Beiträge von Derfel

    War vorhin bei der Post und habe die Sendung, die am Samstag aufgrund meiner Abwesenheit nicht zugestellt werden konnte, abgeholt.


    Das Packerl kam aus dem Saarland, der Inhalt jedoch aus Berlin.
    Und zwar aus den 20er-Jahren.
    (Susanne Goga: Leo Berlin)


    Bei -11 Grad bin ich nicht gleich nach Hause marschiert, sondern in die in der Nähe befindliche Bäckerei mit Sitzgelegenheit.
    Bei Kaffee und einer Käse-Sahne gleich mal die ersten 3 Kapitel gelesen.
    Bisher kannte ich die Berliner Kripo ja nur aus den 30er-Jahren.
    Doch ich habe gleich einen alten Bekannten entdeckt:
    Nur der Kollege Ernst Gennat hatte in seinem Büro ein gemütliches Sofa stehen, auf dem er seine Fälle zu erörtern und dabei Kuchen zu essen pflegte.


    Na, da schau her. :grin

    Klappentext:


    Der schwarze Tod
    Staufen im Jahre 1634. Die Pest wütet im Allgäu, in der Bevölkerung herrscht Angst. Lodewig und sein kleiner Bruder Diederich, Söhne des Kastellans Ulrich Dreyling von Wagrain, belauschen auf dem Friedhof ein folgenschweres Gespräch zwischen dem Totengräber und einem Unbekannten. Unfreiwillig werden sie dabei zu Mitwissern eines schrecklichen Geheimnisses. Als ein Geräusch die Jungen verrät, können sie gerade noch entkommen, werden jedoch von nun an unbarmherzig verfolgt. Obwohl statt ihrer zwei andere Knaben umkommen, schweben die beiden in ständiger Lebensgefahr. Und dann scheint auch noch die Pest ihre Opfer zu fordern ...


    Eine mörderische Jagd durch das Allgäu inmitten des Dreißigjährigen Krieges.
    Fesselnd, authentisch und brilliant recherchiert.


    Angaben über den Autor:


    Bernhard Wucherer, Jahrgang 1954, lebt wechselweise in seiner Allgäuer Heimat Oberstaufen, in Spanien und in Belgien.
    Vor seiner Tätigkeit als Leiter einer Werbe-, Marketing- und Eventagentur arbeitete der Grafikdesigner als Schriftsetzer, Lithograf und Drucker.
    Er ist selbst bereits Verfasser etlicher Aufsätze über das Mittelalter und zahlreicher Presseartikel.
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    Durch Zufall bin ich an dieses Buch gekommen und es lag lange auf meinem SuB.
    Es ist wenig bekannt, taucht nicht in den Bestsellerlisten auf und die wenigen Bewertungen bei Amazon und in einem anderen Forum sind nicht gerade berauschend.
    Und das hat dieses Buch nicht verdient !



    Wir befinden uns im Jahre 1634 in Staufen, einer kleinen Ortschaft im Allgäu.
    Ein Totengräber, der zu wenig Umsatz macht und ein versoffener Medicus setzen sich beim Bier im Wirtshaus zusammen und hecken einen teuflichen Plan aus, um für Umsatz zu sorgen.
    Die Pest, vor der sich die Einwohner fürchten, zieht auf einmal wieder im Örtchen ein.
    Die Bewohner tun alles, um sich zu schützen und erhalten "wirksame" Kräuter vom plötzlich so freundlichen Medicus.
    Nur seltsam, das die Pest nur in Staufen wütet.
    Alle anderen Ortschaften bleiben davon verschont.
    Und auch nur die Leute, die den Medicus aufsuchen, erkranken und sterben daran........


    Es ist leicht und flüssig zu lesen und die Personen werden sehr gut und ausführlich beschrieben.


    Die Hauptpersonen:


    Hannß Ulrich Dreyling von Wagrain:
    Der gräfliche Verwalter des Schlosses Staufen
    Gutmütig und gerecht. Seine stolze Erscheinung täuscht nicht immer darüber hinweg, dass er in familiären Dingen manchmal zu lasch ist, was ihm oft Ärger mit seiner Frau einbringt.


    Konstanze Dreyling von Wagrain:
    Das Eheweib des Schlossverwalters und Mutter seiner drei Söhne.
    Sie ist für den haushalt, den garten und die Kindererziehung zuständig, mischt sich aber gerne auch in alle anderen Dinge ein.


    Eginhard Dreyling von Wagrain:
    Ältester Sohn, studiert in einem Kloster die Medizin und die Naturheilkunde.
    Durch seine sanfte und ehrliche Art ist er allseits beliebt.


    Lodewig Dreyling von Wagrain:
    Der mittlere Sohn. Der ganz besonders gut aussehende Bursche ist fleißig und traditionsbewusst. Obwohl er weder Tod noch Teufel fürchtet und lieber zur Waffe, anstatt zur Feder greifen würde, ist er von sanfter Natur und feinfühlig.


    Heinrich Schwartz, der Medicus:
    Ein heruntergekommener Arzt, der dem Alkohol zu sehr frönt und zudem stinkfaul ist. Lieber sitzt er im Wirtshaus. Dennoch bekommt er einen eigenen Behandlungsraum, den er für seine Zwecke, aber nicht zum Wohle der Bevölkerung nutzen kann.


    Johannes Glatt, der Ortspfarrer:
    Manchmal etwas knorrig, sehr gottesfürchtig und ein guter Freund der von Wagrains.
    Er hat seine Schäfchen nicht immer im Griff.


    Fabio, der Dieb:
    Ein Herumtreiber, der seinen Namen nicht zu unrecht trägt.
    Allseits gemieden, mausert sich der faule Nichtsnutz unter der Obhut des Pfarrers zu einer großen Hilfe in Zeiten der Not.


