Gäbe es diese Leserunde nicht, wäre ich nie auf die Idee gekommen, das Buch zu lesen. Aber ich wurde angenehm von dem Buch überrascht. Ich hatte lange überlegt, ob ich es denn jetzt nun lesen soll oder nicht, da mir die ersten Seiten in der Leseprobe nicht so zugesagt hatten. Nachdem ich aber die Kommentare dazu gelesen hatte, wurde ich doch neugierig.
Mit den vielen fremdartigen Wörten und Beschreibungen kann ich noch nicht viel anfangen. Aber ich geniese es einfach, mich auf der Wayfarer mit dieser Mannschaft irgendwo tief im Universum zu befinden. Das Team scheint ja ganz nett zu sein. Und durch die Beschreibungen kann ich mir persönlich ein gutes Bild von ihnen machen. Kizzy finde ich ja ziemlich aufgedreht aber doch sympathisch. Ich denke, mit ihr kann man eine Menge Spaß haben.
Ich versuche mir vorzustellen, wie wohl eine 5-stimmige-Stimme klingt. Aber das ist gar nicht so einfach. Muss ja ziemlich laut sein oder Dr. Koch versucht ganz leise zu sprechen. Auf jeden Fall scheinen Rosemary die Ohren ja nicht abzufallen.
Mit Ohan tue ich mir noch etwas schwer. Generell tue ich mir schwer, wenn es nicht mehr Mann oder Frau ist. Für mich bedeutet das automatisch mehr Kopfarbeit. Ich weiß nicht wie es anderen damit generell geht. Aber ich bin nun mal mit dem Wissen aufgewachsen, dass es Mann und Frau gibt. Später, dass es durchaus Menschen gibt, die z.B. mit weiblichen Geschlechtsorganen geboren sind, aber im inneren sich männlich fühlen. Später dann, dass es die Homosexualität gibt. Nicht, dass man mich hier jetzt falsch versteht. Ich habe rein gar nichts gegen diese Menschen. Ich glaube, ich habe nur generell immer das Bedüfniss, nachempfinden zu wollen, wie es diesen Menschen geht. Und da ich immer wieder merke, dass es nicht geht, fühle ich mich schlecht.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wird Ohan mit dem Pronomen 'ser' beschrieben. Allein dass das Wort aber auf 'er' endet, denke ich automatisch an die männlichen Pronomen. Dann muss ich mit meiner Denkarbeit anfangen, dass es sich hier um ein Wesen handelt, dass sowohl weiblich als auch männlich ist, das zurzeit männlich ausgeprägt ist. So geht es mir auch mit der neuen Schreibweise z.B. 'Ärzt*innen'. Ich kann da nicht mehr männlich denken. Nur noch weiblich und irgendwas anderes dazu. Und dabei merke ich, wie ich jedes mal vesuche, alle möglichen 'Varianten' im Kopf aufzulisten. Ich bin gespannt, wie die junge Generation damit umgehen kann, die von Anfang an lernen, dass es nicht nur die Extrempole männlich und weiblich gibt. Ich hoffe, man trifft einfach auf Verständnis, dass ich mir sehr schwer mit dieser Umstellung tue. Es ist noch nicht lange her, dass ich gelernt habe, dass es sogar Menschen mit beiden Geschlechtern gibt. Ich finde es total traurig, dass ich das nicht schon als Kind gelernt habe.
Wie auch immer.
Das Buch hat mich gepackt und ich kann es kaum abwarten, weiter darin zu lesen.