Beiträge von Torshavn

    Normandie, Süditalien, 11.Jahrhundert. Robert Guiscard überfällt, in Ulf Schiewes Roman 'Das Schwert des Normannen', das Dorf des fünfjährigen Gilbert, seine Mutter wird vergewaltigt und getötet, das Dorf niedergebrannt und der Junge als Geisel genommen. Da sein Vater aber nicht aufzufinden ist, wächst Gilbert schließlich bei den Hautevilles, der Familie von Robert auf, die ihn wie ein eigenes Kind behandelt.
    Während der Junge aufwächst, verdient Robert seinen Lebensunterhalt mit Raubzügen. Als Gilbert siebzehn Jahre alt ist, muss Robert die Normandie verlassen. Er geht nach Süditalien, in das Land, in dem schon zwei seiner älteren Brüder Fuß gefasst haben. Gilbert zieht als Roberts Knappe mit. Auch dessen Freundin Gerlaine schließt sich der Söldnertruppe an. Im weiteren Verlauf des Romans erleben wir Roberts Aufstieg zum Fürsten, und Gilberts Aufnahme in die Familie und seinen Aufstieg zum Schildträger Roberts mit.


    'Das Schwert des Normannen' ist ein ungewöhnlicher historischer Roman. Ulf Schiewe erzählt seine Geschichte ganz aus der Perspektive der fiktiven Figur Gilbert, und erreicht dadurch eine Unmittelbarkeit des Erlebens, die ich selten so intensiv in einem historischen Roman lesen konnte. Das Buch ist mit 400 Seiten für das Genre kurz und knapp, aber dafür spannend, actiongeladen und ohne jegliche Längen, eben eher ein Abenteuerroman. Dennoch fehlt es dem Buch, der erste Teil einer Reihe über die Normannen in Süditalien, nicht an historischem Hintergrund und Detailreichtum, der allerdings so gut in die Geschichte verwoben ist, das er niemals stört oder zum Selbstzweck wird.
    Ulf Schiewe ist es gelungen, einen wunderbar authentischen historischen Abenteuerroman zu schreiben, der sich wohltuend von den Klischees und Konventionen des Genres abhebt. Ich freue mich seit langem zum ersten Mal auf die Fortsetzung.

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    Original von Faraday
    Wieder wird uns eine Bettszene von Thankmar bis ins letzte Detail beschrieben. So weit ich mich erinnere, wurde das in anderen Gablé Büchern nicht so detailreich erzählt und ist meiner Meinung nach unnötig und passt nicht. Ich habe nichts gegen Sex-Szenen, aber hier finde ich sie fehl am Platz.


    Ich fand die Sex- Szene gerade an dieser Stelle überhaupt nicht fehl am Platz. Thankmar ist ein Mensch, der das Leben in vollen Zügen genießt. Dazu gehören für ihn auch die Frauen. Die Szene unterstreicht in meinen Augen also Thankmars Charakter und Lebenshunger. Und sie steht im Kontrast zum kurz darauf folgenden Tod Thankmars.
    Deshalb hat mich die Szene an dieser Stelle gar nicht gestört.

    'Das Haupt der Welt' ist die Geschichte des Hevellerprinzen Tugomir und seiner Schwester Dragomira, die, nach dem Fall ihrer Heimatstadt Brandenburg, als Geiseln an den Hof König Heinrich I gelangen. Dragomira wird zur Mätresse des Königssohnes Otto und zur Mutter seines ersten Sohnes. Tugomir, in seinem Volk ein Priester und Heiler, steigt zum Leibarzt Otto I auf.
    Rebecca Gable zeigt uns durch die Augen des Fremden in Lebensart und Glauben, die Jugend Ottos und seinen Aufstieg zum König.
    Der Roman ist gut und flüssig geschrieben. Die Autorin führt uns spannend in die Zeit um 929- 945 ein, und zeichnet ein lebendiges Bild der Heveller und ihres Glaubens im Kontrast zum frühen Christentum. Das Buch versteht zu unterhalten. Es hat mir bis zum Schluss Spaß gemacht zu lesen, auch wenn das Erzähltempo im letzten Drittel unnötig anzieht und sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen.
    Der Roman endet als Ottos Herrschaft vorläufig gefestigt ist, und Tugomir als Fürst die Heveller führt und sie loyal zu König Otto stehen.
    Das Ende gefällt mir nicht recht, da noch so viel über Ottos Regentschaft zu erzählen wäre. Aber es ist konsequent, wenn man 'Das Haupt der Welt' nicht als Roman über Otto I sieht, sondern als Lebensweg Prinz Tugomirs.
    Ich gebe Rebecca Gables Roman 8 von 10 Punkten, in der Hoffnung in Zukunft noch mehr aus der Zeit der Ottonen von ihr zu lesen.

