Beiträge von Barolojoe

    ´



    Auf welcher Übersetzung beruht denn diese Goldmann-Taschenbuchausgabe ?


    Und wurde diese Fassung auch nicht gekürzt ?



    Je nach Format, Schriftgröße und Zeilenabstand weisen 'Les Misérables' im Original bzw. in einer ungekürzten Übersetzung zwischen 1500 und 1700 Seiten auf.


    Weniger deutet in der Regel auf eine verstümmelte Rumpffassung hin.... ..





    ´

    ´



    Die im Eingangsbeitrag verlinkte gebundene Ausgabe aus dem Albatros-Verlag - und ebenso die bei Amazon gelistete Edition von Anaconda - ist identisch mit der zuvor in mehreren Auflagen beim Ost-Berliner Verlag 'Volk und Welt' erschienenen Ausgabe; übersetzt von Wolfgang Günther und überarbeitet von Paul Wiegler in den 80er Jahren.


    Bis heute gilt diese "Übersetzung aus der Zone" als empfehlenswert und auch in der Aufmachung gelungen: drei handliche Bände, keine zu dünnen Seiten, normale Schriftgröße und großzügig dimensionierte Zeilenabstände.


    In (Online-)Antiquariaten, bei Booklooker und anderswo meist recht günstig zu finden....


    ....................................... http://www.booklooker.de/B%C3%…-Elenden/id/A01uLKM701ZZ8 ...






    ´

    ´



    Auf der Seite Tatort-Fundus findet sich auch eine praktische und regelmäßig aktualisierte Übersicht mit den TV-Terminen zu anstehenden Wiederholungen bei verschiedenen Sendern in den kommenden Wochen:


    .................................................. http://www.tatort-fundus.de/we…hsten-wiederholungen.html





    Darunter (am 19.3., WDR) eine ältere Folge mit dem unvergessenen Münchner Duo Helmut Fischer (Kommissar Lenz) und Willy Harlander (Kriminalobermeister Brettschneider)



    ...................... - Heisser Schnee ...... http://www.tatort-fundus.de/we…4/161-heisser-schnee.html ...





    ´

    ´



    Zitat


    .....der TATORT ist eine Fiktion - nichts anderes.




    Tatsächlich ?



    Du meinst also, die Gangster bei Kommissar Tschiller & Co. sind in Wirklichkeit gar nicht so? ..


    Und all die anderen Superhelden? - Glatt erfunden...? ... ....







    Zitat


    Hier geht es um den TATORT.




    Eben deshalb habe ich mir oben den Hinweis auf eine sehenswerte ältere Tatortfolge erlaubt, die ebenfalls in Hamburg spielt:



    Im Gegensatz zu einigen anderen Stoever/Brockmöller-Titeln: .. http://tatort-fans.de/tatort-dvd/


    ... ...ist 'Der König kehrt zurück' meines Wissens jedoch noch nicht auf DVD erschienen ..






    ´

    ´


    Zitat

    Die Ritze ist lediglich die bekannteste Kiezkneipe.





    Noch vor dem 'Goldenen Handschuh' ?





    Für Nicht-Hamburger:



    Seit Mitte der 70er Jahre auch Honka-Stube genannt.... http://2.bp.blogspot.com/-XjPx…ldener-handschuh_0412.jpg


    ....nachdem der berüchtigte Serienmörder Fritz Honka dort seine Opfer suchte und fand.



    Honka war übrigens auch der Inspirator des damaligen Partyhits „Gern hab ich die Frau'n zersägt“, veröffentlicht von der Plattenfirma RCA:



    ........................................... http://www.zeit.de/1976/49/betrifft-honka-fritz-wegen-mordes ..





    ´

    ´



    Zitat

    Kann man sich nach diesem Tatort noch nach Hamburg trauen?!





    Im Vergleich zu früheren Jahren ist es im Revier angeblich ruhiger geworden.


    Einen blutigen Höhepunkt erreichten die Bandenkämpfe um die Vormachtstellung im Sex- und Drogenhandel auf dem Kiez Mitte der 80er Jahre:



    .................................................. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13519589.html





    Selbst die berüchtigte Milieukneipe 'Ritze' gilt heute unter Touristen wieder als einigermaßen sicher.


    Die turbulenten Tage, in denen dort Auftragsmorde ausgeführt und prominente Zuhälter - wie einst Fritz Schroer, genannt Chinesen-Fritz - vom Barhocker geschossen wurden, sind offenbar vorüber....


    ................................................. http://www.mopo.de/nachrichten…sen,5067140,18705796.html ..






    ´

    ´


    Zitat

    Original von rienchen



    Es IST aber nun mal keine amerikanische Serie, sondern ein DEUTSCHER Tatort.....




    Til Schweiger hat bekanntlich in den vergangenen Monaten in Interviews mehrfach betont, dass er sich bei der Figur des Kommissars Tschiller weniger am deutschen Fernsehen, sondern gezielt an der 'Action' und an den Ermittlern im amerikanischen Kino und Fernsehen orientiert - und dass er dahingehend auch Einfluss auf die Tatort-Drehbücher und Produktionen nehmen möchte.


