Beiträge von Tanja Wekwerth

    Hallo Teufelchen,
    wie nett: du musst bei IKEA an mich denken :-) Haha, das freut mich aber sehr! Mir gefällt auch, wie du die Protagonisten einschätzt. Stimmt, Natalie ist vor allem einsam und sie merkt selbst, dass sie darüber beginnt, etwas zu schrullig für ihr Alter zu werden. Deswegen sucht sie sich Hilfe und hilft sich am Ende (auf ihre Weise) selbst. David und Theodor haben in ihrer langen Beziehung irgendwann aufgehört, einander zu schätzen, aber durch die Trennung stoßen sie auf ihre eigenen Charakterschwächen, anstatt immer an denen des anderen herumzumäkeln. Der Blick in den Spiegel... ist nicht immer leicht. Danke fürs Mitlesen. Sonnige Grüße aus Berlin, Tanja

    Hallo und guten Morgen (jaaa, inzwischen mit Sonne in Berlin)...
    nein, das war nicht mein erster Roman, ich habe bereits drei Romane bei Droemer Knaur veröffentlicht und 12 Jahre lang eine wöchentliche Kolumne für eine Zeitschrift geschrieben. Konstruktive Kritik ist tatsächlich eine hohe Kunst. Ich weiß, dass du dir viel Mühe gegeben hast und dir auch viel Zeit genommen hast und ich finde es sehr nett, dass du dich jetzt noch so intensiv damit auseinander setzt. Das "Problem" auf diesen Bücherplattformen ist, dass hier keine Manuskripte bewertet werden. Das Buch ist längst fertig, in meinem Fall ist es durch diverse Lektorate von Random House gegangen. Ich weiß, dass Natalie nervt, das soll sie ja auch! :-) So ist sie eben, im Grunde ein einsamer, trauriger Mensch, der nicht aufgibt, sondern sich seinen Problemen mutig und sehr bildhaft stellt. Das ist die Grundaussage des Buches: gib dein Bestes und sei ehrlich, kombiniert mit überzogenen Charakteren und einigen politisch überhaupt nicht korrekten Aussagen. Ob das ankommt, ist Geschmacksache und ein Risiko, das ich bereit bin zu nehmen. Es gefällt sehr oder gar nicht.
    Zu deinen Fragen: naja, ich habe in den Achtzigern ziemlich fröhlich und intensiv gelebt. Wahrscheinlich schimmert das durch...
    Ich schicke nie etwas direkt an Verlage. Seit 10 Jahren werde ich durch die Literaturagentur Olechnowitz hier in Berlin vertreten. Über den Wechsel zu Goldmann bin ich sehr froh!
    Liebe Grüße und danke für dein Feedback.
    Tanja

    Oh, nein!!! Den Film kenne ich nicht, da muss ich mich mal schlau machen, klingt ja sehr interessant. "Rosarotgoldglitzerndes Ende" hat du schön formuliert, so ist es! Es fehlt eigentlich noch ein bisschen Lametta, finde ich :-)
    Dass Natalie mit Rudolf zusammenkommt, hatte ich eigentlich nicht vorgesehen, das haben mir die beiden selbst abgenommen. Und machmal ist es doch im Leben so, dass Menschen, die sehr unterschiedlich sind, besonders gut zusammen passen.
    Vielen Dank fürs Mitlesen.

    Hallo, Ginger,
    zu deiner Frage: ja, ich habe deine Kommentare gelesen. Um ganz ehrlich zu sein, war es verletzend. Ich weiß, dass mein Roman nicht jedem gefallen wird, er ist ja recht polarisierend und eigen in seiner Stimmung. Dennoch solltest du in Zukunft ein bisschen sanfter sein. Ich kann mir vorstellen, dass du einen jungen Autor, der ein Erstlingswerk bei den Eulen vorstellt, mit so einer Einschätzung kreuzunglücklich machen kannst. Aber nun hast du dich ja erklärt und ich freue mich wirklich riesig, dass dir der Rest vom Roman doch noch Spaß gemacht hat. Vielen Dank, dass wir uns "aussprechen" konnten. Jetzt geht es mir besser :-) Viele liebe Grüße aus dem vernieselten Berlin.

    Darf ich als Autorin auch auf diese Frage antworten? Meiner Meinung nach ist es ein Roman, der durchaus einen traurigen und melancholischen Hintergrund hat. Die Einsamkeit und Verschrobenheit von Großstadtmenschen, ihr Scheitern, ihre Ohnmacht, die Lügen, das sind die dunklen Seiten der Zivilisation. Mir war es wichtig, dieses menschliche Stolpern und Straucheln mit einem Augenzwinkern zu beschreiben. Dass Einiges überzogen dargestellt wird, ist einfach mein Stilmittel. Man kann es vielleicht auch als einen gesellschaftlichen Zerrspiegel betrachten und sollte die Protagonisten mit einem großen Herzen betrachten.

    Ja, Natalie ist verwirrend, das stimmt! Beim Schreiben hat sie mich teilweise auch richtig nervös gemacht. Aber sie hat ein gutes Herz und letztlich ist sie vor allem eins: sehr einsam. Ich finde sie aber auch tapfer, denn sie stellt sich ihren Problemen. Zwar auf ihre etwas schräge Natalie-Art aber sie tut es. Manch einer zerhackt Zwerge, ein anderer besteigt einen Berg. Das muss jeder selber wissen :-)