Beiträge von buchregal123

    ICh finde es schlimm, wie damals gehaust wurde. Woher kamm dieser Hass? Der je teilweise richtig persönlich war? Das Zerstören von Bildern mit Messern hat ja doch etwas sehr persönliches. Die Meyers haben ja nun wirklich niemandenm etwas getan und sogar dem Nazi-Nachbarn noch Geld geliehen. Und trotzdem wird ihr Haus so zerstört.

    Hass auf die Juden war immer da und er wurde auch schlimmer. Doch dann kam jemand, der mit seiner Politik und seinen Reden erst das Streichholz an die Lunte hielt. Aber bei den Meyers kommt noch etwas Persönliches dazu. Es ist wohl Theisen, der sich selbst nicht eingestehen kann, dass er Geld genommen hat und nun will er das ausbügeln.

    Überraschend für mich, wie dieSchuhmusterkoffer nicht entdeckt und zerstört worden sind. Schuhe stehen fürSchritte – Schritte in eine Zukunft zu setzen auf neuen Schuhsohlen – von daherein schönes Sinnbild.

    Vielleicht wussten sie, dass Karl sie nicht mehr nutzen kann, weil er nicht mehr arbeiten darf. Das war nicht so etwas Persönliches, an dem das Herz hängt.

    Und dann das eilig beschlossene Gesetz! Juden habenfinanziell den Schaden allein zu tragen, innerhalb von zwei Wochen habenHauseigentümer für den Urzustand der Fassade/ Außenansicht zu sorgen.

    Ich glaube nicht, dass es so eilig beschlossen wurde. Da war bestimmt Bestandteil eines Planes.

    Es ist eine Weile her, dass Ofelias geleibter Vater gestorben ist. Inzwischen hat die Mutter eine neue Beziehung und ist schwanger. Mit Ofelia zieht sie in die Berge, wo ihr neues Zuhause sein wird. Ofelias Stiefvater, Capitán Vidal, ist ein grausamer Mann, dem es Vergnügen bereitet, die Widerstandkämpfer im Spanien des Jahres 1944 zu jagen und auszuschalten. Das Mädchen flüchtet in die Traumwelt ihrer Märchenbücher, um der düsteren Atmosphäre der Mühle zu entfliehen. In der Nähe der Mühle ist ein Labyrinth, das Ofelia erkunden möchte. Dort begegnet sie einem Faun. Er sieht in ihr eine lange verloren geglaubte Prinzessin. Daher stellt er ihr Aufgaben, die Ofelia bestehen muss, um zu beweisen, dass sie diese Prinzessin ist.

    Inspiriert von Guillermo del Toros Werk „Pans Labyrinth“ hat die Bestsellerautorin Cornelia Funke eine phantastische Welt erschaffen, die faszinierend und grausam zugleich ist. Ich kann dieses Buch nicht mit dem Film vergleichen, da ich ihn nicht kenne. Ich lese auch sehr selten Fantasy-Romane, doch das Buch hat mich angezogen.

    Der gut zu lesende Schreibstil ist bildhaft und sehr poetisch. Die Charaktere sind interessant und gut dargestellt. Ofelias Mutter ist eine schwache Frau, die bei dem imposanten Mann halt sucht. Doch der verliert schnell das Interesse an ihr, nur der ungeborene Sohn interessiert ihn noch. Er ist grausam und ihm bereitet es Vergnügen, andere Menschen zu quälen. Ofelia entflieht der bedrückenden Atmosphäre des Hauses und gerät in diese magische Welt. Doch wird es ihr gelingen, die Aufgaben zu erfüllen, die ihr abverlangt werden? Zum Glück gibt es da Mercedes, die als Haushälterin für Vidal arbeitet, weil sie die Rebellen unterstützen will, zu denen auch ihr Bruder gehört. Sie kümmert sich um Ofelia.

    Die Atmosphäre in dieser Geschichte ist unheilvoll und düster und es geht ziemlich brutal zu. Darauf sollte man sich beim Lesen einstellen, doch ich will nicht zu viel verraten.

