Hallo Denara,
deine Beschreibung erinnert mich an Thomas Pynchon "Bleeding Edge". Spielt in New York, hat mindestens 7 tragende Figuren und ist absolut verrückt. Und der Autor tritt wohl tatsächlich nie öffentlich in Erscheinung. Vielleicht ist es das gesuchte Buch?
Viele Grüße
Annette
Beiträge von Annette Wieners
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nofret78
Über Leserunden wird vermutlich im Frühjahr entschieden. Solange müssen wir uns noch gedulden... Viele Grüße aus Köln! -
Schriftbar
Vermutlich wird Band zwei genau 1 Jahr nach Band eins erscheinen, also im nächsten Juni.
Anders war, wie ihr miteinander diskutiert habt. Vermutlich dadurch, dass ihr ein kleinerer Kreis wart, spitzte es sich auch mal zu. Außerdem bleibt ihr noch lange in der Leserunde, auch wenn ihr vermutlich schon längst das nächste Buch "in Arbeit" habt. Das finde ich sehr bemerkenswert und schön.
Ich fühlte mich als Autorin gut eingebunden - und unterm Strich habe ich wieder viel über das Lesen und Nachempfinden gelernt.
Meine Tochter kannte die Büchereulen übrigens längst. Da war sie mir mal wieder einen Schritt voraus...
Bleib bitte crazy, Schriftbar! Wo kämen wir sonst hin?! -
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Original von Rosenstolz
Danke für die Begleitung der Leserunde, Annette.
Deinen Schreibstil empfand ich manchmal als etwas ungewöhnlich - aber nicht im negativen Sinne.Bitte, und danke dir auch für deine Teilnahme und die interessanten Gedanken, die du dir gemacht hast. Dass dir mein Schreibstil aufgefallen ist, finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich gut. Denn so kannst du mich in der Flut der Bücher, die jedes Jahr erscheinen, wiedererkennen.
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Original von maikaefer
Ich schließe mich der einäugigen Schönen an: Vielen Dank, Annette!
Ich danke euch! Eure Anmerkungen und Einschätzungen sind mir viel wert, und außerdem war es eine Leserunde, die ganz anders war als andere Runden. 'War es schon immer etwas besonderes, eine Büchereule zu sein?'
Danke für euer freundliches Mitmischen! -
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Original von Schriftbar
"Angst vor dem Sterben hatte ich nicht", sagte sie. "Für mich ist es nur schlimm, übrigzubleiben.
Gesines letzter Satz hat mich sehr betroffen gemachtJetzt bin ich gespannt, wie es Annette hin bekommt, die Serie fortzusetzen. Gesine steht ja eigentlich jetzt erst am Anfang, mit Philipps Tod abschließen zu können.
Vielen Dank für diesen tollen Krimi und die Begleitung der Leserunde, Annette.
Bitte schön, sehr gerne - und ich bedanke mich auch recht herzlich! Es war spannend und aufschlussreich für mich.
Und ja, Gesine hat noch einen weiten Weg vor sich, um den Tod ihres Sohnes zu bewältigen. Weil sie mutig ist, geht sie voran, mit jedem Kriminalfall einen Schritt weiter. Aber ob sie das Gefühl, das sie im Schlusssatz ausdrückt, jemals verlieren kann?
Ich würde mich sehr freuen, wenn du beim nächsten Band wieder dabei bist.
Viele Grüße! -
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Original von Schriftbar
Aber Schuld hat jeder hier ein kleines bisschen. Die Frage ist wahrscheinlich, ob man den Mut hat, sich das einzugestehen und wie man damit umgeht.
Auf den Punkt gebracht...
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Original von maikaefer
Du hättest uns schließlich auch eine Geschichte erzählen können, in der Opi Augenthaler und Enkel Philipp einträchtig nebeneinander auf dem Bauch vor einem großen Holzbrett mit einer Berg- und Stadtlandschaft auf dem guten Persianer liegend elektrische Spielzeugeisenbahnen fahren lassen, ehe sie von Omi Augenthalers selbstgebackenem Streuselkuchen mit Schlagsahne naschen.
Oh ja, zumindest der Streuselkuchen wäre ein Ansatz gewesen!
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Original von Schriftbar
Hieß es nicht irgendwo in diesem Buch, die einen suchen die Schuld bei anderen, die anderen bei sich selbst? Oder bin ich jetzt verkehrt.Nein, diese Stelle gibt es im Buch nicht. Wohl aber - in einem der Rückblicke - Mareikes Versuch aufzubegehren: „Frag jeden von uns, hier und jetzt, welchen Teil er persönlich zu Philipps Tod beigetragen hat. Und jeder antwortet dir nach bestem Gewissen.“
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Original von Schriftbar
So sehe ich das auch. Juan hat für mich keinerlei Vaterqualitäten!
