Beiträge von KarinS

    Ja, ich gebe zu, dass ich von der "anderen Seite her" meine Erfahrungen gemacht habe. :zwinker Durch die Märchen und eben auch viele Bücher haftet dem Begriff "Stiefmutter" etwas Negatives an. Daher mochte ich diese Bezeichnung nie. Ich war froh, dass sich bei der Tochter meines Mannes und mir der Begriff "Kumpelinchen" durchgesetzt hatte, den wir sogar auch heute noch verwenden. :-]

    Kumpelinchen ist schön. <3

    Interessant ja eigentlich, dass die direkten Nachfahren von Daniel und Rebecca eher Amish der alten Schule sind während die zweite Generation zu zwei Drittel die Ansichten der Großeltern teilt und die sind einfach menschlich und empathisch und nicht dogmatisch. Ruth hatte also keinen so großen Einfluss auf die Entwicklung? Oder hat ihre Art das mit ausgelöst? Spannende psychologische Überlegung. :grin

    SiCollier schrieb es hier schon:

    Man sagt ja oft, dass bestimmte Eigentschaft und Begabungen eine Generation überschlagen und dann wieder auftauchen. So kommt mir das hier auch vor.


    Es liegt vielleicht aucht daran, dass sich viele von ihren Eltern abgrenzen und eine andere Richtung eingschlagen. Die Enkel finden dann wiederum die eigenen Eltern oft "spießig" und die Großeltern toll.

    Hier haben sie ja auch noch Rebekka und Daniel als Beispiel vor Augen.

    Ich mag Ruth auch nicht besonders, komisch eigentlich, denn sie ist ja nicht wirklich "böse. " Sie ist eher so, wie die anderen Amish , der Ordnung verpflichtet. Und die will sie in der Familie durchsetzen, weil es so gottesfürchtig ist, oder was immer.

    So sehe ich sie auch. Nicht böse oder bösartig, aber sehr auf die Ordnung bedacht und unerfahren, was pubertierende Kinder angeht.


    Da steckt ein bisschen eigene Erfahrung dahinter. Nicht mit einer Stiefmutter, sondern mit einer Stiefoma. Meine Mutter ist vor 28 Jahren gestorben, da war mein Sohn 1,5 Jahre alt und ich mit meinen Zwillingen schwanger. Mein Vater hat zwei Jahre später wieder geheiratet, seine Frau war damals 55 Jahre alt und hatte keine Kinder. Sie war immer völlig genervt von unseren Kindern, sie hat Dinge erwartet, die Kinder im Alter von drei und fünf einfach nicht können ( z.B. stundenlanges Stillsitzen am Tisch bei Familienfesten). Sie hat sich indirekt darüber beschwert, wie unerzogen sie doch sind. Eigentlich hatte sie jahrelang immer was zu meckern. Erst seit unsere Kinder erwachsen sind, hat sich das Verhältnis entspannt.

    Schade eigentlich, dass die Stiefmutter wieder Mal die "Böse" ist. Ich würde mir so sehr Mal eine Geschichte wünschen, in der es eine tolle, liebe Stiefmutter gibt. :schuechtern

    Ich habe eine liebe "Stiefmutter" einem meiner Bücher. Da wird das Kind zum Vollwaisen und die Schwester der Mutter und ihr Mann nehmen ihn auf und sind sehr lieb zu ihm. Naja, ist nicht wirklich eine Stiefmutter, aber so was ähnliches. ;-)

    Im 2. Kapitel bin ich über eine "Namen-Unstimmigkeit" gestolpert: Bei ca. 8% im E-Book geht es ja um die beiden Sklaven, die sich im Ziegenstall versteckt hatten: Moses und Sam. Kurz nach der Szene, in der Sam sein Hemd ausgezogen hatte steht: "Bobs Rücken war von Narben verunstaltet.

    Du hast das E-Book auch über NetGalley bekommen, gell?


    Ich hatte es woanders schon geschrieben, beim Verlag ist was richtig Blödes passiert. Es wurde für das E-Book versehentlich die falsche, nämlich unkorrigierte Fassung hochgeladen. Das Manuskript wurde zwei Mal Korrektur gelesen ( ist so üblich bei Aufbau). Im Taschenbuch ist der Fehler nicht. Mittlerweile sollte auch für das E-Book die richtige Fassung auf den Portalen sein, aber bei NetGalley ist vermutlich nicht aktualisiert worden.

    Ich musste jetzt doch noch mal ins erste Buch schauen um Magdalena einzuordnen. Und Jakob. Kein Wunder dass Daniel sich lange mit ihm unterhält, schließlich hat er ihm sein Leben zu verdanken. So schliesst sich auch hier noch einmal der Kreis zum ersten Buch.

    Ich war gespannt, ob ihn jemand erkennt. ;-)

    Er konnte die Gelegenheit nutzen, auszuwandern und dann zu behaupten, er wäre verheiratet gewesen. Konnte ja in den Staaten niemand nachprüfen.

    Damals war die ärztliche Kust auch noch recht begrenzt, Narkose gab es damals ja noch nicht besonders lang. Ein interessantes Kapitel ist dem Thema auch in Ronald Gerstes Die Heilung der Welt gewidmet, es gab wohl genau einen Anästhesisten auf Seiten der Nordstaaten. Und ca. 18000 Krankenschwestern. Und genau eine Militärärztin....


