Beiträge von Swansea

    Huhu Swansea , du hast die Anfrage vielleicht übersehen. :wave Magst du einen Leserundenvorschlag zum "Zorn der Einsiedlerin" erstellen? Sonst würde ich das machen, falls nicht jemand anders schneller ist. :-)


    51LA8PPeGjL._SX312_BO1,204,203,200_.jpg

    Nadezhda

    Nee, ich hab's nicht übersehen - nur rumüberlegt. Bin momentan etwas LR-müde, glaube ich - drum bin ich nicht sicher, ob ich einen Vargas tatsächlich in der LR - oder für mich lesen möchte. Ich hoffe, diese unerträgliche Hitze weicht baldigst von uns allen (und Tier und Strauch und Baum), denn momentan wäre ich nicht unbedingt dazu 'capable' (fähig) Auch spinnt der Läppi oder der wlan-Rooter zuweilen rum.... :pc


    Ich überlege es mir aber gerne, ob ich miteinsteige - bis Ende Oktober sieht's ja dann anders aus (den Herbst herbeisehne.... :zwinker Hätte also nix dagegen, wenn Du die Einteilung machen möchtest. :wave

    Gestern gab's mal Pizza auf Bestellung (plus leckere Pizzabrötchen mit Knobisauce) - heute wird es - so hoffe ich - was Kleines geben (Schnittlauch-Pfannkuchen z.B.) - vor allem was Schnelles....


    auf geeiste Blumenkohlsuppe hätte ich Lust, Rezept vorhanden - aber leider keinen Blumenkohl....


    Kochen bei diesen Außentemperaturen ist nicht meins; ich glaube, ich stelle auf alle möglichen Salate, Kartoffeln mit Quark, etc. um ;) - oder noch besser: Ich lasse mich mal bekochen! (2 Köche stehen zur Verfügung, die können's beide - GsD ^^


    vorab lese ich gerade "Mein wunderbares Bücherboot" von Sarah Henshaw



    (Quelle: amazon)


    Die Britin Sarah Henshaw liebt Bücher und hat eine ungewöhnliche Idee: Sie träumt von einer Buchhandlung auf einem Boot! Obwohl die Suche nach Investoren zäh verläuft und die Buchbranche nicht gerade ihre beste Zeit erlebt, kann die ehemalige Journalistin ihren Traum verwirklichen. Sarah macht sich mit ihrem schwimmenden Bücherparadies auf zu einer abenteuerlichen Reise durch Großbritanniens Kanallandschaft.

    Unterwegs trifft sie auf allerlei Hindernisse, lernt aber auch außergewöhnliche Menschen kennen und gerät in so manch aberwitzige Situation. Von einem überfluteten Maschinenraum über ein Ankerverbot im Hafen Bristols bis hin zu kreativen Tauschgeschäften à la Buch gegen Dusche – das Memoir versammelt jede Menge spannende Anekdoten rund um Sarahs schwimmenden Buchladen und bietet kurzweilige Unterhaltung nicht nur für Literaturfans.


    Zwei weitere Bücher sind in meinem Warenkorb gelandet - dem Forum sei Dank! :D:wave


    (Johnson, Debbie - Frühstück mit Meerblick und "Die verborgene Sprache der Blumen" - hatte ich schonmal auf dem Leseradar....)

    :wave Vielen Dank für diese Hinweise! :)


    Diese Luiselotte Enderle scheint Erich Kästner gut im Griff gehabt zu haben. Mit ihrer Eifersucht hat sie anscheinend verhindert, dass er sich um sein Kind und dessen Mutter wunschgemäß kümmern konnte.

    Die Enderle war mir garnicht sympathisch - und Kästner hatte wohl (durch seine Mutter) ein Trauma, weshalb er Luiselotte nicht verließ ("dann springt die mir ja aus dem Fenster") - kann mir kaum vorstellen, dass er in Beziehungen glücklich war - vielleicht hatte er deshalb mal so nebenbei gleich 4 am Start ;)


    Ich fand beide Biografien/Dokus total spannend (Fallada und Kästner). Von beiden möchte ich mal wieder was lesen, aber ganz unbedingt!! :)

    Ich habe gerade gesehen, dass um 12:05 auf 3SAT eine Sendung über Erich Kästner kommt ---> Hinweis besonders für die Eulen, die sich an der Leserunde ab nächsten Mittwoch beteiligen.