    Deshalb sind Spekulationen und Vergleiche zu Bruce Willis (Schweigers erklärtes Idol) und anderen US-Darstellern und Rollen ebenso statthaft wie logisch.



    Überdies war in mehr als 40 Jahren Tatortgeschichte nicht HK Schimanski der engagierteste Womanizer vom Dienst. Nein, der Typus des locker-lässigen und unersättlichen Superrammlers wurde bereits in den frühen 70er Jahren nachhaltig von Zollfahnder Kressin alias Sieghardt Rupp definiert:



    Gleich bei seinem Debüt im Januar 1971 (Tatort # 3: 'Kressin und der tote Mann im Fleet') teilte der Ermittler mit zwei Frauen gleichzeitig Tisch und Bett


    - beides Urlaubsbekanntschaften: Sabine Sinjen & Eva Renzi....



    ................................... http://a2.tvspielfilm.de/imedi…UESNzia2tu9exRfJGJA==.jpg


    ................................... https://lh5.googleusercontent.…+tote_Mann_im_Fleet+1.jpg



    .........................................................................





    ´

    ´


    Zitat

    Original von Lumos


    Was aber nicht heißt, dass dieser Satz nicht hin und wieder zutrifft.... ;-)




    Stichwort Drehbücher und Drehbuchautoren:




    Nimmt man z. B. die Leistungen eines David Simon ( http://www.abendblatt.de/kultu…ikanische-Seriengott.html )


    oder David Milch ( http://www.slate.com/articles/…essor_and_the_madman.html) als Maßstab,


    könnte man wohl berechtigterweise locker 98 Prozent aller deutschen Seriendrehbücher in schöner Regelmäßigkeit verreißen.




    Doch sooo weit möchte ich nicht gehen. Zumal sich hierzulande - auch beim Tatort - immer wieder mal echte Perlen finden:



    Nehmen wir beispielsweise die (hier schon mal erwähnte) Folge # 184 'Schwarzes Wochenende': http://tatort-fans.de/tatort-folge-184-schwarzes-wochenende/


    Regie: Dominik Graf; Drehbuch: Dominik Graf, Michael Hatry & Bernd Schwamm



    Dort gibt's jede Menge rasante Dialoge und Pointen, die in der deutschen Serienlandschaft bis heute ihresgleichen suchen....





    ´

    ´


    Zitat

    Das ist mir so was von egal.....






    Mir auch. Bin schließlich kein Missionar und will hier niemanden bekehren. Wem diese Folge ausgesprochen gut gefallen hat, der soll ruhig dazu stehen.


    Bloß im umgekehrten Fall eben auch akzeptieren, dass es Zuschauer gibt, die die Folge 'Kopfgeld' weniger hoch einstufen. Und die speziell das Drehbuch für eines der schwächsten aus mehr als 40 Jahren Tatortgeschichte halten....


    ......................................................




    ´

    ´



    Junge & alte Tatortfans diskutieren und bewerten aktuelle (und selbstverständlich auch ältere) Folgen regelmäßig im Tatortfundus-Forum:


    Dort ist die überwiegende Mehrheit der Wortmeldungen zu 'Kopfgeld' bislang negativ bis vernichtend:



    ............................................ http://www.tatort-forum.de/viewtopic.php?f=8&t=2889





    "Antun" konnte man sich diesen zweiten Schweiger-Fall in meinen Augen jedoch schon. Und einigermaßen unterhaltsam war's auch.


    Doch das Zeug zu einer besonders gelungenen/originellen/spannenden/stimmigen Episode besitzt dieser Tatort Nr. 903 meiner Ansicht nach nicht.


    Dafür war das Drehbuch zu schwach. Selten wurden in einem Fernsehkrimi hierzulande derart viele Klischees und stereotype Handlungsmuster aneinandergereiht.


    Unter dem Strich bietet die Folge 'Kopfgeld' nichts, was nicht bereits in amerikanischen, japanischen, französischen (und teilweise auch in deutschen) Kino- und Fernsehfilmen gezeigt - und dort meist origineller, frischer und inspirierter aufbereitet wurde als bei Hauptkommissar Tschiller....




    ............................................................






    ´

    ´


    Zitat

    Habe hier "Hell on Wheels" sowie "Deadwood" noch ungesehen liegen...





    Dann nix wie ran. Hab mittlerweile die erste 'Deadwood' Staffel durch und den Kauf nicht bereut.



    Zu Beginn werden, ähnlich wie in 'The Wire', zahlreiche Charaktere eingeführt und das Geschehen ist etwas zäh. Doch spätestens ab der vierten Folge wird's meiner Ansicht nach immer kurzweiliger.



    Die überwiegend positiven US-Kritikerstimmen kann ich nachvollziehen....