    Das Buch ist sehr schön gestaltet, das beginnt bereits mit dem Cover.

    Eine sehr fantasievolle Geschichte, die mir aber zu grausam war.


    8/10

    Ich hatte schon Angst, dass jemand von der Familie den Braunen in die Finger fällt, aber zum Glück waren alle in Sicherheit. Doch das Heim, welches mit so viel Liebe errichtet und eingerichtet wurde, ist nur noch ein Trümmerfeld. So viel Hass, der sich das ausgetobt hat und besonders schlimm finde ich es, dass der Nachbar Theißen, dem von Karl geholfen wurde, da die treibende Kraft war. Zum Glück wurde Ruths Versteck nicht entdeckt.


    Als wäre das nicht alles schlimm genug, sollen sie nun auch noch alles in kürzester Zeit in Ordnung bringen und selbst die Kosten tragen. Außerdem müssen sie auch noch zwanzig Prozent ihres Vermögens zahlen. Doch welcher Handwerker ist bereit, die Reparaturen vorzunehmen und woher kommen die Materialien?


    Aber es gibt auch die anderen Menschen, welche Mitgefühl haben und etwas tun, wie die Aretz. Aber Vorsicht ist angebracht, sie dürfen niemanden auf sich aufmerksam machen. Hoffentlich gibt es in deren Haus niemanden, der sie anschwärzt, denn trotz aller Vorsicht muss es ja auffallen, dass Ruth und ihre Schwester dort ein- und ausgehen.


    Der Zusammenhalt zwischen den jüdischen Familien ist groß. Aber viele wurden schon nach Dachau gebracht und andere sind bereits im Ausland. Karl hat zu lange gezögert. Nun sind sie zwar registriert, aber es wird noch Jahre dauern, bis sie ausreisen dürfen. Nur wird sie die Lage bis dahin dramatisch verschlimmert haben.


    Ruth ist eine starke junge Frau. Auch wenn es sie fast zerreißt, sie macht sich an die Arbeit und kümmert sich auch noch um Ilse. Es ist schlimm, dass Martha zusammenbricht, statt für ihre Familie da zu sein. Auch Karl ist nicht gerade der Stärkste, obwohl er tut, was er kann.


    Die Gompetz haben nur noch wenige Wochen bis zu Ausreise. Damit können die Meyers die Wohnung eine Weile nutzen. Hoffentlich kommt da nicht noch etwas dazwischen. Denn sicher ist in den Zeiten gar nichts.

    Archäologe Max Falkenburg will seiner Freundin Jody einen Heiratsantrag machen. Dafür hat er sich zu ihrem Geburtstag eine Überraschung ausgedacht. Doch dann wird er überrascht – leider nicht auf erfreuliche Art, denn er und Professor Crichton werden entführt. Die Entführer haben ein altes Rollsiegel und sind hinter einer uralten mächtigen Waffe her. Bevor es nach Babylon geht, müssen aber im Pergamon-Museum erst einmal weitere Informationen eingeholt werden, doch das ist 1960 im geteilten Berlin gar nicht so einfach. Auch Jodys Bruder Eddie nimmt einen Auftrag des englischen Geheimdienstes an, der nach Babylon führt.

    Dies ist nach „Geheimakte Cíbola“ mein zweites Buch aus der Geheimakte-Reihe. Auch wenn Einiges recht unwahrscheinlich war, so hat es doch sehr viel Spaß gemacht, Max Falkenburg und seine Freunde zu begleiten. Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen, die Geschichte ist spannend. Außerdem erfährt man ganz nebenbei noch ein paar historische Fakten.

    Max, sein Mentor Crichton und seine Freunde Jody, Pat und Joe sind sympathisch, so dass man mit ihnen fiebern kann. Sie stolpern immer wieder in sehr gefährliche Situationen, die ihnen einiges abverlangen. Aber auch die anderen Figuren waren interessant, auch wenn viele nicht besonders nett waren.

    Immer wieder gibt es Wendungen, die die Spannung hochhalten und dann kommt es zum fulminanten Showdown.

    Interessant und spannend, ich freue mich schon auf eine weitere Folge.


