Beiträge von engi
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Wenn Geheimnisse zu schwer wiegen, um sie mit ins Grab zu nehmen ...
Clara, Elisabeth, Anja und Lena … vier Namen, vier Frauen, die in dem neuesten Roman von Katharina Fuchs eine tragende Rolle belegen. Erzählt wird die Geschichte von Clara, einer Frau, die in den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts jung war. Sie wurde mit drei Geschwistern in eine Familie an der Armutsgrenze geboren und musste schon früh mit anpacken, um den Familienunterhalt der Familie mitzubestreiten. Während ihre Arbeit als Flaschenwäscherin in der Berliner Brauerei Kindl eine harte ist, versucht sie doch ihr Leben zu genießen und zwackt hier und da etwas für die schönen Dinge im Leben ab. Schnell lernt sie jedoch auch, dass es Menschen gibt, denen es noch viel schlechter geht als ihr selbst und mit ihrer selbstlosen Art hilft sie, wo sie kann. Als sich schließlich mit dem Naziregime die Lage noch weiter zuspitzt, muss auch sie leider feststellen, dass sie an ihre Grenzen stößt.
Ihre Nichte Elisabeth, inzwischen selbst 94 Jahre alt, hat lange geschwiegen zu den Vorkommnissen in der Familie und trägt nun schwer an dieser Last. Nach und nach öffnet sie sich schließlich gegenüber ihrer Tochter Anja und der Enkelin Lena, die während der Erzählungen wie gebannt an ihren Lippen hängen und schnell merken, wie sehr es Elisabeth zu schaffen macht, die Geheimnisse, besonders auch um Elisabeths Vater, aufzudecken.
Doch auch die Gegenwart schreibt in diesem Buch Geschichten und so erfahren wir wie Anja, bedingt durch ihre Arbeit, die Pflege ihrer Mutter, die Wohnungsauflösung derselben und den erneuten Einzug beider Töchter auf einen dicken, fetten Breakdown zuzusteuern zu droht. Während die ältere Tochter Anabel „nur“ ein physisches Problem hat, sitzen die Traumata bei der jüngeren Tochter Lena tiefer. Wie soll Anja das alles bewerkstelligen?
Neben der Familiengeschichte an sich, auf die ich mich sehr gefreut hatte – besonders den Part in der Vergangenheit rund um Clara – findet auch viel Zeitgenössisches den Weg in diesen Roman. Antisemitische Anfeindungen, nicht nur an den Hochschulen an der Tagesordnung sind, und der Konflikt zwischen Israel und dem Gazastreifen sind politisch höchst aktuell und verdienen immer wieder Erwähnung. Aber meiner Meinung nach nicht in diesem Ausmaß in einem Roman, der doch eigentlich Clara und die Vergangenheit im Fokus haben sollte. Bei mir führte es deshalb leider zu einer gewissen Enttäuschung, wenn sich auch das Buch an sich sehr angenehm und flüssig lesen lässt. Eine kleine Bonusfreude hatte ich jedoch, als ich Anna, die kleine Schneiderin aus „Zwei Handvoll Leben“ wieder treffen und somit durch die Heirat Claras mit ihrem Bruder Willy eine kleine Familienführung miterleben durfte. Ich vergebe für „Vor hundert Sommern“ 3,5 Sterne, die ich auf vier Sterne aufrunde. Eine Empfehlung spreche ich aus an alle LeserInnen, die Familiengeschichten lieben und mit der Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit gut zurechtkommen. Ich bin gespannt, was sich Katharina als nächstes einfallen lassen wird.
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Theresa zieht dank ihrer frühen Aufzeichnungen Bilanz. Viel hat sie erreicht, da steht wohl auch einer Promotion nichts mehr im Weg. Sie stellt fest, dass sie ihren Platz gefunden hat im Leben. Endlich trifft sie durch einen Zufall auch Frau Loibl, ihre alte Lehrerin wieder, die noch immer kluge Ratschläge zum Leben hat. Nun wird sie wohl tatsächlich eines von Chrissis Kindern unterrichten. Ich finde es schön, wie sich manche Kreise schließen und es immer weitergeht.
Korbi versetzt alle in Angst und Schrecken, als er nachts nicht nach Hause kommt. Durch eine Verknüpfung unglücklicher Umstände kommt tatsächlich David in Verdacht, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Nach vielen Tränen, viel Tumult und Aufruhr, kommt aber alles wieder in Ordnung und Korbi hat sich endlich geoutet. Ich freue mich für ihn, denke aber dennoch, dass er und seinesgleichen nie ein einfaches Leben haben werden!
