Zitat
Original von Dreamchen
Bardioc
.... das Schulproblem hat sich bereits vor 20 Jahren so ergeben und ich vermute das es nicht besser geworden ist. dazu brauche ich nichts weiter zu lesen... ich habs erlebt :schlaeger.... es wurde nicht mehr laut gelesen in der Klasse .. die Lesebücher ( der Inhalt war damals schon mehr als überaltert) waren nur Deko und wurden nie benutzt und Kopfrechnen war damals schon sowas von megaout :fetch... das dass der Bildung eines Menschen nicht gut tut erklärt sich sowieso von allein
Ja, das Problem, auf das Joseph Weizenbaum verweist, gab es schon vor über zwanzig Jahren. Gerade deshalb erwähne ich es ja. Herr Weizenbaum führt als einen Grund dafür an, daß Schüler hungrig zur Schule gehen müssen. Ich persönlich bin der Meinung, daß es sich damals vielleicht auch schon um Mobbing gehandelt haben muß, auch wenn der Begriff noch nicht bekannt war, das Phänomen gab es schon lange. Wenn man hungrig ist, oder wenn man gemobbt wird, dann leidet irgendwo auch die Schule darunter. Bei mir war es die Mathematik, nicht das Lesen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt, es muß so die 8. Klasse gewesen sein, ging mir dieser Gedanke mal kurz durch den Kopf, wie man denn lernen können soll, wenn man dauernd geärgert wird. Damals gab es den Begriff Mobbing noch nicht, und niemand hat sich darum gekümment, wenn ein Schüler terrorisiert wurde. Mir wurde z. B. vorgeworfen, daß ich mich nicht anpassen würde, was ich wiederum nicht verstanden habe, konnte doch meine Mutter nicht von mir erwarten, daß ich mich Leuten anpassen soll, die etwas tun -- ihre Mitschüler ärgern --, das ganz sicher nicht von meiner Mutter gutgeheißen worden wäre. Das Mobbing hat in unsere Familie eine riesiges Problem induziert, an dem sie später dann zerbrach. (Es war natürlich etwas komplizierter!)
Wir haben in der Schule zwar gelesen, soviel aber dann auch nicht, daß jeder öfter mal drangekommen wäre. Wir hatten Kopfrechnen in der Grundschule, und es war toll. Der Lehrer fragte, und dann gingen die Finger hoch, fast alle. Hätte man mich damals gefragt, ich wäre überzeugt davon gewesen, daß alle, die sich gemeldet haben, auch die richtige Antwort gewußt hätten.
Zitat
Ich hab irgendwie bei deinem Posting den Eindruck gewonnen das du was gegen ebooks und damit wohl auch gegen ebookreader hast... wenn du selber das nicht magst mußt du dir das ja auch nicht an tun ... den *noch* gibt es gedruckte Bücher :grin...wie das in 100 Jahren ist weis kein Mensch
Dann hast Du die Postings von mir nicht gelesen. Ich habe mir vom eigenen Geld früher einen Computer gekauft, um ihn zum Schreiben von Protokollen verwenden zu können. Ich habe sehr viel auf meinem MSX-Homecomputer geschrieben (und programmiert), auch Texte gegen die Rechtschreibreform. Ich benutze LaTeX, um z. B. PDFs für E-Books herzustellen, die ich seit ca. 3 Jahren bei Xinxii, seit ca. 2 Jahren bei Lulu und seit ca. 1 Jahr bei Amazon (und zwei weiteren Anbietern, distribuiert von Xinxii) anbiete. Seit ein paar Tagen biete ich auch ein Printbuch (On Bullying -- Heretical Thoughts) bei Amazon an, da man bei CreateSpace kostenlos eine ISBN-Nummer bekommen kann.