    10/10

    Ein Serienkiller treibt sein Unwesen am Bodensee. Er verschleppt junge Frauen und tötet sie auf eines sehr grausame Art. Die Polizei kommt in dem Fall nicht weiter. Hauptkommissar Marius Bannert muss den Fallanalytiker Falk Hagedorn um Hilfe bitten. Aber Hagedorn hat keine Lust darauf, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Er sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl und hat sich von der Welt zurückgezogen. Doch der Fall interessiert ihn und er lässt sich überreden. Gemeinsam versuchen Bannert und Hagedorn, dem Täter auf die Spur zu kommen. Doch dann verschwindet Hagedorns Tochter.

    Mir hat dieser packende Thriller gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Auch die Charaktere sind ausgefeilt und authentisch.

    Bannert ist ein sympathischer und ruhiger Typ. Er holt Hagedorn ins Boot, als er merkt, dass er in dem Fall so nicht weiterkommt. Doch das gefällt seinem Vorgesetzten gar nicht. Er macht ihnen das Leben schwer. Doch gemeinsam sind Bannert und Hagedorn ein tolles Team.

    Mir gefiel Hagedorn mit seiner grantigen Art sehr gut. Er hält mir seiner Meinung nicht hinterm Berg und das ist dann sehr direkt. Aber er hat es als Rollstuhlfahrer auch nicht leicht, denn es gibt viele Hindernisse, die man als Mensch, der sich auf zwei Beinen fortbewegt, gar nicht sieht.

    Auch zum Täter erfahren wir einiges, der es nicht leicht gehabt hat. Das entschuldigt natürlich seine Taten nicht, aber so versteht man, wie es soweit kommen konnte.

    Verschiedene Perspektiven und kurze Kapitel sorgen für einen spannenden Thriller. Das Ende ist schlüssig und beschert noch einen dramatischen Showdown.

    Ich kann diesen tollen Thriller nur empfehlen.

    Im Jahr 1863 treffen sich die jungen deutschen Frauen, Anna Weinbrenner und Viktoria Santos, auf dem Schiff nach Buenos Aires. Obwohl sie beide aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen, freunden sie sich an und träumen beide von einem besseren Leben. Ihre Ehemänner sind ihnen vorausgereist. In Argentinien trennen sich ihre Wege erst einmal. Dort läuft alles anders als erwartet. Viktoria muss erkennen, dass die Zukunft doch nicht so rosig aussieht, wie erwartet und Anna erwartet eine traurige Nachricht bei ihrer Ankunft. Die Frauen müssen lernen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und für ihr Glück zu kämpfen.

    Die Erwartungen, die ich an das Buch hatte, haben sich nicht ganz erfüllt. Der Schreibstil lässt sich nicht so flüssig lesen, da es immer wieder Zeit- und Perspektivwechsel gibt. Neben den Protagonistinnen gibt es noch eine Vielzahl anderer Personen, die es schwer machen, den Überblick zu behalten, denn ist wird oft nur ein kurzes Auftauchen gegönnt. Manchmal liest sich die Geschichte etwas zäh.

    Es ist aber interessant zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten die Auswanderer fertig werden müssen und wie sie in dem fremden Land leben. Auch die bildgewaltigen Beschreibungen der Landschaften haben mir gut gefallen.

    Die Charaktere sind gut und glaubhaft dargestellt. Es gibt Personen, in die man sich gerne hineinversetzt und anderen, denen man am liebsten die Pest an den Hals gewünscht hätte.

    Mich hat dieser Roman ganz gut unterhalten, aber er konnte mich nicht richtig fesseln.


    6/10

    Eigentlich hatten sich die Mitglieder des »Donnerstagsclub« geschworen, nie über ihre Aktivitäten zu sprechen. Aber als im Jahr 1974 wieder einmal das Gedenken anlässlich des Hitlerattentats ansteht, weiß die 56-jährige Lily Kolbe, dass es Zeit ist, das Schweigen zu brechen. Sie setzt sich mit Eddie Bauer, einem Journalisten der "New York Times", in Verbindung.

