Beiträge von KarinS

    So im Buch geht es gerade so, aber wenn ich es mir bildlich vorstelle, was ich meistens tu, wird mir trotzdem schwindlig.

    Mein Mann hat seit ca. 11 Jahren auch Höhenangst. Deshalb habe ich den Weg von Andermatt nach Göschenen übere die Teufelsbrücke und durch die Schöllenen erstmal alleine gemacht. Der Weg durch die Schöllenen ist aber gar nicht mehr so "schlimm", der verläuft teilweise oberhalb der neuen Passstraße. Den sind wir dann nochmal zusammen gegangen, nur den Rundgang bei der Teufelsbrücke hat er nicht mitgemacht.

    Den Zweiteiler hab ich zumindest in Teilen gesehen.

    Ich kenne ihn auswendig :D Was ich interessant finde: Sie haben, außer Escher und Favre, alle am Bau beteiligten Ingenieure und auch andere Figuren fiktionalisiert, also die Namen geändert und auch die Charaktere "gemischt". Die erfundene Hauptfigur Max macht ein paar Dinge, die in Wirklichkeit Ernest von Stockalper getan hat. Für mich war es total spannend, herauszufinden, wer die echte "Vorlage" für die jeweilige Filmfigur war.

    Urs Einwände sind schon berechtigt, aber eben auch weltfremd und rückständig.

    Irgendwie scheint es auch darum zu gehen, wer das Sagen hat. Urs will auch die Kontrolle über seine Kinder behalten und sich nicht von seinem Sohn belehren lassen.

    Er verennt sich leider total - und ist auch ein Fanatiker. Den Widerstand der Fuhrhalter gab es, sie haben auf der Südseite auch Anschläge auf die Wasserleitungen verübt und einen jungen Fuhrhalter, der für die Gotthardbahngesellschaft gefahren ist, erschlagen.

    Eine Anmerkung dazu, warum ich einige Kneipen- und Hotelnamen erfunden habe:

    Als wir letztes Jahr in Göschenen waren und ich beim Gemeindeamt zwei Bücher über Göschenen gekauft habe, habe ich erzählt, dass ich für ein Buch über den Tunnelbau recherchiere und die netten Damen wurden dann deutlich zurückhaltender. In einem der Bücher habe ich dann den Grund gefunden: Ein anderes Buch mit dem Titel "Hinter den sieben Bergen". Das hat eine Anna Josephine Fischer geschrieben. Eine deutsche Kommunistin, die vor den Nazis geflohen ist und einige Jahre in Göschenen gelebt hat.


    Zitat

    Winter 1945, Zürich. Im Verlag «Büchergilde Gutenberg» erscheint «Hinter den sieben Bergen». Die Autorin des Werks, Anna Josephine Fischer, behauptet, alle darin beschriebenen Personen und Handlungen seien frei erfunden. Das ist – ironischerweise - aber das Einzige, das wirklich frei erfunden ist. Denn Personen, Orte und Handlungen werden sehr schnell erkannt.



    Zitat

    Ihr Buch über Göschenen sorgte 1945 für einen Skandal. Zwar hat die Autorin alle Namen verfremdet, doch den Göschenern war sofort klar, wer und was gemeint war. Zum Beispiel die italienische Wirtefamilie im Restaurant, das im Buch «Felsenkeller» heisst, in Wahrheit aber «Schöllenen-Bahn». Im Buch erfährt die Familie von den Einheimischen Verachtung, Ausbeutung und Ausländerhass und wird letztlich zum Verlassen des Dorfes gezwungen.

    Also die Göschener kamen in ihrem Buch nicht gut weg, und das hallt im Dorf tatsächlich noch nach.

    Meine Personen sind aber wirklich alle erfunden, bis auf die historischen, die hinten in der Liste aufgeführt sind. Da kommen allerdings einige auch nicht gut weg.


    Hier ist ein Zeitungsartikel dazu: https://www.aargauerzeitung.ch…liengeschichte-ld.1207916

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    Der Tourismus scheint in dieser Gegend auch schon seit einiger Zeit eingezogen zu sein. Es gibt mehrere Gasthäuser und Hotels. Also ganz fremd sind ihnen die Fremden nicht. Wie viele Arbeiter es tatsächlich werden können, haben sich aber wahrscheinlich die wenigsten vorstellen können.


    Interessant fand ich, dass gleich Schule und Krankenhaus mit eingeplant wurden. Da konnten wohl die Organisatoren wie Louis Favre aus ihrer Erfahrung mit anderen Großprojekten schöpfen.

    Wie viele Gasthäuser es vor Baubeginn gab, weiß ich gar nicht. Das "Schäfli" ist belegt. das "Trögli" habe ich erfunden, dazu schreibe ich gleich mal was. Es gab nur ein Hotel: Zum weissen Rössli. Da hat angeblich Goethe schon Station gemacht.

