Beiträge von engi

    Mein Vater war zu Kriegsende 12 Jahre alt und er hat das auch sehr intensiv beschrieben.

    Mein Vater war erst 8 Jahre alt und sagt immer, er empfand das gar nicht als so schlimm ... er erinnert sich intensiv, dass er mit seinen Freunden viel in den Ruinen gespielt hat. Immer mal wieder haben sie auch Munition gefunden, die noch scharf war. Heute meint, es grenze an ein Wunder, dass unter den Kinder nicht viel mehr passiert ist damals.

    Mir ist schlecht geworden bei dem Gedanken, dass die Pfleger untereinander darüber sprechen, ob es besser gewesen wäre, wenn der Erzengel auch abgeholt worden wäre.

    Oh Gott ja, da bin ich auch drüber gestolpert!


    Ich mag deinen Schreibstil generell, Melanie. Ich finde, du triffst sehr gut die Grenze, wie viel Information in einem Roman vermittelt werden kann, ohne dass es auf Kosten der Geschichte geht.

    Dem schließe ich mich vorbehaltlos an!

    Auch ich bin wunderbar reingerutscht in dieses Buch, das in den 50er Jahren im Nachkriegsdeutschland spielt. Ich fühlte mich direkt zurückversetzt in diese Zeit, atmosphärisch sehr gelungen.

    Obwohl ich schon einige Bücher gelesen habe, die in den 50er Jahre spielen, bin ich doch immer wieder überrascht, wie schwer Frauen es damals noch hatten in gehobeneren Berufen anerkannt zu werden. Klasse, dass Renate sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt ohne unprofessionell zu wirken. "Nehmen Sie es leicht, auch wenn es schwer scheint" war da genau der richtige Spruch!


    Man merkt dem Roman an, dass du, liebe Melanie, vom medizinischen Fach bist. Ich glaube nicht, dass man das ohne Vorkenntnisse sonst alles so gut hätte rüber bringen können. Es ist als ob du als Fliege an der Wand im Krankenhaus dabei bist.


    Neben Renate gibt es auch noch ein paar andere sympathische Charaktere. Dazu zähle ich auf jeden Fall ihren Onkel Heinrich und den guten Karlsson. Weniger sympathisch kommen Dr. Kleinschmidt und Dr. Lehmann rüber, gönnerhaft und arrogant. Auch Norbert und Jutta sind nicht so wirklich meins. Sie sind wirklich Gefangene ihrer selbst. Norbert kommt mit klugen Frauen nicht klar und Jutta, ja ich weiß nicht so genau, glaubt sie wirklich was sie da erzählt?


    Bei manchen Begriffen musste ich schlucken, "Landwirtschaftliche Irrenkolonie" und "Irrenpfleger" ist schon heftig. Sehr gut gefallen hat mir dagegen der "Wortdurchfall", das hatte ich wirklich noch nie gehört ;)

    Das Leben ist ein Geschenk, bringt aber viele Gefahren und Risiken mit sich ...

    In diesem Roman, dessen Thema auf wahren Tatsachen beruht, lernen wir Elise, ihren Zwillingsbruder Wolfi und ihre Schwester Adele kennen, die von Geburt an eine Behinderung an der Hüfte hat und dadurch besonderer Zuneigung der Eltern bedarf. Wolfi und unsere Protagonistin Elise hingegen sind sich zusammen selbst genug. Erst nach einer unverschuldeten Tragödie scheint die Familie zu zerbrechen. Die Mutter kehrt mit den beiden Mädchen von Sumatra nach Österreich zurück, wo sich der Himmel schon ziemlich „braun“ gefärbt hat und das Leben für die jüdische Familie dort immer gefährlicher wird. Elise, im wahren Leben als Erika B. bekannt, gelingt die Flucht in die Schweiz. Ihre Schwester und Mutter bestehen jedoch darauf, in ihrem geliebten Wien zu verbleiben. Doch Elise gibt nicht auf und ersinnt einen Plan, wie sie selbst in der relativ sicheren Schweiz bleiben, ihre Familie nachholen und zugleich Rache üben kann an den Menschen, die ihr alles genommen haben …

    Gleich auf den ersten Seiten fährt Christine Jaeggi mit einer Szene auf, die mich die Luft anhalten ließ. Wird Elise wirklich bei einem ihrer Raubzüge erwischt und was werden die Konsequenzen sein? Doch dann führt uns die Autorin sanft zurück in Elises Kindheit und lässt sie uns kennenlernen, das Zwillingskind, das sich immer von der Mutter ungeliebt fühlte. Wir treffen außerdem ihren geliebten Großvater, der ihr Fels in der Brandung ist und ihr mit weisen aber nie schulmeisterlichen Erklärungen zum Leben zur Seite steht und an den sie noch oft in ihrem späteren Leben denken wird.

    Als Leserin fühlte ich mich bestens aufgehoben in dieser außerwöhnlichen Geschichte, die mich von Anfang an fesseln und begeistern konnte. Durch die bildgewaltige Schreibweise entwickelte sie eine Sogwirkung, die mich das Buch kaum zur Seite legen ließ. Ich freue mich riesig, dass ich für mich mit „Die Meisterdiebin“ eine neue Autorin kennenlernen durfte, und vergebe gerne 4,5 von 5 funkelnden Sternen. Was für ein Abenteuer du mir präsentiert hast, liebe Christine. Von mir gibt es zu den Sternen natürlich eine von Herzen kommende Empfehlung.

    Ach, noch ein kleiner Nachsatz … der Zytglogge Verlag war mir gar kein Begriff. Schön, dass du das Wort „Zytglogge“ in deinen Roman mit eingeflochten hast und es für uns „Nicht-Schweizer“ erklärt hast. Ich liebe ja solche kleinen Details!


    ASIN/ISBN: 9783729651869

    "Wenn du das Glück begreifen willst, musst du es als Lohn und nicht als Ziel verstehen."

    Wer war Antoine de Saint-Exupery? Und sollte man ihn wirklich auf sein bekanntestes Werk „Der kleine Prinz“ reduzieren? Niemals, denn er ist so viel mehr! Als drittes von fünf Kindern und erstgeborener Sohn wächst er trotz des frühen Verlustes seines Vaters recht behütet und geliebt auf. Schon früh in seinem Leben kristallisiert es sich heraus, dass er hoch hinaus, nämlich Pilot werden und durch die Lüfte segeln will. Was ihm die Armee verweigert, erreicht er auf privatem Wege und verwirklicht seinen Traum. Doch Fliegen allein füllt seinen Kopf nicht aus und so beginnt er sich bereits früh auch als Schriftsteller. Gleich der erste Roman „Vol de nuit“ (Nachtflug) beschert ihm den Durchbruch als Autor. Als er schließlich die rassige Latina Consuelo, eine junge Witwe aus El Salvador, kennenlernt und schließlich ehelicht, scheint er im Leben alles erreicht zu haben. Doch weit gefehlt, denn „Tonio“, wie ihn alle liebevoll nennen, ist ein Getriebener, ein ewig Suchender nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit. Viel zu oft macht er sich dadurch zum Gefangenen seiner selbst …

    Liebe Gabrielle, ich bin einfach nur sprachlos und tief beeindruckt von deinem Buch über diesen besonderen Menschen, über den ich bis dato gar nichts wusste. Du hast mir mit deinem biografischen Roman „Der Poet mit dem gebrochenen Flügel“ einen Einblick in das Leben von Antoine de Saint-Expery gewährt, den ich nicht für möglich gehalten hätte. Als hättest du neben ihm im Flugzeug gesessen, wenn er mal wieder eine Bruchlandung hinlegte oder auch einfach nur ein Chanson summte und sinnierte. Als wärst du Zeugin gewesen, wenn Consuelo und er sich mal wieder lautstarke verbale und Geschirr zerschmetternde Kämpfe lieferten. Du warst sein Herz und sein Gewissen, wenn er mal wieder nicht treu sein konnte und Bestätigung in fremden Betten suchte. Ich habe nach dem Lesen dieses Buchs nun selbst das Gefühl in das Herz des oft einsamen Eroberers der Lüfte sehen zu können. Sein ganzes Leben lang war er auf der Suche und man kann ihm nur wünschen, dass er tatsächlich am Ende seinen Frieden finden konnte. Fünf Sterne sind hier als Bewertung fast zu wenig. Ich bin begeistert und berührt und spreche natürlich gerne eine absolute Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch aus. Vielen Dank dafür, liebe Gabrielle!

    Ich habe ja alle Bücher von Dörte Hansen gelesen und für mich war "Zur See" das schwächste ... bin gespannt, wie es dir gefallen wird :)

    Er ist ein französischer Pilot. Ein Held der Lüfte, der in seinem einmotorigen Doppeldecker um 1930 als einer der ersten Postflieger für die Briefe und Botschaften der Menschen sein Leben aufs Spiel setzt. In der Einsamkeit während seiner Flüge durch Nächte und über Wüsten hinweg, im Kampf mit den Elementen und im Krieg stellt sich Antoine de Saint-Exupéry immer wieder die Fragen des Menschseins: Was ist der Mensch? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist wahre Liebe? Die feurige Latina Consuelo gewinnt schließlich sein Herz und wird die Gefährtin an seiner Seite. Doch ihr gemeinsames Leben ist voller Stürme, Bruchlandungen und Abenteuer. Durch sie findet Antoine Antworten auf seine Fragen, die er für die Welt in poetische Worte fasst. Dabei ist er stets ein verträumtes Kind mit einer empfindsamen Seele geblieben Ein Liebesroman über das Leben des Kleinen Prinzen, philosophisch und fesselnd zugleich.



    ASIN/ISBN: 3734750733