Beiträge von Beatrix

    Quinoa-Gemüse-Bratlinge mit Sumach-Joghurt, S. 106


    Ich hatte Mangold schon zu lange im Kühlschrank und suchte im Zutatenregister ein passendes Rezept raus. Da ich auch Quinoa mag sollten es die Bratlinge werden.


    Zubereitung


    Ich wollte mich eigentlich genau ans Rezept halten, nur die Menge halbieren. Allerdings hatte ich wie immer die volle Menge Quinoa gekocht und wollte etwas für später in der Woche aufbewahren. Ich hab dann nach der angegebenen Kochzeit ca. die Hälfte aus dem Topf genommen bevor ich den geraspelten Kürbis drauf legte. Dabe fiel mir im Rezept auf, dass Anna Jones zwar angibt, man könne auch schon fertig gekochten Quinoa nehmen, erklälrt dann aber nicht wie der Kürbis gedünstet werden soll ... und selbst mit dem frisch gekochten Quinoa war der Kürbis nach 3 Minuten lange nicht gar, hab ihn ca. 10-15 Minuten im Topf gelassen.


    Ich fand den Vorschlag die ziemlich warme Masse für die Bratlinge im Kühlschrank runterzukühlen nicht so toll (damit heizt man ja die anderen Lebensmittel mit auf). Das war bei mir noch recht warm, eben auch weil es so lange gedauert hatte bis der Kürbis gar war. Ich hab es dann für einige Minuten draussen in den Schnee gestellt, aber das ist ja hier nur ca. 6 Monate im Jahr möglich :eiskristall


    In der Pfanne fielen die Bratlinge komplett auseinander. Ich hab dann eine Art Riesenpfannkuchen gemacht, den ich zumindest mehr oder weniger auf einem großen Teller auf den Tisch bringen konnte.


    Insgesamt ein ziemlicher Aufwand für ein "schnelles" Gericht.


    Ergebnis


    Es schmeckt eigentlich sehr gut, natürlich noch eine Ecke besser als einfacher Quinoa. Ich habe es nämlich als Beilage zu kleinen Hähnchenfilets, Ingwer-Erbsenschoten und einen kleinen Salatteller serviert. Als Hauptgericht mit Salat als Beilage wären wir wieder nicht satt von geworden.

    Es könnte noch etwas stärker gewürzt werden. Hatte zwar kräftig Zitronenschale dran getan (siehe Bild 1), hab es aber nicht rausschmecken können.

    Der Joghurt (mit Chili statt Sumac) hat gut dazu geschmeckt.


    Fazit: Wenn es nicht so viel Aufwand wäre, gäbe es das ganz bestimmt bald wieder. Eben nicht als "Bratlinge" sondern als leckere Gemüse-Quinoa Beilage.



    Ein Buch und eine Lese-/Kochrunde, auf die ich mich riesig gefreut hatte, weil mir schon Anna Jones erstes Buch sehr gut gefiel. Doch hier wurde ich arg enttäuscht. Nicht weil die Rezepte nicht schmecken, da gab es schon ein paar Erfolge und daneben einige weniger leckere.


    Das Hauptproblem liegt für mich in der Anwendung zur Zusammenstellung gesunder Mahlzeiten. Die Einteilung in Zeiten, wie lange ein Rezept braucht, ist dabei völlig unnütz. Wie viele hier schon schreiben, stimmen die Zeiten eh nicht im Einzelfall, weil jeder etwas anders kocht. Und wenn ich was suche, finde ich mit so einer Einteilung nichts.


    Es gibt zwar ein Zutatenregister, das mir u.U. nach dem Blick in den Kühlschrank hilft, das Vorhandene in ein leckeres Gericht zu verwandeln. Aber ich kann nicht nach Essensarten suchen. Heute wollte ich eine Suppe kochen, kann aber nichts finden ohne das komplette Buch zu durchblättern.


    Am schlimmsten: ich finde keine Hauptmahlzeiten, die auch Eiweiss enthalten. Dazu muss man Seite um Seite umblättern und jeweils die komplette Zutatenliste durchschauen, um herauszufinden, ob nun Eiweiss enthalten ist. Habe bis jetzt auch noch kein Rezept gesehen, wo bei einem eiweisslosen Gericht eine Empfehlung dabei war, wie man eine komplette Mahlzeit raus macht.


