Beiträge von Bardioc

    Zitat

    Original von kuschelhundchen


    Vielleicht verstehst du es ja nicht, :-( unser Forum lebt durch persönlichen Austausch und eigene Meinung und nicht dadurch das wir hier nur Links posten.


    Im Gegensatz zu so manch anderem Poster bin ich noch ziemlich neu hier. Ihr könnt nicht erwarten, daß ich schon viel zu diesem Forum beigetagen habe. Außerdem poste ich nicht nur Links, ich habe in anderen Threads sehr wohl schon eine sehr detaillierte eigene Meinung dargelegt, aber das war auch nicht recht. Und wenn ich schreibe, daß ich zur Zeit in einer schlimmen persönlichen Situation bin, die es mir nicht erlaubt, Bücher zu kaufen geschweige denn zu lesen, dann sollten Sie das akzeptieren. Außerdem habe ich noch nie eine Rezension geschrieben, müßte mich da also erst mal informieren. Wenn Sie in meiner Lage wären, dann würden Sie Ihre Reaktion auch als überzogen und arrogant ansehen.


    Ich habe auch noch nie gehört, daß in Foren so extrem darauf gedrungen wird, sich an den Kerndiskussionen zu beteiligen. In allen Foren, in denen ich auch Mitglied bin, ist es den Mitgliedern freigestellt, an welcher Diskussion sie sich beteiligen und was sie posten, solange es kein Spam ist, in manchem gibt es sogar explizite Spam-Threads, an denen ich mich aber bisher noch nicht beteiligt habe. Und Beiträge zur Rechtschreibreform sollten in einem Bücherforum sicherlich kein Spam sein. Und meine Postings in diesem Unterforum sind alle zum -- sicherlich sehr unspezifischen -- Thema ''Weltgeschehen''.


    Eine Rezension zum Buch von Norbert Blüm findet sich im Blog von Gisela Müller.

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    Original von Wolke


    Hallo Bardioc,
    deine persönliche Situation tut mir sehr leid.
    Die Rubrik Weltgeschehen ist als Zusatzbonbon für die Eulen gedacht, die sich wegen Büchern bei uns angemeldet haben. Wenn Bücher für dich überhaupt nicht interessant sind, dann bist du bei uns leider völlig falsch.


    Wenn Bücher für mich nicht interessant wären, dann wäre ich nicht hier. Ich verstehe nicht, wie Sie von meiner Aussage, daß ich z. Z. keine Bücher lesen kann, darauf kommen, daß Bücher mich nicht interessieren würden.

    Wenn ich Zeit dazu habe, werde ich das mal tun. Aktuell bin ich in einer sehr schlimmen persönlichen Situation, Bücher lesen is da nicht! Dieses Subforum hat das Weltgeschehen zum Thema, wenn ich etwas zu Büchern schreiben will, werde ich das im -- hoffentlich -- passenden Subforum tun! Es ist nicht leicht, sich hier zu orientieren.

    Ich hoffe, daß dieses Forum das richtige für folgenden Hinweis ist:


    In Westafrika sind viele Menschen an Ebola erkrankt. Auf www.change.org gibt es eine Petition an den deutschen Bundestag für mehr Hilfe in die betroffenen Gebiete. Bitte unterstützt diese Petition!

    Ich hätte erwartet, daß die Diskussion zum Thema aus dem ersten Posting dieses Threads weitergeht, aber da habe ich wohl zuviel erwartet.


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20206


    Die sogenannte "Bildungsmesse" didacta wurde auch wieder von den Computer- und Softwarefirmen beherrscht. Die unwidersprochene Botschaft ist, daß das gedruckte Buch total out sei. Für die elektronischen Medien spricht zwar keine pädagogische Empirie, sondern nur die Marktmacht, aber wer könnte sich dagegen vernehmbar machen?


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20209


    Gerade im Zusammenhang mit dieser Messe war wieder zu hören, wie viele "Laptopklassen" inzwischen gesponsert werden. Gibt es überhaupt noch Medienpädagogen, die keine Auftragsforschung treiben? Die Verlagsbeilagen der Zeitungen zum Thema "Lernen" sind ganz und gar auf elektronische Medien ausgerichtet.


