Beiträge von nicigirl85

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Freundschaft verbindet...


    Das beeindruckende Cover hat mich aufmerksam gemacht und da ich weder romantechnisch noch im echten Leben in Nigeria war, wollte ich die Chance nutzen.


    In der Geschichte geht es um die drei Frauen Enitan, Zainab und Funmi, die sich einst beim Studium kennenlernten und beste Freundinnen wurden. Ihr Leben hat sie von einander entfernt und die Hochzeit eines ihrer Kinder wird sie wieder näher bringen? Oder ist es dafür zu spät?


    Der Roman ist unterteilt in drei Abschnitte, im ersten und dritten wandeln wir in der Gegenwart. In der Mitte begleiten wir die Frauen in der Vergangenheit bei ihrem Kennenlernen.


    Der Roman zeigt enorm bildhaft wie die Gesellschaft in Nigeria denkt, welche Normen es gibt und wie man sich zu verhalten hat. Das war schon sehr faszinierend, weil es doch sehr anders ist im Vergleich zu Europa.


    Von den drei Frauen war mir Enitan, die Schüchterne, am sympathischsten. Sie ist die Kümmerfee in dem Freundschaftskleeblatt. Ich glaube gerade die Andersartigkeit der drei sorgt dafür, dass die Freundschaft so intensiv und belebt ist.


    Die dargestellte Hochzeitsfeier war der Wahnsinn, da kam man kaum mit sich alles vorstellen zu können bei der Pracht.


    Das Glossar am Ende ist enorm hilfreich, denn viele Begriffe kennt man schlichtweg nicht.


    Die einzige Schwäche des Romans ist, dass beim Erzählen viel in der Zeit gesprungen wird, ohne dass es darauf einen kleinen Hinweis gibt, so dass ich manchmal nicht wusste was zuerst und was zuletzt passiert ist und ob ich auch alles verstanden habe. Selbst beim nochmaligen Lesen erschloss sich mir der Sinn nicht immer.


    Der Schluss ist versöhnlich und hat mich positiv gestimmt. Man hat gemerkt, dass das Ereignis zusammengeschweißt hat.


    Fazit: Echt mal was anderes. Ich hab es gern gelesen und empfehle es allen, die mal in eine ihnen fremde Kultur abtauchen möchten.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 340679131X


    Herausgeber ‏ : ‎ C.H.Beck; 1. Edition (14. Juli 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 359 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 340679131X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3406791314

    Originaltitel ‏ : ‎ Orchard The


    Inhaltsangabe:


    Anja und ihre beste Freundin Milka wachsen in den Achtzigerjahren am Stadtrand von Moskau auf. Während ihre Eltern gezeichnet sind von den Entbehrungen der Vergangenheit, blicken die beiden Mädchen einer Zeit der Umbrüche und Reformen entgegen. Frech und lebenshungrig versuchen sie, jeden Schnipsel westlicher Popkultur in die Finger zu kriegen. "We Are the Champions" ist für sie mehr als nur ein Lied, es ist eine Parole. Aber Anjas Jugend nimmt durch eine unerwartete Tragödie ein jähes Ende – und gleichzeitig der Staat, der ihr Zuhause bedeutet hat. Noch vor dem Fall des Eisernen Vorhangs beschließt sie, zum Studieren in die USA zu gehen und dort zu bleiben. Doch beim Versuch, sich im Sehnsuchtsland ihrer Jugend eine neue Heimat aufzubauen, merkt sie, dass sich die eigene Herkunft nicht einfach abschütteln lässt und ein Neuanfang nur möglich ist, wenn die Geister der Vergangenheit begraben sind.


    Autoreninfo:


    Kristina Gorcheva-Newberry wuchs in Moskau auf, studierte dort an der Staatlichen Linguistischen Universität und arbeitete anschließend als Lehrerin und Dolmetscherin, bevor sie in die Vereinigten Staaten emigrierte, wo sie außerdem Englisch und Kreatives Schreiben studierte. Ihre Kurzgeschichten wurden mehrfach ausgezeichnet, "Das Leben vor uns" ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:


    Titel: Das Drama der Jugend...


    Das düstere Cover und dass es um eine Freundschaft in einer sehr speziellen Zeit geht, hat mich neugierig werden lassen. Und was soll ich sagen? Definitiv ein Jahreshighlight für mich.


