Beiträge von Cyriacos

    Wohl nicht mutig genug; im Trailer seh ich die Szene nicht. Ob ich zu sehr gezittert habe? Hm, vielleicht war auch nur mein wachsbleiches Gesicht zu erkennen.


    Besucht man so ein Museum denn, wenn es direkt nebenan ist? Wir haben hier zwei ... O, jetzt muss ich aufpassen. Es sind Museen im weiteren Sinne; in einem davon geht es mehr um Tierschutz und man kann die possierlichen Viecher auch Auge in Auge kennenlernen, wenn man die Finger schnell genug wegzieht (glaube ich). Jedenfalls sehr speziell. Wir haben unseren Neffen da mal zu einer Bespaßungsaktion gebracht, aber selbst waren wir nie drin. Allerdings haben wir auch ein Kloster ein Stück entfernt; da bin ich häufiger.


    Ist das normal, dass man das, was jeden Tag vor der Haustür steht, nicht wahrnimmt? In Dahlhausen wäre ich vermutlich andauernd. :)

    Das kommentiere ich besser nicht, Gronik, außer dass ich mich freue, wenn Du dabei bist. :-) Wir sind allerdings auch mit der Bahn angereist, und das war auch kein Problem. Nur auf der Rückfahrt lag wohl zwischenzeitlich jemand auf den Schienen, der da nicht hingehörte.


    Ja, das ist das Eisenbahnmuseum in Dahlhausen. Diese Einstellung wurde mehr als ein Dutzend Mal abgefilmt: Ich stehe auf den Schienen, der Zug rast heran. Im letzten Moment trete ich einen halben Schritt beiseite, so dass er mich nicht erwischt. Ein bisschen wie Slash von Guns'n'Roses in diesem Video ... War das "November Rain"?

    Ja, Ayasha, da bin ich auch selbst außerordentlich gespannt. Jetzt weniger wegen des Romans (unter uns: Ich hab ihn schon gelesen, und er war nicht ganz übel), sondern vor allem wegen der Reaktionen aus so erlauchten Kreisen.


    Und natürlich zählt die Straßenbahn ganz genauso, streifi. Alles, was auf Schienen fährt. :-) Diese Bahnhofsdurchsage muss ja wirklich ein Erlebnis gewesen sein. Nach Bodenmais musste ich jetzt erst mal googlen. Und Uthred ist natürlich ebenso willkommen. - Die Schweißerbrillen, wie sie bei Schienenarbeiten eingesetzt werden, sind Deinem Avatar gar nicht so unähnlich. ;-)


    Anbei noch ein kleiner Eindruck von unserem Trailerdreh.

    Genau so, Oleander, hab ich das erlebt. Diese Geräusche, besonders wenn es draußen schon dunkel war. Irgendwie unheimlich, aber gleichzeitig doch ungeheuer aufregend. Wenn wir dann mal in die Stadt gefahren sind, über reguläre Bundesbahngleise, auf denen keine Dampflokomotiven mehr eingesetzt wurden, war ich jedes Mal bitter enttäuscht, dass es "nur" ein Triebwagen war, in den wir eingestiegen sind.


    Für einige Leser scheint sie der heimliche Star des Buches zu sein, Ayasha. Aber ein großer, großer Star ist sie auf jeden Fall. :-)

    Nur noch 93 Beiträge, dann darf ich mich auch anmelden ... ;-)


    Zumindest weiß ich jetzt, mit wem ich vor dem Schreiben hätte sprechen müssen. :gruebel Rita Hayworth wird im Buch sogar erwähnt (S. 81). Allerdings haben wir unseren eigenen Hollywoodstar an Bord, Betty Marshall. Und Brig und der Tunnel sind ungeheuer wichtig in unserer Geschichte.


    Sepp Herberger ist namentlich nicht dabei, fürchte ich, JaneDoe. Zumindest aber gibt es eine Diskussion über europäischen Fußball und amerikanischen Baseball. - War eine Ehrensache für mich als Sebastian Schweinstei... äh ... Just kidding :chen

    Als ich damals "Über sieben Brücken musst du geh'n" schrieb ... Oh, ich wollte ja nichts verraten. ;-)


    Nein, ich kann mir vorstellen, dass das ein kollektives Aufatmen war. Doch andererseits eben auch so eine Erinnerung, die ein ganzes Leben lang gegenwärtig ist, dieser Fußmarsch über die Brücke. Also schon fast wieder schön (auch wenn man das in dem Moment bestimmt nicht zu schätzen wusste).