Und in diesen ganzen Schlamassel platzt nun unangemeldet Helene ins Spiel. Sie ist vom schlechten Gewissen geplagt und bittet um Vergebung. Das war mir jetzt fast alles ein wenig zu „Friede, Freude, Eierkuchen“. Klar gab es ein wenig Protest seitens Chrissis aber im Großen und Ganzen hätte es doch für Helene nicht besser laufen können. Und auch die Sache zwischen Korbi und Flo löst sich zur Zufriedenheit aller auf. Wie gesagt, alles ein wenig zu rosa am Schluss, aber dennoch alles schön rund und flüssig zu lesen. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen.
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Mittelmäßige Umsetzung einer eigentlich spannenden Idee ...
„Not your darling“ von Katherine Blake ist ein Buch, das seit Ende letzten Jahres rund um den Erscheinungstermin an allen nur möglichen prominenten literarischen Webseiten auftauchte. So wanderte es schließlich auch auf meinen Stapel ungelesener Bücher und im März 2025 nahm ich es mir nun endlich vor.
Die Autorin entführt mich ins Hollywood der 50er Jahre. Hier möchte die selbsternannte Visagistin Loretta Darling eine steile Karriere hinlegen, was ihr mit einigen Tricks und Kniffen auch gar nicht so schlecht gelingt. Sie ist talentiert und viele Prominente scheinen eine Art Narren an ihr gefressen zu haben. Doch schnell lernt sie auch die dunkle Seite der Medaille kennen und fällt zuweilen tiefer, als sie es sich je in ihren schlimmsten Alpträumen ausgemalt hatte, Hollywood ist ein hartes Pflaster!
Ich hätte mir gewünscht, dass ich mich mit Loretta hätte anfreunden können, sah ich in ihr doch eine selbstbewusste junge Frau, die nicht auf den Mund gefallen ist. Doch das gelang mir leider nur mit mäßigem Erfolg. Während die Beschreibung der Filmwelt zur damaligen Zeit sehr gelungen war, fand ich die Entwicklung der Hauptfigur eher schwach. Immer wieder verliert sich die Autorin in Nebensträngen, die nicht wirklich viel zur Handlung beitragen und des Öfteren musste ich auch mal zurückblättern um mir zu Gegenwärtigen, wo und vor allem mit wem ich mich gerade in der Story befand. Ich fieberte fast dem Ende entgegen, das tatsächlich noch mit einer überraschenden Wendung aufwartete, mit der ich aber schon fast gerechnet hatte.
Meiner Meinung nach hätte man viel mehr aus dieser Idee machen können. Ich denke, mir wird der Roman nicht lange im Gedächtnis bleiben. Ich vergebe drei von fünf Sternen, aber diesmal gibt es von mir keine wirkliche Leseempfehlung. Mir erschließt sich der Hype um „Not your darling“ leider nicht.
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Ich hatte es ja schon geahnt, dass Michi ein Arschloch (Entschuldigung
) ist. Aber meine Güte, er ist 32 und sie 15! Ihr mache ich keinen Vorwurf. In Chrissis Augen war er ein cooler Typ, und dass er ausgerechnet auf sie steht, schmeichelt ihr natürlich. Er hingegen widert mich direkt an, mit seinem verwanzten Wohnwagen, seinen ewigen Sexgedönse, seinen schlechten Manieren und natürlich, weil er die arme Chrissi schamlos ausnutzt. „So weh hat es doch gar nicht getan, oder?“ Meine Güte, dieser Typ ist echt das letzte! Ein Gewissen scheint er nicht zu haben. Dass natürlich ausgerechnet Lucas sie rettet, Lucas, in den Resi schon so lange verliebt ist, ist fast ein wenig tragisch. Kein Wunder, dass Resi ausflippt.
Bei einem gemeinsamen Ausflug nach München in der Gegenwart öffnet sich Resi endlich ihrer Schwester gegenüber. Diese ist schockiert über deren Jobsituation und ihrer Sterilisation und auf einmal erscheint Resis Leben gar nicht mehr so erstrebenswert. Es hat mein Herz beim Lesen gewärmt, die Beiden endlich mal hemmungslos rumtoben zu sehen.
