Beiträge von engi

    Bei der Beschreibung, welche Blumen, Pflanzen, etc. alles auf der Wiese wachsen bin ich ganz traurig geworden.

    Findet man heute nur noch sehr selten.

    Die Wiesen meiner Kindheit haben noch so ähnlich ausgesehen.............

    Stimmt, jetzt wo du es sagst ... ich habe früher auch Wildblumensträuße für meine Mutter gepflückt ... da waren die Wiesen noch voller Schlüsselblumen, Meerschaumkraut und ähnlichem ... gibt Bilder von mir als ich so fünf oder sechs war ... vielen Dank, dass du mit deiner Aussage diese Erinnerung geweckt hast ... 🥰🤗

    Das war ja noch die Generation die nicht über alles gesprochen hat und unter dem Motto " net gschimpft ist globt gnua" (nicht geschimpft ist genug gelobt) gelebt hat.


    Die Josefa ist, glaub ich, eine falsche Schlange. Ich vermute sie wartet nur auf eine Gelegenheit um der Vroni eins auszuwischen.


    Oh, den Spruch kenne ich auch, ich habe ja ins Schwabenland geheiratet, da wird das von manchen alten "Ureinwohnern" heute noch so praktiziert ... net gschmompfa isch globt gnug! ;)

    Und bei der Josefa bin ich auch sehr vorsichtig ... sie wäre ja am liebsten selbst Bäuerin geworden und dann hat Vroni ihr den "Preis" vor der Nase weggeschnappt ....

    Auch ich habe nun diesen ersten Abschnitt gelesen und bin sehr gut reingekommen in die Geschichte. Es wird alles sehr bildhaft vor allem aber sehr eindringlich beschrieben.


    Puh, da hat sie aber eine Erbschaft gemacht, die Vroni, Fluch und Segen zugleich! Klar, sie ist ihn los, den gewalttätigen Bauer und das Dach über dem Kopf ist ihr erhalten geblieben, doch zu was für einem Preis! Ich möchte nicht tauschen bei der vielen Arbeit, den misstrauischen Leuten aus dem Dorf, der missgünstigen Magd und dem armen kleinen Stieftöchterchen, die alle Teil des Erbes sind.


    Bin gespannt, wie es weitergehen wird. Heute habe ich frei, der Kaffee duftet schon und die Couch ruft nach mir um den nächsten Abschnitt zu lesen ;)

    Er kann's einfach, der Peter Prange, mal wieder sehr spannend ...

    Wie es der Zufall will, treffen im Jahr 1871 drei junge Menschen namens Vicky, Paul und Auguste aufeinander. Die beiden Herren sind in ein tiefschürfendes Streitgespräch vertieft, was sich die vorwitzige Vicky zum Vorteil macht, um die Beiden näher kennenzulernen. Es dauert nicht lange, bis sie ein in sich konkurrierendes Trio bilden, bei dem Vicky eindeutig im Vorteil ist. So oder so haben die drei ihren eigenen Kopf und gedenken diesen durchzusetzen. Der deutsche Paul, der aus einer angesehenen Ingenieursfamilie in Berlin stammt, möchte sich am Bau des Kurfürstendamms – ein Traum des Reichskanzlers Otto von Bismarck – beteiligen. Die englische Vicky sträubt sich gegen den Wunsch ihrer Mutter in eine gute Familie einheiraten zu müssen und der ehemalige französische Küchenjunge Auguste träumt den Traum ein Meisterkoch zu werden. Für welchen der drei Protagonisten werden Träume wahr werden?