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22505


    Nachdem es um die Renommierschulen mit ihren gesponserten „Laptopklassen“ still geworden ist, liest man nur im Regionalteil der Zeitungen immer wieder mal, in dieser oder jener Schule lerne man nun mit Laptops und Ipads und komme „Mit Bits und Bytes zum Abi“. . . . Den Schülern mache es Spaß und: „Das Lernen werde dadurch spielerischer und kreativer.“ Das sind alles keine objektivierbaren Kriterien. Interessant auch die Voraussetzung, daß Ausdrücke wie „Bits und Bytes“ immer noch Eindruck machen.


    (Übrigens haben die Jungen blaue Ipads und die Mädchen rosafarbene bekommen. Auch das scheint zur Überwindung der, wie es dort heißt, „anachronistischen“ Pädagogik mit Papier und Stift beitragen zu sollen.)


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22760


    Auf der CeBIT hat Steinbrück verlangt, man solle jedem Schüler einen "mobilen Computer" zur Verfügung stellen. Programmieren sei die zweite Fremdsprache von morgen, nicht Latein (worin er durchgefallen sei).


    Gibt es noch Schüler, die keinen haben? Muß der Staat das bezahlen? Sind die Ergebnisse der Laptop-Klassen (Bertelsmann, Sony) so überwältigend, daß die Ausgabe sich lohnt? Könnte man für die 10 Milliarden nicht mehr Lehrer einstellen?


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#24045


    Die Frage ist nur, was hat man sich unter „Digitalisierung wird ganz oben auf die Lehrpläne gesetzt.“ vorzustellen? Soll jeder Schüler Digitalisierungsspezialist werden? Wozu benötigen wir so viele Digitalisierungsspezialisten, wenn es wie berichtet eher am Grundsätzlichen hapert, also am Lesen, Schreiben, Rechnen, usw.?


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#25537


    Man liest kaum noch etwas über die "Laptop-Klassen". An einer solchen Schule, dem Evangelisch-Stiftischen Gymnasium in Gütersloh, rühmt man sich zwar überdurchschnittlicher Lernerfolge, aber angesichts der enormen Mittel, die man aus den Andeutungen erschließen kann, müßte der Vorsprung geradezu phänomenal sein. Dabei werden die 600 angeschafften Laptops der gehobenen Klasse von den Eltern bezahlt (29 Euro monatlich über vier Jahre). Das zusätzliche Personal usw. stellt die Schule.
    Manchmal wird eingestanden, daß nicht alle Lehrer die Möglichkeiten wahrnehmen, die ihnen der Computer biete. Das ist eine jederzeit verfügbare Ausrede; es gibt eben keine Didaktik, die man erst noch um das neue Instrument herum konstruieren müßte - aber wozu? . . .
    Die Schüler lernen auch Zehnfingerschreiben, aber das hätte man billiger haben können, es ist eine alberne Unterforderung des Geräts. (Lernen die Schüler, daß der gesamte Unterricht vom amerikanischen Geheimdienst aufgezeichnet wird?)
    Das nächste Desaster steht bevor: Da inzwischen sämtliche Funktionen auf dem Mobiltelefon vereint sind, wirken Laptops wie klobige Steinzeitwerkzeuge, eben richtige "Schlepptops". Wie lange will man sich damit noch lächerlich machen, auch vor den Schülern?

    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#26863


    In Berlin kommt heraus, daß für ungenutzte PCs, Hunderte von Servern, Software usw. an den Schulen vielleicht 100 Mill. oder mehr umsonst ausgegeben worden sind. Ein genauer Überblick ist unmöglich. Es fehlt jede Kontrolle, und dabei ist vom pädagogischen Erfolg noch gar nicht die Rede.


    Hervorhebungen von Bardioc.

    Zitat

    Original von Rosha


    Ein guter Hinweis! Der Gebrauchtmarkt im Internet ist sicher nicht mehr mit den herkömmlichen Flohmärkten vergleichbar. Die Reichweite hat sich drastisch erhöht.


    Auch das Verschicken von Rezensionsexemplaren (die dann sehr oft auch wieder im Gebrauchtmarkt landen) hat deutlich zugenommen. Früher gab es eben noch keine Buchblogger und Bücherforen.


