deutsches Interview zu finden, wo er ebenfalls u.a. auf die Wahl seiner Schriftsprachen eingeht:
http://www.diedrei.org/Heft%20…Reif-Tschinag%20Kopie.pdf
Gruss
Beatrix -
Ich hab in meinem Leben mehrmals laengere Zeit im Ausland gelebt und jedes Mal in verschiedenen Sprachen gesehen wie unterschiedlich mein Koennen im schriftlichen, lesetechnischen, muendlichen und hoertechnischen Verstaendnis ist. Nie ist es in allen Bereichen gleich.
Markus,
es kann durchaus sein, dass jemand Shakespeare im lesen gut versteht, aber in einem muendlichen Gespraech nur stottert.
Es ist kein Zufall, dass Einstufungstests fuer ESL Kurse (English as a Second Language) hier am College 3 Stunden brauchen. Meine Schwaegerin war gerade 6 Monate hier und hat das mitgemacht. Sie hat z.B. auch im Leseverstaendnis sehr gut abgeschnitten, in der hoechsten Stufe ueberhaupt, ausreichend um normal an einer Uni hier studieren zu duerfen. Und das kam vor allem daher, dass sie gerne englische Buecher im Original gelesen hat. Es uebt! Sie hat durchaus mehr als nur ein Geruest verstanden und sich den Rest erfunden. Das kann man in diesen ausfuehrlichen Tests nicht ertricksen. Aber im schriftlichen Ausdruck war sie mehrere Stufen drunter, weil sie dafuer kein Training hatte.
Ich selber hab inzwischen einen besseren schriftlichen Ausdruck als die meisten Muttersprachler, weil ich es beruflich viel brauchte. Aber dennoch erkennt mich jeder als Einwanderer mit Akzent und Fehlern sobald ich meinen Mund aufmache.
Ich lese gerade Tolstois "Anna Karenina" in der englischen Uebersetzung und fuehl mich total wohl darin. Aber mit Shakespeare werde ich weiterhin auf Kriegsfuss stehen, weil ich darin kein Training habe. Auch englische Muttersprachler koennen nur dann mit Shakespeare was anfangen, wenn sie in der Schule gelernt haben ihn zu lesen. Und das hat eben jeder hier.
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix -
Mein Vater hat schon ein Weihnachtspaket fuer mich zur Post gebracht!!! Darin sind vor allem Buecher, die ich bei ebay.de fuer meine Kinder ersteigert hab und die so billiger und noch rechtzeitig hier ankommen werden. U.a. eine komplette Asterix Sammlung und was vom kleinen Vampir. Vielleicht auch noch ein paar deutsche DVDs.
Er kauft auch immer die allerersten Lebkuchen im Laden ein fuer mich. Die kommen aber dennoch meist nicht rechtzeitig zum Nikolaus hier an, weil zu spaet. Da muss ich dann zum deutschen Deli hin.
Ansonsten denk ich aber noch nicht an Weihnachten, auch wenn es definitiv eine sehr schoene Zeit fuer uns ist. Vom Wetter mal abgesehen. Aber da hab ich zu Weihnachten hier eh schon alles erlebt von weisser Weihnacht in klirrender Kaelte mit -30 C bis hin zur Chinook Wetterlage (wie der Foehn) mit 20 C PLUS am Weihnachtstag!
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix -
"Lest ihr bevorzugt Literatur der deutschen, oder englischen Sprache?"
Ich hab einige Lieblingsautoren unter den englischsprachigen und einige unter den deutschsprachigen Autoren. Da ich beide Sprachen gleich gut beherrsche (im schriftlichen) geht es mir nur darum, ein interessantes Buch zu finden. Und das bitte in der Originalsprache.
Hab mal "Happy Birthday, Turk" in der englischen Uebersetzung gelesen, weil die Buecherei diese hatte, das deutsche Original aber nicht. Der Humor des hessischen Dialektes war vollkommen weg.
Leberts "Crazy" kann ich hier auch problemlos auf englisch bekommen. Aber ich glaub ich werd den umstaendlichen Weg gehen und es versuchen auf deutsch zu bekommen.
Eine ausnahme: Patrick O'Brian hat mir im englischen Original bisher nicht gefallen. Da spielt die Sprache des 19.Jhd. eine zu grosse Rolle. Im Gegensatz zu anderen historischen Romanen ist er in der woertlichen Rede ziemlich autentisch. Ich ueberleg daher das auf deutsch mal zu lesen.
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix -
Kann dich sehr gut verstehen! Bei mir war gestern auch so ein Tag. Ich hab meine 8jaehrige vom Flughafen abgeholt. Sie ist von ihrem ersten Soloflug zurueck gekommen. Das abholen war nicht ganz so schlimm wie das hinbringen. Aber es ist schon ein besonderer Moment, wenn man merkt wie aus Kindern Leute werden. Und dieses grosse Maedchen war mal ein schreiendes Buendel wie das, das du letzte Nacht sahst ....
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix