Beiträge von buchregal123

    Trixi Gellert lebt so in den Tag hinein und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Die Eltern haben den Geldhahn zugedreht und ihre Schwester hat sie rausgeworfen. Nachdem sie die Verlagschronik für das den Reiseverlag Bellersens geschrieben hat, will sie jetzt eigentlich Urlaub machen. Da sie aber eine Idee ihrer Nichte Rahel als eigene Idee dem Verlag untergeschoben hat, soll sie jetzt zusammen mit Robert van Gendt ein Geheimprojekt nach Rahels Idee auf Norderney übernehmen.
    Sie soll viermal dorthin reisen und im unterschiedlichen Umfeld recherchieren. Da Arbeit aber nun mal nicht ihr Ding ist, gerät sie von einer wenig richtungsweisenden Situation in die nächste. Eine davon ist das Auffinden der Leiche einer jungen Frau. Gut das Rahel sie immer wieder unterstützt wie auch die anderen Menschen, mit denen sie zu tun hat.
    Das Ganze ist ganz nett zu lesen, manchmal amüsant. Ein Krimi ist es aber ganz und gar nicht, eher eine seichte Urlaubslektüre der Kategorie „Humor“. Auch geht einem Trixi Gellert gehörig auf die Nerven. Sie hat Verhaltensweisen, die man einer Pubertierenden nicht nachsehen würde, geschweige einer Frau Anfang 30.

    Myriam Bellinger wurde entführt. Sie war der Star einer Internet-Serie namens "Missing" und wollte eine große Schauspielkarriere. Bald danach kann man auf dem Blog zur Serie Videos sehen, die Myriam in ihrer Gefangenschaft zeigen. Immer neue und bedrohlich wirkende Filme werden dort gezeigt und von den Fans kommentiert. Eine Lösegeldforderung von zwei Millionen geht ein. Der Filmproduzent Holm will dieses Geld per Crowdfunding beschaffen. Die Klickzahlen gehen hoch und die Serie mit Myriam ist nun in allen Medien. Bessere Publicity kann man sich nicht wünschen.
    Kein leichter Fall für die Kommissarin Amelie Fröhlich und ihrem Kollegen Hans-Jürgen Dürr.
    Ein aktueller Roman, der sich mit Internet und sozialen Netzwerken ebenso befasst wie mit modernen Finanzierungsmethoden.
    Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven mit mehreren Handlungssträngen. Zunächst tat ich mich etwas schwer mit der Geschichte, denn es gab viele Stränge, die nicht so recht zur Geschichte passen wollten. Doch mit der Zeit schaffte genau dies die Spannung, so dass man bis zuletzt nicht wusste, wo man den Täter wirklich suchen sollte. Für einen Thriller hätte ich mir etwas mehr Thrill gewünscht.
    Die Protagonisten sind mir durch die Bank nicht sonderlich sympathisch. Den Blick auf Myriam hat man nur in den Videos. Jo, ein erfolgloser Drehbuchautor und Myriams Freund, ist ein Trinker und Konsument von anderen Drogen., der sich zwar immer wieder vornimmt, damit aufzuhören, aber zu schwach ist. Seine notorische Geldnot versucht er mit Drogenhandel zu beseitigen. Myriams Freundin Lily zeigt ein permanent zickiges Verhalten. Holm ist ein erfolgloser Unternehmer, dem jedes Mittel recht ist, um sein Projekt erfolgreicher zu machen. Seine Sekretärin und Freundin Kathrin Binder ist ein eher unscheinbares Mädchen für alles. Amelie Fröhlich kommt mir nicht so recht erwachsen vor, denn ihre Beschwerden erkennt sie nicht als das was sie sind, nämlich eine Schwangerschaft, und dann versucht sie durch Ignorieren die Tatsachen zu leugnen. Am besten gefiel mir noch Dürr, der recht erfolglos auf der Suche nach der Frau seines Leben ist.
    Die immer widerkehrenden Beschreibungen der Schwangerschaftsprobleme nervten mich mit der Zeit etwas. Während des Lesens wurde mein Augenmerk auf immer neue Verdächtige gelenkt. Zum Schluss aber stellt sich doch manches anders dar, als gedacht.
    Ein spannender und unterhaltsamer Jugendkrimi!

    Tooly Zylberberg hat ein ungewöhnliches Leben, dass sie zu einer seltsamen jungen Frau gemacht hat. Sie besitzt die Buchhandlung „The World's End“, die statt etwas einzubringen nur Kosten verursacht.
    Sie wurde durch die Welt geschleppt, von einem Land zum anderen. Sie wurde von einem Menschen, der sich mehr oder weniger um sie kümmerte, zum anderen weitergereicht. Dabei wurde sie manipuliert und ausgenutzt. Einzig Humphrey hat sich selbstlos um sie gekümmert. Er ist auch der Grund für ihre Liebe zu Büchern. Venn taucht nach Belieben in ihrem Leben auf und verschwindet genauso schnell wieder. Sarah, ihre Mutter, ist auch keine beständige Bezugsperson. Paul, der mit ihr eine Zeit herumzieht, kann keine Empathie empfinden; sein Leben sind die Computer.
    Tooly kam mir hartherzig vor. Ihre Art spricht mich nicht an. Ich finde zwar Bedauern darüber, dass ihr Leben so verlaufen ist, kann aber keine Sympathie für sie empfinden. Nie hatte ich den Eindruck, dass sie sich aufmacht und ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Irgendwann stellt sie fest, dass ihre Erinnerungen nicht immer mit der Wirklichkeit übereinstimmen.
    Der Schreibstil ist etwas Besonderes und interessant, oft aber auch ziemlich langatmig. Die Geschichte lässt mich ratlos zurück. Was wollte uns der Autor erzählen? Ich habe mich immer wieder aufraffen müssen, um weiterzulesen, da ich die Geschichte ziemlich chaotisch und die Protagonisten skurril und nicht sympathisch fand. Das Ende hat mich dann ein wenig überrascht.
    Ein Buch, das bestimmt nicht jeden anspricht!

    Die junge Künstlerin Ida Martens besucht im Jahr 1912 ihre Freundin Grace Gifford in Dublin. Dublin nimmt sie von Anfang an gefangen und sie beschließt dort zu bleiben. Ida findet schnell Freunde, sie sucht sich ein Zimmer und eine Arbeitsstelle um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Viele ihrer Freunde und Bekannten engagieren sich für die irische Bewegung. Immer wieder unternimmt Ida Streifzüge durch die Stadt, um Eindrücke für ihre Bilder zu gewinnen. Als sie dabei in eine Straße gerät, wo die Armut und Not in jedem Winkel zu erkennen ist, trifft sie den Arzt Cian O’Connor.
    Ida stammt aus einer angesehenen Hamburger Kaufmannsfamilie. Für die Eltern zählt nur das Ansehen in der Hamburger Gesellschaft. Gegen den Willen ihrer Eltern handelt Ida mit ihrer Entscheidung, in Dublin zu bleiben. Ida ist ein mitfühlender und sympathischer Mensch, der mit sehr wachen Augen durchs Leben geht. Ihre Malerei bedeutet ihr sehr viel, in ihr kann sie ausdrücken, was sie beschäftigt.
    Cian kümmert sich sehr engagiert um die Armen. Er weiß, dass die Patienten in seiner Praxis ihm das Geld einbringen, das er für die Armen einsetzt. Aber ihm sind die Patienten, die ihre Leiden nur aus Langeweile pflegen, zuwider. Cian hat in der Vergangenheit etwas Furchtbares erlebt, das ihn abweisend und schroff seinen Mitmenschen gegenüber werden ließ. Auch Ida gegenüber kann er sich nicht öffnen.
    Daneben gibt es eine Reihe sympathischer Charaktere, welche sich in der „Bewegung“ zusammen geschlossen haben. Sie wollen die Armut in Irland bekämpfen und sich von den Engländern unabhängig machen. Es beginnt mit dem Kampf der Gewerkschaften, die ein Recht auf Arbeit erkämpfen wollen und endet mit dem dramatischen Osteraufstand 1916. Idas Zeichnungen helfen auf die Armut und die Missstände in Irland aufmerksam zu machen. Als dann der erste Weltkrieg ausbricht, muss sich Ida entscheiden. Wo will sie in Zukunft leben? Will sie wirklich Stellung beziehen? Aber sie wäre nicht Ida, wenn sie nicht längst tief in ihrem Herzen längst ein Entscheidung getroffen hätte.
    Der Autorin ist es wunderbar gelungen, historischer Persönlichkeiten und fiktive Personen in dieser Geschichte zu vereinen. Alle diese Personen sind sehr authentisch mit ihren Stärken, aber auch ihren Schwächen beschrieben, so dass man mit ihnen fühlen kann. Es ist eine sehr tiefgründige und dramatische Geschichte, die bewegt und einen total in den Bann zieht. Der dunkle Weg, den die Iren beschreiten, ist schwierig zu gehen und ziemlich blutig, und was wir in diesem Buch erleben ist erst der Anfang des irischen Freiheitskampfes.
    Ein sehr überzeugendes Buch, das mich bestimmt noch eine Weile beschäftigt.


    5/5

    Nach dem Tod der Mutter macht sich die 16jährige Celia Brooks auf den Weg nach London, um ihren Vater zu finden, obwohl ihre Mutter sie immer vor dem Vater gewarnt hat. In London begegnet sie dem Hotelierssohn Rupert Ingram, den sein privilegiertes Leben langweilt und der sein Abenteuer nachts in den dunklen Straßen von London sucht. Immer wieder laufen sich die beiden über den Weg.
    Die Geschichte erzählt sehr bildhaft über das schwierige Leben der armen Leute und man fühlt sich in das London im Jahre 1988 versetzt, wo es dreckig ist und stinkt und raucht. London zeigt sich dort von seiner schlimmsten Seite. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft sehr auseinander, viele Menschen suchen Arbeit, um ihr Auskommen zu sichern. Aber da das so hoffnungslos schwierig ist, wird geraubt, gemordet und prostituiert. Das Elend ist oft nur im Alkoholrausch zu ertragen. Die Heilsarmee versucht in diesem Elend zu helfen, was ihr nicht nur Anerkennung bringt. Es ist auch die Zeit, in der der Serienmörders Jack the Ripper sein Unwesen treibt.
    Die Personen sind glaubhaft und detailliert beschrieben, so dass man ihre Handlungsweisen sehr gut nachvollziehen kann. Viele Menschen sind ohne Hoffnung, sie wollen nur eins: überleben. Um das zu erreichen, können sie sich keine Skrupel leisten. Celia ist jung und unerfahren. Doch zielstrebig verfolgt sie ihren Plan, den Vater zu finden. Sie gewinnt Freunde, die sie unterstützen. Dabei erfährt sie auch Neues über ihre Mutter. Rupert soll im Geschäftsinteresse verheiratet werden, seine Gefühle tun dabei nichts zur Sache. Er versucht dem Zwang der Gesellschaft zu entfliehen, indem er im East End ein ganz anderes Leben führt. Aber mit der Zeit, erkennt er, was wirklich wichtig ist im Leben. Diese beiden jungen Menschen versuchen ihren Weg zu gehen und ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen.
    Immer wieder wird der Leser überrascht, denn es gibt unverhoffte Wendungen und Charaktere, die anders sind als man zunächst vermutet hat. Historische Ereignisse werden gekonnt mir fiktiven Handlungen verwoben. Der Spannungsbogen steigert sich bis zum Schluss und der Epilog rundet das Geschehen ab.
    Ein wunderbarer historischer Roman, der uns London von der finstersten Seite zeigt. Sehr empfehlenswert!


    5/5

    Endlich schweigen die Waffen, die während der Kämpfe zwischen den Weißen und den Roten in München ständig zu hören waren. Das treibt die Menschen wieder auf die Straße. Doch ein Querschläger tötet Curd. Seine Verlobte Lou plagen Schuldgefühle und Trauer. Sie sucht ihr Vergessen, indem sie tanzt.
    Es ist keine einfache Zeit, durch die wir Lou und ihre Freunde begleiten. Der 1. Weltkrieg ist noch nicht lange vorbei und noch immer muss man viele Entbehrungen in Kauf nehmen. Die Menschen sind hungrig nach Unterhaltung und Vergessen. Doch das Leben ist teuer, die Inflation galoppiert schneller als man schauen kann.
    Auch Lou und ihre Freunde suchen das Vergnügen in dieser wilden Zeit. Einige ihrer Freunde zieht es wegen der politischen Veränderungen weg von München nach Berlin. Lou hängt sich an einen älteren Mann, der ihr die Vergnügungen finanzieren kann. Sie trifft einige ungewöhnliche Entscheidungen und verliert sich ein wenig selbst. Da ist es gut, dass sie Freunde hat, die sie auffangen, wenn sie Hilfe braucht.
    Die Geschichte lebt von den außergewöhnlichen Charakteren, die man oft falsch einschätzt. Gerade manche Nebenfiguren, die sehr lebendig und authentisch beschrieben sind, geben der Geschichte eine entscheidende Wendung. Nicht alle Personen sind einem sympathisch, auch Lou sehe ich mit zwiespältigen Gefühlen. Sie hat ihre Schwächen und macht eine Reihe von Fehlern. Dennoch oder gerade deshalb ist sehr glaubwürdig. Sie ist ein Kind der Zeit, nimmt sich alles, von dem sie meint, dass es ihr zusteht. Oft handelt sie sehr impulsiv und unverständlich und merkt erst mit der Zeit, dass es ihr nicht gut tut. Aber da ist immer jemand, der sie auffängt.
    Spannend fand ich, dass ich eine Überblick erhalten habe über die Lebensumstände jener Zeit, das gesellschaftliche Leben und auch über die politischen Verhältnisse. Es ist schon deutlich spürbar, was die Zukunft bringen wird, wie man an dem Überfall auf den Boxclub sieht. Bedrückend fand ich es, dass die Damen der besseren Münchner Gesellschaft Hitler so anhimmelten und nie eine seiner Bemerkungen in Frage stellten.
    Obwohl ich mit Lou nie warm geworden bin, hat mich ihre Geschichte angesprochen, da sie in das Lebensgefühl der Zeit passt.


    4/5

    Ein grausig zugerichteter Toter, dem das Herz fehlt, gibt Kommissarin Clara Vidalis vom LKA Berlin Rätsel auf. Der Mörder hat scheinbar ungeahnte Kräfte, denn er benötigt keine Waffe um zu töten. Dr. Martin Friedrich, genannt MacDeath, erinnert sich an einen Fall aus den USA, der ähnlich gelagert war. Der Täter wurde nicht gefasst, und seit 10 Jahren ist kein derartiger Fall mehr aufgetaucht. Es bleibt nicht bei dem einen Fall in Berlin.
    Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, wenn man keine Probleme mit sehr blutig und brutal geschilderten Morden hat. Es kommen sehr unappetitliche Sachen zur Sprache, wie Kannibalismus, Nekrophilie, Body Modification und einiges andere mehr.
    Dieses Buch ist der vierte Band um die Ermittlerin Clara Vidalis. Ich kannte keinen der Vorgängerbände und hatte keine Probleme, mich in die Geschichte hineinzufinden.
    Clara ist eine sympathische Ermittlerin, die schon viel Unangenehmes in ihrem Berufsleben gesehen hat. Sie ist engagiert und will die Täter überführen. Sie ergänzt sich gut mit McDeath und es scheint, als könnte aus den beiden mehr werden als nur Kollegen. McDeath ist ein Typ, dem nichts abartig genug sein kann. Dennoch wirkt er sympathisch.
    Es braucht seine Zeit bis die Identität des Mörders feststeht, denn in keiner Datenbank lässt sich etwas über ihn finden. Es müssen also mächtige Institutionen sein, die den Deckel darauf halten. Durch die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Ermittlern, die genauso begierig sind, den Mörder seiner Strafe zuzuführen, kommen Clara und McDeath dem Täter näher.
    Von Anfang an war ich von der Geschichte gefesselt und dann gab es ein überraschendes Ende, das aber absolut stimmig ist.
    Ein blutiger und spannender Thriller.


    5/5

    Dieses Buch beginnt mit einem Brief, den ein Gefangener 1999 aus dem Gefangenentransporter wirft. Nach fast anderthalb Jahren erreicht dieser Brief den Empfänger in Stockholm. Damit wird alles in Gang gesetzt.
    Sofie Leander möchte unbedingt schwanger werden und ist deshalb in Stockholm im Krankenhaus als sie entführt wird. Als sie erwacht, findet sie sich in einem unbekannten Operationsraum wieder.
    Kommissar Fabian Risk wurde in die Schule seiner Tochter beordert, weil Matilda auffällig ist. Aber Risk ist abgelenkt, denn seine Dienststelle ruft ständig an. Sein Chef und er sollen zur SÄPO kommen, da der schwedische Justizminister anscheinend verschwunden ist. Aber Risk kommt zu spät.
    Das Buch lässt sich gut und sehr flüssig lesen. Kurze Kapitel, verschiedene Handlungsstränge und Handlungsorte sorgen dafür, dass das Tempo sehr hoch ist. Man muss schon konzentriert lesen, um den Überblick zu behalten. Es geht sehr brutal zu, so dass das Buch nichts für Menschen mit schwachen Nerven ist.
    Immer wieder gibt es neue unverhoffte Wendungen. So ermittelt die dänische Polizistin Dunja Hougaard in einem Mordfall. Dass es Verbindungen gibt zwischen den Fällen, ist den Ermittlern nicht klar.
    Man erfährt sehr viel Persönliches über die Kommissare. Fabian Risk und seine Frau haben Eheprobleme. Beruf und Privatleben sind nur schwer und einen Hut zu bringen. Seine Kollegin Malin Rehnberg ist schwanger und erwartet Zwillinge. Aber auch bei Dunja läuft nicht alles gerade.
    Dies ist der zweite Band mit dem Kommissar Fabian Risk. Meiner Meinung nach muss man den Vorgängerband nicht unbedingt gelesen haben, weil alles Wesentliche in diesem Band enthalten ist.
    Wer temporeiche Thriller liebt und sich nicht an drastischen Beschreibungen stört, kommt an diesem Buch nicht vorbei.



    5/5

    Die Leichen von stark misshandelten Jungen tauchen in Stockholm auf. Scheinbar werden die Kinder von keinem vermisst. Die Kommissarin Jeanette Kihlberg versucht den Täter zu finden, erhält aber kaum Unterstützung ihres Vorgesetzen oder von der Staatsanwaltschaft. Sie wendet sich an die Psychologin Sofia Zetterlund, um Hilfe zu bekommen.
    Sofia aber selbst Probleme. Sie selbst benötigt Medikamente und hat Schwierigkeiten sich in den Gesprächen mit ihren Patienten zu konzentrieren. Ganz besonders schlimm ist dies bei ihrer Patientin Victoria Bergmann, die in der Kindheit missbraucht wurde.
    Dieses Buch ist der erste Band einer Trilogie. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, um Spannung für die Folgebände zu wecken.
    Obwohl die Geschichte ständige Perspektivwechsel hat, liest sie sich doch recht flüssig. Obwohl manches sehr brutal und grausam ist, wird das Geschehen nicht ausgebreitet.
    Jeanette hat es nicht leicht mit ihrem Ehemann Ake, der seit vielen Jahren erfolglos künstlerisch tätig ist. Sie muss daher dafür sorgen, dass die Familie finanziell über die Runden kommt, was nicht leicht ist. Dass sie beruflich stark eingespannt ist, bekommt auch ihr Sohn Johann zu spüren. Sofia wirkt nicht sehr gefestigt, deshalb hat sie wohl auch Probleme mit ihren Patienten. Aber auch ihr Privatleben läuft nicht rund. Wirklich sympathisch war mir keine der Figuren.
    Das Buch ist sehr düster, geht es doch zum einen um misshandelte und getötete Kinder, zum anderen aber auch um kaputte Leben und zerstörte Seelen. Die psychologischen Aspekte werden ziemlich ausführlich geschildert.
    Ein spannendes Buch, das Lust darauf macht, die Folgebände auch zu lesen und das ist zugleich das Manko, weil zum Schluss zwar vieles geklärt ist, aber doch noch offene Fragen bleiben, die wahrscheinlich in den nächsten Bänden erst geklärt werden.


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