    Über dreißig Jahre darf ich Vicky, Paul und Auguste begleiten, darf mich mit ihnen freuen, mit ihnen bangen und mit ihnen weinen. Und gleichzeitig lerne ich dank des Autors Peter Prange, mal wieder viel über die Geschichte Deutschlands, Englands und Frankreichs, so dass mein „Google Finger“ zur Vertiefung derselben stets in Bewegung war beim Lesen. In relativ kurzen und hervorragend gegliederten Kapiteln kommen die Drei immer wieder zu Wort, sodass ich schnell in der Geschichte gefangen war. Wie von dem Autor gewohnt, hat er auch bei seinem neuesten Werk sehr intensive Recherchearbeit betrieben und verbindet Fiktion und Fakten auf eine beeindruckende Weise. Paul und Vicky gehören in die erste Kategorie, doch Georges Auguste Escoffier, der 1846 in Villeneuve-Loubet geboren wurde, war ein französischer Meisterkoch, der Weltruhm erlangte. Er adaptierte Spezialitäten anderer Länder, prägte die französische Haute Cuisine und brachte die berühmten Hotels Ritz und Savoy zum Glänzen.

    Das Buch endet mit einem kleinen Cliffhanger, der mich nun natürlich gespannt auf die Fortsetzung warten lässt, die im nächsten Jahr erscheinen wird. Der Schutzumschlag hat einen wunderbaren Wiedererkennungswert gegenüber anderen Büchern aus der Feder Peter Pranges und das Gesamtwerk erhält von mir fünf begeisterte Sterne. Und eine Leseempfehlung schiebe ich natürlich gerne noch hinterher. Schön, dass ich Vicky, Paul und Auguste ein Stück des Weges begleiten durfte.

    Ich habe dieses schöne Buch noch auf dem SuB ... würde gerne versuchen, mit eigenem Exemplar hier mitzulesen. Wäre das wohl möglich? Liebe Grüße schon mal in die Runde :)

    Hilfe in den Krisengebieten auf Kosten der eigenen Familie ...

    Mit Johanna und Elsa lerne ich beim Lesen zwei starke Frauen kennen, die sich nicht etwa in ihrer Stärke ergänzen, sondern an einander reiben und sich somit immer weiter von einander entfernen. Die Mutter Johanna hat ihr Leben dem Job, nein, ihrer Berufung, verschrieben und versucht dennoch händeringend den Spagat zwischen Arbeit und Familie hinzukriegen. Allerdings geht es bei ihrer Arbeitsstelle mitnichten um einen „9 to 5 Job“, sie ist nahe dran, wenigstens einen kleinen Teil der Welt zu retten und gibt alles dafür. Währenddessen hält ihr Mann Ralph mit Töchterchen Elsa in New York die Stellung und versucht ein wenig Normalität in ihrer aller Leben aufrecht zu erhalten. Zuerst schleichend aber doch sehr offensichtlich versucht Elsa mit der Arbeit der Mutter zu konkurrieren und kämpft verzweifelt um deren Aufmerksamkeit. Geprägt durch Kindheit und Jugend fällt sie schließlich als erwachsene Frau in genau das gleiche Muster wie ihre Mutter und gibt 200% in ihrem Job als Strafverteidigerin der schwersten Verbrecher gegen die Menschlichkeit. Während sich ihre Mutter nach dem Tod Tante Tonis in deren Haus verkrochen hat, erlebt Elsa einen Breakdown der besonders schlimmen Art. Ein Burnout zwingt sie schließlich in die Knie und unfreiwillig in die Arme ihrer Mutter. Es beginnt eine schwierige Zeit für beide Frauen doch ganz langsam beginnt auch ein zartes Pflänzchen der Hoffnung zu wachsen …

