Beiträge von achras

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    Original von LeSeebär
    Man erreicht mit einer Rez[ension] bei den Eulen meiner Ansicht nach weniger Eulen als mit der Spiegel-Bestsellerliste.

    Wollte ich Rezensionen zu den von mir gelesenen Büchern schreiben, könnte ich dies beispielsweise bei Amazon tun. Und wäre mir hauptsächlich an einer Erreichung möglichst zahlreicher Leser gelesen, würde ich sicher den Versuch wagen, in einer richtigen Literaturzeitschrift oder in einer als seriös angesehen überregionalen Tageszeitung Beiträge schreiben, für die's dann obendrein Honorar gibt.
    Wenn ich also verschiedene Onlineforen aufsuche, dann, weil ich mir denke, dass unter ausdrücklichen Bücherfreunden Menschen zu finden sein sollten, deren lektürebezogener Blickwinkel überdurchschnittlich breit ist - und deren "Gier" auf unbekannte Texte ebenso lebhaft ist, wie das allgemeine Gejubel über die hier oftmals in mehreren Threads genannten Serienhelden aus dem Fantasy bzw. Thriller-Genre vermiten ließe.

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    Original von churchill
    Es gibt einfachere Methoden, mit anderen freundlich ins Gespräch zu kommen, als die Betonung der Ansicht, dass unter den hier vorhandenen Usern eigentlich kaum jemand ein Verständnis für Literatur aufweist, […]

    In einem Onlineforum mit eindeutigem Literaturbezug erwarte ich schon, dass man sich sowohl über Bücher als auch über die kulturelle Dimension des Buchmarktes müsste unterhalten können.

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    Original von LeSeebär
    Daß diese Vorstellungen in der Regel nicht zu größeren Diskussionen führen, ist richtig, da die Zahl der Leser, die man mit einer Buchvorstellung bei der Eule erreicht, immer noch vergleichsweise gering ist im Vergleich zum medialen Hype der Bestsellerlisten.

    Zunächst einmal herzlichen Dank für diese ausführliche und themenbezogene Antwort Mir ist durchaus klar, dass die User eines Onlineforums räumlich stark verteilt sind und schon deswegen nicht flächendeckend den Buchhandel "retten" können. Andererseits zeigt schon die Größe der SUB (Stapel ungelesener Bücher), in welcher Größenordnung die Zahl der von Büchereulen gekauften Bücher die Zahl der aktiven Forumsmitglieder überflügelt. Und jede an den lokalen Buchhändler gerichtete Nachfrage nach einem Titel, der nicht gerade auf der "Aktionsfläche" unter den Neuerscheinungen explizit beworben wird, ist ein Hinweis an Handel, Großhandel, an die Verlage, dass da Nachfrage besteht.

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    Original von LeSeebär
    Ich hätte gerne mit Dir diskutiert, ob der Sortimentsbuchhandel wirklich durch mehr Käufe von Eulen gerettet werden könnte und ob sein Sortiment durch die Eulen wirklich verändert werden könnte und ob man durch die Vorstellung von inzwischen weitgehend in Vergessenheit geratenen Autoren wie den im Eröffnungspost genannten eventuell eine Veränderung der Lesegewohnheiten der Eulen und der Bestände der Sortimentsbuchhändler hervorrufen könnte.

    Es geht nicht einmal um einzelne Schrifstellernamen - es geht (mir zumindest) auch um die Problematik, dass der Buchhandel in der Form, in der er sich derzeit präsentiert, so gar nichts mehr dem Geistesleben zu tun haben - sondern zum Seitenstück der Popkultur diminutiviert sind.

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    Original von made
    Heißt das, du hast dich hier nur angemeldet, um uns zu sagen, dass du mit uns nicht diskutieren kannst?

    Im übrigen habe ich in drei oder vier Threads bereits den Versuch unternommen, in die laufende "Diskussion" einzusteigen - und wie sich zeigt, insbesondere, wenn ich Funktion nutze, mir anzeigen zu lassen, in welchen Threads seit meinem jeweils letzten login neue Beiträge erschienen sind, ist das Gespräch daraufhin verebbt - oder hat sich schnellstens den literarischen Modeschmuckartikeln wieder zugewandt.

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    Original von made
    Heißt das, du hast dich hier nur angemeldet, um uns zu sagen, dass du mit uns nicht diskutieren kannst?

