Klappentext
"Der Brenner, Expolizist und Exdetektiv, hat endlich einen guten Job gefunden. Noch nie im Leben hat er sich so wohlgefühlt. Aber es wäre nicht der Brenner, wenn es lange dauern würde, bis wieder was passiert. So sorgt eine Tafel Schokolade für eine Kettenreaktion, an deren Ende sieben Begräbnisse stehen."
Meine ersten Leseeindrücke
Auf den wenigen Seiten, die ich bis jetzt gelesen habe, sind in mir - wie immer bei einem Wolf-Haas-Krimi - alte Wienbilder in meinem Herzen aufgepoppt. Das Planquadrat im Wr. Stadtplan, das der 1.000 %ige österreichische Autor Haas, in diesem Krimi unter die Lupe nimmt, ist der 1. Bezirk. Scharfstellung des Objektivs auf das Klingelschild der Abtreibungsärztin Frau Dr. Kressdorf, Gattin des bekannten Bauunternehmers Kressdorf (Firmensitz in München). Das Ehepaar hat eine kleine, süße Tochter namens Helena (2), deren wichtigste Bezugsperson weder Papa noch Mama ist, sondern der "Fara", d.h. der Privatchauffeur, der allerdings namenlos bleibt. Der Leser erfährt lediglich, dass er schon x-Jobs vor seinem 50. Geburtstag ausprobiert hat (u.a. auch Ex-Polizist --> Ist es gar der Brenner selbst, fragt man sich da.).
Vor der Klinik gibt es immer wieder Demonstrationen der "Pro-leben"-Abtreibungsgegner. Also mich erinnern die total an das Zentrum am Fleischmarkt: die Schilderung der gruseligen kleinen Plastik-Embryonen, die Rosenkränze.
Die Sprache von Wolf Haas ist wie immer "nur für Einheimische" annähernd verständlich.
Mehr kann ich derzeit noch nicht verraten, nicht weil ich nicht will, sondern weil ich wirklich nicht KANN... Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, dass ich das Gelesene aus diesem Krimi mit dem Inhalt von Wolfs Debüt-Krimi "Auferstehung der Toten" (1997) zu vermischen beginne. Ich lese nämlich synchron in beiden Romanen. (Soll man nicht tun !!! Nicht nachahmenswert! Vielleicht aber doch ein Signal, dass ein einziger Haas-Krimi zu wenig Spannung für mich enthält. Da müssen es schon zwei gleichzeitig sein.)
Auf jeden Fall wünsche ich dem Wolf Haas weiterhin viele Musenküsse und weiterhin einen überirdischen, ungebremsten Schaffensdrang ohne Schreibblockaden .
LG
Larissa