    Es fragt sich aber, warum gerade gebrauchte Bücher?

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    Original von logan-lady
    Also, um mal meine Erfahrung einzuwerfen, ich habe damals am Gymnasium (mein Abi ist jetzt 9 Jahre her) eine der ersten Rechtschreibreformen mitgemacht. Klar wundere ich mich heute noch über so manche Schreibweise, einfach weil sie sich für mich falsch anfühlt. Aber die Jugendlichen, die jetzt in die höheren Klassen kommen oder gerade wechseln, kennen gar keine andere Schreibweise mehr. Also warum sollte da die RSR schuld sein, frage ich mich? Wenn ich nichts anderes kenne, dann kann ich auch nichts vermissen.


    Wo leben wir denn? Natürlich bekommen alle Jugendlichen auch noch die klassische RS mit, sogar aus reformierten Schulbüchern, da nicht alle noch lebenden Autoren einer Verfälschung ihrer Texte zustimmen. Außerdem gibt es in den Familien noch genügend Bücher, Hefte, Zeitungen etc. in klassischer Rechtschreibung. Vielleicht auch noch Texte von früher, die noch in Currentschrift gehalten sind.


    Zitat

    Buchdoktor hat einen wichtigen Punkt angesprochen, der auch bei vielen immer wieder durchklingt: nur, wer zeigt, dass Lesen Spaß und Spannung bedeutet, bekommt seinen Nachwuchs auch dazu. Oder anders: Übung macht den Meister. Und wenn das Kind dann halt zum 3 millionsten Mal Grimmsche Märchen hören will (so wie ich damals :lache ), dann wird halt vorgelesen oder dann später eben gemeinsam gelesen. Lautes Lesen war zu meiner Schulzeit noch gang und gäbe. Wie es heute ist, weiß ich nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Situation, die Dreamchen beschrieben hat, Normalität ist.


    Nicht ''nur wenn'', da auch Kinder von selber sich fürs Lesen interessieren können!

    Zitat

    Original von Dreamchen
    Bardioc


    Bei mir kamen unheimliche Aggressionen bei deinem Bezug auf *ärmere Familien* auf .... ich finde es eine unheimliche Frechheit ( auf alle die diese Aussage benutzen bezogen) das immer darauf hingewiesen wird das in Familien mit niederem Einkommen die Kinder geistig verkümmern würden.


    Meinst Du das: ''Benachteiligung von Kindern aus ärmeren Schichten''?


    Das ist eine Argumentation der Reformer, allerdings weiß ich jetzt nicht, wie die das konkret ausdrücken. Diese Aussage bedeutet aber noch lange nicht, daß ''in Familien mit niederem Einkommen die Kinder geistig verkümmern''. Es geht nur darum, daß nach den Reformern ungleiche Chancen bestehen, daß Kinder aus der Unterschicht höhere Bildung erlangen. Ich kann zu diesem Thema folgendes Zitat bieten:


    Bemerkenswerte Auszüge aus sowie Kommentare zu Texten aus


    Der ''stille'' Protest


    Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit


    Leibnitz Verlag, Matthias Dräger, St.Goar


    S.159: Günter Loew


    Auszug aus: Übersehene, vergessene und verdrängte Aspekte der Rechtschreibreform


    Politisch motivierte Sprachmanipulation in den hessischen Lehrplänen


    Günter Loew zitiert hier zwei Textstellen aus den hessischen 'Rahmenrichtlinien Sekundarstufe I Deutsch' aus dem Jahr 1972, für die der damalige Kultusminister Ludwig von Friedeburg und sein Staatssekretär Hartmut Holzapfel, der heute in Hessen amtierende Kultusminister, die politische Verantwortung tragen, und unterzieht diese Textstellen dann einer kurzen Analyse:


    S.160,161:


    ''Der didaktisch vorgetragene Angriff auf die 'Hochsprache' erfolgt in diesen Texten unverkennbar aus sozialpolitischen Motiven.''


    ''Durch die ungerechtfertigte Bevorzugung der 'Hochsprache' werde die Chancengleichheit unmöglich gemacht, weil die Unterschichtkinder durch den Zwang, Hochdeutsch zu lernen, nicht nur aus ihrem vertrauten sprachlichen Milieu herausgerissen würden, sondern auch noch die Normen und Wertvorstellungen der bürgerlichen Schicht übernähmen und dadurch ihren Herkunftsgruppen entfremdet würden.''


