Inhalt:
Köln im Jahr 1348. Der Bau des Kölner Doms ist in vollem Gange. Anna, die Tochter des Dom-Steinmetzes Parler, weigert sich eine von ihrem Vater arrangierte Hochzeit einzugehen. Stattdessen wird sie Begine. Anna möchte Kranken helfen. Dies ist allerdings leichter gesagt als getan, denn man begegnet heilkundigen Frauen mit Misstrauen. Bei dem Versuch, der Tochter einer Freundin zu helfen, begegnet sie den Engel Halei. Der Engel Halei begleitet die Seelen von Sterbenden ins ewige Reich. Für beide ist die Begegnung Schicksalshaft, weil Halei sich in Anna verliebt und ihretwegen zum Menschen werden möchte. Dies ruft einen mächtigen Geheimbund auf den Plan, der eine uralte Prophezeiung verhindern möchte. Hat die Liebe zwischen Halei und Anna eine Chance? Mehr als 600 Jahre später erleidet die Polizistin Nia bei einem inoffiziellen Einsatz ein schweres Trauma. Sie ist Selbstmord gefährdet. Dann begegnet sie einem Fremden, der ihr neuen Lebensmut gibt. Es stellt sich heraus, dass dieser Fremder Halei ist. Wiederholt sich die Geschichte von Anna und Halei?
Fazit:
Dies Buch lässt sich in keine Schublade so richtig einordnen. Es enthält Elemente eines Krimis, eines historischen Romans, eines Heimatromans, eines Liebesromans und eine ordentliche Portion Fantasy. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen die von Anna und Nia. Das Bindeglied ist der Engel Halei. Rasant geht es zu, denn die kurzen Kapitel und ständigen Wechsel der Zeitebenen ziehen den Leser immer weiter und weiter in die Ereignisse hinein. Doch die Gefahr besteht, dass man sich durch die vielen Wechsel in den Zeitebenen verheddert. Deswegen sollte man das Buch zügig durchlesen, um nicht den Überblick zu verlieren. Richtig spannend ist der fulminante Showdown im Gegenwartsstrang um Nia, als sich die Prophezeiung zu erfüllen droht und der Dom in seinen Grundfesten erschüttert wird. Besonders berührt hat mich der Engel Halei. Seine Verletzlichkeit, seine Neugierde auf das Leben und die Liebe hat es mir beim Lesen angetan. Aber auch die anderen Hauptcharaktere in der Geschichte, wie Anna und Nia, sind sehr facettenreich ausgestaltet worden, sodass man ihr Handeln und ihre Gefühle jederzeit nachvollziehen kann.