"Im Land der Schmetterlinge" von Barbara Kingsolver
Es ist ein leises, weises Buch darüber, wie wir abhängig vom Lebensalter unsere Entscheidungen treffen, unsere Beziehungen gestalten. Und was es bedeuten kann, wenn sie uns durch Verluste aufgezwungen werden.
Vor Jahren habe ich es eher zufällig gelesen, ein Bekannter, Journalist, der mehr Rezensionsexemplare zugesandt bekam, als er selbst lesen konnte, lieh es mir. Die sanfte, gleichzeitig vielschichtige Erzählweise und besonders die Passagen über Land und Natur haben es mir angetan. Diese und das Ringen der Protagonisten um Versöhnlichkeit und Seelenfrieden, gegen die eigenen Vorurteile und Ängste beschäftigte mich auch persönlich, deshalb kaufte ich mir das Buch second hand.
Zusätzlicher Lesegenuss: Das Buch beginnt im Frühjahr und die Handlung erstreckt sich bis zum frühen Herbst, meine ich mich zu erinnern - ich las es ebenfalls in dieser Jahreszeit (und war ebenfalls wie eine der Protagonistinnen "unmöglich" verliebt, tja ...), was mich die Handlung noch realer nachempfinden ließ.
Grundsätzlich lese (und lebe) ich lieber ganzheitlich.
Lesen als Sport empfände ich (nur für mich selbst gesprochen) als Verschwendung.
Hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich als Autorin auch die andere Seite kenne: Da ich weiß, wie lange es braucht, eine Idee zu entwickeln, aufzuschreiben, zu überarbeiten usw, verschlinge ich nicht einfach, sondern höre mir an, was die AutorInnen zu sagen haben. Für mich ist das eine Form der Kommunikation. Und Wiederlesen, um beim Thema zu bleiben, somit der Wunsch, zu vertiefen, oder einfach etwas Schönes noch einmal zu erleben.
~ Best wishes *
ST