    ........................ http://www.boston.com/ae/tv/ar…ty_deadwood_strikes_gold/




    ....und auch die Worte des Bedauerns darüber, dass der Sender HBO - aus Kostengründen - nach der dritten Deadwood Staffel das Abenteuer leider zu früh beendet hat....
    ...................... http://miamiherald.typepad.com…7/07/mailbag-wheres-.html ...





    ´

    ´



    Warum ein Al Swearengen aus der HBO-Serie 'Deadwood' in meiner Gunst als charismatisch-dämonischer Schurke besonders weit oben steht, können vielleicht ein paar im Netz hinterlegte Ausschnitte und Szenen unterstreichen, siehe:



    ................. -> youtube . -> Deadwood Best of Al Swearengen - Al Talks Business ´´




    ´

    ´


    Zitat

    Original von rienchen



    In BB sind die Charaktere für mich schon eher eindeutig(er). Zumindest wusste ich von Anfang an, dass Walter ein Arschloch ist....




    Auch wenn die Figur des Walter White bei näherer Betrachtung gar nicht sooo sonderlich komplex und wandlungsfähig ist, so spielt er den Fiesling doch schon recht überzeugend und intensiv; dies zumindest verbuche ich bei 'Breaking Bad' auf der Habenseite.



    Allerdings fallen mir wenigstens zwei Schurken aus der jüngeren amerikanischen Fernsehgeschichte ein, die in meinen Augen noch beeindruckender und charismatischer rüberkommen als Bryan Cranston / Walter White:




    - Mafia-Oberhaupt Tony Soprano alias James Gandolfini



    - Ian McShane als sinistrer Saloonbesitzer . Al Swearengen . in . 'Deadwood'
    ................................ http://www.hbo.com/deadwood#/d…en/bio/al-swearengen.html
    ..






    ´

    Zitat

    Original von arter



    In dieser Ansicht stimme ich rienchen zu: Genau die Zeichnung der Charaktere, deren Zerissenheit und ihre Wandelbarkeit macht Breaking Bad sehenswert.




    Nur hat dies unser wertes rienchen eben nicht auf die Protagonisten von Breaking Bad,
    sondern explizit auf die Mitglieder der Fisher Family in Six Feet Under bezogen .




    Edit:


    Sehe gerade, dass rienchen schneller war und oben bereits persönlich eingegriffen hat....






    ´

    ´



    Die Mitglieder der Fisher-Family in 'Six Feet Under' mögen nicht die markanstesten Figuren der amerikanischen Fernsehgeschichte sein, doch sicherlich auch nicht die langweiligsten.


    Ich finde die Fishers recht interessant und lebendig gezeichnet; die Charaktere machen im Laufe der Zeit einiges durch, wachsen und verändern sich unter dem Eindruck der Ereignisse.


    Die Frau und der Sohn von Walter White in 'Breaking Bad' sind im Vergleich für mich sehr statische und eindimensionale Figuren, die mich wenig gepackt und berührt haben.




    Auch finde ich die Dialoge und den schwarzen Humor in 'Six Feet Under' subtiler, vielschichtiger und tiefschürfender als die Gespräche in 'Breaking Bad'.



    Manche SFU-Passagen besitzen durchaus literarische Qualitäten. Unten ein paar Beispiele aus Season One, Episode 12 - 'A Private Life':




    Claire: “Who gives a fuck what these people think? Everyone is too obsessed with what everyone else thinks about them to think about anyone else!”

    Billy: “Oh, no, it’s just plain fun. You know, if you mix up the letters in ,funeral’, you get ,real fun.’ “

    Claire: “Well, isn’t that comforting to know that being miserable is still better than being an idiot?”

    Robbie: “A child knows what his parents need him to be.“


    Brenda: “Everyone was jealous of Trevor. He was ridiculously gifted. One of those people everybody secretly hates because he’s good at everything and always gets what he wants.”


    Nate: “Well, he didn’t get you.”


    Brenda: “No, please, he could do better.”

    Gary: “Right. Relating to another person is a way that we relate to a part of ourselves.”

    Claire: “This isn’t about me.”


    Gary: “That’s not a very good start, is it?”

    Gabe: “I’m scared that you are too good for me.”




    Dialoge dieser Güte habe ich in Breaking Bad weder in Staffel 1 noch in Staffel 4 (welche ich mittlerweile beide komplett durchhabe) in irgendeiner Episode entdeckt. Bei 'The Wire' und den 'Sopranos' hingegen schon eher....




    ´

    ´



    Die Germinal-Übertragung von Armin Schwarz (überarbeitet von Wolfgang Koeppen) hatte ich vor Jahren auch mal in der Hand; jedoch nur circa die ersten zehn Seiten davon gelesen und danach spontan entschieden, dass mich die Schlaf/Balzer/Schober-Variante in Wortwahl und Satzbau mehr anspricht (unabhängig von etwaiger Werktreue).



    Die Übersetzung von Schwarz ist offenbar mittlerweile im Netz gratis verfügbar.....



    ............................................ http://gutenberg.spiegel.de/buch/1256/1 ...






    ´