    Mit „Der Morgen nach dem Regen“ beschert mir die wunderbare Autorin Melanie Levensohn, die ich schon durch ihren sehr berührenden Roman „Zwischen uns ein ganzes Leben“, dem ich wohlverdiente fünf Sterne gegeben hatte, kennenlernen durfte. Wie damals schafft sie es auch mit ihrem aktuellen Buch wieder, mich zu überzeugen. An vielen Stellen konnte ich Johannas inneren Drang verstehen, nämlich Menschen, die alles im Leben verloren hatten oder vielleicht sogar nie besaßen, zu helfen. Auch ich habe in meinem Umfeld geliebte Menschen, die es mehr oder weniger freiwillig in Krisengebiete verschlug und die alles gegeben haben um zu helfen und zu retten was zu retten war. Dennoch wird auch in diesem Buch deutlich, wie Helfende gegen Windmühlen kämpfen und man immer am Rand der Verzweiflung agiert. Melanie Levensohn hat es meiner Meinung nach geschafft, den Kreis zwischen Hoffnung und Trauer, Mut und Resignation zu schließen. Sie lässt Menschlichkeit zu und schreibt eine berührende Geschichte, die nicht einen Moment ins Kitschige abdriftet. Von mir gibt es für diesen eindringlichen Roman eine absolute Leseempfehlung verbunden mit hoffnungsvolle fünf Sternen. Ich wünsche dem Buch eine große Leserschaft und freue mich schon heute auf weitere Zeilen aus der Feder Melanie Levensohns.

    Selten war ein Buchtitel treffender ...

    Mit seinen knapp 19 Stunden Hörzeit, hatte es das Buch „Genau so, wie es immer war“ in sich. Ich begleite die Protagonistin Julia Ames durch ihr Leben, wobei es manchmal gar nicht so einfach war ihr zu folgen. Munter hüpft die für mich bis dahin unbekannte Autorin Claire Lombardo durch die Zeiten, dass es nicht immer einfach war ihr bei den Sprüngen zu folgen und dennoch habe ich die Geschichte dieser Familie sehr genossen. Sie fühlte sich echt und authentisch an, obwohl ich mich manchmal wunderte, warum Julia oft so frustriert war und ob man wirklich alles auf eine schwierige Kindheit schieben kann. Während mir ihre Zweifel an ihrer eigenen Rolle manchmal ein wenig fremd blieben, konnte ich doch die Probleme mit Mann und Kindern gut nachvollziehen. Ein wenig davon haben wir sicher alle schon erlebt. Ich bin nun neugierig geworden auf das Erstlingswerk der Autorin und habe es gleich mal auf meine Wunschliste gesetzt. Für „Genau so, wie es immer war“ gibt es von mir – mit ein wenig Luft nach oben – vier von fünf Sterne und eine Empfehlung an alle diejenigen, die so ganz normale Familiengeschichten lieben so wie ich.

    Wenn die Leidenschaft aus dem Ruder gerät ...

    Wie nicht anders erwartet, zog mich die sympathische Autorin Katrin Bursig, die mir schon von ihrem wunderbaren Buch „Adas Fest“ bekannt war, mit ihrem neuesten Werk „Tage mit Milena“ mal wieder in den Bann. Der Roman dreht sich mit Annika und Luzie um zwei Frauen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten. Annika scheint im Leben angekommen zu sein und lebt mit ihrem bodenständigen und liebevollem Mann Hendrick in einer Wohnung in Lübeck, die direkt über ihrer kleinen Papeterie liegt. Doch dann erscheint die 17jährige Luzie plötzlich voller jugendlicher Leidenschaft auf der Bildfläche und wirbelt mit ihrer radikalen Umweltschutzaktion das Leben Annikas vollkommen durcheinander. Erinnerungen an ihre eigene Vergangenheit, die sie bis dato so gut verdrängt zu haben schien, kommen brodelnd wieder an die Oberfläche und auf einmal haben die Beiden mehr gemeinsam als sie für möglich hielten. Sie machen sich zusammen auf eine Reise, die sie zugleich in die Vergangenheit und die Zukunft führen wird …