    War ein toller, ganz toller 3sat-Vormittag ;) Schaue kaum fern, aber lesenswert, Fallada und Kästner lohnten sich sehr!! (und der "Gentleman von Arles" ist auf meine to-read-Liste gehüpft :))

    Hallo zusammen,


    ich hoffe, es geht Euch allen gut: Mir sind die Temperaturen von ca. 33° und mehr im SW derzeit zu viel des Guten... morgens und abends ist es erträglicher.


    Mariion - schöne Impressionen; die Rosenhöhe habe ich auch gleich erkannt (eine Lieblingsecke von uns) - und die Orangerie natürlich auch. DA hat schöne Ecken und Kanten :)


    Danke auch für's Nachschauen wg. dem Buchladen: Kennst Du den Prinz-Emils-Garten? Früher gab es im alten Gärtnerhaus ja eine offene Bibliothek. Ob es die wohl noch gibt?

    Ich habe neulich in die neue "Badesalz" CD reingehört - herrlisch :D, besonders der "Lambada" :lache


    Einen möglichst angenehmen Mittwoch @all!

    Susannah - ich wünsch Dir einen angenehmen Tag - und ein gutklimatisiertes Abteil :wave


    DuCrainer - alles Gute nach Deiner langen Krankheits- und Klinikphase und vor allem baldige Genesung!


    Ich war ein paar Tage kaum da, überlegte schon, ein neues Läppi zu kaufen. Aber mit "Hölzchen drunter" funzt er wieder.... War auch nötig, da ich ja immer mal Rezensionen zu schreiben habe.


    Nun hat das gestern gut geklappt und ich lese schon im neuen Buch (Henshaw, Sarah - Mein wunderbares Bücherboot). Lesen kühlt echt ab - bei mir sehr nötig aufgrund meines zarten Alters ^^ - und nach Jokkmukk in Lappland schippere ich jetzt durch die mittelenglischen Kanäle (und Flüsse). Tut gut, da es hier viel zu heiß ist! Ich hoffe, in Schweden und Griechenland bekommt man die fürchterlichen Waldbrände unter Kontrolle!


    Ich wünsch Euch alle eine erlesene Wochenmitte - und was Kühles zum Drinken!



    "Helle Tage, helle Nächte" von Hiltrud Baier erschien (HC, gebunden) im Juli 2018 im Fischer Verlag (Krüger). Das Cover zeigt typisch schwedische Blaubeeren auf weißem Hintergrund und das Papier ist etwas gewellt, was dem Buch nochmal eine schöne haptische Note gibt: Es passt auch zum sehr klaren und eingängigen sowie schön zu lesenden Schreibstil der Autorin, die in der Romanhandlung die schwere Krebserkrankung Annas mit leichter und dennoch niemals leichtfertiger Feder beschreibt und durch den stetigen Perspektivwechsel des Romans, in dem Frederike und Anna immer abwechselnd zu Wort kommen, der Schwere der Erkrankung eine gewisse Lebensfreude entgegensetzt.



    Frederike (51), frisch geschieden, erfährt, dass ihre Tante Anna (72), bei der sie nach dem Tod ihrer Eltern aufwuchs, an Krebs erkrankt ist: Anna hat eine Bitte an ihre geliebte Nichte: Frederike soll einen Brief persönlich einem Petter Svakko überbringen - und eine Reise ins 3000 km entfernte Lappland antreten....


    Die Themen dieses wundervollen Romans sind sehr vielschichtig: Es geht um Familie, Schwestern, Lügen und "unausgesprochene Wahrheiten", Krankheit, Verzeihen, Fehler zugeben, Angst um Verlust, Verzicht - aber auch um Authentizität, Lebenssinn, der Suche nach dem persönlichen Glück und wie wichtig es ist, diesem Gefühl nachzuspüren und es zu leben. Der Roman hat auch Elemente eines "Road-Trips" und ist eine Hommage an die Samen und die überwältigende Landschaft Lapplands.