    Ich bin nun auch durch, und mit den gut letzten 200 Seiten nicht zufrieden. Ab Tugomirs 'Wunderbekehrung' ging es einfach zu schnell weiter. Die Ereignisse kamen Schlag auf Schlag. Vorher hat Gable sich viel Zeit für die Entwicklung der Figuren und Ereignisse genommen. Danach war dann Schluß.


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    Original von Josefa
    Was den letzten Part angeht: auf den slawischen Teil der Verschwörung unter Beteiligung bis dato völlig unverdächtiger Figuren hätte ich auch verzichten können; das war mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Vor allem von Asik war ich ziemlich enttäuscht. Von Slavomir rede ich gar nicht; das kam mir zu sehr aus heiterem Himmel.


    Das kann ich nur unterschreiben. Diese slawische 'Rebellion' gegen Tugomir ist völlig aus der Luft gegriffen, und schien einfach so aus heiterem Himmel zu kommen. Keinerlei Hinweise im Vorhinein. In meinen Augen sehr unnötig.


    Ich habe in dem Roman immer auch ein Otto- Buch gesehen. Deshalb finde ich das Ende unbefriedigend, und hoffe auf einen weiteres Buch zu Ottos zweiter Lebenshälfte.


    Obwohl ich natürlich auch immer mit Tugomir mitgefiebert habe, ist mir die Figur einfach zu perfekt gestaltet: Fürst, Heiler, Priester, Christ alles ohne wirklichen Makel, wenn man mal vom grausamen Mord an den beiden Wachen absieht. Selbst der Tod seines Verwandten ist ein bedauerlicher Unfall. Deshalb taugt er für mich auch nicht wirklich als Hauptfigur.


    An Thankmar jedoch, werde auch ich mich gut und gerne erinnern.

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    Original von Josefa
    Was mich auch noch interessieren würde: war es im Mittelalter wirklich so, daß sich die "Slawen" als ein gemeinsames Volk verstanden haben, so wie es im Roman dargestellt wird, wenn Selema von der "letzten Hoffnung der slawischen Völker" redet? Kommt mir auch sehr unwahrscheinlich vor. Im ersten Abschnitt wird ja auch erwähnt, daß die einzelnen Stämme sich untereinander teilweise mehr hassen als die Sachsen.


    Ok, ich bin jetzt schon ein bißchen weiter. Aber mein Eindruck ist eher, das die Slawen sich nicht als ein Volk verstehen. Es wird immer wieder, unter anderem von Tugomir, aber auch Otto, betont, das sich einige 'Stämme' eher spinnefeind sind.
    In der Einigkeit sieht Tugomir eher eine Hoffnung, als eine Realität. Und ich meine mich auch zu erinnern, das Semela, die Einigkeit der Slawen auch als einzige Möglichkeit sieht, gegen die Sachsen zu bestehen. Und nicht als bestehende Tatsache.

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    Original von Dori
    Thankmaaaaaaaaar! :cry :cry :cry
    Warum? Aaargh! Zum Glück hab ich in der Straßenbahn gesessen, als ich die Sterbeszene gelesen hab, sonst hätte ich sicher weinen müssen. Vor allem kurz nachdem er sagte "Ich lebe so gern, Tugomir." Das ist sooo traurig! :cry


    Eine wirklich wunderbar intensive Szene. Die beste im Buch bisher. Thankmars Tod hat mich richtig mitgenommen. Mir verschwamm plötzlich die Schrift vor den Augen. Das mich ein historischer Roman so weit bringen kann, hätte ich nie gedacht :anbet


    Jetzt frage ich mich allerdings, ob dieser feige Mord an Thankmar vielleicht mit Ottos Billigung geschah.

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    Original von Zwergin


    ich denke, genau das ist der Grund warum Gero doe Ostmark bekommt und nicht Thankmar. Bei Gero kann Otto sich sicher sein, dass der ohne jeden Skrupel gegen die unbelehrbaren Slawen vorgeht.


