Beiträge von Swansea

    claudi-1963


    Ein wundervoller Roman, finde ich (auch wenn ich zur Schwäbischen Alb jetzt keine Verbindung habe) - gerade derzeit wünschte ich mich wieder nach Lappland, wo es nicht so unerträglich heiß ist/war wie hierzulande....


    Meine Schwester - die das Schicksal von Anna teilt - hat das Buch nun zu Ende gelesen und war ebenfalls restlos begeistert (was mich sehr freute, da ich es mir dachte). Sie hat es nun weiterverliehen... :)

    Ich beginne mit


    Jessica Fellowes - Die Schwestern von Mitford Manor (Band 1 - Unter Verdacht)


    https://www.amazon.de/Die-Schwestern-Mitford-Manor-Mitford-Schwestern/dp/386612452X (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)


    London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat. (Quelle: amazon)

    ... weil die Temperaturen eeeendlich so sommerlich sind, wie ich sie gerne habe - und sogar ein wenig Regen Mensch, Tier und Baum etc. erfrischte hier im SW: So kann es bleiben bis Ende Oktober (aber mindestens ;) nun eule ich auch wieder häufiger, nach der ersten "Heißzeit" meines Lebens :P

    ansonsten hat es hier gestern mal einige Zeit normal geregnet, kein Gewitter, kein Starkregen, einfach ganz normaler Regen über einige Stunden. Noch nciht genug, aber zumindest ein Anfang.

    ich dachte, auch in Hessen sei das Unwetter von letzten Donnerstag hier im SW niedergegangen... - seither ist die "Heißzeit" vorbei GsD - *stöhn*.... - und frau kann wieder atmen, lesen, rezensieren, und was es alles sonst noch so im Leben gibt, genießen....

    Ich hatte zum Schluss Probleme mit der Konzentration, es war wochenlang viel zu heiß (für meinen Geschmack) und unsere Wohnung wärmt sich leider auch sehr auf.

    Doch nun ist es seeeeehr angenehm, genauso wie ich es mag. Geregnet hat es stellenweise auch gestern und ich meinte, alle Bäume "umme Ecke" hier leise aufatmen zu hören. Auch die Sperlinge sehen nicht mehr so durstig aus :P


    Ich wünsch Euch ebenfalls einen schönen Dienstag!

    Sarah Henshaw - Mein wunderbares Bücherboot

    Eden books (Edel Germany GmbH), 2018

    255 Seiten

    ISBN 13: 9783959101813



    Sarah Henshaw, Ihres Zeichens Journalistin, hat tagebuchartig ihre Erlebnisse und Eindrücke auf ihrem 2009 gekauften Narrowboat", einem ehemaligen Schleppkahn, dem sie den Namen Joseph gibt, in Buchform bei Eden-Books, im Verlag der Edel Books Germany, (gebunden, 2018) veröffentlicht.


    Eine große Abenteuerlust und das Vorhaben, mal "auszusteigen", ist der Autorin zu eigen. Sie steht zu ihrem - im weiteren Verlauf auch mal durchaus selbstkritischen - Book Barge-Projekt, wenn auch einiges etwas naiv und unausgereift, nicht sehr überlegt, auf mich wirkt: Auf jeden Fall ist ihre Euphorie, ihr Durchhaltevermögen und viel Neugier sehr beachtenswert!


    Die Motive dieser Kanalfahrt durch Englands Flüsse und Kanäle, die der Autorin in Sachen Schleusen einiges abverlangen, sind eigene und auch, das Bewusstsein für die ungewisse Zukunft des lokalen Buchhandels zu schärfen. Anfangs läuft es (mit Unterstützung des Exfreundes Stu und der ihrer Eltern) sehr gut; doch bald häufen sich auch Probleme, die teils technischer, teils finanzieller Natur sind....


    Man lernt kleine Städte und Dörfer am jeweiligen Fahrabschnitt kennen und zuweilen einige sehr nette Zeitgenossen, die Sarahs Existenzbedürfnisse gegen Bücher erfüllen: So wird sie zu Drinks, zu Essen und auch mal zu einer Übernachtung auf ihrer 6monatigen Flussreise (Mai bis Oktober 2011) eingeladen.