    Und die hygienischen Umstände haben wohl noch viel mehr Opfer gefordert, sieht man ja beispielhaft auch an Noah

    Fakt am Rande: Jonathan Letterman, "Father of Battlefield Medicine", der medizinische Direktor der Potomac Armee, hat dort die Triage eingeführt, von der man zurzeit immer wieder hört.

    Nochmal zum Film über Harriet Tubman:

    Harriet war tief regliös und hatte epileptische Anfälle, wohl aufgrund einer Kopfverletzung im Kindesalter.

    Während dieser Anfälle hatte sie Visionen, die sie als Gottes Stimme gedeutet hat. Im Film wird das auch so dargestellt, ihre Visionen werden gezeigt.

    Was ich schade finde, der Film endet mit dem Ende des Bürgerkriegs. Harriet hat sich aber danach noch politisch engagiert, für Frauenrechte gekämpft. 1913 ist sie mit 93 Jahren gestorben.

    Die letzten Zeilen in Cynthia Erivos Titelsong zum Film: "I go to prepare a place for you" sind Harriets letzte worte, bevor sie starb.

    Bin beim E-Book nun bei 16% - und da wird erwähnt, dass der Scheunenbau von Rebekka und Michael ansteht und jede Hilfe benötigt wird.

    Das müsste ja Lena heißen............. ;-)

    Ja. Meine Schuld.

    Ich hatte das Problem, dass die Amisch nicht nur "wenige" Familiennamen haben, ( "Lapp" ist wohl der häufigste), sondern auch ihre Kinder nach sämtlichen Großeltern, Tanten und weiteren Verwandten benennen.

    Lena hieß in der ersten Fassung Rebekka ( genannt Becky) nach ihrer Großmutter. Meine Testleserin meinte dann, ich solle sie lieber anders nennen, weil zwei Rebekkas in einer Geschichte keine so gute Idee wären. Also habe ich sie in Lena ( von Magdalena) geändert, aber es dort übersehen.

    Ich habe "The Amish" von Donald Kraybill gelesen und speziell für die Bürgerkriegsthematik von Lehman und Nolt "Mennonites, Amish and The American Civiel War", aber am hilfreichsten für die Annäherung, wie du das oben beschreibst, war das Buch von Bernd Längin "Die Amischen. Vom Geheimnis des einfachen Lebens" von 1994.

    Er beschreibt eine Old Order Gemeinde in Allen County/ Ohio, und er tut das voller Respekt, mit Humor und in gewisser Weise "liebevoll", aber er kritisiert auch. Dieses Buch hat mir die Amisch wirklich nahe gebracht.

    Ebenfalls geholfen haben mir nette Leute aus diesem Forum: https://amisch.de/

    The Amish: https://www.amazon.de/gp/B00CBNL8EG/

    Mennonites, Amish and The American Civil War: https://www.amazon.de/dp/B004SHFUMY (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)


    Die Amischen: https://www.amazon.de/dp/3471780491 (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)

    Für heute nur dies: ich bin immer noch und wieder erstaunt, daß ausgerechnet im Aufbau-Verlag (von dem sich, es sei zugegeben, relativ wenige Bücher in meiner Bibliothek befinden) die besten Amisch-Romane erschienen sind, die mir bisher begegnet sind. Man lernt eben nie aus. ;-) :-)

    Das gebe ich an meine Lektorin weiter. Und ich weiß, dass sie sich sehr darüber freuen wird. Die Amisch-Saga liegt ihr sehr am Herzen.

    Lieber SiCollier.


    ich danke dir ganz herzlich für diese Worte. Ich muss zugeben, dass ich mich streckenweise schwer getan habe, dieses Buch zu schreiben, zum einen durch die äußeren Umstände ( Corona und kein Ende), zum Teil durch die Entwicklung der Amisch in dieser Zeit. Es ging mir manchmal so, wie du das geschrieben hast:


    Zitat

    Aber jetzt bringt mich so Manches zur Weißglut.

    Ich kann ja gar nicht alles vorher recherchieren, manche Fragen kommen erst während des Schreibens auf und ich habe öfter kopfschüttelnd vor meinen Quellen gesessen. Nicht umsonst verlassen Esther und Ben diese Gemeinde.


    Ja, das Erzähltempo am Ende steigt, weil für mich eigentlich alles, was diese Gemeinde betrifft, erzählt war.

    Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber im Vergleich mit den Napoloeonischen Kriegen (etwa seinem Einmarsch in Rußland - Tolstoi "Krieg und Frieden") sind das wenige Opfer (wobei jeder Tote und jeder Verwundete einer zu viel ist - das sind ja nicht einfach Zahlen, da stehen Schicksale dahinter).

    Ja, natürlich. Im Vergleich dazu sind es wenige Opfer. Auch in Solferino ( die blutigste Schlacht nach Waterloo) sind mehr gefallen - und noch mehr in den Stunden/ Tagen danach gestorben, weil sie unversorgt auf dem Schlachtfeld lagen.