Beiträge von Filtertuete

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    Dieses Buch hat mich zutiefst beeindruckt!
    Nicht nur, dass die Autorin eindrucksvoll zu erzählen versteht, wie schwer der Kampf gegen die Alkoholsucht ist, nein, sie vermittelt ihrer Leserschaft gleichzeitig interessante Eindrücke von ihrem Leben auf den unwirtlichen Orkney-Inseln im Norden Schottlands, berichtet von ihren Begegnungen mit verschiedenen Tierarten und von ihren sportlichen Aktivitäten in Form von ausgedehnten Wanderungen und Schwimmen im kalten Meer.
    Das Aufschreiben war für sie bestimmt Bestandteil einer Art Selbsttherapie.
    Ich hoffe für sie, dass sie es schafft, trocken zu bleiben. Indem sie sich bewusst gemacht hat, dass der trockene Alkoholiker trotzdem ein Leben lang der Versuchung widerstehen muss, ist bereits ein wichtiger Schritt erfolgt.
    Die Inselskizzen rundeten das Buch ab, das Cover passt gut, der Titel auch.
    Volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

    Helga Hammer erzählt hier, wie sie im Nachwort erklärt, die mit Fiktion angereicherte wahre Geschichte einer Freundin.
    Sie tut dies in einem Schreibstil, der mir gut gefallen hat.
    Das Coverbild kann ich auf Anhieb nur mit einer einzigen und dazu noch sehr kurzen Szene in Verbindung bringen, zur Zeit der meisten und bedeutendsten Ereignisse passt es aber und ansprechend finde ich es auch.
    Von dem hier bereits thematisierten letzten Satz kann ich das nicht sagen
    (@ Eskalina: :write :anbet :grin :wave ).
    Der Titel hätte vielleicht eher "Durch alle Betten" oder "Durch alle Fettnäpfchen" heißen sollen, denn so sehr mich das Schicksal der Protagonistin Elisabeth auch anfangs zu lebhaftem Mitleid anregte, so weniger Verständnis konnte ich ihr im weiteren Verlauf entgegen bringen.
    Erste Risse bekam mein positives Bild von ihr, als es um das junge Mädchen Gerhild ging, von dem sie ganz genau wusste, dass ihr eigener brutaler Ehemann sich an ihm schadlos halten würde, da sie selbst ihren ehelichen Pflichten nicht mehr nachkam, und das sich dann das Leben nahm.
    Auch ihr Verhalten dem ihr sehr zugetanen behinderten Martin gegenüber stieß mich ab. Erst ihn schnell in eine Ehe locken, damit sie ihm das Kind eines anderen Mannes unterschieben konnte, und sich dann, hochschwanger mit dem nächsten Kind, das auch von einem anderen ist, beim Liebesspiel mit eben jenem von Martin überraschen zu lassen... das hat schon ein "Geschmäckle".
    Aber ich möchte nicht zu viel verraten.

    "Wildfutter" war mein erstes Buch von Alma Bayer.
    Das ins Auge fallende originelle Cover weckte meine Neugier und deutete auf eine witzige Geschichte hin.
    Als Parodie fasste ich denn auch das ganze dort erzählte Geschehen auf.
    Dies wurde zweifellos gut umgesetzt, denn Lokalkolorit, Fußballthematisierung und Humor sprachen mich an.
    Frau Bayer verheddert sich meiner Einschätzung nach jedoch bedauerlicherweise in etlichen unnötigen Wendungen, ferner hätte eine differenziertere Auswahl der Namen einiger "Fußballmütter" definitiv zum besseren Verständnis und ein gründlicheres Lektorat zur Vermeidung diverser Logik- und Schreibfehler beigetragen.
    6 Punkte

    Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt!
    Die Abdeckung mehrerer Genres (Historienschmöker, Liebesroman, Kriminalroman, Spionageroman, Milieustudie, Familienroman, Frauenroman...) stellte eine gelungene Mischung dar.
    Die Präsentation in Form von abwechselnden Tagebuchnotizen und Briefen erwies sich als originell und unterhaltsam.
    Die Probleme der handelnden Personen traten deutlich, glaubwürdig und nachvollziehbar zu Tage: Da waren einmal die kriegsbedingten allgemeinen Alltagssorgen wie beispielsweise die Ängste um eingezogene Ehemänner, Söhne und Geliebte und die eingeschränkte Versorgungslage, aber auch die ganz persönlichen Belange wie die Bedeutung des Geschlechtes eines Neugeborenen, galt es doch, einen männlichen Erben zu produzieren.
    Oder eben der Frauenchor, die Rolle der Frau. Das gemeinsame Singerlebnis.
    Ein Leseerlebnis, das mich noch eine Weile beschäftigen wird.
    10/10 Punkten

