Beiträge von Filtertuete

    Titel: Das letzte Bild der Sara de Vos
    Autor: Dominic Smith
    Übersetzerin: Sabine Roth
    ISBN: 3550081871


    Zum Inhalt wurde bereits viel geschrieben, so dass ich mich auf meine Meinung beschränken kann.
    Seit dem Buch "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" von Tracy Chevalier lese ich Bücher über MalerInnen und Gemälde eigentlich gerne. Aber hier kam ich mit den verschiedenen Handlungssträngen sehr oft durcheinander und fand auch die Sprache recht eintönig, vor allem zu Beginn war alles überaus öde und auch schleppend. Auch bei "Vom Winde verweht" kommen ja auf den ersten gefühlten mindestens 70 Seiten nur Geschichten über die verschiedenen Plantagen und ihre Bewohner, was manch einen Leser zum Aufgeben und Abbrechen bringen kann, aber später merkt man, dass das für die Atmosphäre unmittelbar vor Ausbruch des Bürgerkrieges wichtig war. Hier stellte sich zumindest für mich dieses "später" nicht ein, denn die Geschichte konnte mich nicht recht fesseln. Lediglich das über Gemälde Geschriebene fand ich interessant und lesenswert.
    Der Titel ist selbst erklärend, das Coverbild finde ich sehr originell
    Ich vergebe dafür insgesamt 6 Punkte

    Produktinformation lt. Amazon:
    Broschiert: 464 Seiten
    Verlag: List Hardcover (7. April 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3471351566
    ISBN-13: 978-3471351567
    Originaltitel: Florence Grace. Follow your destiny
    Übersetzer: Elfriede Peschel
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 3,7 x 20,5 cm


    Dieses nach dem erfolgreichen Roman "Die Reise der Amy Snow" zweite Buch von Tracy Rees war für mich das erste, aber ich denke, ich werde ihr tatsächliches Erstlingsbuch bald lesen, denn die Geschichte von Florence/Florrie hat mir recht gut gefallen.
    Der Plot ist nicht neu, aber er kommt hier ansprechend verpackt daher, es war nicht schwer, Sympathie für die Protagonistin zu empfinden und der historische Hintergrund wirkte authentisch und nicht nur aufgesetzt, der Schreibstil erwies sich als angenehm lesbar.
    Ich vergebe gerne 9 Punkte und empfehle das Buch Lesern mit einer Vorliebe für Familiengeschichten vor historischer Kulisse.

    Ab morgen wird alles anders - Anna Gavalda
    Fünf Kurzgeschichten



    Produktinformation:


    Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
    Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
    Erscheinungsdatum: 30. Januar 2017
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3446250492
    ISBN-13: 978-3446250499
    Originaltitel: La Vie en mieux
    Übersetzerin: Ina Kronenberger


    (Quelle: AMAZON)


    Das Coverbild erscheint mir recht ansprechend, wenn auch ein wenig irreleitend, denn, anders als der abgebildete Eiffelturm möglicherweise vermuten lässt, spielen nicht alle erzählten fünf Kurzgeschichten in Paris.
    Der Titel passt.
    Die Geschichten gefielen mir unterschiedlich gut, ihr Inhalt wurde hier ja bereits kurz umrissen, weshalb ich zur Vermeidung von Wiederholungen jetzt nicht erneut darauf eingehe. Meine Favoriten waren "Mein Hund wird sterben" und "Meine Kraftpunkte", sie berührten mich besonders. Am wenigsten sagte mir die letzte Geschichte zu, in erster Linie der hier ebenfalls bereits erwähnten Sprache wegen. Ich - eigentlich eher Roman- als Kurzgeschichtenleserin - habe aber aus allen Geschichten etwas für mich "mitnehmen" können und vergebe deshalb 7 Punkte

    Obwohl Zoe es stets abgestritten hatte, an jenem Abend alkoholisiert gewesen zu sein, wies der an ihr vorgenommene Bluttest ein anderes Ergebnis aus, woraufhin man ihr zur Last legte, für den Unfalltod dreier Mitschüler verantwortlich zu sein, und sie zu einem Jugendarrest verurteilte.
    Nach dessen Ende wollten sie und ihre Mutter ein ganz neues Leben beginnen.
    Eines abends wollte die begabte junge Pianistin zusammen mit ihrem Stiefbruder ein Konzert geben, wobei es zu einem Eklat kam: Ein Mann beschuldigte Zoe öffentlich als Mörderin - er war der Vater eines ihrer Opfer.
    Zoes Mutter überlebte die folgende Nacht nicht.
    Durch die in der Ich-Form und aus den verschiedensten Perspektiven erzählten Geschehnisse erfährt der Leser nach und nach, was wann wie warum geschah. Es kam dabei zu einigen Längen und Wiederholungen. Auch stellte sich heraus, dass es hier weniger um einen Krimi oder Thriller als vielmehr um eine Familientragödie geht.
    Eine auf einen kurzen Zeitraum eingegrenzte Handlung weist hier jedem einzelnen Beteiligten seine eigene Schuld nach, keiner darf sozusagen den ersten Stein werfen.
    Obwohl man ab einem gewissen Zeitpunkt schon einige Dinge erahnen konnte, fühlte ich mich gut unterhalten - und mit Zoe mit.
    Ich vergebe 8 Punkte