    Lily Kolbe war Chefsekretärin Sauerbruchs. Sie sollte Fritz Kolbe, der Mitarbeiter des Außenministeriums war, bespitzeln, doch dann verliebt sie sich in Kolbe und heiratet ihn. Professor Sauerbruch, ihr Mann und noch andere Ärzte der Charité hatten sich zusammengeschlossen, um im Geheimen gegen die Nazis zu kämpfen. Doch konnte das gutgehen? Als die Charité immer mehr überwacht wurde, drohten sie aufzufliegen. Gab es innerhalb der Gruppe einen Verräter?

    Doch Lily weiß nicht mehr, wem sie trauen kann, als sie bemerkt, dass sie auch im Jahr 1974 überwacht wird.

    Vor einiger Zeit habe ich bereits das Buch „Ein Held dunkler Zeit“ von Christian Hardinghaus gelesen, was mir sehr gefallen hat. Daher war ich auch auf dieses Buch gespannt und wurde auch nicht enttäuscht.

    Es ist eine Geschichte, die historische Fakten mit Fiktivem verknüpft. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und die Tätigkeit von Professor Sauerbruch wird noch einmal ganz besonders beleuchtet. Es ist grandios, was die Ärzte, Schwestern und Pfleger in der Charité während der Kriegszeiten geleistet haben. Lily ist eine mutige Person, die für ihre Überzeugungen kämpft und sie überzeugt auch Kolbe.

    Es ist eine spannende und lesenswerte Geschichte, die an eine sehr dunkle Zeit erinnert.


    8/10

    Margery Gallaham ist mit ihrem Liebhaber nachts in Glasgow unterwegs, als sie eine verletzte junge Frau sehen, die Hilfe braucht. Sie ist gut gekleidet, schwanger und kann sich an nichts erinnern - auch nicht wer sie ist. Margery nimmt sie mit in ihr Bordell und pflegt sie gesund. Als das Kind geboren wird, erhält es den Namen Emily.

    Viele Jahre später möchte Emily das Hurenhaus verlassen, denn sie will ein ehrbares Leben führen. Ihr Freund Liam, dessen Mutter ebenfalls Hure ist, will sie begleiten. Aber jemand scheint etwas dagegen zu haben. Ein Mörder tötet die Frauen im Hurenhaus und ist auch hinter Emily und Liam her.

    Dieses Buch ist er erste Band einer Trilogie, der sich gut lesen lässt und Lust auf die weiteren Bände macht. Die Geschichte ist sogar spannend, obwohl auch der Zufall oft im Spiel ist.

    Emily ist eine starke junge Frau, die genau weiß, was sie will. Sie möchte ein anderes Leben als ihre Mutter und glaubt daran, dass sie es schaffen wird. Doch erst einmal will sie wissen, wer hinter dem Tod ihrer Mutter steckt und sie will wissen, woher sie stammt. Liam ist ihr ein guter Freund, der zu ihr steht. Aber nicht immer ist er mit Emilys Handeln einverstanden.

    Der Autorin ist es gut gelungen, die Lebensbedingungen der damaligen Zeit zu beschreiben. Es ist erschreckend, wie hart und grausam das Leben war.

    Ein interessanter und unterhaltsamer historischer Roman.


    8/10

    Die Liebe zu Düften hat Del von ihrer Großmutter Nan. Doch seit dem Tod der Großmutter fehlt Del die Inspiration. Bisher war Del immer mit ihrer Zwillingsschwester Jen zusammen, aber die will nun heiraten. Der Gewinn eines Wettbewerbs für Parfümeure in Paris könnte Del ihrem Traum von einer eigenen Parfümerie näherbringen. Aber die Konkurrenz ist nicht ohne und dann lernt Del in Paris auch noch Sébastien kennen, der sie ziemlich durcheinanderbringt.

    Nicht nur der Titel, sondern auch das Cover zeigen deutlich, wohin die Geschichte führt. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Gut gefallen haben mir auch die Beschreibungen der Örtlichkeiten. Ich habe Del gerne durch Paris begleitet.

