ZitatOriginal von Tom
Es kursieren die verschiedensten Zahlen, zum Beispiel jene von den ca. 100.000 verschiedenen Manuskripten, die Jahr für Jahr unverlangt durch die Republik gesandt werden, und von denen knapp 1.000 (also ein Prozent) schließlich veröffentlicht werden. Ob diese Zahlen einen Unterschied zwischen großen/größeren Publikumsverlagen und beispielsweise kleinen "Serviceverlagen" machen, die mit BoD arbeiten und zwar keine Zuschüsse verlangen, aber die Mindestabnahme von 100 Exemplaren, weiß vermutlich niemand. Wahrscheinlich nicht, denn die Zahl der bei größeren Verlagen von Debütanten veröffentlichten Romanen ist sehr, sehr gering. Mein Lektor hat im "Literaturcafé" durch eine Randbemerkung, die er in einem Interview gemacht hat, eine riesige Diskussion angestoßen. Er erzählte, daß von den vielen, vielen unverlangt eingesandten Manuskripten, die direkt von Autoren kamen und während der letzten fünf, sechs Jahre auf seinem Tisch landeten, ganze zwei im Verlag veröffentlicht wurden. Wenn ich mir die Klientenliste meiner Agentur ansehe, stelle ich da kaum Veränderungen fest, obwohl die Agentur zu den größten in Deutschland zählt und täglich Dutzende von Projektentwürfen eintreffen.
Ich finde es an sich gut, wenn die Manuskripte gesiebt werden, nur wird eben nicht unbedingt auf Hochliterarisches geachtet, sondern oft auch nur auf Massentauglichkeit. Nur so kann ich mir den Mainstream-Schund erklären, der sich immer wieder in Buchhandlungen findet.