    Man begleitet Frederike in ihrem roten VW-Bus auf ihrem langen Weg nach Lappland, genießt die Hilfsbereitschaft der Nachbarin Mina, die Frederike bei sich aufnimmt, bis sie wieder gesund ist und erlebt die Berglandschaft Lapplands, die wunderschön sein muss und in die Frederike nur mit dem Helicopter fliegen kann, um Petter, der sein Leben lang leidenschaftlicher Rentierzüchter war und wegen seinen Tieren niemals wegkonnte, den Brief von Anna zu übergeben.....


    Nach einem Drittel des Romans ist vorstellbar, "wie die Dinge liegen könnten", was der Spannung jedoch keinerlei Abbruch tut: Während Frederike lange Zeit alleine in Petters Kota lebt und von unterschiedlichsten Gefühlen geleitet wird - einerseits möchte sie zurück nach Deutschland, andererseits möchte sie Petter näher kennenlernen, wird sie immer mehr vom Lappland-Virus ergriffen, genießt die Stille und Einsamkeit, um nach allem, was ihr Leben erschütterte, wieder zu sich selbst und zu neuer Kraft zu gelangen.


    Währenddessen quält sich Anna, ob sowohl Petter als auch ihre Nichte Frederike ihr verzeihen werden, wenn sie die Briefe gelesen haben, die sie ihnen schrieb - oder nichts mehr mit ihr zu tun haben möchten.... Bis Paula, die Tochter Frederikes, auf den Plan tritt und kurzerhand - aus Australien kommend - Anna besucht: Es gelingt ihr, Anna zu einer Reise nach Lappland zu überreden....


    Die Figuren sind sehr authentisch gezeichnet und ich mochte sowohl Anna als auch Frederike auf Anhieb; auch viele sehr sympathische Nebenfiguren bevölkern diesen ergreifenden, tiefgehenden Familienroman über eine deutsch-schwedische Familie, deren Vorfahren Samen waren. Hier fand ich die kulturellen Beschreibungen der Samen und ihre Lebensweise sehr beeindruckend; besonders ihre Hilfsbereitschaft untereinander. Mir gefiel auch die tragische Figur Ibba, die Mutter Annas und Maries, der leiblichen Mutter von Frederike, sehr gut - fröhlich, lebensbejahend, abenteuerlustig, mit einem ansteckenden Lachen, hatte sie wohl Marie vieles dieser Anlagen vererbt: Anna hingegen war zeitlebens eher introvertiert, redete nie viel (besonders nicht über Gefühle); hatte dafür jedoch viel Fantasie und Empathievermögen - und liebte Sprachen, liebte es, Briefe zu schreiben.... Durch Rückblenden gelingt es der Autorin, die Lebensreisen - und gegenwärtigen Lebensfragen der Protagonisten, besonders Anna und Frederike, authentisch darzustellen und zu beschreiben; auch an Spannung fehlt es nicht.


    Fazit:


    Ein unbedingt lesenswerter, sehr berührender, teilweise ergreifender Roman über eine deutsch-schwedische Familie, über zwei recht ungleiche Schwestern, über den Sinn des Lebens - auch im Alter und über das zu-sich-selbst-stehen. Vielschichtig, authentisch und in klar formuliertem Sprachstil, der auch emotionalen Charakter hat - und den Leser zum Nachdenken auffordert. Auch die landschaftlichen Beschreibungen Lapplands haben es mir sehr angetan und sind wunderschön! Ein rundum gelungener Roman, der zu Herzen geht - und Verstehen lehrt.
    Eine absolute Leseempfehlung von mir und 5*

    Dieser kleine Sommerroman, der mit einem fabelhaften Cover in der Insel-Bücherei (2018, gebunden) erschienen ist, dürfte so manches Literaturherz erfreuen. Meines war jedenfalls sehr erfreut und der Autor gehört für mich fortan zu meinen Lieblingsautoren, da mir bereits vorangegangene Werke sehr gefallen haben, besonders in sprachlicher Hinsicht, der Schreibstil von Thomas Montasser ist einerseits "federleicht", andererseits versteht er es, "eine zweite Geschichte hinter der Geschichte" sehr brillant dem Leser vor Augen zu führen... Lesegenuss ist garantiert!