    Gut, der Name ist schwierig. Ich vertipp mich auch ständig. Ist ja schon wieder eine Umgewöhnung, nachdem ich in den letzten Wochen schon dauernd die Unterschrift Benjamin Monferat üben muss.


    Was das Pseudonym anbetrifft: Schwierig. Was soll ich dazu sagen: Ich bin ja nur der Autor. ;-) Ernsthaft: Ich vermute, dass mein Verlag sich da etwas überlegt hat. Und weiterhin vermute ich, dass er sich etwas überlegt hat, das in den nächsten Wochen stattfinden wird, denn für den Oktober stehen schon zwei Lesungen an (in Gifhorn, Niedersachsen und Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz). Könnte mir höchstens vorstellen, dass ich dann aus dem Bücherlager mit verstellter Stimme ... Aber wohl doch eher nicht.


    Und ob Duzen oder Siezen: Ich hatte das bewusst offen gelassen und "Sie und Ihr" geschrieben, um das nach Belieben offen zu lassen. Selbstverständlich ist das Duzen vollkommen in Ordnung und sehr viel einfacher. :-)


    Diese Brücke, Dreamchen: gruselig. Ganz, ganz gruselig. Übrigens haben wir auch im Buch so eine Brücke ... Aber das geht jetzt zu weit. Und das Gefühl kenne ich. Ich entsinne mich an einen Flug in den Urlaub mit einer richtig horrorhaften Landung, nach der ich spontan den Boden geküsst habe. :anbet - Und, nein: Ich bin nicht Benedikt XVI. auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.

    "Cyriacos" ist der bürgerliche Name von George Michael, den ich vor fünfzehn Jahren offenbar richtig toll fand (die "Older"-CD ist grandios). Damals habe ich die Mailadresse angelegt, die mir jetzt wieder in den Kopf kam. Alle anderen laufen über meine Autorenseite, und ich bin ja nicht gelüftet. Ich hab das unbesehen als Nick übernommen, und jetzt kann ich's nicht mehr ändern. :-)

    Och, Karthause, ich glaub schon, dass diese Geschichten spannend wären. :-) Ich bin ganz begeistert, wie groß das Interesse an unserer Leserunde ist; noch viel begeisterter bin ich allerdings von diesen Geschichten.


    Ich finde Ihre Erinnerung alles andere als belanglos, Lumos. In dieser Geschichte sind so viele spannende Aspekte versammelt – ein geheimnisvoller Fremder aus einer Stadt mit klingendem Namen, einer exotischen Stadt. Ein undurchschaubarer Bürgerkrieg dazu und Ihre eigene persönliche Lebenssituation in diesem Augenblick, die erste Zufahrt ganz allein. Das ist ein Moment, der aus bestimmten Gründen im Gedächtnis bleibt, über das eigentliche Ereignis hinaus. Das ist es, was eine Geschichte von einem bloßen zufälligen Ereignis unterscheidet. Alle diese Geschichte, die ich hier lese, sind im Grunde Stoff für einen Roman.


    Das ist ja eine irre Geschichte mit der Brücke, Dreamchen. Jeden Morgen ein Abenteuer. – Ich musste da spontan an meinen eigenen Schulbus denken, der morgens und mittags über eine Kanalbrücke fuhr. Aussteigen mussten wir nie, doch ein paar Jahre nach der Wiedervereinigung wurde dann bekannt, dass diese Brücke – so nahe an der innerdeutschen Grenze – bis 1990 vermint gewesen war. Im Krisenfall wäre sie gesprengt worden. Da kam die Gänsehaut dann deutlich zeitversetzt. Auch die Geschichte Ihrer Mutter: Wie ein Roman, der sich tatsächlich zugetragen hat.


    Bei dem was Sie schreiben, Minusch, muss ich einen Roman (eigentlich eher Novelle) von Ian McEwan denken: „Der Trost von Fremden“. Wenn wir unterwegs sind, sind wir immer auf den Trost, die Güte, das Wohlwollen von Fremden angewiesen. Reisen ist eine Ausnahmesituation, und die Beobachtung, dass man bereit ist, Fremden gegenüber etwas preiszugeben, mit dem man bei vertrauten vertrauten Personen sehr zögerlich wäre, erscheint mir absolut zutreffend. Menschen sind seltsame Leute (ist aus „The Full Monty“, glaub ich).