Mit Helen bin ich inzwischen sauer. Klar versucht sie ihr Leben nach dem Tod ihres Sohns wieder in den Griff zu bekommen, doch vergisst sie darüber vollkommen, dass sie noch zwei gesunde Mädchen hat, die sie jetzt mehr denn je brauchen. Da finde ich ihr Verhalten doch ziemlich rücksichtslos.
Korbi hat vor seiner geliebten Tante Resi sein „Coming out“. Dumm nur, dass genau in dem Moment David auf der Bildfläche erscheint. Doch die drei schaffen es, gemeinsam die Situation zu retten, wirklich stark! Übrigens, ob aus David und Resi mal mehr werden wird? Oder wäre das dann einfach zu viel Happy End auf einmal?
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Hier ist schon der Thread fürs Herbsttreffen. Wäre super, wenn Du auch mal kämst.
Danke schön
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Danke für den Link und die nette Einladung für den Herbst. Vielleicht klappt das ja
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Ursprünglich hatte ich nur für Theresa und Chrissi je eine Perspektive geplant. aber dann wurde mir ziemlich schnell klar, dass Helen auch eine braucht. Mir war es ein wahnsinniges Anliegen zu zeigen, dass hier niemald wirklcih SCHULD an der ganzen Misere hat, sondern jede ihr Bestes gibt. Ich wollte keine lieblose Mutter, die nur sich sieht oder die Größeren absichtlich vernachlässigt, oder dem Leid ihrer Töchter gegenüber blind ist, die es einem leicht macht, mit dem FInger auf sie zu zeigen und zu sagen: "Hätts'te mal ... kein Wunder", sondern eine Frau, die ihre Kinder liebt und ihr Bestes gibt und auch ihre Fehler sieht, aber von den Umständen zu Kompromissen gezwungen wird, denen sie nichts bis wenig entgegenzusetzen hat. ihrer eigenen Perspektive Helen auch ein wenig Absolution erteilen.
Das war eine sehr gute Idee, die du da hattest. Ich finde ja Helen auch durchaus menschlich und sie tat mir auch sehr leid. Gut, vieles ging zu Kosten der Zwillinge, aber ich konnte sie in vielen Punkten auch verstehen. Was ihr wirklich gefehlt hat, war der Ehemann und Vater, der ihr unterstützend zur Seite steht. Ihm mache ich die größten Vorwürfe, auch wenn es für ihn sicher leichter war, sich einfach still und leise aus der Affäre zu ziehen.Meine Kinder sind inzwischen längst erwachsen, aber als sie noch klein waren, hatte mein älterer Sohn sehr ausgeprägtes ADHS. Ich erinnere mich, dass ich oft dachte, GsD ist der Kleine ruhig und ich kann meine Kraft auf den Großen verwenden, der mich schon oft sehr gefordert hat. Es ist nicht zu vergleichen mit einem Kind mit Mukoviszidose aber ich stieß schon manchmal an meine Grenzen ...
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Ach, macht ihr das immer zweimal im Jahr? Also im Herbst wäre ich dann auch gerne dabei ... mal so vier bis fünf Stunden im Zug kann ja auch entspannend sein
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Das ist von mir auch auch 3 Stunden mit dem ICE...
Von mir sogar mindestens vier ...
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Helen tat mir auch sehr leid. Dennoch fragte ich mich: warum bekommt sie keine Hilfe? Klar, Mann und Schwiegermutter haben sie hängen lassen. Dennoch gibt es doch Familienhilfe „vom Amt“ für Härtefälle. Und so müde wie sie war, hätte ihr das doch ungemein geholfen. Aber vielleicht war sie auch einfach nur noch zu müde, um sich auch noch darum zu kümmern...
Das vermute ich auch, sie war schlichtweg überfordert mit allem.
Bei der Gelegenheit wollte ich nur - da ich gerade dran denke - vermelden, dass ich übers WE nichts posten kann/werde, da ich ja ab DO beim Eulentreffen in Hannover bin. Danach bin ich aber natürlich wieder mit dabei.
Oh, das hört sich ja nett an ... schade, dass für mich Hannover so weit weg ist ...
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Ich habe den zweiten Abschnitt schon ganz gelesen ... man fliegt ja quasi durch die Seiten, ist echt sehr anschaulich und flüssig geschrieben!