    Da frage ich mich dann, was das über Otto ausagt. Aber Tugomir hat es ja schon erwähnt, wenn es um sein Reich geht, ist der König skrupellos.

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    Original von Dori
    Irgendwie wird mir Otto immer unsympathischer. Er behauptet, seine Beziehung zu Thankmar wäre eng, erkennt aber nicht, wie sehr er seinen Bruder verletzt hat, als er ihm sein Erbe vorenthalten hat. :fetch


    Das habe ich auch nicht so ganz verstanden, warum Otto das gemacht hat. Ich denke Thankmar wäre auch gut geeignet gewesen für den Job. Bisher hatte ich nämlich immer den Eindruck, wenn er eine erfüllende Aufgabe hat, ist er verläßlich. Aber wahrscheinlich spricht hier die 'Historie' etwas anderes.


    Gero ist ein mieser Schlächter, der auf Gefangene einprügelt und Menschen schändet, die sich nicht wehren können. Er macht auch vor der eigenen Familie nicht halt. Ich denke mit ihm wird Otto keine Freude haben.

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    Original von colimuc
    Tugomir Entscheidung, Wilhelm zu seiner Mutter zu bringen, war sehr klug. Wilhelm war in einer schwierigen Phase und ich gebe Tugomir vollkommen Recht, dass das für Otto schewr nach hinten hätte losgehen können, wenn der Junge mit all den Fragen und Unsicherheiten im Bauch entwurzelt worden wäre.


    Diese Tat macht,in meinen Augen, sehr deutlich wie 'mächtig' tugomir inzwischen geworden ist, wie viel Einfluss er beim einfachen Volk gewonnen hat, gerade bei den Daleminzern. Ich glaube das hat auch Otto begriffen, als Semela ihm vorgeführt wird, und er Tugomirs Pläne erfährt.
    Ich bin sehr gespannt wie sich das weiterentwickelt.


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    Grundsätzlich habe ich aber auch das Gefühl, dass in diesem Buch weniger "passiert", als in früheren Gablés. Vielleicht liegt das daran, dass Tugomir (noch) weiter weg ist von der "großen Politik", aber obwohl ich immer noch ganz vertieft und gefesselt bin von der Unmittelbarkeit, mit der Gablé erzählt, stehe ich beim Lesen nicht so unter Strom wie bei anderen ihrer Bücher.


    Ich denke, das wird sich ändern sobald Otto den Thron besteigt, was ja durch Heinrichs Schlaganfall absehbar geworden ist. Ich finde es klasse, das sich Gable so viel Zeit beim Erzählen nimmt. Es kommt mir ein bißchen so vor, als würde sie in Ruhe die Figuren aufs Spielfeld bringen, bevor es dann richtig los geht. Ich bin wirklich espannt.

    Nun habe ich den dritten Leseabschnitt auch fast durch.


    Dragomiras Entwicklung gefällt mir sehr. Sie ist zu einer sehr interessanten Person geworden. Für Büchernarren habe ich sowieso eine Schwäche.


    Erschreckend fand ich Tugomirs Gewaltausbruch, als Semela scheinbar Rada 'missbrauchen' will. Er hätte den jungen Mann ja fast umgebracht.
    Ich bin gespannt, ob diese Seite Tugomirs noch öfter eine Rolle spielt.
    Was mich ein bißchen wundert ist, das Tugomir so gar keinen Gegenwind von der Kirche bekommt. Seine Glaubens- und Heilvorstellungen sind ja ganz konträ zum Christentum.

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    Original von CorinnaV
    Rebecca Gablé macht einen Fehler, den andere vor ihr gemacht haben und den auch nach ihr Leute machen werden, der aber möglicherweise als "durchwinkbar" gilt, weil er einem Bild von der Stadt entspricht, das man so heute kennt (ich habe so gut wie möglich drüber weg gelesen, weil ich damit gerechnet habe, dass sie das tun wird, aber schade finde ich es nichtsdestotrotz).


    Das klingt aber schon nach einem groben Schnitzer. Ist die Informationslage zum Thema so schlecht? Oder sind es eher dramaturgische Gründe, die zu diesem veränderten Pfalzstandort führen?