    Auf diese Weise würde durch eine Zerstörung des Hochdeutschen deren Entfremdung von ihren Herkunftsgruppen -- und somit ein gesellschaftlicher Aufstieg -- verhindert und damit die bestehenden Klassen zementiert. Ich dachte immer, daß diese Leute genau das Gegenteil erreichen wollen, Stichwort: klassenlose Gesellschaft?


    ''Wenn es nämlich ungerecht ist, daß die Mehrzahl der Schüler durch das Erlernen des Hochdeutschen aus ihrem vertrautem Sprachmilieu herausgerissen wird, während die privilegierte Minderheit sich darin ungehindert weiterentwickeln darf, dann sollte man, zumindest solange die alten Privilegien fortbestehen, im Interesse der Chancengleichheit nach Mitteln und Wegen suchen, wie man sie ebenfalls aus ihrer heilen Welt herausreißen kann.''
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    Da die Eltern ja anscheinend selber geistig auf niedrigem Niveau leben würden. Das stimmt definitiv nicht. Das Beispiel des Mädchens das ich angeführt hatte kommt aus einer sehr vermögenden Unternehmerfamilie, die Mutter hatte schlicht keine Lust und wollte ihre div. Aktivitäten ( sie hat nicht gearbeitet, hatte eine Haushaltshilfe usw) nicht einschränken die Oma hat dem Mädchen schlussendlich das zusammenhängende Lesen beigebracht. Im Gegenzug hatte ich mal eine Freundin die nach der Scheidung von ihrem Verdienst, Sozialhilfe und Unterhalt für die Kinder gelebt hat. Da war kaum Geld mal um ein Buch zu kaufen . Zwei der Kinder wurden Leseratten und haben sich ihren Lesestoff dann überwiegend eben aus der Bücherei besorgt.Alle drei haben einen Schulabschluss eine Berufsausbildung.


    S.140: Dr. Oliver Katte


    ''Ohne fleißige Hilfe der Eltern oder älterer Geschwister würden viele Kinder Analphabeten bleiben. Durch die von oben verordnete Rechtschreibveränderung ist es den Eltern nicht mehr möglich, ihren Kindern beim Schreibenlernen zu helfen.''


    Und was ist mit den anderen Verwandten, besonders den Omas und Opas? Gerade die dürften viel dazu beitragen, daß Kinder schreiben und lesen lernen!
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    Es ist nicht immer möglich, alle durch das Leben realisierte Kombinationen so abzubilden, daß niemand daran Anstoß nimmt. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, wie in dem von Dir geschilderten Fällen. Aus meiner Sicht ist das Interesse, das ein Kind aus eigenem Antrieb dem Lesen -- oder den jeweiligen Inhalten -- entgegenbringt, der entscheidende Faktor. Dann genügt vielleicht schon ein geringer Anstoß durch Eltern oder Großeltern, um die Lesefreude zu entfachen.


    Zitat

    Es wäre die Aufgabe der Lehrer das Lesen beizubringen... den sie erreichen alle Kinder,im Rahmen des Deutschunterrichtes Lust auf lesen zu machen mit aktuellen und altersgerechter Lektüre und nicht mit 30 Jahre alten Lesebüchern die die sowieso niemand reinschaut.


    Den Lehrern, zumindest nach meiner Erfahrung, ging es im Unterricht mehr darum, den Schülern linke Ideologie zu vermitteln, unterstützt durch entsprechende Lesebücher. Die Lesebücher werden natürlich tournusmäßig ersetzt, es sei denn, es muß gespart werden. Inwieweit die neuen Bücher dann altersgerechter oder aktuell sind, sei dahingestellt.


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    Die Eltern können durchaus ihre Kinder in dem Bereich unterstützen, nur was wenn man Bücherunlustige Eltern hat, da wäre dann eben die Schule eine prima Möglichkeit das kennen zu lernen ... ich habe immer gelesen mal mehr mal weniger.