    In der Geschichte geht es um Anja und Milka, die als Teenager und beste Freundinnen so ihre ersten Erfahrungen machen mit den Jungs und wie das Leben so an sich funktioniert. Doch warum wird manch einer der Schule verwiesen? Warum soll man keine westliche Musik hören? Und warum ist gefühlt der Mond näher an ihnen dran als Paris?


    Der Autorin gelingt es mit einer bildgewaltigen und enorm fesselnden Sprache den Leser in den Bann zu ziehen. Ich habe mir so viele tolle Sätze markiert, es ist einfach nur unglaublich schön und intensiv.


    Das dargestellte Moskau der 80er mit allen politischen Wechseln, Einschränkungen und den kalten Wintern konnte man sich ohne große Mühe gut vorstellen.


    Bei den Figuren hat jeder sein Päckchen zu tragen und jeder weiß für sich zu fesseln. Auch wenn ich die fordernde Art von Milka und Lopatins Machogehabe teils anstrengend fand, so machte es sie doch zu guten Gegenspielern von Anja und Trifonow, den ich mir viel eher als Freund gewünscht hätte als den wilden Draufgänger, eben weil er so sanft und ein Bücherwurm ist. Ich glaube gerade das hat die Freundschaft der vier und der Mädchen im Speziellen ausgemacht, dass sie so gegensätzlich sind.


    Gelungen finde ich auch, dass Eltern und Großeltern zu Wort kommen und man ganz nebenbei die politischen Umwälzungen mitbekommt. Ich muss gestehen, dass ich zu dem meisten recherchieren musste, weil mir dies einfach nicht geläufig war, da ich zu der Zeit noch nicht auf der Welt war und dies in meinem Geschichtsunterricht nie erwähnt wurde. Die Kritik an der Politik und der Gesellschaft ist unterschwellig auf jeder Seite spürbar.


    Fazit: Ein intensives, starkes Buch, was lange in mir nachklingen wird und mich emotional aus der Bahn geworfen hat. Ein absolutes Lesehighlight, was ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen dürft. Klare Leseempfehlung!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3492070442


    Herausgeber ‏ : ‎ Piper; 4. Edition (30. Juni 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 160 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3492070442

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3492070447


    Inhaltsangabe:


    Max Torberg ist ein wohlhabender Mann und besitzt in den Hügeln an der Côte d'Azur ein großzügiges Ferienhaus. Dorthin lädt er fünf alte Bekannte ein, die ihm 30 Jahre zuvor bei einem Überfall das Leben gerettet haben. Seither sind sie sich nicht mehr begegnet, nun sollen sie eine Woche in seinem Haus verbringen, wo sich seine Angestellte Anja um sie kümmert. Er selbst ist noch verhindert. Bei Rotwein, Gesprächen und gutem Essen beginnen sich seine Gäste zu fragen, worin der Grund ihres Besuchs liegt. Tatsächlich verfolgt der kluge, aufmerksame Torberg ein Ziel – das auch Anja mit einschließt.


    Autoreninfo:


    Thommie Bayer, 1953 geboren, gehört zu den namhaftesten Autoren der deutschen Literatur, sein Roman "Eine kurze Geschichte vom Glück" war für den Deutschen Buchpreis nominiert, neben vielen anderen fanden seine Bücher "Fallers große Liebe" und "Das innere Ausland" bei Publikum und Presse große Aufmerksamkeit. Zuletzt erschien von ihm im Piper Verlag "Das Glück meiner Mutter".


    Meine Meinung:


    Titel: Unerwartetes Wiedersehen...


    Bayers Romane sind trotz ihrer Kürze immer enorm intensiv und so wollte ich durch ihn sieben Sommertage erleben.


    In der Geschichte geht es um Max Torberg, der einst von fünf fremden Menschen gerettet worden ist. Dreißig Jahre später lädt er sie zu einem Urlaub in seinem luxuriösen Ferienhaus in Frankreich ein. Was bezweckt er damit, wenn er beim Wiedersehen selbst gar nicht dabei ist?


    Das Besondere hier ist, dass die Handlung mittels E- Mails dem Leser nahe gebracht wird. Zwischen der Hausangestellten Anja, die die Gäste beobachten soll und dem Hausherren Max besteht reger Austausch und Anja hat eine gute Beobachtungsgabe.