    Til:
    Der "Kräutermann" betreibt zusammen mit seiner alten Mutter eine Kräuterplantage, wo allerhand gesundes und weniger gesundes angebaut wird.
    Sein weiser Rat ist allseits geschätzt.


    Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für Romane, die in früheren Zeiten spielen, interessiert.
    Man wird Teil der Dorfgemeinschaft und lernt die Bewohner schätzen und lieben. (Oder auch nicht)


    Von mir 8 Punkte

    Januar
    - Simon Scarrow: Die Prophezeiung des Adlers
    - Bernard Cornwell: Stonehenge
    - Markus Zusak: Der Joker
    - Susanne Goga: Tod in Blau
    - Jürgen Seibold: Der arme Konrad
    - Cay Rademacher: Der Fälscher
    - Jenny Bond: Unter dem Nordlicht


    Februar
    - Bernhard Wucherer: Der Peststurm
    - Pieter Webeling: das Lachen und der Tod


    März
    - Antonia Hodgson: Das Teufelsloch
    - Bernard Cornwell: Starbuck - Der Gegner
    - Sean Thomas Russel: Gegen den Wind
    - Susanne Goga: Die Tote von Charlottenburg


    April
    - Jan Zweyer: Goldfasan

    Zitat

    Original von Susannah
    Ich bin auf dem Weg zum Bahnhof, es geht wieder Richtung Karlsruhe. 40 Seiten von "Der stumme Tod" habe ich schon gelesen und freue mich, gleich weiter zu lesen.


    Um es ganz authentisch zu haben, solltest Du nicht nach Karlsruhe, sondern nach Berlin fahren.
    Am besten mit einer Dampflok.
    Und die alten Reden vom ollen Adenauer noch mal hören.

    Johanna : Mache ich, versprochen
    Und baldige Besserung wünsche ich Dir.


    Susannah : Werd dem Leo bei mir schon ordentlich einheizen.
    Und damit er sich so richtig heimisch fühlen wird, lasse ich Jazz aus den 30er-Jahren laufen.


    Werde heute die PDC-Dart-WM verfolgen und während den Spielpausen Die Pestspur zu Ende lesen und die versprochene Rezi schreiben.
    Sonst kriege ich geschimpft von Johanna

    Zitat

    Original von Susannah
    :wave


    Gleich gibt's Currywurst :freude Kontrastprogramm zu den Feiertagen :grin


    Endlich mal wieder was anständiges auf dem Teller, was ? :-)


    Hatte gestern als ich vom einkaufen kam, eine Benachrichtigung im Briefkasten, dass eine Sendung wegen meiner Abwesenheit nicht zugestellt werden konnte.
    Am Montag, also morgen, kann ich die Sendung bei meiner Post abholen.
    Vermutlich die erwartete Lieferung. :-]


    Trifft sich gut, da ich bei Die Pestspur nur noch etwa 40 Seiten habe.
    Insgesamt gesehen ein gutes, kurzweiliges, Buch.
    Beide Nachfolgebände liegen schon auf meinem SuB.

    Zitat

    Original von Johanna


    Leider nicht, sonst würd ich es gucken.
    Das sind momentan die eitigen Tatorte, die ich sehen mag. Ich liebe die beiden einfach :grin


    Gestern gab es eine Widerholung von "Krumme Hunde". Kenn ich zwar, kann ich aber immer wieder sehen.


    Ich mag gerne die Kölner Kommisare Ballauf und Schenk
    Und aus patriotischer Sicht natürlich auch Batic und Leitmayer.

    Zitat

    Original von Susannah



    Auf mein nächstes Buch freue ich mich schon ganz arg - ich habe mein zweites Date mit Gereon Rath. In der Realität würde ich ihn vermutlich nicht ausstehen können, aber als Buchfigur ist mir dieser Kölner Kommissar auf Berliner Pfaden so lieb geworden im ersten Band "Der nasse Fisch". dass ich wieder mit ihm auf Mörderschau gehen möchte. Und dann ist da noch der beeindruckend eingearbeitete historische Hintergrund in Band 1 - der sich jetzt in Band 2 1930 hoffentlich fortsetzt. Genug Stoff gibt es ja.


    Er steigert sich sogar.
    Die politischen Verhältnisse werden sichtbarer.
    Bei jedem Band bist Du etwas mehr in der Zeit drin.


    Viel Spaß

    Bernhard Wucher: Die Pestspur
    Band 1 einer Trilogie


    Staufen im Jahre 1634. Die Pest wütet im Allgäu, in der Bevölkerung herrscht Angst. Lodewig und sein kleiner Bruder Diederich, Söhne des Kastellans Ulrich Dreyling von Wagrain, belauschen auf dem Friedhof ein folgenschweres Gespräch zwischen dem Totengräber und einem Unbekannten. Unfreiwillig werden sie dabei zu Mitwissern eines schrecklichen Geheimnisses. Als ein Geräusch die Jungen verrät, können sie gerade noch entkommen, werden jedoch von nun an unbarmherzig verfolgt. Obwohl statt ihrer zwei andere Knaben umkommen, schweben die beiden in ständiger Lebensgefahr. Und dann scheint auch noch die Pest ihre Opfer zu fordern ...


    Eine mörderische Jagd durch das Allgäu inmitten des 30jährigen Krieges.

    Er war auch ein ganz großer.
    Immer wieder gerne höre ich "With a little help for my Friends" von ihm, welches er in Woodstock erstmals präsentiert hat.
    Eigentlich ein Song von Lennon/McCartney, aber er gab dem Lied die richtige Stimme.