    Ich habe mich dann für Perry Rhodan und Ren Dhark interessiert und auch mal ein Heft während der Schulstunde unterm Tisch gelesen. Meine Mutter hat mir auch mal ein Buch über Juri Gagarin aus der Bibliothek mitgebracht. Aber um mir viel vorzulesen, dazu hatte auch sie keine Zeit.


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    Der Kleine hat es geliebt vorgelesen zu bekommen da war er sogar schon 9 .. der Große mochte das nie war ihm zu langweilig.. Fußballspielen und Fahrradfahren waren wichtiger :grin. Der Große liest trotzdem Fachzeitungen, div Tageszeitungen und viel im Internet, und verdummt ganz sicher nicht nur weil Bücherlesen nicht zu seinen Hobbys gehört.


    Auch Kinder sind schon recht unterschiedlich, auch was das Interesse für div. Hobbies angeht. Den Begriff ''verdummt'' würde ich hier nicht so gerne benutzt sehen, er ist etwas unterhalb des Diskussionsniveaus und trifft auch nicht den Sachverhalt.

    Zitat

    Original von magali
    Die Lektüre-Empfehlungen am Ende sind von der Sorte, bei der ich nicht weiß, ob ich loslachen oder losheulen soll. In der Zusammenstellung glatter Unsinn. Was man damit anfangen soll, weiß ich wirklich nicht. Mit der Schulter zucken und den Fernseher einschalten, wäre eine natürlich Reaktion.
    Aber, wie oben geschrieben, es ist von Denk.


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1343#23005


    ''Im Anhang gibt es eine Liste „Lieblingsbücher für junge Leser“, die Friedrich Denk nicht selbst zusammengestellt hat. Über 100 Autoren, Verleger usw. nennen je drei Bücher, die sie beeindruckt haben und die sie jungen Lesern empfehlen möchten. ''


    ''Das sind natürlich die alten Probleme mit dem Kanon. Offensichtlich kann aus den Lieblingsbüchern vieler Leute kein Kanon entstehen, das muß ein einzelner Kopf machen wie seinerzeit Hermann Hesse (dessen Heft Denk übrigens erwähnt; wir haben es in der Schule behandelt). ''


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1343#22999


    ''Das Buch wendet sich auch an ältere Schüler, aber hauptsächlich an Eltern. Denen sollte man es schenken. ''

    Zitat

    Niemand hindert Dich daran, die ehemalige Rechtschreibung zu benutzen. Hunderttausende von Leuten tuns. Zeitungsredaktionen tun's. Verlage tun's. Ich tu's. Du darfst entscheiden.
    Das gab's in der Geschichte der deutschen Schriftsprache seit hundert Jahren nicht.
    Wenn das keine Demokratie ist, was dann?


    Es geht nicht darum, daß mich niemand daran hindert, sondern darum, daß die Schüler daran gehindert werden, das (Schrift-)Deutsch zu lernen, das von der Sprachgemeinschaft über Jahrhunderte entwickelt wurde.


    Ganz abgesehen davon gab es noch nie ein Rechtschreibgesetzt, und nach dem Urteil des Bundesverfassungsgericht gilt:


    Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform:


    ''Soweit dieser Regelung rechtliche Verbindlichkeit zukommt,
    ist diese auf den Bereich der Schulen beschränkt.
    Personen außerhalb dieses Bereichs sind rechtlich nicht gehalten,
    die neuen Rechtschreibregeln zu beachten und die reformierte Schreibung
    zu verwenden. Sie sind vielmehr frei, wie bisher zu schreiben.''


    Bundesverfassungsgericht, 1998


    Warum also diese Sonderbehandlung der Schüler? Warum werden Schüler instrumentalisiert, etwas durchzusetzen, was ansonsten nur sehr schwer durchsetzbar wäre?


    Zitat


    Und nun sage mir bitte einmal, warum der Satz: 'Ich hoffe, daß das Wetter morgen schön wird.' einen Sinn hat, der Satz: 'Ich hoffe, dass das Wetter morgen schön wird.' aber nicht.
    Und wo der Sinn verloren geht bei 'Das Känguruh sprang über den Fluß' und 'Das Känguru sprang über den Fluss.'