    Mrs. Robington, ihres Zeichens pensionierte Lehrerin aus dem (eigentlich kleinen) Great Missenden, verbringt einen beschaulichen Tag in einer Buchhandlung in London und da sie Bücher über alles liebt, vergisst sie die Zeit... Ihre Aufmerksamkeit erregt der ältere Buchhändler, der ihr beim zweiten Hinsehen wie ein Exemplar der Spezie Pinguin erscheint (eine großartige Illustration von Isabel Pin, die auch an anderen Buchstellen eingeflochten sind, erhöht hier noch das Lesevergnügen). Mrs. Robington geht nicht fehl in dieser Annahme - und erfährt von dem sympathischen Mr. Basil Snow, dass es durchaus weitere Pinguine verschiedenster Couleur gibt, die friedlich unter den Menschen leben. Doch nicht nur das: Er leiht ihr ein Buch aus, das ihre Sicht auf die Welt nachhaltig verändern soll...


    So lernt sie - die Kernthematik des Buches treffend - der man nur zustimmen kann und die lautet:


    "Der Mensch sieht nur, was er erwartet" (Zitat)



    demzufolge weitere Spezies der Gattung Pinguine kennen, die sich gerne als Pastoren (Eselspinguine, denen eine große Empathiefähigkeit anhaftet), Orchestermusiker (Haubenpinguine) und als Mitarbeiter in der gehobenen Gastronomie (unerkannt) betätigen. Bedenkt man obiges Zitat, so ist auch klar, dass dieses ebenfalls eine wichtige Rolle im Roman spielt:


    "Wer ist schon der, als der er scheint" (Zitat S. 78)


    Da Mrs. Robington eine der sehr wenigen Menschen ist, die demzufolge "genauer hinschauen", öffnet sie uns nach und nach die Augen für - ja, wofür? Ich würde sagen, "für die kleinen Wunder dieser Welt". Der Neugierde stets Raum gebend, will sie den Pinguinen helfen, die jüngst aufgetauchten Briefe von Sir Anthony Arlington, einem berühmten Polarforscher, der als einziger Mensch die Sprache der Pinguine verstand, in den Besitz des Buchhändlers zu verbringen - um die weitere Existenz der gefiederten Mitmenschen nicht zu gefährden... Hierbei hilft ihr ein excellenter Plan, der am Ende mehr als aufgeht und durch den eine alte Liebe - wer weiß? - vielleicht wieder "aufflammt" ;)


    Besonders gefallen haben mir der Sprachwitz und die literarische Virtuosität von Thomas Montasser: Die grandiosen Wortschöpfungen wie "Ehrpusseligkeit" und "Nebelkerzenwerferei" bzw. Wörter, die vom Aussterben bedroht sind (was sie wiederum mit so mancher Tierart gemein haben), erneut aus der Tiefe hervorzuholen. Die "Royal Penguin Society", die bedeutenden Werke der Pinguine wie das Lexikon Penguini und die "Encyclodedia Penguinica, die der Vermenschlichung der Literatur entgegensteht, fand ich auch mehr als köstlich. Den Werken entnehmen kann man durchaus wenig heldenhafte Taten des homo sapiens, die sich auf unserem Planeten abspielen (Vermüllung der Meere, Verklappung von Öl, Überfischung etc.), die so manchen Schmunzler auch dazu bringen, erstmal schlucken zu müssen... Man könnte in den niedergeschriebenen Worten von Iceberger, um dessen Werke (pinguinischer Art) es hier zuweilen geht, auch einen Aufruf sehen, seinen "ökologischen Fußabdruck", den jeder Mensch auf der Erde hinterlässt, wohl zu bemessen, sorgsam mit der Umwelt und den Mitgeschöpfen umzugehen. Mir war Mrs. Robington von Beginn an sehr sympathisch, auch ein Bewohner in Great Missenden, den man am Ende etwas näher kennenlernt, gibt der Geschichte, die zuweilen etwas parabelhaftes hat, einen weiteren Spannungsbogen.... Die Pinguine selbst, Mr. Basil Snow, Pastor Williams und der 2. Geiger in der "Royal Albert Hall" sorgen hier für literarischen Tiefgang, Humor und interessante Wendungen.