    Sorry, aber wenn man sagt, dass man mit diesen Rezepten schnell und gesund kochen kann, stimmt das einfach nicht. Mir ist es jetzt wiederholt passiert, dass ich nach dem Essen eines vollen Tellers innerhalb einer Stunde wieder auf der Suche nach Snacks durch die Küche lief. Und mein Mann ist inzwischen stinkesauer, weil er gesünder essen will (er muss auch abnehmen) und er fast jedesmal nach einem Anna Jones Essen zu schnell wieder Hunger hat und dann nach ungesunden Sachen greift.


    Es kann doch nicht in Anna Jones Sinne sein, dass ihre vegetarischen Rezepte mit einem Stück Fleisch ergänzt werden sollen. Aber Alternativen fehlen dann im Buch.

    Versteht mich nicht falsch, ich sag nicht, dass in dem Buch keine Rezepte drin sind, die auch nachhaltig satt machen. Aber die findet man nicht auf Anhieb! Und ich hab ja nichts dagegen, wenn nicht alle Rezepte Eiweiss enthalten, aber dann sollte man

    a) diese entsprechend kennzeichnen (z.B. in Unterteilungen mit Hauptgerichten und Beilagen) und

    b) zeigen, wie sie ergänzt werden können.

    So gesehen ist dieses Kochbuch wirklich nur etwas für "eingefleischte" Vegetarier mit viel Erfahrung, wie man nachhaltig sättigende Mahlzeiten zusammenstellt. Nichts für Leute, die gelegentlich mal einen vegetarischen Tag einlegen wollen.

    Gemüsecurry mit Kokos, Limette und Tamarinde, S. 214


    Ich hatte noch Reis vom Vortag übrig und dachte ein Curry dazu wäre nicht schlecht.


    Zubereitung


    Die Zutaten sind eigentlich hier immer da.

    Allerdings hatte ich diesmal keinen Spinat im Haus und dann eben Grünkohl benutzt. Letzterer ist in Nordamerika tatsächlich total in Mode und wird das ganze Jahr über in Kalifornien geerntet. Man wartet eben nicht bis der erste Frost kommt.

    Tamarindpaste fand ich nicht, dafür allerdings Tamarindenfruchtfleisch. Ich hatte Glück, dass im Laden gerade auch zwei indische Frauen vorm Regal standen und mir erklären konnten, dass ich dies in etwas Wasser einweichen muss. Hab noch zu Haus gegooglet und es dann entsprechend gemacht. Siehe Foto.
    Den Kürbis hatte ich mit dem Sparschäler geschält (mit Schale mag ich nicht) und auch eher etwas weniger als angegeben.

    Kokosflocken mag ich gar nicht, das hab ich also rausgelassen. Statt dessen hab ich ein Hähnchenfilet mit etwas Currypulver und Sesamkörnern gewürzt, kurz angebraten und mit serviert.


    Ergebnis


    Ich hab nur eine statt der vorgegebenen 2 Limetten benutzt und dennoch fand ich den Geschmack zu dominierend. Von den Fenchelsamen, die ja eigentlich stark nach Lakritze schmecken, war gar nichts rauszuschmecken und auch die Tamarinde merkte ich nicht. Gut dass das Hähnchen dabei war, das konnte den Geschmack etwas ausbalancieren. Und mit dem Hähnchen hatte ich wenigstens einen gescheiten Eiweisslieferanten dabei. Ansonsten ist dies ja wieder ein Gericht mit nur minimalen Eiweissgehalt (vom Reis). Und wieder einmal ohne jegliche Andeutung, was man in der Schnelle noch als Eiweisslieferant dazu servieren könnte, um ein komplettes, nachhaltig sättigendes Gericht zu erhalten.


    Insgesamt eine befriedigende Note. Vielleicht versuche ich es nochmal und bin dann vorsichtiger mit der Limette, um zu sehen, ob man auch noch was anderes rauschmecken kann.




    30-Minuten-Süßkartoffelchilli, S. 117

    Chili gibt es bei uns recht oft - con carne allerdings zumeist mit nur einem Pfund Hack, dass einen Riesentopf für 10 Portionen und mehr ergibt. Also hier mal Ideen für eine Abwechslung.