    Die Rechtschreibreform besteht nicht nur aus der teilweisen Ersetzung von ß durch ss, auch wenn das für viele, die sich nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt haben, so aussieht. In den von mir in einem der vorausgehenden Postings gesetzten Links werden die Fragen zum Sinn der RSR und viele Beispiele, wo die RSR den Sinn austreibt, gegeben. Falls es Dich interessiert, siehe insbesondere http://www.schriftdeutsch.de/ (insbesondere http://www.schriftdeutsch.de/ortregel.htm)


    Zitat:


    ''Auf den folgenden Seiten dokumentiere ich deshalb die wichtigsten und umstrittensten der staatlichen Zwangsregeln von 1996 und bewerte sie. Dabei wird u. a. deutlich, daß die "alten", konventionellen Schreibweisen zwar ganz überwiegend, aber keineswegs immer besser und logischer (besser: plausibler) sind als die neuen und kontroversen — aber auch und vor allem, daß es keinen Sinn macht, eine unlogische, aber akzeptierte Regel durch eine andere unlogische, aber umstrittene Regel zu ersetzen. Entscheidend für die Schreibrichtigkeit ist letztlich der Usus, der tatsächliche freiwillige Schreibgebrauch — eine Erkenntnis, die sich in der Revision von 2006 leider nur ansatzweise durchgesetzt und vor allem in mehr Varianten niedergeschlagen hat.''


    und http://www.rechtschreibreform-neindanke.de/ (Warum schreibt man das so, Zur Redundanz unserer Sprache). Beide Seiten sind sehr lesenswert, da sie die Vor- und Nachteile sowohl der klassischen Rechtschreibung als auch der Rechtschreibreform an vielen Beispielen darlegen und diskutieren.


    Zitat


    Wenn Du unbeding ein Problem brauchst, auf dem Du rumharfst, dann suche Dir eins. Die Rechtschreibung ist keins.
    Schon gegen CETA und TTIP unterschrieben?
    Da gibt es noch viel zu tun.


    Ich bin auch auf www.change.org und habe da schon ziemlich viele Petitionen unterschrieben, auch gegen TTIP, für ein deutsches Mobbing-Strafgesetz und bessere Konzepte gegen Mobbing (habe bei beiden Petitionen einen längeren Kommentar eingestellt) sowie Fast track Drug and vaccine research for Ebola Hemorrhagic fever ,


    Dies ist ein Bücherforum und in diesem Thread geht es um Leser und ums Lesen. Sowohl Rechtschreibung als auch die Rechtschreibreform haben mit beidem zu tun. Ich lege hier nur meine Ansicht darüber da, warum der Leser eine aussterbende ''Spezies'' ist oder werden könnte, oder woran es liegt, daß die Leute nicht mehr so viel lesen.

    Zitat

    Original von Dreamchen
    Ich denke die Qualität mit der jemandem das Lesen beigebracht wird und wie ihm gezeigt, vorgelebt usw wird das Lesen ein tolles Hobby ist, hat den größten Einfluss.


    Natürlich hat es das. Aber vorleben, wie toll das Lesen ist, kann man einem Kind nur, wenn man selbst liest. Das trifft aber auf viele Eltern nicht oder nur bedingt zu. Oder, anders herum, die Kinder, die von ihren Eltern nicht vorgelesen und vorgelebt bekommen, wie toll das Lesen ist, die wären dann benachteiligt. Wir dürfen nicht vergessen, daß es das erklärte Ziel der Reformer war, die -- angebliche -- Benachteiligung von Kindern aus ärmeren Schichten durch das ''Herrschaftsinstrument'' Rechtschreibung abzuschaffen. Wenn es also Deiner Erfahrung nach gar nicht an der Rechtschreibung liegt, sondern an der Zuwendung durch die Eltern ...

    Zitat

    Original von made
    Bardioc, du hast hier in unserem Bücher-Forum bisher ausschließlich Beiträge zum Thema Rechtschreibreform gebracht. Das scheint dir ja wirklich unter den Nägeln zu brennen.


    Ich bin auch noch nicht so lange dabei, das ist der dritte Tag, an dem ich was poste, und mein 14. Posting. Ja, mich gegen die RSR einzusetzen hat für mich sehr hohe Priorität, allerdings engagiere ich mich auch auf anderen Gebieten, wie bereits angedeutet. Es wäre schön, wenn wir auch über Mobbing und Strategien, wie man Mobbing vermeiden könnte, diskutieren würden. Beide Themen sollten sehr viel mehr und vor allem fair diskutiert werden, weil sie einen großen Einfluß auf die Menschen und die Zukunft haben.