    Zu Beginn ist man allen Akteuren neutral gegenüber, aber je mehr man liest wie sie dem Alkohol frönen und wie ihre Art so ist, desto mehr findet man seinen Liebling und diejenigen, die man nicht mag. Das Urteilen geht dabei enorm schnell.


    Interessant war vor allem die Gruppendynamik zu beobachten, denn einstige Paare sprachen kaum ein Wort mehr miteinander und es finden sich neue Freundschaftskonstellationen.


    Ich habe ehrlich gesagt recht lange gebraucht eh ich von dem Ganzen gefesselt war, was sicherlich an den Mails lag und dass man eben nur über Dritte etwas zu den Figuren erfährt und nicht hautnah dabei ist.


    Auch wenn ich mich gut unterhalten gefühlt habe und nach der Auflösung am Schluss verstanden habe, wozu das alles diente, war ich von anderen Geschichten Bayers wie "Weißer Zug nach Süden" einfach mehr überzeugt und ergriffen.


    Fazit: Definitiv mal was anderes und enorm kurzweilig, aber lange nachwirken wird diese Geschichte nicht.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Was geschah damals wirklich?


    Die blutige Aufmachung und dass es sich um einen nordischen Krimi handelt, hat mich neugierig werden lassen. Ich bekam mehr als ich erwartet habe.


    In der Geschichte geht es um Polizistin Eira, die seit Kurzem bei der örtlichen Polizei ihrer Heimat arbeitet, wo einst ein Mädchen getötet wurde und dessen Leiche verschwand. Nun ist der Vater des Mörders tot. Was ist los in dem verschlafenen Örtchen? Hat Olof etwa wieder gemordet?


    Das Besondere des Kriminalromans ist, dass der Fokus auf den Figuren und auf der Ermittlungsarbeit liegt und nicht auf dem tatsächlichen Fall. Der Leser wechselt zwischen diversen Figuren und deren Handeln, so dass sich erst nach und nach Spannung aufbaut und erst ab der Mitte des Buches richtig hoch ist, was mir aber gut gefallen hat.


    Eira als Figur passt in die Welt und ist nicht der typische nordische Polizist mit massiven Alkoholproblemen oder Depressionen, wie es oft der Fall in solchen Romanen ist, sondern eine echte Sympathieträgerin. Mir gefiel sehr, dass sie sich trotz des harten Jobs auch noch um ihre demente Mutter kümmert. Ihr Liebesleben, welches nicht so richtig existiert, passt in die heutige Zeit von Datingapps und Co.


    Die Beschreibung der Gegend fand ich sehr ansprechend. Auch wenn es klang als wäre dort der Hund begraben, so hat man da bestimmt seine Ruhe, wenn nicht gerade Mordfälle passieren.


    Die Nebenfiguren wie Eiras Bruder, ihre Mutter, ihr Kollege August, Chef G.G. und Co sind soweit beschrieben, dass man sie einordnen kann und mehr über sie erfahren möchte, das Meiste weiß man aber wirklich über Eira, so dass noch Potential bleibt für die anderen beiden Bände der Trilogie.


    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mir gefiel die teils bildhafte Sprache.


    Das Lüften der Geheimnisse zum Schluss gab den richtigen Kick und hat mir gut gefallen. Einiges hatte ich zwar bereits geahnt, aber über vieles war ich dann doch sehr überrascht. In jedem Fall schlüssig und nachvollziehbar dargestellt das Ende.


    Fazit: Unterhaltsam, spannend, fesselnd. Was will man mehr? Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Ich freue mich auf die nächsten Bände.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3257071582


    Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 3. Edition (23. Februar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 288 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3257071582

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257071580

    Originaltitel ‏ : ‎ Trawlja


    Inhaltsangabe:


    Ein Journalist, der zu viel weiß. Ein Sohn, der seinen Vater verrät. Ein Oligarch, der keine Gnade kennt. Ein korrupter Schreiberling ohne jeden Skrupel. Medien, die auf Bestellung einen Ruf ruinieren. Sasha Filipenko erzählt die Geschichte des idealistischen Journalisten Anton Quint, der sich mit einem Oligarchen anlegt. Worauf dieser den Befehl gibt, Quint fertigzumachen. Die Hetzjagd ist eröffnet.