    Schöne Sätze über Buchhändler und Anekdoten über bekannte Bücher von R.L. Stevenson, Charles Dickens oder Kenneth Graham's berühmtes "Der Wind in den Weiden" sind in den Roman eingeflochten; allerdings entsprach die Reise literarisch nicht meinen Erwartungen: Sehr durchbrochen war der Text, in Diary-Form viele Begebenheiten und stilistisch sprach mich das Buch nicht an: Episodenhaft reihen sich viele Ereignisse, die teils nichts mit der Reise zu tun haben und mit denen ich teils überhaupt nichts anzufangen wusste. Einiges wirkte auf mich arg überdreht, was meinen Lesegenuss etwas schmälerte. Auch die Tatsache, dass Sarah Henshaw sich auf dieses etwas waghalsige Abenteuer einließ ohne die geringsten Kenntnisse über Betriebswirtschaft oder den Einzelhandel, ließen mich staunen. Auch den Ausbau sanitärer Anlagen - der dann später revidiert wurde - konnte ich nicht nachvollziehen.


    Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Autorin hehre Ziele hatte, den lokalen Buchhandel zu stärken und es bleibt zu hoffen, dass sie für die neue Fahrt - die geplant 2019 in Frankreich stattfinden soll - ihre Erkenntnisse und mehr know how in die Reise einbringen kann. Besonders sympathisch waren mir Stu und auch Joseph; die Bootsführerin selbst konnte mich leider nicht erreichen.


    Fazit:


    Eine Art "Logbuch" einer abenteuerlichen und etwas waghalsigen Fahrt mit einem Bücherboot durch Mittelengland, in der es nicht nur um Bücher geht, sondern für Sarah Henshaw auch um eine Reise zu sich selbst bedeutete. Mich konnte das Logbuch leider weniger überzeugen, dennoch wünsche ich der Autorin gutes Gelingen und allzeit gute Fahrt auf der 2. Reise auf Frankreichs Kanälen - mit hoffentlich guter Vorbereitung! Joseph wünsche ich ebenfalls noch ein langes Leben (und an den Schleusen besser 4 Hände ;)

    Dieser historische Roman von Katherine Webb, der den Leser ins England des Jahres 1922 bzw. 1872 entführt, gleicht einem dicht gewebten Teppich um eine alte Schuld und einem Verwirrspiel um einen Mord, der sehr unterhaltsam zu lesen ist und durch die atmosphärisch detaillierten Beschreibungen der Autorin punkten kann.


    "England, 1922:
    Zuerst stellt die Ankunft der Londonerin Irene die Ordnung des idyllischen Dorfes Slaughterford auf eine harte Probe. Kurz darauf geschieht ein brutaler Mord. Der Tote ist ein angesehener Gutsherr- und Irenes Mann. Gemeinsam mit dem Stallmädchen Pudding begibt sich Irene auf die Suche nach der Wahrheit. Die Spuren führen das ungleiche Paar tief in die angrenzenden Wälder zu einer Liebe, die nicht sein durfte und ein ganzes Dorf voller Schuld zurückließ.
    (Quelle: Buchrückentext)


    . Durch den eingängigen und detailreichen sowie sehr atmosphärischen wie dennoch klaren Schreibstil bleibt sich die Bestsellerautorin Katherine Webb auch in diesem Roman stilistisch treu: Die Figuren; allen voran Irene Hadleigh, die den Gutsherrn Alastair Hadleigh heiratet und ihm als Städterin durchaus mit gemischten Gefühlen aufs Land, nach Slaughterford in Wiltshire, folgt, sind sehr gut gezeichnet und Irene bemüht sich redlich, sich in die Dorfgemeinschaft einzufügen. Eine besondere Herausforderung stellt hier auch Alaistairs Tante Nancy dar, welche sie anfangs sehr ablehnend und provokant behandelt. Durch den Mord an Alastair arbeitet die Autorin sehr gut heraus, welche persönliche Weiterentwicklung die Hauptprotagonistin nun macht: Ihr en Plan, schnellstmöglich nach London zurückzukehren und ihr altes Leben wieder aufzunehmen, verwirft Irene und stellt nach und nach fest, dass ihr Platz im Gutshaus ist. Nur hier kann sie gemeinsam mit Pudding, dem Pferdemädchen, den Mord an ihrem Mann aufklären: Während alles auf die Familie Tanner hindeutet, der man im Dorf alles zutraut, allerdings nie etwas Gutes, versuchen nun beide, die Unschuld des kriegsversehrten Bruders von Pudding zu beweisen, den man des Mordes an Alastair anklagte...