    Zitat

    Original von Rosha


    Eine ziemlich kühne Behauptung.
    Die RSR ist jetzt schon so lange her. Ich staune, dass man sich immer noch derart darüber echauffieren kann.


    Soweit ich gehört habe, lag früher die Analphabetenquote sehr viel niedriger. Außerdem gab es da ja noch die PISA-Tests, die auch zeigten, daß deutsche Schüler sehr viel schlechter sind als z. B. finnische.


    Es geht nicht darum wie lange etwas her ist, das falsch und schlecht ist. Außerdem geht es darum, wie die Leute die RSR aufgedrückt bekommen haben. Das zeigt wieder einmal, daß wir hier keine Demokratie sind.

    Zitat

    Original von Voltaire
    Bardioc
    Auch wenn ich deinen unermüdlichen Kampf gegen die Rechtschreibreform bewundere - so hat diese Reform aber nicht das Mindeste mit der Ausgangsfrage zu tun.
    Kämpfe deinen Kampf gegen die Windmühlenflügel - aber bleibe bitte beim Thema. :wave


    Es ist mit Sicherheit kein Kampf gegen Windmühlenflügel, sondern ein Kampf der immer mehr Aussicht auf Erfolg hat, je länger die Reform die Leute verwirrt. Die Kultusminister wissen längst, daß die Reform ein Fehler war, halten aber aus Gründen der Staatsraison daran fest. Was ist das für eine Staatsraison, die an etwas Schlechtem festhält?


    Es geht hier um ein Buch von Friedrich Denk, und der ist einer der führenden Reformgegner bzw. -kritiker. Das Thema wurde durch dieses Buch eingeführt. Daher ist es naheliegend, das Thema Rechtschreibreform hier ansprechen.


    Meiner Ansicht nach ist die Reform einer der Gründe, daß die Leute nicht mehr wirklich lesen, neben anderem. Und mit Lesen meine ich hier das Lesen von Büchern oder längeren Texten, unabhängig davon ob es nun Sachtexte oder Belletristik ist, und nicht das Lesen von Kochrezepten oder das unwillkürliche Lesen von Werbeplakaten.

    Zitat

    Original von Rosha


    Das sehe ich genauso. Sprache und Rechtschreibung - beides sind keine statischen Denkmäler sondern ein lebendiges Kulturgut, das sich schon immer verändert hat. Mit den Menschen, den Zeiten, den kulturellen Gepflogenheiten. Wir schreiben heute ganz anders als vor 50 Jahren oder vor 100 Jahren usw. Und gerade diese Flexibilität ist es, die den Menschen ausmacht. Wenn das Lesenlernen an veränderter Rechtschreibung scheitern würde, wären wir längst alle Analphabeten, denn die letzte RSR war gewiss nicht die erste.


    Natürlich ist Sprache nichts Statisches, es stellt sich aber die spannende Frage, inwieweit die Rechtschreibung durch die Veränderung der Sprache betroffen ist. Darauf gehen die Reformer aber nicht ein. Sie scheren alles über den Kamm der Reform.


    Jeder will flexiebel, aber niemand beugbar sein!


    Kinder sind noch nicht so flexibel, sie bemühen sich noch darum, das Schreiben zu erlernen. Die Flexibilität kommt erst mit der Erfahrung. Wenn man ihnen schon im Lernprozeß Flexibilität antut bzw. von ihnen abverlangt, dann werden sie scheitern oder zumindest werden die Leistungen sinken.


    Gerade diese ''Flexibilität'', d.h. die vielen Varianten der Reform ist es, die sie problematisch macht, auch für die die Sprachverarbeitung mit dem Computer. Es ist ziemlich aufwendig, einen Computer ''flexibel'' zu machen, insbesondere da er ja über kein Hintergrundwissen verfügt, also über keine Erfahrung.


    Offenbar scheitern die Schüler an der veränderten Rechtschreibung, siehe die 14% Analphabeten, die hier erwähnt wurden! Es war die erste, aber gewiß nicht die letzte Reform.