    Fast schon atemlos las ich mich durch diesen Roman, der nicht nur in den beiden Protagonistinnen, sondern auch bei mir Gefühle erweckte, die von berührt über wütend, bis hin zu ein wenig traurig reichten. Seite für Seite warf mir Katrin Bursig ein Puzzlesteinchen nach dem anderen zu, bis ich schließlich am Schluss ein Gesamtbild hatte und erschöpft aber irgendwie auch glücklich das Buch zugeklappten konnte. Viele Unbekannte lösten sich auf, lang unterdrückte Gefühle durften gefühlt werden aber auch so mancher Fehler im Leben Annikas und Luzies kam zu Tage. Ich bin tatsächlich total begeistert von diesem besonderen Roman, der mir mal wieder viele neue Erkenntnisse vermittelte und mich gleichzeitig spannend unterhalten hat. Das belohne ich gerne mit einer überzeugten Leseempfehlung gepaart mit fünf funkelnden Sternen. Ich wünsche dir noch viel Erfolg mit dem Buch, liebe Katrin, und vor allem noch viele begeisterte Leserstimmen.

    Wer ist hier das wahre Monster ... ???

    Laut Klappentext suggerierte mir die Autorin Jessica Lind mit ihrem Buch „Kleine Monster“ eine tragische Geschichte um den kleinen Luca, der in der Schule einem Mädchen unaussprechliche Dinge angetan haben soll. Ich erwartete also eine Geschichte der Aufarbeitung dieses Vorfalls, erwartete vielleicht noch, dass dieser Vorfall vielleicht sogar die kleine Familie von Vater, Mutter, Kind zerstören könnte. Doch stattdessen erhielt ich eine Geschichte, in der die verkorkste Vergangenheit der Mutter Pias aufgearbeitet wurde. Der arme kleine Luca, über den man übrigens nie wirklich erfährt, was vorgefallen ist, rückt in diesem Buch total in den Hintergrund und Pia drängt sich förmlich ins Rampenlicht. Ok, vielleicht hätte man das noch verzeihen können, wenn denn nun wenigstens ihr Ballast aus der Vergangenheit leichter geworden wäre. Aber auch diese Aufklärung ist lückenhaft und nebulös und ließ mich als Leserin unbefriedigt zurück. Die Dreistigkeit dann auch noch Kinder als kleine Monster zu bezeichnen, gab mir irgendwie den Rest. Schade. Während der Schreibstil flüssig war und die Idee durchaus Potential gehabt hätte, ließ die Umsetzung zu wünschen übrig. Von mir gibt es deshalb leider nur gutgemeinte drei Sterne und leider auch keine Leseempfehlung.

    Hallo in die Runde! Ich freue mich sehr darauf, mit euch über meinen neuen Roman zu sprechen 🥰 Habt viel Freude bei der Lektüre. Bin schon gespannt, was ihr dazu zu sagen und welche Fragen ihr vielleicht habt. Liebe Grüße aus München, Theresia Graw

    Ich wünsche euch eine tolle Zeit mit Anna und Rosalie und einen regen Austausch in der Leserunde :)

    Headquarter in Bad Oeynhausen ... die Briten übernehmen die Stadt!

    In den letzten Wochen und Monaten habe ich einige Bücher gelesen, die während des Zweiten Weltkriegs spielten und so war ich sehr glücklich darüber, mich nun auch mal der Zeit nach dem verlorenen Krieg widmen zu dürfen. Denn verloren hatten wir Deutschen haushoch, da biss die Maus keinen Faden ab. Das bekamen unter anderem auch die Einwohner von Bad Oeynhausen zu spüren, deren Stadt die britische Militärregierung vereinnahmte, ihr Headquarter dort einrichtete und die Einwohner zum Teufel jagte. Guter Rat war teuer, wo sollte man unterkommen? Die Innenstadt wurde mit Hilfe von Stacheldraht abgeriegelt und so blieb den ehemaligen Einwohnern, die sich auf einen raschen Neustart gefreut hatten, nichts anderes übrig als in Barracken zu ziehen oder sonstige Wohnmöglichkeiten aufzutun. Erstere Variante wählte Anne und ihre Familie, die ihr geliebtes Kurhotel, das während des Krieges bereits als Lazarett gedient hatte, nun an die Briten verloren. Auch Rosalie, Annes ehemalige beste Freundin, ist auf der Suche. Sie ist dank des Kriegs, bei dem sie ihre Familie verlor, Mutter Seelen allein auf der Welt. Durch Zufall lernt sie den jungen Bauerssohn Helmut kennen und findet schließlich bei ihm und seinem Vater Unterschlupf auf dem Hof. Doch so will sie nicht enden, sie strebt nach einer Beziehung mit einem der schmucken britischen Offiziere, die ihre Heimatstadt belagern. Hocherhobenen Hauptes will sie eines Tages das deutsche Festland verlassen und in England ein neues Leben beginnen. Anne hingegen sehnt den Tag herbei, an dem sie das geliebte Hotel wieder in Schwung bringen kann, nachdem die „Tommys“ endlich nach Hause gegangen sind. Beide Mädchen träumen, doch mit jedem Monat, der ins Land zieht, wird die Not größer und bald scheinen ihre Träume in unerreichbare Ferne gerückt …