    Auch wenn ich mit dem ersten Abschnitt noch nicht ganz durch bin, kann ich schon sagen, das mir die Geschichte gut gefällt.
    Ich war schon nach ein paar Zeilen sofort in der Geschichte drin. Bisher gehören meine Sympathien eindeutig Tugomir, seiner Schwester und ihrem Volk. Die christlichen Sachsen kommen mir da eher wie Störenfriede vor.
    Geschickt finde ich den Schachzug der Autorin Otto als Bindeglied zu den Helvetern aufzubauen. Natürlich über die hübsche Dragomira. Aber ich denke, die Figur wird nicht so positiv bleiben.
    Besonders interessant fand ich Anno, den geblendeten Sachsen. Schade, das er so schnell aus der Geschichte draußen war. Vielleicht erfahren wir ja in Rückblenden noch ein bißchen mehr.
    Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig auf den Fortgang der Geschichte.

    Die neue Gable interessiert mich auch sehr.
    Zum Start der Leserunde ist die Buchmesse durch, und Weihnachten noch ein bißchen hin, zeitlich wäre es machbar.
    Falls Ihr nichts dagegen habt ein neue Büchereule im Leseteam zu haben?


    Eine Frage am Rande: wo liegt denn der Unterschied zwischen einer großen und einer kleinen Leserunde?

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    Original von Torshavn


    In der Szene liest Lotte ja in Brentanos 'Godwi'. Warum hast Du gerade das Buch ausgewählt Heike? Weil es zu dem Zeitpunkt das neueste von ihm war? Oder gibt es einen anderen Grund?


    Die Frage ist etwas untergegangen. Magst Du noch etwas dazu sagen, Heike?

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    Original von Heike
    Der Aufkleber ist natürlich Marketing, und ich habe selbst ein wenig geschmunzelt, als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe.


    Aber durchaus gelungenes Marketing. Auf mich zumindestens hat es gewirkt, und auch für einige Kunden war es ein Grund zum Zugreifen.
    Und auch wenn Wilhelm kaum ermittelt, ist er doch eine sehr wichtige Figur im Handlungsgeflecht, und weit mehr als nur ein Sidekick.


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    Auf jeden Fall hat sich für mich als Leser zum Schluss hin der "Kreis der Märchen" geschlossen und der Bogen hin zu Grimmschens Märchensammlungen ist perfekt gelungen.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Das Ende ist wunderbar romantisch geworden, ohne ins Kitschige abzurutschen. Kompliment Heike.


    Das zweite Lesen, nach nur zwei Monaten, war ein wirklich schönes Erlebnis.
    Vielen Dank Heike für den Roman, und die gute informative Begleitung.

    Zwei Dinge haben mich für 'Die Tote im Nebel' eingenommen, noch bevor ich eine einzige Zeile darüber gelesen hatte: das wunderschöne Bild auf dem Cover und der Hinweis auf Wilhelm Grimm. Das erste Mal las ich Heike Wolfs historischen Kriminalroman als Vorbereitung auf einen Gebrüder Grimm Abend, als wohltuende Abwechslung zu den ganzen teils sehr dickleibigen Biographien über die Märchenbrüder.


    Der sehr atmosphärische Roman hat mich von Anfang an gefesselt, ein durch und durch stimmiges Szenario mit glaubwürdigen sympathischen Figuren. Wobei mir die eigentliche Krimihandlung sehr schnell egal war, und deutlich in den Hintergrund trat, zu Gunsten der historischen Epoche der Romantik und der Stadt Marburg mit seiner näheren Umgebung. Ich genoss die Gespräche der Hauptcharaktere über Literatur, Politik und die engen gesellschaftlichen Konventionen, unter denen einige der Personen zu leiden haben: die quirlige neugierige freiheitsliebende Sophie; ihre Mutter Lotte, die, früh verwitwet, Bücher und das Schreiben so sehr liebt; und der gebildete weitgereiste und von den Ideen der Aufklärung beseelte Arzt Julius.


    Heike Wolf versteht es gut, die Epoche und ihre Menschen für mich als Leser erlebbar und fühlbar zu machen. In meinen Augen ein seltenes Talent, das uns hoffentlich noch einige historische Romane beschert.


    Das Buch setzte sich in meinem Kopf fest, und ich war dann sehr froh, als ich auf diese herrliche Seite und die Leserunde aufmerksam wurde. Das erneute Lesen war dann sehr intensiv, und hat mich den Roman noch mehr schätzen gelehrt. Das Diskutieren hat großen Spaß gemacht, auch wenn mich das hohe Tempo doch etwas irritiert hatte. Bei der Gelegenheit, möchte ich mich herzlich bei Dir bedanken Heike, für die vielen hilfreichen Antworten.