    Momentan sind wirklich erstaunlich viele gute historische Romane auf dem Markt!
    Dies ist eines davon. Es war mein erstes Buch von Colin Whitehead. Cover und Titel passen, die Übersetzung von Nikolaus Stingl lässt sich angenehm lesen, Inhalt hält, was Inhaltsangabe versprach. :-]
    Erzählt wird die Geschichte der jungen Protagonistin Cora, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts als farbige Sklavin in den Südstaaten heran wuchs.
    Es ist jedoch ebenfalls die Geschichte der historisch nachgewiesenen titelgebenden "Underground Railroad", einer Organisation, deren Name sich daher ableitet, dass die Mitglieder bzw. Funktionen sich bezeichnungsmäßig an der Beschäftigtenhierarchie der Eisenbahngesellschaften orientierten, und die sich zum Ziel gesetzt hatte, Flüchtlinge auf dem Versuch, die Staaten des freien Nordens zu erreichen, zu unterstützen.
    Die Problematik war mir natürlich, wenn auch nicht in Zusammenhang mit besagter Organisation, bekannt, aber die Schilderung anhand eines Einzelschicksals ist natürlich meist viel einprägsamer, weil eine Person es dem Leser leichter macht, sich in eine Lage hinein zu versetzen, als es nüchterne Daten und Fakten aus Geschichtsbüchern vermögen.
    Die Lektüre dieses Buches hat mich tief beeindruckt und ich kann seine Lektüre geschichtsinteressierten Lesern guten Gewissens ans Herz legen.
    10 Punkte!
    :wave

    Zitat

    Original von Nick
    Ich bin schon auf Seite 260 und kann mit den Protagonisten nicht wirklich mitfühlen/mitleiden.
    Ich werde es noch ein bisschen versuchen ...


    :write
    Ungefähr in der "Gegend" habe auch ich aufgegeben.
    Es gibt derzeit so viele wirklich gute historische Romane auf dem Markt, da mag ich weder Lebens- noch Lesezeit verschwenden :-]
    :wave

    Dies ist eines der berührendsten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe!
    Ja, manchmal scheint es etwas ziellos vor sich hin zu mäandern, hält sich an zwar interessanten, aber nicht unbedingt zur Geschichte gehörenden Abzweigungen wie dem Besuch bei der 1991 in Südafrika geborenen Läuferin Caster Semenya auf, die vor einigen Jahren in allen Medien ausgiebigst abgehandelt wurde.
    Trotzdem merkt man, was der Autorin am meisten am Herzen liegt, nämlich der Verlust ihres auf einer Recherchereise nach Ulan Bator zu früh geborene und nur wenige Minuten lebensfähigen kleinen Jungen. Wie sie sich deshalb mit Selbstvorwürfen quält, obwohl man ihr ärztlicherseits nachweist, dass sie kein Verschulden trifft. Wie sie sich von ihrem Umfeld unverstanden fühlt, dort auch Vorwürfe zu spüren meint, sich an dem verwendeten Wort "Fehlgeburt" stößt, weil ihr Kind ja keine Totgeburt, sondern eine (leider zu kurz) lebende Frühgeburt war. Wie sie damit fertig werden muss, dass ihr Körper, ganz zu schweigen natürlich von ihrer Psyche, voll auf die Mutterrolle "programmiert" ist. Wie um sie herum alles in Scherben zu gehen droht bzw. tatsächlich zerbricht.
    All das kommt relativ unprätentiös zur Sprache und berührte - zumindest mich - gerade dadurch erheblich stärker, als eine mehr rührselige Darbietung es vermocht hätte.
    Ariel Levy hat damit bestimmt einen ersten Schritt auf dem Weg der Trauerbewältigung unternommen, auch, wenn solch eine Wunde vermutlich hie ganz verheilen kann.