    Nein, zum Zeitpunkt meiner Registrierung hatte ich gehofft, dass über Literatur ein Gespräch möglich sei. Und nachdem ich meiner Enttäuschung arüber, dass dem nicht so ist, Ausdruck verliehen habe, wurde mir ja von Herrn Palomar (der Nick immerhin ist dem Protagonisten des letzten Werkes von Italo Calvino entlehnt) der Vorschlag unterbreitet, mich dazu zu äußern.

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    Original von Findus
    Deine genannten Bücher bzw. Autoren kenne ich alle nicht, wie wärs mit Buchvorstellungen?

    Was brächte dies? Über hier neu vorgestellte Autoren, die den Mitgliedern der Büchereule nicht bekannt sind, und deren schriftstellerische Arbeiten auch nicht ins Muster der hier besprochenen aktuellen Erfolgstitel passen, würde auch dann kein Gespräch entstehen.

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    Original von Findus
    Oder rufe einen thread ins Leben, der sich mit Deinen Interessen deckt.

    Um dann darin lediglich ein paar Smileys als Reply zu erhalten? Wie im Eingangsbeitrag bereits mitgeteilt: Dies ist nicht das erste Onlineforum für Bücherfreunde, das ich besuche - und so traurig es ist, aber seit diesem Resümee über Buch-Communities hat sich wenig geändert… und die Diskussionskultur verharrt auch auf dem altbekannten Stand.

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    Original von made
    Dabei war ich damals schwer beeindruckt von "Roots". Was für eine Enttäuschung.

    Wenn "Roots", dank seiner Wirkungsgeschichte, die Gesellschaft insgesamt für das Thema der vormaligen Sklaverei sensibilisiert hat, muss die Tatsache, dass der Autor, anders als er bei Buchpräsentation behauptete, eben nicht direkter Nachkomme jenes oftmals ausgepeitschten Kunta Kinte ist, durchaus keine "Enttäuschung" sein. Um überhaupt die Nachfrage nach einem solchen Buch zu schüren, ist doch so eine kleine Notlüge statthaft.
    Denn der Umgang der Sklavenhalter mit ihren Pflückern und dem Hauspersonal dürfte ja in der geschilderten Weise "der Wahrheit" entsprechen (weswegen auch Quentin Tarantinos "Django Unchained", der durchaus nicht auf einer wahren Begebenheit beruht, ein großer Film ist!)

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    Original von made
    Ich selbst habe immer das Problem bei Büchern, die auf wahrem Hintergrund beruhen, zu vertrauen, ob das alles wirklich sich so zugetragen hat wie der Autor schreibt.

    Die weitaus meisten Romane sind von vornherein als Fiktion angelegt, in der am Beispiel eines Menschenlebens oder einer Familie jeweils eine komplette historische Epoche gespiegelt wird.
    Historische Romane sind sehr en vogue, weil sie die typischen Klischeevorstellungen, die die jetzige Nachwelt von jener Epoche (aus geschichtlichem Schulunterricht, den Briefen und Biographien damaliger Prominenz, aus Fernsehspielen und Dokumentationen, aus musealer Darstellung des Alltags und der seinerzeit üblichen Kleidung etc.) hegt.
    Insofern sind die Leser unserer Zeit nicht weniger naiv, als es die Zeitgenossen Karl Mays gewesen sind, die dessen "Reiseromane" für Schilderung der Wirklichkeit des Orients oder des Wilden Westens gehalten haben, während der Phantast etwas ganz anderes geschrieben hatte: Nämlich ein dem Puppentheater nachempfundenes symbolistisches Bild der jüngeren deutschen Geschichte, mal als Indianer kostümiert, mal als Osmane, wobei in raffinierter Weise die Landschaftsschilderungen aus Lexika und zeitgenössischen Expeditionsberichten - und die überhöhte Erinnerung an Mays Jahre als Vagabund und Trickbetrüger in die Texte eingewoben sind - ebenso wie unzählige (auch abgewandelte, verfälschte und persiflierte) Zitate aus den Werken der großen Klassiker.

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    Original von Herr Palomar
    Welche Themen würden Dich besonders interessieren?

    Ich denke, eine Auswahl geeigneter Themen habe ich bereits im Vorstellungsbeitrag genannt bzw. "angedeutet". In einem Literaturforum ist's selbstverständlich der Buchmarkt insgesamt, der eigentlich einen vielstimmigen Wortwechsel ermöglichen sollte - und jetzt, als relativer Neuling in diesem Forum, neue Threads zu eröffnen, auf deren Startbeitrag bloß ein paar Smileys als Antwort zu erwarten wären, erscheint mir auch nicht sinnvoll.