    Berührend, ohne jedoch auch nur einen Moment rührselig zu wirken, beschreibt die bekannte Autorin Theresia Graw mit „Don’t kiss Tommy“ ein realitätsnahes Szenario. Während die beiden Protagonistinnen Anne und Rosalie ihrer Fantasie entsprangen, zeichnet sie ein echtes Bild von Deutschland nach dem verlorenen Krieg, das an die Nieren geht. Man kann sich heute schwer vorstellen, wie hart das Leben damals gewesen sein muss, wie Hunger aber auch große Hitze und Kälte den Menschen zusetzten und so manchen sogar das Leben kostete. Es muss schwer gewesen sein, sich den Besatzern zu unterwerfen und manch einer mag daran zerbrochen sein. Auch für Anne und Rosalie ist der Weg nicht mit Rosenblättern bestreut aber sie finden schließlich ihren Platz im Leben. Ich habe mit gefiebert und an den Seiten geklebt. Der flüssige Schreibstil blätterte mir diese fast wie von selbst um und ich freute mich über ein schlüssiges und keineswegs kitschiges Ende. Von mir gibt es ein von Herzen kommende Leseempfehlung und natürlich absolut verdiente fünf funkelnde Sterne.

    Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (B. Brecht)

    Mit „Wir waren nur Mädchen“ nahm ich mich des Schicksals Hannie Schaft an, von der ich – ich muss gestehen – bis dato noch nie gehört hatte. Ich habe schon viele Bücher zum Thema Widerstand während des Zweiten Weltkriegs gelesen aber, dass dieser in solch einem doch gewaltigen Ausmaß auch in den Niederlanden stattfand, war mir neu. Auch dass es so viele Anhänger des Nazi Regimes dort gab, überraschte mich. Ich stelle mir vor, dass die arme Hannie nicht minder überrascht war, als auch für sie selbst alles anders wurde und sie ihre Träume für die Zukunft begraben musste. So sucht sie dann auch bald nach einer Möglichkeit Gerechtigkeit zu finden und schließt sich dem Widerstand an, der mit einer Vehemenz und auch Grausamkeit gehen die braune Brut vorgeht, die mir manchmal beim Hören Schauer über den Rücken jagte. Es gehörte damals viel Mut und zugleich eine unterschwellige Wut dazu, die Aktionen durchzuführen, bei denen auch vor Mord nicht halt gemacht wurde. Während ich die Truppe durchaus bewundere, ging mir doch auch immer wieder die Frage durch den Kopf, ob diese Art von Selbstjustiz wirklich gerechtfertigt ist oder ob im Krieg alles erlaubt ist? Eine schwierige Frage, die mir wohl so niemand beantworten kann, der nicht selbst damals betroffen war. Ich ziehe meinen Hut und danke der Autorin Buzzy Jackson, dass sie es mir ermöglicht hat, eine Wissenslücke in meinem Geschichtswissen zu schließen. Ich vergebe wohlverdiente 4,5 von 5 Sternen.