Ich finde PDFs toll. Einige meiner Texte habe ich nach ePub konvertiert, damit sie auch auf einem E-Book-Reader gelesen werden können. (Normale PDFs können auf einem E-Book-Reader nicht so gut dargestellt werden, wenn sie im Format A4 sind, und das sind bisher alle meine E-Books. Leider habe ich nicht genug Geld, um mir einen E-Book-Reader anzuschaffen. Ich sehe aber sehr wohl die Vor- und Nachteile der einzelnen Formate bzw. Medien.
Zitat
Viele Leseschwächen, jetzt nicht die von Buchdoktor genannten natürlich, bei denen man so früh wie möglich helfen und unterstützen müßte, sind auf fehlende Übunge zurück zu führen ... Es ist die Aufgabe der Lehrer den Kindern flüssiges, zusammenhängendes Lesen beizubringen und nicht der Eltern wie es bei meinen Kindern damals schon war.
Übung ist aber nur ein Faktor. Die Rechtschreibreform ist ein anderer. Ich habe angedeutet, wo hier die Probleme liegen. Ein Beispiel ist das von Dir verwendente " zurück zu führen". Wenn ein Kind das liest, dann betont es jedes Wort und dann sind es drei Wörter. Das ist aber kein flüssiges Deutsch, denn da wird es nur auf dem ersten zu betont, ev. mit einem Nebenton auf führen, da es EIN Wort ist, und nicht drei. Reformenthusiasten kann man das natürlich nicht erklären. Auf diese Art und Weise wird ein Kind mit dem Lesen reformierter Texte nie gutes und flüssiges Deutsch lernen.
Zitat
Beispiel eine Bekannte kam in der 3. Klasse unsere Kinder auf mich zu wie ich das den gemacht hätte das mein Sohn bereits in der ersten Klasse flüssig lesen könnte. Sie wurde vom Lehrer angesprochen das ihr Tochter da immer noch nicht kann. Sie würde ihr ja immer Bücher hinlegen und ihr sagen das sie das lesen sollte ( sie lies das Kind allein) aber das würde ihre Tochter wohl nicht tun und lieber spielen. Ich sagte ihr dann das man sich zusammen mit dem Kind hinsetzen müßte und laut mit ihm zusammen den Text lesen muß damit es ein Gefühl dafür bekommt wie man die Buchstaben zusammenfügt.
Es ist allgemein bekannt, daß Kinder sich besser entwickeln, wenn sich jemand um sie kümmert, ihnen vorliest. Da haben Sie alles richtig gemacht. Und dann muß man sich auch darüber klar werden, daß nicht jedes Kind wie ein anderes ist, das Interesse am Lesen kann man natürlich nicht erzwingen, wäre aber vielleicht von allein gekommen, wenn sich Ihre Bekannte mehr um ihre Kinder gekümmert hätte.
Zitat
Der Lehrer in der ersten und zweiten Klasse hatte sich da nicht gekümmert und mit den Kindern zusammen nicht geübt.
Nur mal so ein Beispiel
Wenn durch die Reform ja alles so leicht geworden ist, wieso sollte sich der noch darum kümmern?
Zitat
Ich glaube nicht das die Rechtschreibreform ( die ich ignoriert habe ) daran schuld ist das man Texte nicht mehr versteht. Wobei jungens Gemüse sich da leichter tun müßte den sie sind damit aufgewachsen, als wir alten Hasen die Jahrzehntelang mit der alten Rechtschreibung gelebt haben.
Es geht nicht darum, das zu glauben, wenn man das auch untersuchen kann. Es gibt da eine Untersuchung von Herrn Marx, gehen Sie man auf www.sprachforschung.org und suchen sie nach Marx. Das ist aber eine der sehr wenigen Untersuchungen, die durchgeführt wurden. Man hat meiner Ansicht nach wohlweislich keine Studien durchgeführt, weil sie alle zeigen würden, daß es an der Reform liegt. Das ''junge Gemüse'' tut sich eben nicht leichter mit der ''neuen'' Rechtschreibung, die letztlich nur ein Rückschritt um mindestens 150 Jahre ist, das zeigen die PISA-Tests.