    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    Verlag: Tropen; Auflage: 1 (11. März 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3608503692
    ISBN-13: 978-3608503692
    Größe und/oder Gewicht: 15,1 x 3,3 x 21,5 cm

    Inhaltsangabe:
    Aufregend, wenn die Eltern auf der Flucht vor der Polizei ihre Kinder mitschleppen. Aber für die drei Geschwister verwandelt sich das Abenteuer bald in einen Albtraum. Ihre Odyssee führt sie quer durch Europa. Ein Roman wie ein Roadmovie.
    Eine ebenso tragische wie komische Familiengeschichte. Vater, Mutter und drei Kinder in der pfälzischen Provinz der Achtzigerjahre. Der Autoverkäufer Jürgen und seine Frau Jutta sind verschuldet, aber glücklich. Als auf einmal das "große Geld" da ist, wandert die Familie fluchtartig nach Südfrankreich aus. Dort leben vor allem die drei Geschwister wie im Paradies, doch die Eltern benehmen sich immer seltsamer – bis ein Zufall enthüllt, dass der Vater ein Hochstapler ist.
    Er hat das Geld unterschlagen und bereits aufgebraucht, als sich die Schlinge enger zieht. Im letzten Moment flieht die Familie vor dem Zugriff der Behörden und die Jagd durch Europa geht weiter. Es ist ein freier Fall auf Kosten der Kinder, bis es unweigerlich zum Aufprall kommt...
    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich sehr tief berührt.
    Da erzählt uns ein Heranwachsender lakonisch von seinem Leben, in dem es wie auf einer Achterbahn zugeht:
    Hoffnung, Reichtum, Armut, Verzweiflung, Hunger, Kriminalität.
    Die Reise oder besser Flucht führt zunächst durch Deutschland, dann an die Côte d' Azur und schließlich durch Spanien nach Lissabon und von dort über Paris zurück nach Deutschland zu Verwandten, dann Bekannten... ins Elend.
    Das Schlimmste ist, die Geschichte ist wahr, oder ihr liegt zumindest eine wahre Begebenheit zugrunde.
    Obwohl es ab einem bestimmten Zeitpunkt alles auf einen vorhersehbaren Selbstläufer hinaus lief, fehlte mir häufig das Verständnis für die Eltern.
    Trotz der traurig machenden Geschichte hat mir dieses Buch sehr gut gefallen.
    Der Stil ist leicht lesbar, das Cover und der Titel passend.
    Edit: 10 Punkte
    :wave

    Es war mein erstes Buch dieser Autorin und ich habe es mit großer Spannung und ebensolchem Vergnügen nahezu in einem Rutsch ausgelesen, wofür ich ihm auch gern ebenfalls 8 Eulenpunkte gebe.
    Da über den Inhalt und die positiven Aspekte hier bereits einiges, dem ich mich anschließen kann, geschrieben wurde, beschränke ich mich auf die Dinge, welche mich daran hinderten, die volle Punktzahl zu verleihen.
    Das Buch spielt in einer politisch interessanten Zeit an Orten, in denen gerade sehr viel "los war", ich sage nur "Juarez" - daraus hätte man sehr viel mehr machen können/müssen, was über eine bloße Familien- und Liebesgeschichte hinaus geht.
    (Hinweis: Da die Autorin sich dagegen entschied, halte ich die Einordnung in "Historische Romane" für mindestens zweifelhaft, zumal der Verlag selbst von "Literatur" und AMAZON von
    "Bücher > Belletristik > Gegenwartsliteratur"
    und
    "Bücher > Belletristik > Liebesromane"
    spricht/sprechen.
    Nur, weil eine Geschichte in der Zeit vor 150 Jahren angesiedelt ist, ist er nicht gleich "historisch"!)
    Wegen der vielen Personen und Handlungsorte habe ich gelegentlich Karten oder wenigstens Skizzen mit Reiserouten oder Ortsgegebenheiten sowie ein Personenverzeichnis vermisst.
    Der Originaltitel, ob nun in die deutsche Sprache übersetzt oder nicht, wäre mE bedeutend aussagekräftiger bezogen auf den Buchinhalt gewesen.
    Verschiedene vermeidbare Fehler hätten eigentlich einem gründlichen Lektorat auffallen müssen.