    Zubereitung


    Ich fand es mit den vielen Zutaten und Schnippelei doch schon etwas aufwendig in der Zubereitung. Und dann auch noch eine extra grüne Sauce dazu, noch mehr Arbeit .... da ist mein reguläres Rezept sehr viel schneller im Topf und blubbert dann eben ein wenig länger alleine vor sich hin. Bin mir auch nicht sicher, ob die grüne Kräutesosse tatsächlich so flüssig sein sollte, wie sie dann bei mir wurde.


    Ergebnis


    Vom Geschmack her ok. Allerdings braucht es auf jeden Fall die Kräutersosse. Mein Mann hat es gegessen, aber nochmal soll ich es nicht kochen. Kann gar nicht mal sagen, woran es lag. Eher langweilig insgesamt, was mich bei der Vielfalt an Zutaten selber überraschte.

    Avocado-Bohnen-Bowl mit Kochbananen, S. 68


    Das gute am Leben in einer kanadischen Großstadt ist, dass ich hier wirklich leicht an "exotische" Zutaten dran komme. Kochbananen sehe ich hier z.B. dauernd, wusste nur nie, was ich damit machen sollte. Da bot sich diese Gericht an.


    Und was soll ich sagen, ich stimme hier mit Anna Jones vollkommen überein: die Kochbanane war eine Offenbarung!

    Zubereitung


    Ganz unkompliziert und bietet sich sicherlich auch gut für Abwandlungen an. Meine erste Abwandlung war dann, dass ich die Bohnen aus der Dose erstmal wie immer gut abgespült hatte und die Dosenflüssigkeit NICHT verwendet habe. Das mache ich nie, weil ich man damit eine evtl. blähende Wirkung der Bohnen nur verstärkt. Statt dessen eben mehr Wasser.

    Ergebnis

    Sehr lecker! Gibt es bestimmt wieder. Die Kombination der verschiedenen Zutaten passte gut. Und die Kochbanane war soooo lecker! Einziges Problem: das ganze ist etwas trocken, mir fehlt da etwas mehr an Sosse oder so. Und da bin ich mir auch nicht sicher, wie man das etwas ändern könnte.


    Winterwurzeln mit Soba-Nudeln und Gemüse-Pickle, S. 75

    Wintergemüse passt gerade gut. Sobanudeln hab ich noch nie selber gekocht und dachte mir es lohnt sich, mal eine gesündere Alternative zur normalen Pasta auszuprobieren.


    Zubereitung


    Meine Sobanudeln waren nicht 100% Buchweizen, konnte ich nicht anders finden. Hatte noch rote Beete in einer Dose gefunden und die dann anstelle einer frischen benutzt. Entsprechend hab ich sie auch nicht sofort mit der Möhre im Topf gehabt sondern erst ein bischen später hinzugefügt.


    Die Mischung von Möhren und roter Beete erinnerte mich an ein karibisches Rezept, das ich sehr gerne esse. Da kommt noch als extra Würze Muskatblüte dran. Da hab ich dann auch kurzentschlossen hier mit dran gemacht und würde es auch so weiterempfehlen.


    Als ich mir Kochanleitung auf der Packung der Sobanudeln ansah, merkte ich, dass die super schnell in 3-4 Minuten fertig sein soll und vor einem zu langem Kochen ausdrücklich gewarnt wurde. Das passte nicht mit den Anweisungen im Kochbuch, wo schon ziemlich früh die Nudeln ins Kochwasser geschmissen werden sollten. Habe ich erst später gemacht.

    Alles andere ging dann wirklich einfach und schnell.


    Ergebnis


    Bei der Menge an Reisessig und nach dem ersten Probieren war es mir sauer genug und ich liess erstmal die Limette weg. Dann hatte ich die ersten Bissen gegessen und probierte es mal MIT Limette. Und was soll ich sagen, es wurde kein bischen saurer, der Geschmack wurde nur abgerundet und es schmeckte noch besser! Auch mein Mann war darüber überrascht und mochte es sehr so.


    Vom Geschmack her also eigentlich ein voller Erfolg.


    ABER ich war nicht mit der Zusammensetzung des Gerichts zufrieden. Es war zuviel an Nudeln (und sie waren zudem noch überkocht, obwohl ich sie schon später zubereitet hab) und zu wenig an Gemüse. Bei einem vegetarischen Gericht doch eher unerwartet. 1/2 Möhre pro Person ist doch fast nichts. Da rechne ich bei traditionellen Kartoffel-Gemüse-Fleisch Gerichten schon mit 1oder 1,5 Möhren pro Person. Da würde ich auch beim nächsten Mal eher verdoppeln.