    Fazit:


    Ein großes Lesevergnügen, das jedoch etwas Fantasie - und einen tieferen Blick in das Gelesene voraussetzt. Eine etwas märchenhafte, sehr unterhaltsame, skurrile, witzige Geschichte, die dennoch viele Bezüge zur "rauen Wirklichkeit" schafft und zum Nachdenken anregt. Mir hat sie überaus gefallen und ich freue mich schon auf weitere Romane von Thomas Montasser: Von mir eine absolute Leseempfehlung, die volle Punktezahl und 5* am Literaturfirmament, ganz besonders für die brillante und wundervolle Sprache, in der der Roman geschrieben ist!


    ASIN/ISBN: 3458363467

    "Der Kreidemann" ist das Début der englischen Autorin C.J. Tudor und erschien (HC, gebunden) im Goldmann-Verlag, 2018.


    Inhalt:



    "Niemals konnte Eddie den Tag des schrecklichen Unfalls vergessen. Damals begegnete der 12Jährige dem Kreidemann zum ersten Mal. Und der erzählte Eddie von den Zeichnungen - geheimen Botschaften, die außer Eddie und seinen Freunden niemand verstand. Erst hat es Spaß gemacht, aber dann führten die Kreidefiguren sie zu der ersten Toten. Dreißig Jahre später erhält Ed einen Brief, der die alten Wunden brutal aufreißt: Die Vergangenheit kehrt zurück, und der Kreidemann geht wieder um - rätselhaft, bedrohlich, unberechenbar."
    (Quelle: Buchrückentext)


    Das vorliegende Erstlingswerk ist zwar mit dem Genre "Thriller" untertitelt, ich finde jedoch, dass es sich eher um einen Kriminalroman handelt, der durchaus Thrillerelemente beinhaltet, jedoch durch subtilen Spannungsaufbau überzeugen kann und einen außergewöhnlichen Schreibstil aufweist, der sehr echt, ehrlich und authentisch zu lesen ist, was durchaus mit dem Alter des Protagonisten Eddie Adams, von seinen Freunden "Eddie Munster" genannt, zu tun hat: Er ist 12 Jahre alt und versucht, den Anfang der Geschichte mit dem Kreidemann zu beschreiben, die 1986 auf dem Jahrmarkt einer fiktiven Kleinstadt namens Anderbury im Süden Englands ihren Anfang nahm:


    Hier wird das "Waltzer-Mädchen" durch einen tragischen Unfall eines schlecht gewarteten Fahrgeräts schwer verletzt - und Eddie begegnet erstmals seinem späteren Lehrer Mr. Halloran, der ihn in Englisch unterrichten wird: Beide retten vermutlich dem hübschen Mädchen das Leben - und ahnen noch nichts von den Folgen ihrer Hilfeleistungen.... Mr. Halloran ist kein gewöhnlicher Mann, sondern ein Albino, was ihn de facto bereits zum Außenseiter deklariert; er besucht das Mädchen im Krankenhaus und gerät in Verdacht, ihren Tod verursacht zu haben. Was hatte Mr. Halloran tatsächlich vor? Hatte er etwas mit dem Mord zu tun?


    C.J. Tudor versteht es in sehr großer Klarheit, die durch das Alter von Eddie - besonders 1986 - geprägt ist, die Geschichte um den Kreidemann aufzurollen; in der Ich-Perspektive geschrieben, springt die Handlung immer zwischen 1986 und 2016 hin und her, was die Spannung stetig steigert. Auch ein wenig typisch britischen und durchaus schrägen Humor konnte ich finden, wenn Ed etwa den Kater der Mutter betreuen soll, den "Hannibal Lector" unter den Katern....