    Autoreninfo:


    Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist ein belarussischer Schriftsteller, der auf Russisch schreibt. Nach einer abgebrochenen klassischen Musikausbildung studierte er Literatur in St. Petersburg und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satireshow und als Fernsehmoderator. Sasha Filipenko ist leidenschaftlicher Fußballfan und wohnte bis 2020 in St. Petersburg. Er hat Russland verlassen und hält sich derzeit an wechselnden Wohnorten in Westeuropa auf.


    Meine Meinung:


    Titel: Das Sinnbild für Mobbing und Schikane...


    Da mir die anderen Romane des Autors sehr gefielen, musste ich natürlich auch hier reinlesen und es hat mich ehrlich gesagt umgehauen.


    In der Geschichte geht es um Anton Quint, einem Journalisten, der gerne provokativ schreibt und Missstände aufdeckt. Seine letzte Enthüllung hat leider einem Oligarchen so gar nicht gefallen und er muss die Konsequenzen tragen. Wie weit geht man, um sich selbst treu zu bleiben?


    Der Roman las sich für mich fast so wie ein Drehbuch oder Theaterstück, da viel Redeanteil enthalten ist und der Leser Hinweise bekommt, was ihn als Nächstes erwarten wird.


    Es wird sehr anschaulich dargestellt wie die russische Gesellschaft tickt und dass es eben nur darauf ankommt wer Macht und Geld hat und nicht wer im Recht ist. So lässt sich auch verstehen warum auch aktuell im Land kaum Widerstand zu spüren ist, denn da gehören Mut und Mumm dazu das auszuhalten.


    Die eigentliche Jagd auf den Journalisten hat mir Gänsehaut verschafft, denn mir war nicht klar wie grausam es zugehen könnte. Man konnte sich intensiv vorstellen wie sich Anton Quint quält und ich muss gestehen, dass ich sehr schnell aufgegeben und mich zurückgezogen hätte.


    Lews Erzählungen über sein Leben als junger Mann und wie er dann zum Gangster wurde, das hatte schon etwas für sich. Es machte ihn jetzt nicht sympathisch, aber sein Handeln war doch irgendwie nachvollziehbar, schließlich musste er aus seinem Schlamassel wieder heraus. Und auch für den Oligarchensohn hatte ich irgendwie Mitgefühl, das hat Filipenko sehr geschickt gemacht.


    Fazit: Eine bedrückende Geschichte, die mich völlig in ihren Bann gezogen und mich begeistert hat. Klare Leseempfehlung. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wer ist der perfide Mörder?


    Ich hatte schon lange Lust endlich mal wieder einen Krimi zu lesen und so verschlug es mich nach Usedom zu Doro Kagel.


    In der Geschichte geht es um Journalistin Doro Kagel, die auf Usedom einen Mord an zwei jungen Frauen aufklären möchte. Was haben sie sich zu Schulden kommen lassen oder wen haben sie verärgert, dass sie dran glauben mussten? Doro erkennt schnell, dass es viele mutmaßliche Täter gibt, denn fast der halbe Ort hat ein Tatmotiv. Wird sie die Lösung finden?


    Die Handlung spielt teils vor den eigentlichen Taten, teils danach und das macht das Ganze so spannend. Eric Berg gelingt es immer im spannendsten Moment die Szene zu verlassen und an anderer Stelle weiter zu erzählen. So muss man höllisch aufpassen, dass man nichts verpasst und arg am Ball bleiben, denn bei den vielen Sprüngen und den vielen Akteuren kann man schnell mal den Überblick verlieren.


    Von den Figuren her hat der Autor ein buntes Potpourri geschaffen, wo jeder Leser seinen besonderen Liebling finden wird. Da sind schon einige Spezialisten dabei, die von ihrem Handeln schon sehr extrem sind wie zum Beispiel Tallulah, die die Tagebuchseiten ihrer Schwester isst oder Rosemarie Busch, die von sich selbst in der dritten Person spricht und sich Geschenke, die sie selbst macht, bezahlen lässt.