    Und wo ist das Eiweiss? Von der einleitenden Beschreibung her und von der Tatsache, dass die Menge hier am Ende wirklich 2 Riesenteller füllte, sah es ja nach einem vollständigen Gericht aus. Aber mein Mann war da - zu Recht - stinkesauer, dass es zu wenig Kalorien und vor allem zu wenig Eiweiss hatte, um länger satt zu machen. Und wieder mal war nirgends ein Hinweis zu finden, was als Eiweiss dazu serviert werden könnte.


    Fazit


    Vom Geschmack her sicherlich etwas, was ich gerne wieder kochen werde. Auch die Sobanudeln zeigten sich als gelungenes Experiment. Allerdings wird es eine ganzen Reihe von Änderungen, insbesondere mehr Gemüse, gebratene Hähnchenbrust dazu und sorgfältigeres Aufpassen bei der kurzen Kochzeit der Sobanudeln.

    5 Mahlzeiten aus einer Form, S. 176
    Kürbis-Paprika-Kichererbsen-Auflauf

    Diese Seite fand ich auch ohne Foto sofort interessant. Aufläufe sind ja eigentlich nicht unbedingt für schnelle Küche, weil man mit ´ner Stunde Zeit oder so im Ofen rechnen muss. Also nichts, wenn man am Abend hungrig nach Hause kommt und innerhalb von 30 Minuten was auf dem Tisch stehen soll. Aber wenn man einfach "nur" nicht viel Zeit am Herd hat und nebenbei anderes erledigen soll geht das.

    Und diese Anregungen sollten sich nicht als Rezept verstehen. Dafür sind sie nicht vollständig genug. Auch mit Würze wird da eher zu knapp umgegangen. Für Anfänger nicht unbedingt geeignet, die z.B. nicht unbedingt dran denken, Salz und Pfeffer ans Gericht zu geben, wenn es nicht ausdrücklich dabei steht.


    Zubereitung

    Das ging bei diesem Gericht ganz gut, weil nur beim Kürbis geschnippelt werden musste, alles andere musste nur dazu geschmissen und umgerührt werden. Also recht schnell in der Vorbereitung. Und während der Auflauf im Ofen war, hab ich noch schnell einen Krautsalat dazu gemacht und das ganze dann mit Reisresten vom Vortag serviert.


    Ergebnis

    Nun ja, auch mit zusätzlich Salz und Pfeffer fehlte mir da etwas der Kick. Und es war trotz der Gemüsebrühe eher trocken. Hab dann am nächsten Tag die Reste mit etwas fertiger Pastasauce aufgewärmt, das ging dann besser.


    Fazit:

    Genauso gibt es das bestimmt nicht wieder. Aber ich werde mir da mal von den anderen Vorschlägen einiges raussuchen und auf jeden Fall kräftiger würzen.


    Süßkartoffelsuppe mit Limette und Erdnüssen, S. 71


    Ich kann gar nicht mal sagen, warum mich das Rezept gleich ansprach. Sah zumindest recht unkompliziert aus. Und das war es dann auch.


    Zubereitung


    Nicht zu aufwendig, auch wenn das Topping in der extra Pfanne vielleicht danach aussieht. Es bleibt unkompliziert. Gut hier auch die Angaben im Rezept. Da steht eben nicht nur "4 Süßkartoffeln" sondern auch noch eine Gewichtsangabe mit 1 kg. Da meine 1 Süßkartoffel schon 750 g auf die Waage brachte, hab ich die anderen Mengen danach angepasst.


    Ergebnis


    Sehr schöne Balance zwischen süß und sauer. Hat uns sehr gut gefallen. Praktisch bei so einer pürierten Suppe ist auch, dass man da etwas Resteverwertung machen kann. Hatte noch ein paar gekochte Möhrchen vom Vortag übrig und dann zum Schluss kurz vor dem Pürieren mit reingeschmissen.



    Mild-pikante Süßkartoffel-Quinoa-Bowls, S. 36


    Das Rezept passt gut in die Winterküche von den Zutaten her. Habe mich daher auch ziemlich genau an die Angaben halten können.