    Das sind Erfahrungen, an die ich mich zum Teil auch selbst erinnere, Buchdoktor. Wobei ich mit Reisen Paris-Warschau leider nicht mithalten kann. Aber die durch die Teilung zerrissenen Familien, ja, das kenne ich auch noch. Die Grübelei, was man nun verschicken durfte und was nicht. Die „Bravo“ kam regelmäßig mit dem Vermerk „Pornographie“ zurück. Also nicht allein die Bravo, sondern auch der ganze Rest der Sendung. Und die Kontrollen an der Grenze, der Abgleich mit dem Ausweis. Es gab da einen Spruch mit „Gänsefleisch“ – kennt den noch jemand? Bei uns kam noch hinzu, dass die Grenze fast in Sichtweite war. Vom Bahnhof auf dem Nachbargrundstück ging ein Gleis ab, das nach ein paar hundert Metern blockiert war. Dort war die Grenze, die Welt zu Ende. Begegnungen wie Sie sie schildern (der Amerikaner hieß aber nicht Paul Richards? ;) ) – das sind diese Momente, in denen man begreift, dass man sich selbst ein wenig historisch zu werden beginnt.


    Vielleicht ist das der Grund, aus dem ich immer etwas skeptisch bin mit dem Konzept des Historischen Romans. Historisch ist nämlich das, was wir jeden Tag erleben. _Wir_ sind historisch.

    Verehrte Eulen,


    zunächst einmal freue ich mich sehr auf die Gelegenheit, gemeinsam mit Euch und Ihnen auf die Reise durch eine Welt in Flammen zu gehen. Es wird, soviel darf ich versprechen, eine abwechslungsreiche Reise werden. Wie lautet doch ein altes chinesisches Sprichwort? Mögest Du in interessanten Zeiten leben!


    "Interessant" war sie wahrhaftig, die dunkle Epoche, in der das Alte Europa in den Flammen des Krieges versinkt. Ein Scharnier zweiter Zeiten, wie ich in der inquisitorischen Befragung auf Welt in Flammen erzähle. Vor allem aber handelt es sich um eine Zeit, die uns noch sehr nahe ist. Wenn die meisten von uns sie auch selbst nicht mehr miterlebt haben, kennt doch jeder von uns Menschen, deren Erinnerung bis in jene Tage zurückreicht.


    Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit meinem Vater, was denn seine älteste Erinnerung sei. Sie war auf der Stelle gegenwärtig: Als kleiner Junge ging er an der Hand seiner Mutter in seiner Heimatstadt Breslau zum Einkaufen. Eine Alltagssituation, und doch an jenem Tag vollkommen anders: "Die Straßen waren übersät mit Scherben, übersät mit zerbrochenem Glas. Vor der Neuen Synagoge am Tauentzien-Platz, am jüdischen Kaufhaus Wertheim. Und überall waren Männer in Uniformen. Ich wollte mir das ansehen, aber meine Mutter hat mich mit sich fortgezogen. Damals war mir das nicht klar, aber sie muss Angst gehabt haben." - Es war der 9. November des Jahres 1938.
    Es muss jenes Gespräch gewesen sein, in dem ich auch von der Geschichte meines Großvaters gehört habe, der Kunst- und Bauschlosser war und wohl auch technisch recht geschickt, sich ein Radio gebaut hat, als solche Apparate noch nicht erschwinglich waren. Er war bei den Breslauer Linke-Hofmann-Werken beschäftigt und hat dort an einem der Wagen mitgebaut, die in unserer Geschichte eine große Rolle spielen - und war doch alles andere als ein Freund des Systems. Ob es damals war oder sehr viel später, aber diese Dinge haben eine Rolle gespielt, als mir allmählich immer klarer wurde, dass ich diese Geschichte erzählen musste. Die Geschichte einer Zugfahrt, was auch für mich selbst eine besondere Rolle spielte. Ich bin neben einem Kleinbahnhof aufgewachsen, an einer Strecke, auf der in meiner Kindheit noch jene alten, dampfgetriebenen Lokomotiven im Einsatz waren, die auch unsere Erzählung bevölkern, die eine alte Geschichte ist, aber damit eben noch kein "Historischer Roman", solange unsere Erinnerung an diese Zeit noch gegenwärtig ist. Die Erinnerung an eine Erinnerung.


