Ich war früher mal bei einer Lesung eines erfolgreichen Krimiautors (sorry, hab den Namen vergessen, denn eigentlich wollte ich nur ein paar Leute kennenlernen, die auch gern lesen). Das war ganz interessant, er las allerdings nicht aus dem Buch, das beworben wurde, sondern erzählte uns, wie er recherchiere und was ihn überhaupt zum Krimischreiben bewege. Diese Autorenlesung eines lesungserfahrenen Autors war dermaßen quer und im Grunde genommen komplett schräg und unbefriedigend, was die Erwartungen betrifft, aber er konnte sich als sehr spleenigen, schon fast fanatischen Krimi-Autor ins Gedächtnis der Zuhörer meißeln. Oder kurz gesagt: Ein total verrückter, paranoid wirkender Autor, den man eher in einer Psychiatrie vermuten würde, wäre er nicht so besessen von seinem Thema.
Ich mochte ihn jedoch (denn ich mag schräge Leute), aber ich könnte ihn privat wohl nicht aushalten, ich bekäm kein Auge mehr zu bei den Geschichten, die er ausgräbt.