Erik Axl Sund – Schattenschrei
OT: Pythians anvisningar
Dritter Teil der Victoria-Bergman-Trilogie
Goldmann Verlag, 17. November 2014
448 Seiten
Klappentext:
Endlich zeigen sich mehr und mehr Erfolge in den Ermittlungen der Kommissarin Jeanette Kihlberg. Sie glaubt, zwei Frauen als Mörderinnen identifiziert zu haben. Aber damit sind die Verbrechen noch nicht aufgeklärt…
Und auch, was die unauffindbare Victoria Bergman mit den Morden zu tun hat, ist noch unklar.
Derweil wird für die Psychologin Sofia Zetterlund die Zusammenarbeit mit Jeanette immer schwieriger, weil sie dabei ihrem eigenen, persönlichen Kern immer näher kommt. Und das führt sie geradewegs in die Hölle.
Meine Meinung:
Ich habe mir die Trilogie aufgrund des O-Tons der Süddeutschen Zeitung gekauft. Da hieß es:
„Erik Axl Sunds düstere Thriller-Trilogie wird in Skandinavien bereits als besserer Nachfolger von Stieg Larssons Millennium-Trilogie gefeiert“.
Nun ja, ich liebe die Bücher von Stieg Larsson und kann das jetzt, nachdem ich die Victoria-Bergman-Trilogie gelesen habe, nicht ganz unterschreiben.
Um meine Gefühle nach dem dritten Band wiederzugeben, Zitat von S. 441: „Es ist zu Ende. Und trotzdem bin ich nicht zufrieden. Irgendetwas nagt noch immer, irgendetwas, das nicht ins Bild passt. Aber am Ende bleibt man doch immer mit seinen unbeantworteten Fragen sitzen.“
Leider hat sich diesen Gefühl bei mir auch nicht ein paar Tage nach Abschluss des Romans gelegt. War ich zwischendrin noch geneigt, alle Bücher nochmal zu lesen, um sie vielleicht besser zu verstehen, so möchte ich das jetzt wohl doch nicht mehr.
Das soll jetzt kein totaler Verriss sein, aber für mich gibt es doch noch einige lose Fäden und manche angefangene Erzählstränge sind einfach übergangen und nicht weitergeführt worden. Natürlich soll am Ende eines guten Buches dem Leser noch Freiraum für die eigene Fantasie und zum „Weiterspinnen“ gelassen werden, aber das sind mir hier zu viele unbeantwortete Fragen. Dafür das ich mir so viele grausame, schauderhafte und kranke Sachen „angetan“ habe, habe ich mir ein anderes Ende gewünscht.
Vor dem Hintergrund, dass es sich bei den beiden Autoren um „Quereinsteiger“ handelt, Respekt vor dem Mut und der Fantasie. Sie haben es immer wieder geschafft, den Leser auf falsche Fährten und hinters Licht zu führen. Viele meine Vermutungen waren schlichtweg falsch.
Wenn ich vorher nicht gewusst hätte, dass es zwei Autoren waren, hätte ich das sicher nicht
bemerkt. Vielleicht kam es dadurch zu diesen "Sprüngen", das ist aber reine Spekulation. Sie haben es auf jeden Fall geschafft, teilweise in jedem Kapital Spannung und Cliffhanger einzuarbeiten.
Für mich 7 von 10 Eulen