    Das Coverbild und der Buchtitel passen recht gut zum hier erzählten Geschehen, genauso gut aber auch zu den beiden vorausgegangenen Büchern.
    Bereits mit dem ersten Roman ihrer Reihe über diese Protagonistin, die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes, "Kaninchenherz", konnte mich die Autorin Annette Wieners voll und ganz überzeugen.
    Ebenso erging es mir mit dem Nachfolger, "Fuchskind".
    Auch im dritten Anlauf hier war ich schnell wieder mitten in der Geschichte drin und sehr gespannt, wie es denn wohl einerseits mit Hannes und andererseits mit Marina Olbert, beide seit "Kaninchenherz"an dabei, weiter gehen würde.
    Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich eine Idee, wie es ausgehen könnte, jedoch tat dies meiner Lesefreude nicht den geringsten Abbruch.
    Wie gewohnt kam ich mich dem Schreibstil gut klar.
    Leseempfehlung für Freunde gepflegter Krimiunterhaltung ohne übertriebene, effekthascherische Gewaltszenen.
    Ich vergebe 8 von 10 möglichen Punkten!
    :wave

    Zitat

    Original von Morgaine
    Felix Krull ist ein gesellschaftskritischer und sehr vielschichtiger Roman. Ich fand es interessant zu lesen und es hat mir gut gefallen. Seine schauspielerischen Fähigkeiten fand ich bewundernswert und seine ganzen Abenteuer waren spannend und unterhaltsam. Ein negativer Aspekt ist für mich, dass Felix Krull häufig in Eigenlob versinkt und mir diese Stellen (so wie auch manch andere) arg langatmig erschienen. Aber ich weiß auch, dass es einfach perfekt zu seinem Charakter passt. Aber nichtsdestotrotz ein absolut lesenswertes Buch :anbet


    :write


    Ich mochte auch die Verfilmung mit Horst Buchholz, vor allem die Szene, als er "unbedingt" seiner Pflicht für das Vaterland nach kommen wollte :lache



    :wave

    Titel: Dunkels Gesetz
    Autor: Sven Heuchert


    Über das Produkt:
    Broschiert: 192 Seiten
    Verlag: Ullstein Hardcover
    Erscheinungsdatum: 14. Juli 2017
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3550081782
    ISBN-13: 978-3550081781
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 1,9 x 20,5 cm
    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:
    Das disharmonische Coverbild ebenso wie der schnörkellose Buchtitel passen zur erzählten Geschichte.
    Dese ist von der Idee her positiv zu bewerten; das trifft auch für den geschickt aufgebauten und bis zum Schluss durchgehaltenen Spannungsbogen zu.
    Dazu passt der interessant gestaltete Protagonist und Titelheld Richard Dunkel, ein eigenbrötlerischer, hartgesottener und desillusionierter einsamer Wolf mit festen Überzeugungen und eben einem eigenen Gesetz. Seine weichen Seiten zeigt er selten.
    Weniger zufrieden war ich mit dem zugegebener Weise irgendwie zur Geschichte passenden, mich aber zunehmend unwohl fühlen lassenden abgehackten Schreibstil. Dieses Unwohlfühlen wurde massiv verstärkt durch die deprimierende Atmosphäre, in der sich alles um Einsamkeit, Drogen und Brutalität zu drehen scheint.
    Ich vergebe 7 Punkte

    Bis zur Lektüre dieses Buches kannte ich nur die berühmten drei Affen und wusste nichts von einem vierten. Wieder einmal ein schlagender Beweis: Lesen bildet! :-]
    Auch dieser achte Teil aus Inge Löhnigs Kommissar Dühnfort-Reihe hat mich sehr gut unterhalten. Ich kenne noch nicht alle Vorläufer, vermisste hinsichtlich der Verständlichkeit jedoch nichts.
    Der Münchner Ermittler Konstantin ("Tino") und seine Gina sind von der Hochzeitsreise zurück, Nachwuchs kündigt sich an.
    Ein zufälliger Leichenfund und ein Besorgnis erregendes Ergebnis einer Vorsorgeuntersuchung halten die Dühnforts aber auch den mit fiebernden Leser in Atem...
    Ich vergebe 9 von 10 möglichen Eulenpunkten :wave