    Besonders interessant fand ich die Lösung des Falls in Verbindung mit sogenannten Haikus, einer traditionellen japanischen Gedichtform. Ich hatte von so etwas schon mal gehört, aber dass deren Kürze so viel aussagen und so berühren kann, das hatte ich nicht geahnt.


    Der Fall an sich ist immens spannend und die Auflösung erfolgt wirklich erst ganz zum Schluss, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Als Leser rätselt man beherzt mit, tappt aber immer wieder ins Dunkle oder auf die falsche Fährte.


    Doro Kagel als Person ist zwar komplett anders als ich selbst und dennoch mochte ich sie. Die Sorgen bezüglich ihrer Ehe konnte ich verstehen, denn wenn beide nur noch am arbeiten sind, wie soll da Zweisamkeit gelingen?


    Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und spreche daher gern eine Empfehlung aus. Nun bin ich neugierig auf die anderen Fälle rund um Doro.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 342323010X


    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (13. März 2020)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 256 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 342323010X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423230100


    Inhaltsangabe:


    Jo Schück, bekannt als aspekte-Moderator und Kulturjournalist, wagt eine radikale These: In der heutigen Zeit, die von gesellschaftlichen Umbrüchen und Globalisierung geprägt ist, in der Sicherheiten gesellschaftlich abhanden kommen und klassische Familienstrukturen sich auflösen, gibt es nur eine beständige Bindung: Freundschaft. Sie gibt uns den Halt, den wir anderswo nicht mehr finden – weder in Liebesbeziehungen noch im familiären Umfeld.


    Autoreninfo:


    Jo Schück, Jahrgang 1980, hat Publizistik, Philosophie und BWL studiert. Seit 2014 moderiert er die Kultursendung aspekte im ZDF und fungiert als Autor und Presenter für gesellschaftspolitische Dokumentationen. Zudem präsentiert er das Debattenformat lass uns reden und die Musiksendung zdf@bauhaus. Vor seiner Fernsehkarriere war er Radiomoderator bei fritz (rbb) und SBS Alchemy in Sydney. Schück war nominiert für Grimmepreis und deutschen Fernsehpreis und ist ausgezeichnet mit dem Ernst-Schneider-Preis und dem CNN Journalist Award. Nackt im Hotel ist sein erstes Buch.


    Meine Meinung:


    Titel: Entspanntestes Sachbuch ever ...


    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um ein Sachbuch und nicht wie man bei dem etwas reißerischen Titel vielleicht auch denken könnte um einen sexy Roman oder so.


    Das Besondere an dem Buch ist für mich, dass Schück sachliche Themen, Wissenschaft und Wissen mit kleinen Geschichten verknüpft, so dass man quasi wie eine Art Fallbeispiel für das Beschriebene hat und sich mit der ganzen Thematik besser identifizieren kann.


    Auch wenn nicht viel Neues dabei ist, so fasst das Sachbuch sehr genau zusammen was aktuell los ist in unserer Gesellschaft und ich denke mal, dass sich vor allem Millenials wie ich sich am meisten angesprochen fühlen.


    Gerade die kleinen Geschichten bilden im Großen und Ganzen mein bisheriges Leben ab, denn genauso oder ähnlich habe ich auch Erfahrungen gesammelt wie Eva, Paul, Kathrin und Co.


    Es wird zudem doch deutlich wie groß die Auswahl, wie vielfältig die Arten von Beziehungen sein können und dass es gerade deswegen so schwer ist sich für etwas zu entscheiden. Da kann man dann auch seinem Gegenüber nicht sauer sein, denn wenn man selbst nicht so genau weiß was man eigentlich möchte, sondern nur weiß was absolut gar nicht geht, wie soll dann der andere das so genau wissen?


    Zudem nahm mir die Lektüre so ein bisschen die Scham davor, dass es eben nicht schlimm ist, wenn man als Single unterwegs ist und nach der einen großen gescheiterten Beziehung sich nicht mehr so richtig etwas neues einstellen will, was eben nicht nur an einem selbst liegt, sondern an den Erwartungen der Menschen heute und welchen Druck die Gesellschaft auf einen ausübt.


    Fazit: Unterhaltsam, kurzweilig und erhellend. Ich habe es gern gelesen und spreche eine Empfehlung aus. Nicht nur etwas für Singles.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Reicht Liebe allein?