    'Die Tote im Nebel' bekommt von mir 10 Punkte, trotz des kleinen Fehlerteufels, der sich immer wieder eingeschlichen hat, und in meinen Augen eher auf ein nachlässiges Lektorat hinweist.

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    Original von Heike
    Ich muss ehrlich sagen, dass die Lotte-Szene mit Savigny einer meiner Lieblingsszenen ist :-)


    In der Szene liest Lotte ja in Brentanos 'Godwi'. Warum hast Du gerade das Buch ausgewählt Heike? Weil es zu dem Zeitpunkt das neueste von ihm war? Oder gibt es einen anderen Grund?


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    Sollte es eine Fortsetzung geben


    Das wäre natürlich klasse. Würdest Du eine Fortsetzung dann auch wieder als Krimi anlegen?
    Ehrlich gesagt, gefallen mir bisher alle nicht Krimielemente am Besten. Da hätte ich mir Vieles ausführlicher gewünscht, wie z.B. die Salonszene ziemlich am Anfang. Das wäre dann ja auch eine gute Möglichkeit noch ein bißchen mehr (romantische) Literatur einfliessen zu lassen.

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    Original von Tanith
    aber Lotte sammelt viele Pluspunkte in diesem Teil des Buches. Ihr Verhalten kann ich nun viel besser nachvollziehen.


    Das ist, in meinen Augen, eine von Heike sehr gut gestaltete Szene. Mutter und Tochter haben die selben Probleme. Während Sophie oben mit der Großmutter redet (und Rat und Trost findet), passiert unten im Wohnzimmer Lotte dasselbe mit Savigny als Gesprächspartner. Beide sind sich viel ähnlicher, als sie sich gegenseitig eingestehen wollen bzw. können.
    Ganz wunderbar. Ich habe auch die literarische Salonatmosphäre im Wohnzimmer sehr genossen.

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    Original von Tanith
    In diesem Abschnitt ist Julius mir sympathischer geworden, ich mag seine ruhige entschlossene Art und wie er mit Sophie umzugehen weiss. :grin
    Sophie mit ihrem kindischen Trotzverhalten war mir ein wenig zu bockig, aber als Team find ich die beiden klasse.


    Oh ja stimmt, als Team könnten sie wirklich gut funktionieren. Wäre eigentlich ideal für eine Forsetzung, oder sogar eine Serie?!



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    Mit dem Grimms werde ich immer noch nicht so richtig warm


    Woran liegt es denn, Tanith?
    Bei Jakob kann ich es ja nachvollziehen. Der wirkt immer irgendwie als Bremse auf seinen Bruder ein. (was wohl auch der Realität entspricht).
    Aber Wilhelm hat doch bisher viele gute einprägsame Szenen: romantisch gemeinsam mit Sophie; aber auch humorvolle auch mit Sophie (z.B. die Abort Szene gleich am Anfang des Romans); und er hat auch ein paar schöne Szenen allein, wenn er z.B. Hans versucht zum Reden zu bringen, und sogar Actionszenen (Verfolgung und Kampf mit Hans). Eigentlich also alles da, um mir Wilhelm nahe zu bringen (ja ja ich gebe zu ich mag den Kerl).

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    Original von Ayasha
    Die Geschichte ist inzwischen wirklich immer spannender und ich mag das Buch jeweils nur ungerne beiseite legen. Mittlerweile kann man als Leser auch schon Mutmassungen anstellen. Allerdings glaube ich nicht, dass Katharina die Mörderin ist,


    Zudem bin ich sehr gespannt, ob die Morde an Helene und Emilie mit der "Bestie" im Wald zusammen hängen. Im Moment empfinde ich diese Vorgänge als zwei verschiedene "Stränge".


    Ja so langsam macht es auch Spaß über mögliche Täter nachzudenken.
    Ich glaube auch nicht, das Katharina ihre Stieftochter umgebracht hat. Vielleicht hat sie ihr etwas gegeben (sie vergiftet). Aber ans Wasser verfolgt hat sie eindeutig ein Mann, da in meinen Augen hier nichts für eine 'Bestie' spricht.
    Doch ich denke, den Giftmord an Emilie könnte sie durchaus begangen haben. Immerhin hat sie diese unter Druck gesetzt und Bedingungen gestellt, bevor sie sie als Erbin eingesetzt hat. Nachdem Katharina nun das Schriftstück hat, ist der Weg für den Mord an Emilie frei.