Peter ist ja fast überirdisch gut gezeichnet worden, als Kontrastfigur zu Ruedi, der in der gleichen Situation anders entscheidet. Peter ist da souveräner und bereit, Helene zu schützen, während Ruedi "seine" Johanna der allgemeinen und der gesetzlichen Ächtung preisgibt.
Aber ich frage mich, wieso ein so sympathischer Charakter wie Peter sterben muss, nur damit der Weg Pieros zu Helene wieder frei wird.
Ruedi hatte ja schon eine Beziehung mit Johanna und ist von ihr verlassen worden. Und da er sehr gekränkt ist, schlägt das bei ihm in Wut um. Muss man nicht gut finden ( ich tue es auch nicht), aber passiert.
Peter hatte nie eine Beziehung zu Helene und war zu schüchtern, um ihr seine Liebe zu gestehen. Er hat dann mitbekommen, wie sie sich in Piero verliebt, aber konnte ja nichts dagegen tun.
Und zu deiner Frage warum er sterben muss: Was soll ich sagen? Es ist der Plot meines Romans. Natürlich hätte ich mir eine andere Handlung ausdenken können, es gibt 100 verschiedene Möglichkeiten, einige wurden ja in einem anderen Abschnitt von euch durchgespielt.
Edit: Das Lawinenunglück mit zwei Toten gab es wirklich.
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Auch Luisa, Pieros Geliebte, handelt ünberirdisch gut - für meine Begriffe. Da hat sie jahrelang ein Verhältnis mit ihrem Mieter, die beiden wohnen und leben zusammen, hat sie da nicht die Vorstellung einer neuen Ehe entwickelt? Sie lässt ihn so leicht ziehen!
Nein, sie wollte keine Ehe, jedenfalls nicht mit Piero.
Das zwischen den beiden ist keine Liebe. Sie trösten sich mit einander in ihrer Einsamkeit - und die Initiative dazu geht von ihr aus - obwohl sie weiß, dass er fortgeht sobald die Bauarbeiten beendet sind. Er hat ja dann keine Arbeit mehr in Airolo. Sie weiß auch, dass er eine andere liebt, dass erzählt er ihr ziemlich zu Anfang. Trotzdem schleicht sie sich später im Winter in sein Bett und verlässt es morgens wieder. Sie spricht nie mit ihm über die Nächte, tagsüber tut sie so, als wäre nichts geschehen.
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Als er zum Frühstück kam, benahm sie sich wie immer. Sie verlor kein Wort über ihren nächtlichen Besuch, also erwähnte auch er ihn nicht. Auch in den nächsten Nächten kam sie wieder zu ihm.
Es war keine Liebe, noch nicht einmal Leidenschaft. Die Einsamkeit hatte sie zusammengeführt und sie spendeten einander in langen Winternächten gegenseitig Trost.