    Wenn drei an einem Strang ziehen, ist alles möglich ...

    Die Mittfünfzigerin Thea, eine junge Frau namens Juli und Benno, mit seinen um die 60 Jahren auch noch im besten Mannesalter, sind die HauptdarstellerInnen in dem neuen Roman der mir durch ihre Krimireihe bestens bekannten Autorin Romy Fölck. Die drei fiktiven Charaktere in „Das Licht in den Birken“ werden mehr oder weniger durch Zufall zusammengeworfen. Thea, die über 20 Jahre lang in Portugal gelebt hat, zieht es doch wieder in die alte Heimat und Benno, ständig in Geldnot, hat eine Wohnung frei. Benno ist ein Eigenbrötler geworden, nachdem er einen schweren Schicksalsschlag verkraften musste und wie die Beiden miteinander klarkommen sollen, steht erst mal in den Sternen. Schließlich schließt sich Juli wegen einer unvorhergesehenen Verletzung, durch die sie ihre Wanderung nach Holland abbrechen musste, den Beiden an. Während sich die beiden Frauen auf Anhieb sympathisch sind, tut Benno sich schwer, sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen. Doch bald ziehen alle an einem Strang und reißen das Ruder herum. Wäre doch gelacht, wenn das nicht zu schaffen wäre …

    Während ich die oben bereits genannten Krimireihe liebe und einen Band nach dem anderen verschlinge, habe ich mich mit diesem Roman ein wenig schwergetan. Bitte versteht mich nicht falsch, das Buch ist durchaus flüssig geschrieben und ließ sich dadurch auch fast in einem Rutsch lesen. Aber besonders im letzten Drittel ging mir dann doch alles zu glatt und zu schnell und eine gewisse „Friede, Freude, Eierkuchen“ Atmosphäre stellte sich ein, die mich ein wenig enttäuscht zurückließ. Für viele Leserinnen und Leser ist es bestimmt eine schöne Sommerlektüre. Mich konnte es nicht ganz abholen. Ich vergebe hier mit drei Sternen eine Note im mittleren Bereich, spreche aber dennoch eine Empfehlung an alle diejenigen aus, die sich einfach mal zurücklehnen und treiben lassen möchten. Ich werde mich demnächst hingegen lieber dem letzten Band der Krimireihe rund um Frida Paulsen widmen. Besonders als Hörbuch für mich ein absoluter Genuss.

    Nicht nur wegen des wunderschönen Covers wollte ich diesen Roman unbedingt lesen. Nein, ich hatte ja schon den Vorgänger verschlungen, in dem es um die Männer, allen voran Barnaba Carbonaro ging, und die Frauen eher eine Nebenrolle spielten. Das sollte sich mit „Die Frauen der Familie Carbonaro“ nun ändern und sie sollten endlich die verdienten eigenen Stimmen erhalten.

    Wie ich schon befürchtet hatte, ließ mich dieser „Nachschlag“ aber ein wenig unbefriedigt zurück. Vieles wusste ich ja schon en Detail aus Band eins, es gab einfach relativ wenig Neues zu entdecken. Dennoch hat es wieder Spaß gemacht in die Geschichte einzutauchen und dem lockeren Schreibstil des Autors zu folgen, der mich das Buch fast in einem Rutsch verschlingen ließ. Das italienische sonnige Flair gepaart mit den Erfahrungen in München war eine gelungene Mischung, wenn auch relativ wenig Spannung aufkam und die vielen Personen manchmal schwer zuzuordnen waren.

    Alles in allem vergebe ich dennoch drei Sterne für diesen Ausflug in die Welt der italienischen Zitrusfrüchte und lege euch dieses Sommerbuch gepaart mit dem ersten Band gerne ans Herz. Lasst euch entführen und einfach fallen und genießen. Beste Grüße an die Männer und Frauen der Familie Carbonaro!