    Bei der Kokoscreme habe ich eine ganz normale Dose Kokosmilch genommen. Statt diese kräftig zu schütteln wie sonst, habe ich sie vorsichtig aufgemacht und von der dicken Creme oben drauf einige Löffel abgenommen.


    Zubereitung


    Ahem, 15 Minuten sind ja wohl ein Witz :rolleyes:


    Anna Jones sagt selber hinten im Buch bei der Zubereitung von Quinoa, dass es erstens besser schmeckt, wenn man den Quinoa vorher anröstet (extra Zeit!), und zweitens dass er nach der 12-15 Minuten Kochzeit noch etwas stehen soll (10 Minuten wird da von den meisten Köchen empfohlen). Ich würde, wie ich es bei der letzten Kochrunde mit "Vegetarisch mit Liebe" gelernt habe, einmal in der Woche Quinoa auf Vorrat kochen und dann im Kühlschrank aufbewahren und verwenden wenn es mal schnell gehen muss.


    Die Schnippelei ist ebenfalls hier aufwendig, weil es super dünn geschnippelt werden soll. Für Anfänger ist das nichts. Möhren hab ich mit der Hand fein geschnitten, bei der Süßkartoffel die Brotschneidemaschine zur Hilfe genommen.


    Bei den Zeiten scheint nie dazu zu zählen, dass man Zutaten vielleicht noch waschen sollte. Das ist zumindest hier beim Mangold notwendig. Wenn es wirklich schnell gehen muss, würde ich wohl auf abgepackten und vorgewaschenen Spinat zurückgreifen.

    Und bei den Sieben, Salatschleuder für den Mangold, Pfannen und Töpfen ... sah es dann doch sehr schnell aus wie ein Schlachtfeld und meine normale Routine zwischendurch Sachen kurz abzuspülen und wegzustellen klappt beim vorgegebenen Ablauf auch nicht.


    Die Angaben zur Menge finde ich bei der Süßkartoffel zu ungenau. Die kommen in so total unterschiedlichen Größen ... habe dann ungefähr die gleiche Mengen verwendet wie die 2 Möhren. Das war in diesem Fall eine halbe Süßkartoffel.


    Ergebnis


    Eine Riesenmenge, die locker für 4 Personen (statt wie im Rezept angegeben 3) und mehr gereicht hätte. Macht auch gut satt als vollständige Mahlzeit. Hab nur der Farbe wegen und weil es da war noch einen kleinen Spinatsalat dazu serviert.


    Hat insgesamt gut geschmeckt und wird es auch wieder geben, allerdings mit Abwandlungen:
    - Die Kokoscreme ist recht dominant, da werden wir demnächst normale Kokosmilch nehmen.

    - Das ganze ist zu sehr mild und zu wenig pikant. Statt des Spritzers Zitrone hab ich schon den Saft einer halben reingerührt, aber selbst das schmeckte man nicht raus. Da kann es bei der Menge also ruhig mehr sein. Ich denke etwas Ingwer würde hier auch gut zu passen. Oder, wie schon erwähnt, Sambal Olek oder Siracha, je nachdem was man persönlich lieber mag oder im Haus hat.

    Mit den genannten Änderungen kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen, dass es mal ein Lieblingsgericht wird. Und ich mich drauf einrichten kann, dass ich mindestens 30 Minuten Zeit brauche - wenn nicht mehr.


    Nun, für mich muss es nicht vegetarisch sein. Aber es ist hier meine erste Kritik an dem Kochbuch, dass keine Tipps gegeben werden, was zu den jeweiligen Gerichten passt, um damit - schnell - eine vollwertige Mahlzeit zu machen. Vor allem wenn etwas als "One-Pot" beschrieben wird und damit noch nicht eine ganze Mahlzeit zustande kommt. Es ist doch sehr oft, dass man in Kochbüchern unter den Rezepten Angaben findet wie "Dazu passt ...". Eine verpasste Chance hier.

    One-Pot-Spaghetti mit Grünkohl, Tomaten und Zitrone, S. 24

    Ich glaub ich bin die einzige hier, die das Rezept tatsächlich mit frischen Grünkohl zubereitet hat. Es ist eben auch in Kanada total in derzeit und überall gut zu bekommen.