    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Die sympathische Del mochte ich sofort. Als Zwilling ist sie sehr auf ihre Schwester fixiert und muss sich nun lösen, da Jen heiraten will. Für ihre dreißig Jahre ist sie allerdings etwas verträumt und unsicher. Beim Wettbewerb wird ihr auch nichts geschenkt, die Konkurrenten kämpfen auch mit unfairen Mitteln. Außerdem geht ihr der unnahbare Sébastien nicht aus dem Kopf. Er aber muss auch erst seinen Weg finden.

    Natürlich ist klar, wie die Geschichte endet. Egal, das Buch hat mich gut unterhalten.

    Eine schöne und romantische Geschichte in der Stadt der Liebe.

    Maiken Nielsen konnte mich schon mit dem Buch „Und unter uns die Welt“ begeistern, daher wollte ich auch dieses Buch gerne lesen, auch wenn der Klappentext bei mir etwas andere Erwartungen weckte. Zum Glück ist das Buch ganz anders.

    Die Geschichte beginnt während des Krieges in Köln. Martha hat sich mit ihren Eltern zerstritten, weil ihr Paul den Kopf verdreht hat. Als sie sich nach der Geburt ihrer Tochter Juni mit den Eltern versöhnen will, sind diese geflohen. Martha versucht ihre Eltern zu finden. Doch dann muss sie selbst fliehen. Auf dem Schiff nach Amerika begegnet sie Ben, der sich rührend um Martha und Juni kümmert. In New Orleans finden sie eine neue Heimat. Ben ist es auch, der Juni mit zum Flughafen nimmt und damit ihre Begeisterung für das Fliegen weckt. Trotz Gegenwind besteht Juni ihre Pilotenprüfung und beweist, was in ihr steckt. Als sie vom Raumfahrtprogramm der Amerikaner hört, weiß sie sofort, dass sie noch höher hinauswill. Sie möchte ins All. Aber Marthas Geschichte ist verbunden mit der des Raketenbauers Wernher von Braun, was zu einem Streit zwischen Martha und Juni führt.

    Mit anderen mutigen Pilotinnen absolviert Juni ein sehr anspruchsvolles und forderndes Training für Astronauten. Diese Frauen zeigen, dass sie genauso belastbar und fähig sind wie die Männer. Doch am Ende scheitert es mal wieder am Geld und an der Engstirnigkeit derer, die diese Mittel bewilligen müssen. Wir alle wissen, dass es die Astronauten Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins waren, die mit der Apollo 11 zum Mond durften.

    Eng verbunden mit dem Raumfahrtprogramm ist Wernher von Braun, dem es die Amerikaner möglich machten, ohne größere Probleme weiterzumachen, wo er im Nazi-Deutschland aufgehört hatte. Er will nicht weiter darüber nachdenken, wie es in Kriegszeiten möglich wurde, dass er seinem Traum nachgehen konnte. Auch später fühlt er sich so wichtig, dass er keinen Gedanken an Schuld verschwenden kann.

    In unterschiedlichen sich abwechselnden Handlungssträngen erzählt die Autorin die Geschichte von Martha und Juni, von Wernher von Braun und wir können sogar mit der Apollo 11 ins All.

    Alle Charaktere sind wunderbar lebendig beschrieben. Die meisten mochte ich, aber es gibt auch einige, mit deren Einstellungen ich so gar nicht klar kam. So gibt Misstrauen gegenüber Fremden und die Schwarzen werden ausgegrenzt. Was mich aber besonders beeindruckt hat ist, was die Frauen alles auf sich nehmen, um bei „Mercury 13“ dabei sein zu können.

    Mich hat dieses Buch wieder restlos begeistert.


    10/10

    Der Phonetiker Matthias Hegel arbeitet als Forensiker in Berlin. Anhand der Stimme kann er Wahrheit von Lüge unterscheiden und so geholfen, Kriminelle zu überführen. Nun gesteht er selbst einen Mord und landet im Gefängnis.


    Die junge Rundfunk-Journalistin Jula Ansorge betreibt einen True-Crime-Podcast. Sie möchte unschuldig Verurteilte rehabilitieren und gerät auch an Hebels Fall. Davon überzeugt, dass er unschuldig ist, hängt sie sich richtig rein und bringt sich damit nicht nur sich in Gefahr.