    In einem anderen Forum, in dem ich seit Jahren aktiv bin, wurde kürzlich auf Mario Vargas Llosas "Alles Boulevard" aufmerksam gemacht. Das Thema erscheint mir literarisch bearbeitenswert, der Autor (vor wenigen Jahren ja Literaturnobelpreisträger) ist jedoch selbst Akteur dieser Boulevardisierung…
    In einem weiteren Forum, in dem ich vor Jahren mal für ein Vierteljahr Mitglied war, und dessen neuere Beiträge ich mir bisweilen doch noch anschaue, wurde kürzlich ein älterer Thread über Alex Haleys "Roots" wieder aufgegriffen. - Das ist durchaus interessant, denn das Buch (auch über die Adaption zur Fernsehserie) hat seinerzeit eine erhebliche Wirkung erzielt, wobei etwa ein Jahr nach Ausstrahlung festgestellt wurde, dass der Autor ja nicht so vertrauenswürdig arbeitet. Jedenfalls gibt's mittlerweile eine DNA-Analyse, und der Autor wurde auch schon als "Lance Armstrong der Literatur" bezeichnet.

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    Original von Tannenbernie
    Meiner Erinnerung nach hat van Gogh Zeit seines Lebens fast gar keine Bilder verkauft.

    Das ist richtig. Auch hat er den Publikumsgeschmack seiner Zeit nicht getroffen - und wäre sein Bruder nicht Kunsthändler gewesen, hätte auch die Nachwelt ihn und sein Werk wenig beachtet.

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    Original von Sayyida
    Mir geht es oft beim Lesen der Wochenzeitung DIE ZEIT so. Da schreiben Journalisten ein paar Sätze, wo sich bei mir sofort ein Bild aufmacht - Was für ein Unterschied zu dem Geschreibsel in so mancher lokalen Tageszeitung.

    Dieser Unterschied ist auch der unterschiedlichen Ausrichtung der Herausgeber und der Chefredaktionen geschuldet: Die Lokalzeitung sieht sich ja mehr als Anzeigenblatt - und dort soll kein potentieller Leser "überfordert" und kein Inserent verärgert werden. Also berichtet man über's örtliche Vereinsleben.


    Offen gestanden: Ich misstraue journalistischem Loblied auf die wenigen, tatsächlich im Tagblatt vorgestellten Buchneuheiten. Längst ist der Rezensent kein unparteiischer Betrachter des Literaturbetriebs und des Buchmarktes mehr, sondern einer der unzähligen dienstbaren Geister (vulgo: Auftragsarbeiter). Wo ein Redakteur oder ein freier Mitarbeiter der ZEIT wohlwollend und süffisant das Werk eines Schriftstellerkollegen vorstellt, darf man sicher sein, dass das Werturteil in Übereinstimmung mit dem Lektor bzw. der Verlagsleitung geschrieben wurde.

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    Original von Voltaire
    Kollege Jörg Böhm stellt eine Frage die sich an Autoren wendet, und wer antwortet überwiegend?

    Naja, professionelle Autoren werden ihre Betriebsgeheimnisse nicht unbedingt in Hobbyleserforen ausplaudern. Und inspirieren können schriftstellerische Arbeiten bzw. Werke nicht nur, um zu schreiben, sondern auch, um sie als Orientierungshilfe für die eigene künftige Lektüreauswahl zu nutzen; oder dazu, vielleicht ein neues, außerliterarisches Hobby hinzuzugewinnen.

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    Original von blaustrumpf
    ich finde die Akzente auf meiner Tastatur nicht […] eine Schweizer Tastatur, die ich auf Deutsch umgestellt habe. Könnt Ihr Euch auf dem "a" von Ravic bitte einen accent aigu vorstellen?

    Da die Schweiz ein ohnehin mehrsprachiges Land ist (in einigen Kantonen wird Deutsch gesprochen, in anderen Französisch, in manchen Italienisch und zu guter Letzt gibt's sogar Gegenden, in denen Rätoromanisch üblich ist) sollten die dortigen Tastaturen nicht außerstande sein, auch die im Französischen gebräuchlichen Accents zu produzieren.
    Eine deutschsprachige Schweizer Tastatur hat diese Tastenbelegung. Eine Schweizer Tastatur für die französischsprachigen Kantone ist im zweiten eingefügten Link zu sehen.
    Und wenn die Tastatur partout nicht imstande ist, benötigte Zeichen wiederzugeben, dann kann man sie ja dort kopieren, wo die korrekte Schreibwiese im Internet bereits vorhanden ist, wie hier, auf der Homepage von Anja Rávic Strubel.