Die Abschnitte vor 10 Jarhren lese ich auch immer sehr angespannt. Der absolute Horror, was dem kleinen Kerl zugestoßen ist
Ich möchte ja nicht für Juans Verhalten werben (auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass ihm seine neue Rolle in der Familie und die gesamte Situation dermaßen über den Kopf wachsen)... Aber ich muss doch mal einwerfen, dass er Frida und Marta nicht erzählt hat, ihre Mutter sei auf der Suche nach dem Kaninchen umgekommen. Das haben die Kinder sich ganz allein zusammengereimt. Aus ihrem schlechten Gewissen heraus, weil sie ihre Mutter am letzten Abend angelogen haben...
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nofret78
Sehr gerne! Es hat mir Spaß gemacht - aber ist es denn schon vorbei? Ich habe wohl den Überblick verloren... und werde noch ein Auge auf euch Büchereulen halten, für den Fall, dass noch nicht alle mit dem Lesen fertig sind.Ich freue mich über jeden, der Gesine ins Herz geschlossen hat. Es hat mich auch berührt, wenn ihr mit den Geschehnissen mitgegangen seid, und an manchen Stellen habt ihr mir freundlicherweise die Gelegenheit gegeben, Umstände zu erläutern. Also: Ich danke euch! Prima Leserinnen und Leser seid ihr!
Viele Grüße
Annette -
Schriftbar
maikaefer
Ich habe es mir so vorgestellt: Halb eins ist ja keine Zeit, zu der ein erwachsener Mensch nicht noch einmal wegfahren kann. Zur Tankstelle, Chips kaufen... Außerdem leben Bauer Josef und Gesine nicht wie in einer Familie zusammen. Sie steht mit ihrem Wohnwagen draußen auf der Wiese vor seinem Hof. Sie sind durchaus miteinander verbunden und mögen sich sehr; aber es zeichnet ihre Beziehung aus, dass jeder die Grenzen wahrt. Z.B. beschwert sich Gesine auch nicht bei Josef, als sie bemerkt, dass er sich gern mit den Kindern beschäftigt. Es wurmt sie zwar ("Hat er sein Opa-Gen entdeckt?"), aber sie redet ihm nicht drein.
Wenn sie um halb eins nachts wegfährt, wird Josef es registrieren, aber sie nicht verwundert darauf ansprechen.
Interessant finde ich eure Idee, man könnte ihr eine Falle gestellt haben. Nicht schlecht! Maikaefer, du hast eine düstere Phantasie.
Uns war es insgesamt wichtig, die Kinder nicht weiter anzutasten. Der Tod von Philipp war schon grausam genug, auch für mich beim Schreiben.
Danke für eure Überlegungen! -
LeseBär
Ich habe immer wieder den Kölner Ostfriedhof vor Augen, allerdings nur als Grundlage.
Gesines "Ostfriedhof" könnte man vielleicht als Melange der verschiedenen Friedhöfe sehen, die ich kennengelernt habe, wobei ich die Atmosphäre, den Geruch und auch einen Großteil der Vegetation in Köln wiederfinde.
Viele Grüße! -
Ich möchte gern etwas Erhellendes zum Alter und Verhalten von Frida und Marta sagen. Sie gehen in die 3. Klasse und hatten im Mai ihren 8 Geburtstag.
Das bedeutet, sie können noch nicht in Gänze erfassen, welche Tragweite der Tod ihrer Mutter hat. Sie sind durcheinander, einsam, traurig, dann aber auch wieder vollkommen unbefangen. Sie sind anders als andere Kinder in diesem Alter - was für sie selbst und für die anderen ein Problem ist.Erst ab einem Alter von ca. neun Jahren haben Kinder einen Begriff von der Ewigkeit eines Todesfalls. "Für immer tot" - das fühlt sich mit acht Jahren anders an als mit neun oder zehn Jahren.
Diese Mädchen hier sind durch den Schicksalsschlag aus den Angeln gehoben. Manchmal geben sie sich jünger, manchmal älter - wie Kinder sind, denen der Halt fehlt.
Juan leidet ebenso an einer Art Schockzustand nach dem Tod seiner Frau. Es sind ja erst wenige Monate vergangen. Er fühlt sich wie erstarrt, so wie Maikaefer es auch beschreibt.
Ich denke, man kann an trauernde Menschen keine "normalen" Maßstäbe anlegen. Und: Jeder trauert auf seine Weise; Kinder können einen dabei aber tatsächlich sehr verwirren.
Viele Grüße!
Annette -
Es gibt mehrere Assoziationen für mich: Das Kaninchen vor der Schlange zum Beispiel: Gesine starr vor Angst und Trauer nach dem Tod ihres Sohnes. Sie muss erst wieder lernen, beweglich zu sein.
Oder das sehr schnelle, hektische Schlagen eines Kaninchenherzens - auch das signalisiert Angst.