    Es ist eine interessante Thematik, aber ich finde, dass die forensische Phonetik ein wenig zu kurz gekommen ist.


    Die Handlung verläuft spannend und rasant.


    Auch die Charaktere sind interessant. Matthias Hegel ist schwer zu durchschauen. Allzu glatt kommt ihm sein Geständnis über die Lippen. Jula Ansorge ist eine sympathische junge Frau, die ein Trauma mit sich herumträgt. Das motiviert sie dazu sich mit voller Kraft in die Klärung von zweifelhaften Urteilen zu begeben. Dabei will Hegel ihren Einsatz überhaupt nicht.


    Es gab eine Reihe von Wendungen, die die Spannung hochgehalten haben. Das Ende ist stimmig, liefert aber auch Cliffhanger, die neugierig auf die Fortsetzung machen.


    Mich hat dieser spannende Thriller gut unterhalten.


    8/10

    Diese Dystopie führt uns nach Green City, die Hauptstadt von Südwest-Asien. Auf den ersten Blick sieht alles paradiesisch aus, aber die Wirklichkeit ist anders. Das Verhältnis von Männern und Frauen ist nicht ausgewogen. Krieg und vorgeburtliche Geschlechtsauswahl haben die Anzahl Frauen gesenkt und nun gibt es auch noch einen Virus, der für Frauen tödlich ist. Daher wurde diese Metropole errichtet, in der die Frauen zu Gebärmaschinen für Männer werden. Für das Leben in dieser Stadt gibt es eine Menge Regeln und strenge staatliche Kontrollen. Es darf keine persönlichen Beziehungen zwischen Männern und Frauen geben, aber einige Frauen widersetzen sich diesem System. Sie bieten spezielle Dienste an: Intimität ohne Sex. Sollten sie entdeckt werden, droht ihnen die Todesstrafe.

    Es ist eine düstere Geschichte, die sich mit der bestimmenden Dominanz von Männern über Frauen beschäftigt. Auch wenn es sich um eine Dystopie handelt, so braucht man sich nur in der Welt umzuschauen und wird feststellen, dass es doch sehr realistisch ist.

    Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Die Spannung, die anfangs noch da war, ging aber leider im Laufe der Geschichte etwas verloren.

    Es sind menschenunwürdige Zustände, welche die Frau hier hinnehmen sollen. Menschen sind keine Maschinen, sie haben Gefühle und Wünsche. Sie wollen entscheiden und nicht nur blind folgen.

    Werden die Frauen mit ihrem Widerstand Erfolg haben? Oder werden es wieder die Männer sein, die bestimmen, wo es lang geht?

    Das Buch ist erschreckend und macht nachdenklich.


    8/10

    Anne Baynes hat einen Fehler gemacht. Sie hat sich verliebt und wurde schwanger. Daher hat sie ihr Vater, Sir Baynes, zu ihrer Tante Irma verbannt. Das Kind wird ihr weggenommen. Ihrer Tante hat sie es zu verdanken, dass sie nun als Zofe am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig in Hannover ist. Dann stirbt die Queen und der Kurfürst wird König von England. Dadurch kommt Anne zurück nach England. Dort erfährt sie, dass der Vater ihres Kindes nicht tot ist, wie man sie hat glauben lassen. Da der jakobitische Schotte Ian als Feind des Königs betrachtet wird und man Unruhen befürchtet, hat man den vierjährigen John als Geisel nach England gebracht. Anne will ihren Sohn wiederfinden, aber niemand darf von ihrem Geheimnis wissen.

    Mir hat diese Geschichte, in der Fiktives mit historischen Fakten verknüpft ist, gut gefallen, auch wenn es für mich einige Ungereimtheiten gegeben hat. Der Schreibstil ist gut zu lesen und fesselnd. Die Charaktere sind gut und sehr vielschichtig dargestellt.