    Allerdings hab ich für 3 Portionen weniger Spagetti genommen und dabei auch versucht die Wassermenge entsprechend anzupassen. Allerdings fand ich die Garzeit recht knapp bemessen. Klar war mir, dass Vollkornnudeln länger als 8 Minuten brauchen (und auch reguläre Nudeln sind da noch seeeehr al dente).

    Es war tatsächlich mit wenig Aufwand und wenn auch nicht in 15 Minuten so doch recht schnell fertig. Es half, dass ich noch geriebene Zitronenschale gefroren da hatte und nicht noch extra Zeit damit verbringen musst.

    Es schmeckt ok, aber mir fehlt doch mehr Würze als was von Salz und Zitrone kam. Hab noch mit extra Salz und etwas Pfeffer nachgewürzt.


    Außerdem frage ich mich, was man hier als Eiweiss dazu geben kann, um ein ausgewogenes Gericht zu servieren. Anna Jones gibt da keine Vorschläge, auch keine Verweise, ob was anderes aus dem Buch dazu passen könnte.


    Für mich ist das ein total aktuelles Thema, weil ich seit wenigen Wochen nun 2 Pässe besitze.

    Vor Annahme der kanadischen Staatsangehörigkeit war ich nur Deutsche und zwar eine Deutsche, die nicht mehr in Deutschland wählen durfte, weil sie schon mehr als 25 Jahre außer Landes lebte. Nirgendwo in der Welt hatte ich ein Wahlrecht!!!

    Ich fühle mich durchaus nach einem Vierteljahrhunder hier als Kanadierin. Meine Kinder sind Kanadier, mein Mann ist Kanadier, meine Schwiegerfamilie sind alles Kanader ... nur ich soll da aus der Rolle fallen? Bei Politik nicht mitdiskutieren, weil ich eh nicht wählen darf? Ich zahle Steuern in Kanada, nehme das kanadische Gesundheitssystem in Anspruch, etc. etc.


    Und wieso sollte ich auf einmal nicht mehr Deutsche sein dürfen, nur weil das Leben mich an einen Wohnort verschlagen hat, der zufälligerweise nicht in Deutschland liegt? Mein halbes Leben, über ein Vierteljahrhunder lang, habe ich in Deutschland gelebt. Ich spreche und schreibe immer noch genauso gut deutsch wie in Deutschland lebende Deutsche (wenn nicht besser). 50% der Bücher, die ich lese, sind deutsch, ich bin regelmäßig in Deutschland, habe deutsche Familie und Freunde, backe deutsches Brot, höre deutsche Musik ... und fragt ihr meinen Mann, bin ich in vieler Hinsicht typisch deutsch.


    Was ist unsinnig daran, dass ich mich sowohl Deutschland wie auch Kanada verbunden fühle?


    Wieso sollte ich mich da entscheiden müssen? Irgendwie ist es doch so als ob man sich entscheiden muss, ob man seine Mutter oder seinen Vater mehr liebt.


    Und leichtfertig macht man das eh nicht, wenn der ganze Prozess locker einen Tausender kostet. Innerhalb der EU ist es noch einigermaßen ok, aber für Deutsche die außerhalb der EU leben, ist so eine "Beibehaltungsgenehmigungsurkunde" mit ziemlicher Bürokratie und Kosten verbunden.

    Zitat

    Original von Alice
    Und der Gipfel des Ganzen: da erklärte mir kürzlich eine Freundin, sie habe das Buch weiterverliehen, aber diejenige hätte das Buch aber auch nicht mehr. Und diese Freundin ist sonst so genau und verlässlich :-(


    das wäre für mich genau richtig! Bücher wollen gelesen werden, von so vielen Lesernn wie möglich. Daher freue ich mich richtig, wenn ein Buch nicht zu mir zurück kommt sondern auf Reisen geht. Mit ein Grund weshalb ich mich nicht für einen eReaded entscheiden kann, weil dann das verleihen fast unmöglich wird.


    Passend dazu mal ein Zitat von Neil Gaiman , der als Autor seine Meinung dazu mit der Zeit entwickelt hat:


    Don’t ever apologize to an author for buying something in paperback, or taking it out from a library (that’s what they’re there for. Use your library). Don’t apologize to this author for buying books second hand, or getting them from bookcrossing or borrowing a friend’s copy. What’s important to me is that people read the books and enjoy them, and that, at some point in there, the book was bought by someone. And that people who like things, tell other people. The most important thing is that people read.