Weiterhin alles in Richtung "davonlaufen, sich ängstlich verstecken": Wie du schon geschrieben hast, Maikaefer: In dieser Familie findet niemand den Mut, sich der Wahrheit zu stellen, vor allem nicht den Mut, den eigenen Anteil an der Schuld zuzugeben.
Dass die Katze "farblos" ist, liegt im Auge von Marina Olbert. Sie hat´s nicht so mit Tieren, und wo andere eine hübsche Siamkatze sehen, entdeckt sie nur "farbloses" Fell, da sie solche Katzen nicht kennt und daher komisch findet. Dieselbe Katze wird im ersten Drittel des Buches übrigens als Siamkatze erwähnt, und zwar da, wo Hannes von seinem Besuch bei den Augenthalers erzählt.
So unterschiedlich kann Wahrnehmung sein... und wie unterschiedlich muss dann erst die Wahrnehmung eines traumatisierenden Nachmittags sein. -
maikaefer
Ich habe alles so hintereinander weg geschrieben, wie es im Buch steht. Habe also auch selbst immer wieder zwischen "damals" und "heute" umgeschaltet - und zwischendurch die Botanik eingeschoben. Ich mache das so, weil ich mir wünsche, dass ihr als Leserinnen und Leser diese Sprünge gern mitmacht, und als Autorin kriege ich ein besseres Gespür dafür, wenn ich in derselben Abfolge bleibe wie ihr.
Viele Grüße! -
Guten Morgen SupaWeibi,
ja, ich interessiere mich schon lange für Pflanzen. Ich bin einfach gern draußen und genieße das Grüne und Bunte. Der Kreislauf in der Natur plättet mich jedes Jahr aufs Neue, und es ist ein seltsames Hobby von mir, in Pflanzenkatalogen zu lesen. Wegen der schönen Sprache dort.
Für die Giftpflanzen habe ich gezielt recherchiert. Ein wenig so wie Gesine...
Auch auf Friedhöfen habe ich recherchiert. Wobei ich sagen muss, dass Friedhöfe seit vielen Jahren zu meinem Leben dazugehören. Ich bewege mich dort ganz alltäglich und ohne Scheu. Die gesamte Trauer-Branche kenne ich sozusagen aus dem Effeff.
Seitdem "Kaninchenherz" erschienen ist, melden sich ab und zu neue Friedhofsgärtner bei mir. Sie freuen sich, dass ihre Arbeitswelt so "normal" beschrieben wird - und dass sie Thema in einem Roman sind. Sie erzählen mir hochinteressante Geschichten über das, was hinter den Grabsteinen passiert. Also wirklich! Da kann ich nur staunen.Danke für deine Frage und herzliche Grüße!
Annette -
Zitat
Original von Schriftbar
Ich freu mich schon sehr auf die LR mit dir! Hab gleich eine Frage: kann man sich deine Radiosendung im Internet anhören? Dann hätte ich schon mal eine ErzählstimmeIch freue mich auch, Schriftbar und ihr anderen alle. Eine Leserunde ist für mich als Autorin ganz schön aufregend und ich bin auch immer sehr neugierig auf das, was ihr schreibt und fragt.
Zur Frage nach den Radiosendungen: Ich arbeite meistens in der Nachrichten und in aktuellen Magazinen für den NDR und den WDR. Das absolute Kontrastprogramm zum Schreiben und Vorlesen meiner Texte. Der Erzähl-Ton in diesen Sendungen ist eher ein Bericht-Ton, nüchtern und informierend.
Wenn ihr mich ganz "normal" hören wollt, könntet ihr das Video zu "Kaninchenherz" auf meiner Homepage oder bei YouTube angucken. (Der Link lässt sich nicht einfügen, vermutlich um euer Forum zu schützen.)Im Radio mache ich heute und morgen z.B. "Das Echo des Tages", nachzuhören jeweils nach der Sendung, also ab etwa 19 Uhr, hier: http://www.ndr.de/info/podcast2986.html (Achtung, heute bediene ich auch die Technik selbst, es kann zu Turbulenzen kommen... )
Ein Beispiel für eine Magazin-Sendung ist die "Weltzeit", nachzuhören hier (18.8.): http://www1.wdr.de/radio/podcasts/wdr2/weltzeit168.htmlIch persönlich mag die ruhige Art, in der Sandra Schwittau das Hörbuch zu "Kaninchenherz" liest, sehr gern. An den Stellen, an denen sie dramatisch wird, höre ich auf zu atmen, so fremd kommt mir alles vor.
Das Allergrößte wäre, zu hören, wie ihr "Kaninchenherz" lest. Wie ihr manche Sätze vortragen würdet, ja, das würde mich wirklich interessieren. Aber ich werde es wohl nie erfahren - dafür bekomme ich aber eure ungeschminkten Reaktionen auf den Inhalt um die Ohren - äh - zu Gesicht, meine ich.
Also frohes Lesen, habt einen schönen Tag,
herzlich
Annette -