    Anne ist eine sympathische und wagemutige junge Frau. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, ihren Sohn zu finden und mit ihm zu flüchten. Von ihrem Vater hat sie keine Unterstützung zu erwarten, denn der hat nur seine eigenen Interessen im Sinn. Auch ihr guter Freund William Wills ist ihr nur bedingt eine Hilfe, denn er will Anne für sich gewinnen und ist nicht immer ehrlich. Aber Anne geht auf die Menschen zu und so sind ihr viele wohlgesonnen und sie erhält Unterstützung von allen möglichen Seiten. Besonders aber hat mir das Waisenmädchen May Darling gefallen, die sich in London auskennt und schlau und trickreich ist.

    Die Geschichte ist interessant und spannend. Allerdings ging mir manches zu schnell, zum Beispiel die Sache mit Ian. Auch die etwas plötzlich Wandlung von Peter Mackay kam mir etwas zu abrupt. Dass Anne nach all den Schwierigkeiten, die man ihr gemacht hat, allen am Ende so schnell verzeihen kann, kommt mir nicht so glaubhaft vor, denn es braucht seine Zeit, um Verletzungen zu verarbeiten.

    Trotzdem fand ich es interessant, ein Stück der englischen Geschichte näher betrachten und einen Blick auf das Leben am Hof werfen zu können. Spannend sind Annes Bemühungen, ihren Sohn zu finden, wobei sie eine Menge Risiken eingeht.

    Insgesamt ein unterhaltsamer und interessanter historischer Roman.


    8/10

    Horace Hopper ist Anfang 20 und arbeitet auf der Farm der Reese. Mr. Reese ist nicht mehr der Jüngste und er spürt seinen Rücken. Seine Töchter sind längst weggezogen, er betrachtet Horace als seinen Sohn und will ihm die Farm einmal überlassen. Aber Horace will Box-Champignon werden und macht sich eines Tages auf den Weg nach nach Tucson, Arizona.

    Dies ist mein erstes Buch von Willy Vlautin. Inzwischen weiß ich, warum der Autor das Milieu in der Gosse so gut beschreibt, denn er kennt es aus eigener Erfahrung. Der Schreibstil dieses Buches ist sehr ruhig und lässt sich gut lesen. Der Autor erzählt die Geschichte eines Jungen, der sich etwas beweisen will und daher einen Weg beschreitet, der ihn zum Ruhm bringen soll, aber im Elend endet.

    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben.

    Mr. und Mrs. Reese haben kein leichtes Leben in den Bergen von Nevada. Daher kommt ihnen die Hilfe von Horace gelegen. Aber es ist nicht nur das, sie mögen dieses Halbblut, von dem die Mutter nichts wissen wollte. Horace mag die beiden auch und er mag auch seine Arbeit, aber er hat sich nun einmal in den Kopf gesetzt, Box-Champ zu werden. Dafür trainiert er und nennt sich Hector Hidalgo. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. Er gerät an die falschen Leute und eigentlich hat er auch Angst. Schon bald bleiben die Siege aus, körperlich ist er angegriffen und so gerät er immer mehr ins Elend. Er ist einsam. Doch statt wieder zu den Reese zu gehen, hält ihn seine Scham zurück. Als er nichts von Horace hört, macht sich Mr. Rees auf die Suche nach ihm.

    Ich bin kein Freund vom Boxsport und es ist gut beschrieben, wie hart der Sport und das ganze Umfeld ist.

    Es ist ein sehr melancholischer Roman über einen Menschen, der vor sich selbst davonrennt und einem Traum hinterher, statt das kleine Glück festzuhalten.

    Es ist ein trauriges und berührendes Buch, das mich von Anfang an gepackt hat.


    9/10

    Detective Sam Porter hat mit ein paar Dämonen zu kämpfen. Zum einen hat er den Tod seiner Frau, die bei einem Raubüberfall erschossen wurde, noch nicht verwunden, zum anderen ist ihm der Four Monkey Killer Anson Bishop entkommen, weil es Sam wichtiger war, das letzte Opfer, die fünfzehnjährige Emory Connors, zu retten. Obwohl seither Monate vergangen sind, ist es der Polizei noch nicht gelungen, Bishop aufzuspüren.