    Ich bin ja sonst eher nicht so der Liebesromanleser, aber hier klang die Story so gut, dass ich mal reinschnuppern musste.


    In der Geschichte geht es um Anwältin Dannie, die glücklich mit Freund David ist und fleißig die Karriereleiter hinauf klettert. Doch dann hat sie einen Traum, der in fünf Jahren spielt und da liegt sie neben einem anderen Mann. Was hat das zu bedeuten? Und wie verrückt ist es, dass sie diesem Mann dann auch wirklich begegnet?


    Der große Vorteil des Buches ist, dass es sich ruck zuck lesen lässt, weil der Schreibstil angenehm fluffig ist und man der Ich- Erzählerin gut folgen kann. Der große Nachteil hingegen ist, dass mir die Hauptfigur Dannie einfach nicht sympathisch war, da es nur um Arbeit, Macht, Geld, Erfolg und ähnliches ging, womit ich mich so gar nicht identifizieren kann bzw. was mir einfach nicht wichtig ist.


    Für meinen Geschmack wurde zu viel beschrieben was die Menschen in der Umgebung für teure Kleidung tragen, wo überall für viel Geld Essen gegessen und Champagner getrunken wird. Mag sein, dass das für die Upper Class in New York normal ist, ich fand es schwierig.


    Die Themen Freundschaft, Krankheit, Helfen, für einander da sein hat die Autorin enorm gut umgesetzt. Nie habe ich erwartet, dass so etwas im Buch passieren würde und ich gestehe, dass ich auch nur deswegen am Ball geblieben bin, weil mich das wirklich berührt hat. Da fand ich dann auch gut, dass Freunde Vorrang vor dem Job hatten.


    Ansonsten muss ich sagen, dass das dargestellte Leben von Dannie eher an Ende der 90er und die 2000er erinnert hat als die Menschen sich wirklich noch für ihren Job aufgegeben haben. Dieser Lifestyle mag vielleicht bei Anwälten in New York noch gegeben sein, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Leserschaft sich bei so einem Lebensstil wiedererkennt.


    Die dargestellte Liebesgeschichte war auch komplett anders als ich vermutet hatte, aber das hat mich nicht gestört, da ich eh kein Fan von Kitsch mit wundervollem Happyend bin.


    Fazit: Der Roman hatte seine guten Momente, vor allem ab der Mitte, konnte mich jedoch nicht vollends überzeugen. Bedingt spreche ich eine Empfehlung aus für alle Leser, die gern etwas über die oberen Zehntausend lesen.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wie viel schaffst du zu ertragen?


    Da ich gern Romane mit geschichtlichem Hintergrund lese, die während oder nach dem zweiten Weltkrieg spielen, war ich neugierig auf dieses Buch.


    In der Geschichte geht es um die Geschwister Helga und Jürgen. Sie haben den Krieg in einem Kölner Bunker überlebt und leben nun in Frankreich. Jedwede Erinnerung an die Zeit während des Krieges ist verloren, zu schlimm wahrscheinlich die Erinnerungen. Als ein Schreiben vom Vater kommt, dass er frei sei, machen sich die beiden Kinder auf in ihre Heimatstadt Köln. Was wird dort auf sie warten? Werden sie ihr Glück finden oder von negativen Gefühlen überrannt werden? Und wird ihre geliebte Mutter auch wieder auftauchen?


    Im Roman gibt es zwei Zeiten, die beleuchtet werden. Zum einen führt ein beobachtender Erzähler den Leser von Dezember 1954 bis Januar 1956 durch die Geschichte, zum anderen erleben wir durch Tagebucheinträge der Mutter die letzten Kriegstage mit. Gerade diese persönlichen Tagebucheinträge haben mir einen ordentlichen Schauer verursacht.


    Die Hauptfiguren, egal ob Helga, ihr Bruder Jürgen, der Vater oder gar Fanny, die die Familie unterstützt, sind unglaublich tolle und herzensgute Menschen, die ihren Alltag und das Schicksal im Speziellen meistern müssen. Hier wird jeder Leser jemanden finden mit dem er sich identifizieren kann.