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    Original von Lesebiene
    Dann viel Spaß hier :wave

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    Original von Luckynils
    Willkommen und viel Spaß im Forum!

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    Original von TGerwert
    Herzlich willkommen bei den Büchereulen

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    Original von LeseBär
    Herzlich willkommen!

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    Original von Inkslinger
    Hallo und willkommen

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    Original von mazian
    Hallo und Willkommen

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    Original von Leseratte87
    Herzlich Willkommen

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    Original von Fay
    Auch viel Spaß von mir.

    Es ist ja nett, neue User willkonmen zu heißen, aber wann immer ich anschaue, was seit meiner jeweils letzten Anmeldung hier in diesem Forum an neuen Beiträgen erschienen ist, finde ich praktisch keinen Thread, in dem mir "mitzureden" lohnend schien. Sorry, aber es schaut mir nicht danach aus, als wäre dies - ob für Leser, für Bücherfreunde, für Literatursammler, für Wissbegierige oder ähnliche Buchkonsumenten - ein Tummelplatz das geistigen Austauschs.

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    Bouquineur
    Der Film beginnt gleich mit einer irren Verfolgungsjagd und die Schnittfolgen sind so rasant, dass ich teilweise die Augen geschlossen habe, weil ich mit dem Schauen nicht nachkam.

    Die Eröffnungsszene mit der Verfolgungsjagd ist aus gutem Grunde in dieser Weise geschnitten worden: So soll dem Zuschauer erfahrbar werden, dass Bond bei Ausübung seines Dienstes förmlich nur intuitiv handeln kann - ganz abgesehen davon, dass wohl jeder Kinobesucher und Filmzuschauer (auch bei späterer Fernsehübertragung oder der DVD-Version) doch nun oft genug Autoverfolgungsjagden oder Schießereien auf der Leinwand oder auf dem Bildschirm gesehen hat… die Szenenfolge bis zum Telefonat mit M. (um von Haiti aus dem Privatflug Dominic Greenes nach Bregenz zu folgen) zeigt, dass die Welt der Vorgänger in Bonds Rolle nicht mehr existiert und ihm förmlich keine Zeit bleibt, auszuruhen. Gewissermaßen ist das ein genialer Bezug zu einer Dialogzeile des ersten Bond-Darstellers, Sean Connery, der auf Ms Frage "Wann schlafen Sie eigentlich" zu Beginn des ersten Streifens ("Dr. No") antwortet: "Jedenfalls nicht im Dienst."

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    Bouquineur
    Nicht mehr die ruhige Eleganz eines Pierce Brosnan, sondern ein hektischer, nervöser unruhiger James Bond, der über Leichen geht, der seine Gefühle eingemauert hat.

    Schon der Vorgängerfilm ("Casino Royale") reicherte die bloße Filmhandlung durch das Motiv missglückter Aktionen Bonds an: Er hatte dort ja seinen Doppelnull-Status frisch erhalten, und auch wenn ihm die Vereitelung des Anschlags auf den Skyfleet-Prototyp gelungen ist, war es ihm nicht gelungen, den Bombenleger in Afrika zu ergreifen oder Le Chiffre nach dem Pokerturnier dem britischen Geheimdienst (oder gemäß seiner Absprache mit Felix Leiter an die CIA) auszuliefern.
    "Ein Quantum Trost" beginnt also damit, dass der im Kofferraum transportierte Mr. White dem Verhör in den Katakomben unter der Stadt Siena entgeht und Bond auch dessen Komplizen nicht zu ergreifen vermag, sondern ihn in Notwehr erschieden muss, während der Auftragskiller im Haitianischen Hotelzimmer mehr im Eifer des Gefechtes bereits tödlich verwundet wird, was M. dann als Übereifer Bonds missdeutet.
    Seinen als running gag pflichtgemäß zu trinkenden Martini trinkt Bond dann während des Nachtfluges in Begleitung von Rene Mathis Richtung Bolivien - wobei der Witz darin besteht, dass Bond den Barmixer sogar fragen muss, was er da eigentlich trinke, und das obwohl er doch im Verlauf des Pokerturniers des Vorgängerfilms das Rezept des Cocktail selbst angeordnet hat, und diese spezielle Variante später auf den Namen "Vesper" getauft hatte.