    Sowohl Eli Tanner als auch Clemmie, ein stummes Mädchen, das sich in Eli verliebt, wie auch Ma Tanner, Nancy, Pete Dempsey und Irene selbst sind sehr interessante Figuren, die den Verlauf des unterhaltsamen historischen Romans bestimmen. Auch ein Buch, das Pudding Pete zeigt, der bei der hiesigen Polizei ist und von ihr beauftragt wird, in den Akten nachzuforschen, spielt eine wichtige Rolle bei der Klärung des Falles und dem Finden des Mörders.


    Ich stellte eine Verwobenheit der beiden Zeitebenen fest, die mir erst zum Romanende hin (durch die Namen) auffiel: Vielleicht lag es auch an der "Heißzeit", die hier herrschte, jedoch hat mich dies etwas verwirrt und ich hätte mir eine klarere Trennung der zeitlichen Abläufe gewünscht. Im letzten Drittel nimmt der Roman an Fahrt auf, was die Spannung betrifft und seine Stärken liegen im Detailreichtum, der atmosphärischen Beschreibungen und der feinen Figurenzeichnung, die mit Sympathie des Lesers rechnen kann. Mich hat der neue Roman von Katherine Webb gut unterhalten und auch die soziologischen Hintergründe dieser Zeit - der Standesdünkel und das Bürgertum, die Gutsbesitzer und die einfachen Menschen, die Armut - sind sehr gut dargestellt.


    Fazit:


    "Eine Geschichte voller Lügen, heimlicher Trauer und verborgener Eifersucht" (Zitat S. 492) beschreibt diesen lesenswerten Roman am besten. Ich vergebe 3,5 Sterne am Bücherfirmament und ein 'lesenswert' für Fans historischer Romane.


    Vor ein paar Tagen aus der Bibliothek ausgeliehen und sehr gespannt drauf:


    Andrea Gerk - Lesen als Medizin

    (Die wundersame Wirkung der Literatur)


    Bücher entfalten mitunter eine magische Kraft, die uns im Innersten berührt. Jeder Leser hat das selbst erfahren: in der von Weltschmerz geschwängerten Pubertät oder in jenen Augenblicken, in denen zwei Buchdeckel Schutz vor dem bedrohlichen Alltag bieten. Bei Liebeskummer, Melancholie und Einsamkeit. Aber wie funktioniert diese rezeptfreie Medizin, die schon Erich Kästner in seiner »Lyrischen Hausapotheke« gegen die kleinen und großen Schwierigkeiten der Existenz verordnete? (amazon)

    Auch aus dem SW ein ganz herzliches Willkommen und eine schöne gemeinsame Eulenzeit hier! Es gibt bei uns einige Überschneidungen (leider habe ich keinen Garten, in dem ich wurzeln könnte - als Gärtnerstochter liegt mir das sehr...) - aber bin auch im Vorunruhestand bereits und habe daher mehr Zeit zum Lesen als je zuvor :)


    Beim Thema Kochen muss ich auch eher passen - bin eher passionierte Bäckerin und koche (meist) nicht sehr gerne; dafür habe ich aber Glück, dass mein Mann dies gerne mal übernimmt - und -Sohnemann dies jetzt wohl so richtig erlernen will (er hat da auch ein Händchen für ;))


    Viel Spaß im Forum und liebe Grüße nach Kölle! :wave

    Ich hatte einen hitzebedingten kleinen Eulen-Sendeausfall und wünsche Dir auch noch eine tolle Eulenzeit hier im Forum und regen Austausch - für Deine Prüfungen viel Glück und Erfolg!