    Man lernt die Freunde Eddies kennen und die Familien, in denen sie aufwachsen: Fat Gav, Metal Mickey, Hoppo und Nicky, das einzige Mädchen der Gang. Was als Spiel begann, in dem man sich (jeder in der ihm eigenen Farbe) mit Kreidezeichen Nachrichten schreibt, sich trifft - wird zu einem Mordfall, als Kreidezeichen zu einem ermordeten Mädchen führen...


    Nach dem ersten Drittel nimmt die Geschichte immer mehr Fahrt an Spannung auf und es geht nicht nur um die Aufklärung des Mordes, sondern auch um persönliche Veränderungen, das Älterwerden, Demenz und Tod. Hier gefielen mir viele lebenskluge und teils philosophische Sätze, die die Autorin zuweilen in die Geschichte einbaut; zu Herzen geht die beginnende und stetig voranschreitende Demenz des Vaters von Ed - und sehr authentisch wird beschrieben, wie jener Vater immer mehr in die Welt des Vergessens abdriftet.... Thema ist aber auch das Kind in uns, das uns auch als Erwachsene auszeichnet: Ed war eher der Außenseiter der Gang, mochte keine Abenteuer und sammelte Schätze (Briefmarken, Modellautos, die er akribisch hortet, um "Herr über diese Sachen zu sein" - besonders nach dem Unfall auf dem Jahrmarkt. Ich fand den Protagonisten sowohl als 12Jährigen als auch als Erwachsener sympathisch - und den unvorhersehbaren Plot sehr gelungen; auch der klare und schnörkellose Schreibstil konnte mich durchaus begeistern.


    Fazit:


    Ein wirklich lesenswertes Début, das ich besonders Fans von subtiler Spannung empfehlen kann. Mich konnten Stil, Charaktere und die Tiefgründigkeit überzeugen und ich vergebe 4* und 90° auf der "Krimi-Couch" für das Début von C.J. Tudor - Ich hoffe, es wird noch mehr von ihr zu lesen sein!

    Susannah


    Deine Aussage zu den britischen "Youngsters" teile ich :fingerhoch Allerdings hat für mich Frankreich fairer - und besser gespielt (ich tippte heute noch im Fischer-Verlag ein 3:2 für Frankreich - knapp daneben ist auch vorbei...


    Aber ich freu mich sehr für die Franzosen und ihren deuxiéme étoile - den 2. Stern: Ich finde, sie haben verdient gewonnen und habe mich mehr über den Kommentator aufgeregt als über das Spiel (Réthy)... Dass der Mann noch vermutlich sehr viel Geld für sein teilweise echt dummes Geplapper bekommt - und nicht sachlich bleibt, hat mich geärgert - zumal man ja gezwungenermaßen zuhören muss....


    Doch was soll's - ich hätte mir ein Finale England - Frankreich gewünscht, aber zumindest heute hat das Daumendrücken geklappt ;)


    Mariion - das Foto mit dem weißen Lavendel und dem "Brummer" ist toll! Leider ist mein Lavendel eingegangen und ich hab ihn nicht ersetzt; aber Hummeln mögen auch Lobelien (Männertreu) :)


    DA-Süd? Eberstadt.... da wohnt unser lieber Trauzeuge, zuvor wohnte er lange im Martinsviertel....

    und nach Eberstadt geht's ja dann schon Richtung "Orewald" ähem, Odenwald .... Den mag ich übrigens auch sehr... ebenso die Mathildenhöhe.


    Gibt es den tollen Buchladen in DA-Bessungen noch? Eines meiner Lieblingsorte ist der Herrngarten - dort habe ich oft gelesen und bin mit meinem kleinen Sohn spaziert. Das ehemalige Gärtnerhaus im "Prinz-Emils-Garten" war eine offene Bibliothek - und mein absoluter Traumplatz... *seufz*


    Gelesen hab ich heute wenig, aber trotz Finale und hohen Temperaturen hier im SW eine Rezi geschrieben. Ich wünsche Euch allen einen guten Start in die neue Juliwoche!