Das erste Zusammentreffen der Schwestern verlief ja nicht so toll, obwohl sich beide eigentlich angestrengt hatten. Aber Resi erinnerte sich an die Vergangenheit, in der sie immer alles getan hatte und ist nun gleichzeitig tief im Inneren eifersüchtig auf Chrissis „perfektes“ Leben. Doch auch über Chrissi erfahren wir in einem Rückblick ins Jahr 2008, das hier alles weit von perfekt entfernt ist. Sie gehört nicht wirklich dazu in der Clique wie Resi immer gedacht hat, doch dann taucht da der Bademeister auf. Ich habe so ein dummes Gefühl, dass das noch böse enden wird … Immerhin darf Korbi nun das Praktikum bei Resi machen, das ist ja schon mal ein kleiner Teilerfolg. Er stürzt sich auf und in die Arbeit und ist mit Feuereifer bei der Sache. Bis die Jungs mit dem Maibaum auftauchen und er auf einmal durchscheinen lässt, dass auch er sich oft nicht zugehörig fühlt. Ich vermute, dass er schwul sein könnte. In seinem Alter noch eine mittlere Katastrophe! Auch in das Leben von Helen dürfen wir endlich Einblick nehmen. Gott, wie leid sie mir tut. Quasi alleinerziehende Mutter dreier Kinder – ihr Mann ist ja fast immer weg auf Montage – und eines der Kinder todkrank. Und dann teilt man ihr im Büro auch noch mit, dass man ihr ihren eigentlichen Job wegnehmen muss und sie zur Sekretärin degradiert wird. Aber zu diesem Zeitpunkt ist ihr bereits alles recht und egal. Sie ist nur noch müde! Sehr zum Leidwesen ihrer beiden Zwillingstöchter ...
Auch Resis Kollege David sollte an dieser Stelle erwähnt werden. Er ist wirklich zu Theresas Fels in der Brandung geworden. Ob da mal noch mehr draus werden wird? Interessant finde ich es zu erfahren, dass eben auch bei Zwillingen nicht immer alles easy ist und auch sie eigenständige Menschen sind, die Zeit für sich selbst benötigen, auch wenn ihnen das Gegenteil immer wieder eingetrichtert wird.
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Dann Chrissi im Freibad im Jahr 2008: Ein unsicherer Teenager, der sich nach außen hin selbstbewusst gibt.
Bis zum Sturz und dem Tritt in die Scherben und der "Bademeister-Erfahrung".
Und dem Traum "einmal richtig wahrgenommen zu werden".
Oh ja, das hat mich auch sehr berührt. Da merkt man deutlich, wie jung sie noch ist und wie sehr sie sich nach Liebe und Beachtung sehnt. Ob da der Bademeister Michi allerdings der Richtige ist ...
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Die Zwillingskonstellation mit zwei Mädels fand ich schon mal spannend, das habe ich ja selber daheim. Allerdings wissen wir nicht, ob eineiig, weil wir das nie haben testen lassen und sie in zwei Fruchthüllen gewachsen sind. Aber auch hier die ähnlichen Unterschiede, eine ist die Außenministerin, die andere eher die Innenministerin. jede auf ihre Art einzigartig und doch wieder ähnlich. und glücklicherweise kommen sie meisten gut miteinander klar.
Ach, das ist ja mal interessant ... dann weißt du ja genau, wovon Nicole spricht in ihrem Roman -
Danke für die interessanten Links, Nicole Wellemin
Besonders auch zu dem Zeitungsartikel.
Da spielt ja wirklich viel eigene Erfahrung von dir mit in das Buch hinein.
Oh ja, ich bedanke mich auch, das war richtig interessant zu lesen und das Bild ist doch voll in Ordnung. Manchmal sind wir einfach unsere eigenen strengsten Kritiker
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Danke für den Link ... die Info von Wikipedia deckt sich wirklich perfekt mit dem, was Nicole in ihrem Buch beschrieben hat, das finde ich schön
Und ... Zigarettenautomaten gibt es bei uns auch noch. Aber inzwischen ist das ja alles sehr kompliziert geworden, glaube ich, mit Altersnachweis etc. ... naja, betrifft mich GsD nicht
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Bin sehr gut mit diesem ersten Abschnitt in das Buch gestartet und habe gerade festgestellt, dass „Echo der Moore“ für mich nach „Stromlinien“ von Rebekka Frank und „Eine ganze Welt“ von Goldi Goldbloom schon das dritte Buch diesen Monat ist, in dem Zwillinge eine tragende Rolle spielen. Die kommen wohl immer irgendwie in Rudeln an …
Nichtsdestotrotz, ich habe mich gefreut, die drei Protagonistinnen Theresa, Chrissie und deren Mutter Helen kennenlernen zu dürfen. Durch die Darstellung der drei auf verschiedenen Zeitebenen habe ich bereits einen Eindruck bekommen, woher die Spannungen und der tiefe Riss kommen mögen. Da haben wir zum einen die Mutter, die mit ihrem ständig auf Montage abwesenden Mann, den vierjährigen Zwillingen und einem kranken Baby vollkommen überlastet ist und mehr als an ihre Grenzen stößt. Dass das natürlich für die beiden kleinen Mädchen nicht nachvollziehbar ist, ist auch normal. Sie versuchen sich ihrerseits Gehör zu verschaffen, in dem, sie, die eine mehr, die andere weniger, toben und lärmen, womit bei Mama natürlich der nächste Zusammenbruch vorprogrammiert ist. Krass fand ich an dieser Stelle, wie die Ärzte Helen mit dem Baby im Stich lassen und sie immer so darstellen, als ob sie einfach nur überfordert wäre!