    Nun ist Ella Reynolds eingefroren im See gefunden worden. Sie wurde drei Wochen zuvor als vermisst gemeldet. Die Medien sind überzeugt, dass der 4MK wieder zugeschlagen hat, aber Sam Porter will das nicht glauben. Doch es gibt weitere Opfer. Als er dem FBI auf die Füße tritt, wird er vom Dienst suspendiert. Aber davon lässt sich Sam nicht aufhalten und macht sich mit Bishops Tagebuch zu einem Alleingang auf. Dabei braucht er die Hilfe der Anwältin Sarah Werner.

    Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und äußerst fesselnd. Wir lernen die Geschichte aus wechselnden Perspektiven kennen. In diesem Thriller geht es auch blutig zu, aber es sind eher die psychologischen Grausamkeiten, welche diesen Thriller so nervenaufreibend machen. Ganz besonders habe ich mit den Mädchen gelitten, die in die Hände eines Mannes mit der schwarzen Strickmütze geraten sind. Ihre Verzweiflung und Angst gehen einem sehr nahe.

    Nicht nur Sam Porter ist auf der Jagd nach Bishop, auch seine Kollegen Nash, Clair und Kloz ermitteln weiter. Aber auch Poole vom FBI ist im Gegensatz zu seinem Kollegen überzeugt, dass Porter ein brillanter Ermittler ist und nimmt Gedankengänge von Porter auf.

    Der Täter ist ein sehr cleverer Typ, auch wenn man die verdrehten Ansichten eines Psychopathen nicht nachvollziehen kann. Doch er ist organisiert und den Ermittlern immer einen Schritt voraus.

    Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit über hochgehalten. Immer wieder gibt es Hinweise, die sich dann aber als falsch herausstellen. Dadurch wird man als Leser ständig in die Irre geführt. Doch man möchte wissen, wie alles zusammenhängt und kann daher gar nicht aufhören zu lesen.

    Das Ende ist dann wirklich spektakulär.

    Ein wirklich toller Thriller – sehr spannend!


    10/10

    Ein Auftrag führt Innenarchitektin Lexie Cavendish ins nordirische Dunmor Castle. Ihr Chef Andrew Howard will, dass sie dort die Renovierungsarbeiten überwacht und sich um die Innenausstattung kümmert, denn aus dem Anwesen soll ein Luxushotel werden. Als Lexie Dunmor Castle sieht, kommt ihr als seltsam bekannt vor. War sie schon einmal auf diesem Anwesen? Als Waise kann sie niemanden dazu befragen. Aber sie will der Sache auf den Grund gehen. Dabei stößt sie auf Schweigen bei den Dorfbewohnern. Stückchenweise kommen Erinnerungen hoch, aber gleichzeitig bekommt sie Albträume. Ausgerechnet bei Grayson Fitzgerald, dem unehelichen Sohn des Hauses, erhält sie Unterstützung. Doch er hat eigene Pläne und ist nicht erfreut darüber, was mit Dunmor Castle passieren soll. Kann sie ihm vertrauen?

    Dieses Buch ist der erste Band aus der Dunmore-Reihe und er macht Lust auf weitere Bände. Der Schreibstil ist leicht zu lesen. Die Örtlichkeiten sind sehr gut beschrieben, so dass ich mich gleich dorthin versetzt fühlte.

    Die Personen sind alle sehr gut und individuell beschrieben.

    Ich mochte die sympathische Lexie von Anfang an und habe mit ihr gefühlt, als da einiges über sie hereinbricht. Natürlich will sie wissen, warum ihr alles so bekannt vorkommt. Aber um sie herum scheinen alle ein Geheimnis zu haben, dass sie unter allen Umständen bewahren wollen. Bei Grayson bin ich mir nicht so sicher, was ich von ihm halten soll. Ihn finde ich ziemlich undurchsichtig.

    Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger und macht so natürlich sehr neugierig auf die Fortsetzung.

    Eine etwas geheimnisvolle und spannende Geschichte, die mir gut gefallen hat.


    8/10