    Über den Tunnelbau weiß ich fast gar nichts. Immerhin bin ich schon mal vor ein paar Jahren durch den Tunnel und das ist schon was besonderes. Der ist ja soooo lang. Man meint, das endet nie.

    Das war aber sicher der Straßentunnel. Der wurde von 1970 - 1980 gebaut. Davor konnte mann mit dem Auto entweder über den Pass, oder man ist in Göschenen mit dem Auto auf den Zug gefahren, dann durch den Tunnel und in Airolo wieder runter vom Zug. Habe ich mit meinen Eltern in den 1970ern noch erlebt.


    Zitat

    Eine Leistung, dass da von zwei Enden gebaut wurde und es klappte. Bin mal gespannt, ob das wirklich problemlos ging. Spannend sind für mich auch die technischen und logistischen Feinheiten. Das mag ich, dass da einiges zur Sprache kommt. Ich denke ja schon, das wäre doch ein toller Filmstoff.



    Es gibt einen Film von 2016 ( anlässlich der Einweihung des Gotthardbasistunnels gedreht) der sehr gut und spannend ist. Vor allem die Szenen im Tunnel sind sehr beeindruckend. Historisch ist er nicht ganz korrekt, die Reihenfolge der Ereingisse stimmt nicht ( der Streik war viel früher und hatte auch andere Ursachen), aber sehenswert ist er: https://www.3sat.de/film/fernsehfilm/gotthard-1-100.html


    Der Film war auch der Grund, dass ich mich erst nicht an den Stoff gewagt habe. Meine Lektorin hat mir dann gesagt, dass es unzählige Bücher und einige Filme über den Untergang der Titanic gibt, die sich trotzdem alle unterscheiden.

    KarinS , sag Bescheid, wenn ich da helfen kann / soll! Wäre kein Problem.

    Wenn du möchtest, gerne. :-)

    Das Braune sind alles Installations und Verwaltungsgebäude. Die Nummer 3 ist das Kompressorenhaus, da wurde die Druckluft für die Bohrmaschinen "hergestellt". (Foto 3 + 4) Ansonsten Werkstätten für Maschinen, Pulvermagazine, Häuser für ca. 300 Arbeiter und ihre Familien. Das letzte Foto zeigt das Nordportal um 1875.

    Diesen Prolog finde ich auch sehr gut. Neben den wichtigen Punkten, die Du hier aufgezählt hast, ist es angenehm gleich zu erfahren, wer die Gefahren überlebt hat. Da weiß ich, auf welche Personen ich mich beim Lesen des Romans konzentrieren kann. :)

    Es sind ja noch nicht alle Personen vorgestellt. ;)

    Zur Korrektur für die nächste Auflage:

    Druckfehler auf Seite 21, Zeile 12: Bort statt Brot 🍞

    Danke. :-)


    Ich ärgere mich gerade sehr, weil offensichtlich wieder mal viele Druckfehler vorhanden sind. Das wird auch in einigen Rezensionen erwähnt. Es ist ja nicht das erste Mal, dass sowas passiert. Ich mache eine Liste und schicke sie an den Verlag.

    Danke für die Karte! Super! Da habe ich jetzt ein konkretes Bild im Kopf.


    Du hast ganz offensichtlich gründlichst recherchiert, das gefällt mir! Und ich habe den Eindruck, dass Du nicht nur viel Recherche, sondern auch sehr viel Herzblut in diesen Roman gesteckt hast.

    Ja, das war ein Herzensprojekt von mir, auf das ich mich auch sehr gefreut habe. :-)

    Bin ich richtig, wenn ich mir die Gegend von Andermatt und Hospenthal als eine Art Hochebene vorstelle?


    Und wo geht der Tunnel hin? Das eigentliche Gotthart-Massiv ist ja doch relativ weit von Göschen entfernt.

    Ja, zwischen Andermatt und Hospental liegt das Urserental, ein Hochtal. Interessanterweise gibt es dort keine Bäume, obwohl es unterhalb der Baumgrenze liegt. Es wird in alten Reisebeschreibungen oft als "lieblich" beschrieben - vor allem im Vergleich zur Schöllenen(schlucht).


    Der Tunnel führt von Göschenen nach Airolo, 15 km durch die Berge.


    Wer auf Facebook ist: Auf meiner Autorenseite gibt es viele Fotos von der Recherchereise und auch noch Informationen zu den Hintergründen. https://www.facebook.com/Karin.Seemayer.Autorin

    Sieht (oder sah) das Göschener Tal so aus oder ist das nur eine schweiztypische Landschaft mit dem Matterhorn im Hintergrund?

    Das ist der Blick von Norden aufs Gotthardmassiv. Der Ort ist Wassen, der Nachbarort von Göschenen. Die Kirche ist das "Chileli" von Wassen, die ist aufgrund der Kehrtunnels der Gotthard-Bergstrecke berühmt. Bei einer Bahnfahrt wird sie aus drei verschiedenen Perspektiven sichtbar. Göschenen selbst liegt sehr versteckt im Reusstal, also irgendwo hinter den Bergen. :-)