Dann lerne ich Theresa kennen, inzwischen erwachsen, die beruflich an den Ort ihrer Kindheit zurück katapultiert wird und mehr oder weniger ungewollt ihre Neffen Korbi kennenlernt, der nicht lockerlässt, obwohl seine Mutter ihm den Umgang mit „Tante Resi“ verboten hat. Bin gespannt, wie das Zusammentreffen mit ihrer Zwillingsschwester ausfallen wird!
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Oh, wie schön, liebe Waldzauber ... bin auch noch relativ neu bei den Leserunden hier aber ich kann dir jetzt schon sagen, sie machen Spaß.
Bin auch mit meinem eigenen Exemplar dabei. Wir sehen uns
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Die eigentlichen Antworten liegen weit in der Vergangenheit ...
Es kann keine einfache Kindheit gewesen sein, die die Zwillingsschwestern Enna und Jale bei ihrer Oma erlebt haben. Ihrer Oma, die kaum mehr als ein paar Worte am Stück redet und durch die Haft ihrer geliebten Tochter Alea für immer negativ geprägt sein wird. Doch die beiden Mädchen sind Kämpferinnen und erobern sich ihren eigenen Alltag geprägt vor allem durch ihre nicht enden wollenden Fahrten mit der „Sturmhöhe“, dem kleinen Boot, das schon ihrer Mutter erst Heimat und später ihr Untergang sein sollte. Enna und Jale sind ihre eigenen besten Freundinnen, kleben aneinander wie Pech und Schwefel, bis der Wunsch nach ein bisschen Eigenständigkeit ihre traute Zweisamkeit zu bedrohen scheint. Doch nun soll ja alles anders und besser werden. Ihre Mutter, von der sie bis heute nicht wissen, warum sie im Gefängnis sitzt, soll entlassen und alles soll gut werden. Doch dann verschwindet die Mutter und schließlich auch noch Jale, und Emma hat nur noch eine Mission: sie muss die Beiden finden.
In vielen stetig wechselnden Perspektiven nimmt uns die Autorin Rebekka Frank mit auf eine Reise in die Vergangenheit und Gegenwart und versucht mit uns als Lesern gemeinsam Licht ins Dunkel früherer Zeiten zu bringen. Die Geschichte beginnt schließlich mit einer Verhaftung vor hundert Jahren und einer anschließenden tragischen Ozeanfahrt, die die Weichen für die Zukunft stellt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um allen zukünftigen Lesern die Spannung nicht zu nehmen aber so viel sei gesagt, lasst euch ein auf den Roman „Stromlinien“, ihr werdet es nicht bereuen. „Little by little“ finden die einzelnen Puzzlestückchen einen Platz im großen Ganzen und das weite Ausholen macht auf einmal den perfekten Sinn. An manchen Stellen hätte ich die Geschichte vielleicht ein wenig gerafft, aber das schmälerte für mich den Lesefluss nur geringfügig. Alles in allem ist „Stromlinien“ ein perfekt durchdachter Roman, der mit seinen bildhaften Beschreibungen den Leser das Plätschern der Elbe beim Lesen fast hören und den Wellengang fast spüren lässt. Ich vergebe von 4,5 auf 5 aufgerundete Sterne verbunden mit einer von Herzen kommenden Leseempfehlung. Wer hier noch Zweifel hat sollte seine Finger einfach mal über das wunderbare Cover gleiten lassen und sich einfangen lassen von der Leselust, die hierbei unweigerlich entstehen wird!
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Was für schöne Rezensionen ... ich freue mich auch schon sehr auf das Buch, liegt seit gestern auf meinem SuB