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    Bouquineur
    Der unterschwellige Humor [ist] wenigstens nicht ganz abhanden gekommen.

    Bonds Humor mag sich im Laufe der 50 Jahre und der 23 offiziellen Filme gewandelt haben - Humor ist jedoch immer noch fester Bestandteil der Filmreihe.

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    Booklooker
    Schön wäre es, wenn ihr wahlweise die Höhe eures SUBs angebt oder regelmäßig das Verhältnis gelesene Bücher/gekaufte Bücher angebt (wobei gekaufte dann ja Null sein sollte)

    Bei dem, was im heutigen Sortimentsbuchhandel so an Büchern ausliegt, fällt es mir nicht schwer, mit leeren Händen den Laden zu verlassen, denn marktschreierische Fantasyromane oder Thriller brauche ich ohnehin nicht.
    Der Buchhandel hat sich stark verändert in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten, und die Verlage passen ihre Sortimente dem veränderten Kaufinteresse an. Die Verlegerin Lisette Buchholz hat diese Erosion der Buchkultur sehr klar in Worte gefasst - und Gespräche mit Buchhändlerinnen belegen, dass auch am Point-of-Sale der Unmut wächst. Gerade deswegen sollte man als Endkunde lieber öfters mal nach Titeln suchen, die der Buchhandel direkt beim Verlag zu bestellen gezwungen ist. Sonst haben wir bald wirklich nur noch die großen Filialisten und Buchdiscounter (Restauflagen-Verhökerer) als einzige Bezugsquelle zur Verfügung. Die Antiquariate sind weitestgehend schon aus dem Straßenbild verschwunden.


    Überlegt Euch also, was Eure Aktion beschleunigt.

    Seit längerem warte ich darauf, dass Jonathan Coes "Like a fiery elephant" ins Deutsche übersetzt wird; leider ist diese Warterei ebenso vergeblich, wie die auf die ungekürzte deutsche Übersetzung von Luo Guanzhongs "Geschichte der Drei Reiche", die vor einigen Jahren vom Severin-Verlag angekündigt wurde.


    Ansonsten wär's entzückend, wenn beispielsweise ein Bildband über die spätmoderne Architektur Horst Sandtmanns aufzutreiben wäre.

    … inwieweit dies Forum Gelegenheit bietet, als gestandener Büchernarr geistigen Austausch mit anderen Lesern zu finden. Um mich vorzustellen: Zu lesen habe ich früh begonnen, im Laufe der der Jahre sind, mit wechselnden Schwerpunkten der Lektüre, etliche Regalmeter zusammengekommen… langsam macht sich jedoch bemerkbar, dass die üblichen Schriftgrößen zunehmend erschweren, längere Texte ermüdungsfrei zu lesen.
    Zugleich bin ich durch verschiedene meiner Lieblingsautoren mittlerweile auch recht wählerisch geworden, was die Entscheidung betrifft, was unter den zahlreichen Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt überhaupt lohnt, gelesen zu werden - während zugleich um so schmerzlicher auffällt, was alles selbst antiquarisch kaum noch aufzutreiben ist, dessen bislang versäumte Lektüre mir lohnenswert schiene.


    Mein Nick ist übrigens bereits einer literarischen Figur entlehnt, deren Autor, Alfred Jarry, meine Lesegewohnheiten so im Moment des Verlassens der Schule überaus stark beeinflusst haben dürfte. So habe ich seinerzeit, mit knapp zwanzig Jahren, eifrig die Romane Raymond Queneaus verschlungen und beispielsweise Georges Perec zu entdecken das Vergnügen gehabt. Aber auch Michel Butor zu lesen war ein Erlebnis, das sich bei anderen Autoren kaum in vergleichbarer Intensität wieder einstellte.


    Seit Überschreiten des 35. Lebensjahres - und das liegt ja nun auch schon bald zwei Jahrzehnte zurück - habe mich nur vier Autoren begeistern können: Georg Hermann, Bryan Stanley Johnson, Joaquim Maria Machado de Assis und Adrien Turel.


    Belletristik nimmt allerdings nur einen kleinen Teil meiner Lektüre ein - ich habe eine Schwäche für Künstlermonographien, Dokumentationen über Architektur, die kulturhistorischen Zusammenhänge von Bildmedien und Alltag, Kartographie, für Ephemera aller Art und die Museologie.