Ja, ich meine das "gesündigt" - nicht nur im religiösen Sinne, sondern auch in dem, was damals Brauch und von ihrer Dorfgemeinschaft anerkannt war.
Ich schrieb schon mal, es gab immer wieder junge Leute, die sich nicht an die geltenden Moralvorstellungen gehalten haben. Helene gehört dazu. Sie verstößt ja schon damit gegen das, was "Brauch" war, in dem sie lieber ihren Vater auf seinen Fahrten begleitet, statt im Haushalt zu arbeiten. Sie tut das, was sie für richtig hält. Das muss nicht jeder gut finden.
Allerdings sind die größten Liebesgeschichten so entstanden. Was wäre "Romeo und Julia", wenn die beiden sich brav an die Regeln ihrer Eltern gehalten hätten? Eine sehr langweilige Geschichte.
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Außerdem hätte sie die Monate abwarten können, bis Piero sich meldet.
Das verstehe ich nicht. Womit abwarten? Mit der Hochzeit mit Peter? Sie wusste ja gar nicht, ob Piero noch lebt. Er war immer noch krank, als er gegangen ist. Und dann drängte die Zeit, denn unehelich Schwangerschaften mussten gemeldet werden.
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Und bei ihm hätte sich auch spätestens dann Reue zeigen sollen, als ihm klar wurde, dass das Kind höchstwahrscheinlich von ihm sein wird und er durch seine ungestüme Leidenschaft Helene in diesen Ausweg mit der übereilten Ehe gedrängt hat.
Es tut ihm ja leid. Nur ändern kann er es nicht mehr. Er kann nur ihre Bitte respektieren, sich nicht mehr zu melden.