    Und in jedem von uns schlummern solche Erinnerungen. Was ich von Euch und Ihnen gerne wissen würde: Die Geschichte an einer Zugfahrt in so dunkler Zeit - gibt es da bestimmte Erinnerungen? Erinnerungen an Erzählungen von Menschen, die das eine oder andere selbst noch gesehen und erlebt haben? Oder einfach Erinnerungen an eine eigene, ganz besondere Reise mit einem Zug, die sich in Ihrem und Eurem Gedächtnis eingegraben haben, auch wenn sie in erfreulicheren Zeiten stattfand?


    Ich könnte mir vorstellen, dass das interessante Geschichten sind, über unsere eigentliche Erzählung von einer Welt in Flammen hinaus.


    Mit herzlichen Grüßen Ihr und Euer


    Benjamin Monferat

    Ein Gruß in die Runde.


    Ich bin besagte von beisswenger angeführte Person und kann auch offen anfügen: Ich bin Benjamin Monferat. :-)


    Nachdem ich gestern beisswengers Beitrag gesehen hatte, wollte ich meine Anmerkungen zunächst offen posten, was aber durch Einstellungen des Profils verhindert hat. Wolke hat das aber flugs wieder hinbekommen. Ganz herzlichen Dank dafür!


    Was ich an dieser Stelle noch anfügen möchte, weil es mir sehr wichtig ist und mein Ausgangspunkt, den ich beisswenger auch mitgeteilt hatte:


    Ein Autor sollte den Mund halten, wenn seine Veröffentlichung kritisiert wird. Wenn ein Leser den Eindruck hat, irgendetwas gehe zu schnell, sei nicht richtig motiviert oder einfach nicht gelungen, Personen seien nicht überzeugend gezeichnet oder was auch immer: All das hat der Autor nicht zu kommentieren. Und daran halte ich mich auch und werde mich auch unter dem Pseudonym Benjamin Monferat daran halten


    Was mich in diesem Fall bewegt hat, dennoch einzugreifen, war ausschließlich beisswengers Verweis auf das Lektorat, das nicht gut oder nicht sorgfältig gearbeitet hätte. Ich möchte mich hier vor meine Lektorinnen stellen, weil ich der Auffassung bin, dass sie tatsächlich sehr gute Arbeit geleistet haben. Und hier war es mir wichtig, dass die scheinbaren Widersprüche und Fehler, die beisswenger angeführt hat, nicht oder doch nicht in dem von ihm angeführten Maße im Buch zu finden sind und also auch von meinen Lektorinnen nicht zu finden waren.


    Es geht also nicht darum, mich zu verteidigen oder das Buch zu "erklären". Alles, was zum Verständnis wichtig ist, muss auf den Seiten des Buches zu finden sein; sonst hätte ich schlecht gearbeitet.


    Ich allein, und nicht meine Lektorinnen. Nicht ihre Namen stehen auf dem Umschlag, sondern der meine (oder doch mein Pseudonym). Für alle Fehler, Schwächen und Missverständnisse trage ich allein die Verantwortung. In dem Moment, in dem ich die Druckfreigabe erteilt habe, habe ich diese Verantwortung übernommen, und ich konnte das guten Gewissens tun, weil es sich um sehr gute und professionelle Lektorinnen handelt.


    Das und nichts anderes sollen meine Anmerkungen zum Ausdruck bringen.


    Dennoch möchte ich auch beisswenger danken, für unseren Austausch, der mir noch einmal einen neuen Blick auf das eigene Buch gegeben hat und die Möglichkeit, die eine oder andere Sache noch einmal zu überdenken. Wie das eigentlich bei jeder Reaktion der Fall ist. Und damit habe ich Euch und Ihnen allen zu danken.


    Ergänzen darf ich vielleicht noch, dass ich mich sehr über die insgesamt doch sehr freundliche Aufnahme des Titels freue und allen aktuellen und künftigen Lesern viel Freude bei der Lektüre wünsche.


    Benjamin Monferat