Zitat
Original von Suzann
Hallo Thilo,
vielen Dank für deine Begleitung dieser Leserunde. Deine Ausführungen und dein Nachwort im Buch haben Dorn für mich als Leser mit noch mehr Leben erfüllt. Du schreibst sehr offen darüber, dass dich "Der Herr der Ringe" zur Erschaffung von Dorn inspiriert hat und wie dich andere Fantasybücher beeinflußt haben.
Deswegen jetzt von mir die obligatorische Frage: "Darf man sich eine Fortsetzung erhoffen?" Jetzt nicht die Fortsetzung der Geschichte um Deckhard und Ellyn, sondern mit anderen Protagonisten, von denen genug interessante in deinem Buch zu finden sind.
Zitat
Original von BelleMorte
Oder darf man auf Geschichten hoffen, die sich vorher in Dorn ereignet haben?
Da beide Fragen in dieselbe Richtung stoßen, antworte ich mal direkt auf beides.
Aaalso...
Dorn ist ja eine Welt, die ich als Hobby erschaffen habe und immer weiter erschaffe. Sie war erstmal nur als Ort gedacht, um Geschichten, Mythen etc. erzählen zu können, aber nicht auf eine bestimmte Form ausgerichtet - also war der Zweck nicht vorwiegend, sie als Hintergrund für Romane, für Rollenspiele o.ä. zu nutzen.
Ich fand Mittelerde einfach deshalb so spannend, weil die Welt genau diesen Hintergrund hatte. Sie war um des Weltenschaffens willen erschaffen worden, nicht zwingend, um Romane daraus zu machen. Und das fand ich so faszinierend, dass ich so etwas auch für mich selbst haben wollte.
Als ich damit angefangen habe, war ich ja noch wirklich super jung (nicht, dass ich mir mit 27 besonders alt vorkäme) und dass in dem Fall Vorbilder noch sehr stark reinspielen, ist doch selbstverständlich. Und ich finde es auch keine Schande, dazu zu stehen. Deshalb gibt es in Dorn auch Elben, Zwerge und Orks - die konnte ich mir damals einfach am besten vorstellen. Besser als wenn ich irgendwelche eigenen mystischen Wesen erschaffen hätte (gibt's ja am Ende trotzdem, beispielsweise die Mooskinder).
Eine Fortsetzung wird es nicht geben. Punkt.
Die Geschichte um Deckard, Ellyn etc. ist erzählt. Und ich würde ihr um nichts in der Welt eine Fortsetzung andichten wollen.
Allerdings kann ich mir sehr wohl vorstellen, nach Dorn zurückzukehren, um dort noch einen Roman zu erzählen. Geschichten gibt es in dieser Welt genug. Die würden vermutlich zu anderen Zeiten (und vermutlich auch an anderen Orten) spielen.
Ich kann auch konkreter werden:
Aktuell spiele ich mit zwei Szenarien, die ich für romanfähigen Stoff halte. Das eine wäre eine Schekich-Biographie, denn der hat eine sehr bewegte Vergangenheit, die ihn zu dem macht, was er in "Dorn" ist. Das andere wäre eine Geschichte über den Bürgerkrieg, an dessen Ende die nördlichen Fürstentümer zu den "Verlorenen Landen" werden und in der ein Vorfahre von Deckard eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Ob jedoch aus einer dieser Ideen ein Roman wird - oder vielleicht aus einer ganz anderen - und ob ich überhaupt in Buchform nach Dorn zurückkehre. Das sind alles Dinge, die noch nicht ganz entschieden sind.
Sicher ist, dass die Welt Dorn immer weiter und weiter wachsen wird. Vielleicht stelle ich auch mal eine Sammlung mit kürzeren Geschichten und Legenden zusammen. Wer weiß?
Aktuelle ist dahin aber halt noch nichts entschieden. Mein aktuelles Manuskript behandelt auf jeden Fall etwas ganz anderes.
Wer übrigens Interesse an der Weltenschöpfung Dorn ist, der kann auf meinem Blog (thilocorzilius.wordpress.com) einen etwas längeren Artikel dazu finden.
Soweit. Ich hoffe, die Antworten waren erschöpfend. Ansonsten: Weiterfragen!