14-Jahre – raus gehen, sich mit Freunden treffen, das Leben in vollen Zügen genießen oder sich 24 Stunden am Tag um ein Baby kümmern müssen?
Sind Minderjährige wirklich dazu in der Lage Kinder großzuziehen, obwohl sie selbst noch Kinder sind? Dieses heikle Thema ist heutzutage ein großes und außerdem wachsendes Problem in der Gesellschaft.
Auch Jana Frey hat sich in ihrem Jugendroman „Rückwärts ist kein Weg“ mit diesem Thema befasst. In ihrem Buch geht es um ein 14-jähriges ungewollt schwanger gewordenes Mädchen namens Lilli. Jana Frey beschäftigt sich hauptsächlich in ihren Büchern mit den Problemen von Jugendlichen, was auch in diesem Buch zur Geltung kommt. Lilli wird vor einer schwierigen Entscheidung gestellt, denn es stellt sich die Frage der Abtreibung. Sie entscheidet sich schließlich für ihren Sohn Camillo, was sehr viel Verantwortung bedeutet und auch sehr viel Problematik mit sich bringt. Camillo überfordert und überlastet sie. Durch die wahre Begebenheit kann man die Höhen und Tiefen der Protagonistin sehr gut nachvollziehen und auch mitfühlen. Der Leser wird durch Jana Freys Schreibweise sehr nah an die Geschichte herangebracht. Im Allgemeinen ist der Roman in einem gehobenen Schreibstil, aber sehr verständlich geschrieben und spricht damit nicht nur Jugendliche sondern auch Erwachsene an.
Ich persönlich finde, da es sich bei diesem Buch um ein sehr spezielles Thema handelt, dass man sich dafür interessieren sollte, wenn man es lesen möchte. Im Gegensatz zu anderen Jugendromanen mit demselben Thema, ist es sehr detailliert und Lebensnah beschrieben. Es wurden zum Beispiel auch die Reaktionen des Umfeldes nicht ausgelassen. Man kann sich jedoch während des Lesens den Verlauf der weiteren Handlung erahnen. Außerdem regt das Ende des Romans meiner Meinung nach nicht weiter zum Nachdenken an, da man nicht unbedingt wissen muss was danach passieren wird.
Im Großen und Ganzen finde ich die Idee der Geschichte, wegen der heutigen Situation der Gesellschaft gut gewählt und Jana Freys Schreibstil sehr gelungen.