    Der Fokus liegt jedoch auf Helga und das was von ihr verlangt wird. Man ist schon arg geschockt wie wenig aufgeklärt die jungen Frauen waren und wie wenig Rechte sie zugleich hatten. Der Mann bestimmte im Allgemeinen über alles und sobald etwas schief geht, muss die Frau dafür büßen.


    Die Szenen im Kinderheim haben mich zutiefst geschockt und berührt. Hier hätte man den Nonnen gerne mehr als nur die Meinung gesagt. Wie soll aus den Kindern rechtschaffene Bürger werden, wenn sie nur Hass, Gewalt und Angst kennen?


    Gelungen fand ich auch, dass viele politische Ereignisse und was sonst in der Zeit passiert ist ganz nebenbei eingestreut werden, so dass die Handlung nicht unterbrochen wird, man aber als Leser noch dazu lernen kann.


    Die letzten fünfzig Seiten haben im Übrigen so viel Tempo, dass sich die Ereignisse überschlagen und ein Geheimnis nach dem anderen gelüftet wird. Das fand ich richtig klasse.


    Der Roman hat mich gut unterhalten, auch wenn er etwas vorhersehbar war. Die Schreibe der Autorin liest sich angenehm und entspannend, so dass sich das Buch hervorragend zum Abschalten eignet, da man komplett in der Geschichte abtaucht.


    Einzig schade fand ich, dass nicht alles einen richtigen Abschluss findet. Da fällt jemand von der Treppe und dann? Ist diese Person tot und muss die Polizei kommen? Das wurde gar nicht thematisiert, sondern die böse Person ist weg und gut. Das fand ich irgendwie seltsam.


    Fazit: Eine schöne Geschichte mit sympathischen Figuren, die ich gern gelesen habe. Hier spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gelungen!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3257072074


    Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (27. Juli 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 368 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3257072074

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257072075

    Originaltitel ‏ : ‎ Samson i Nadezda


    Inhaltsangabe:


    Kiew, 1919: In den Wirren nach der Russischen Revolution stößt der junge Samson, gerade zur Vollwaise geworden, beinahe durch Zufall zur neuen sowjetischen Polizei. Sein erster Fall ist gleich äußerst mysteriös: Ein abgeschnittenes Ohr, ein Knochen aus reinem Silber und ein Anzug aus feinem englischem Tuch geben ihm Rätsel auf. Doch die Zeiten sind gefährlich und halten jeden Tag neue Überraschungen bereit. Zum Glück lernt Samson die patente Nadjeschda kennen, die ihm bei den Ermittlungen hilft und an die er schon bald sein Herz verliert.


    Autoreninfo:


    Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Er studierte Fremdsprachen (er spricht insgesamt elf Sprachen), war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann und schrieb zahlreiche Drehbücher. Sein Roman "Picknick auf dem Eis" ist ein Welterfolg. Kurkow lebt als freier Schriftsteller in der Ukraine und arbeitet auch für Radio und Fernsehen.


    Meine Meinung:


    Titel: Junger Ermittler und sein erster Fall...


    Die besondere Optik des Romans hat mich aufmerksam werden lassen und so begann ich neugierig zu lesen.


    In der Geschichte geht es um Samson, der während der Russischen Revolution nun ausgerechnet auch noch seinen letzten Verwandten, seinen Vater, verliert. Auf offener Straße wird dieser erschlagen und Samson am Ohr verletzt. Mit was will das Leben Samson noch prüfen?


    Die Handlung startet erstmal sehr heftig, da wir mitten in eine Kampfszene gespült werden, was ich als sehr interessant empfand.


    Im Verlauf der Geschichte merken wir, dass die einzelnen Mächte versuchen die Oberhand zu gewinnen, koste es was es wolle und die Menschen vor Ort leben in dauerhafter Angst.


    Samson als Figur ist wirklich jemand, der trotz seines Schicksals liebenswert und auf Gerechtigkeit aus ist. In ihm wohnt kein böser Gedanke. Die Sache mit seinem Ohr ist mysteriös und ich fand die Idee richtig gut. Ich selbst würde diese Fähigkeit jedoch eher als belastend empfinden.


    Der Fall, den es zu untersuchen gilt, empfand ich als etwas fad und so richtig gefesselt hat er mich nicht.


    Was ich von Nadjeschda halten soll, das weiß ich ehrlich gesagt nicht, da wir einfach zu wenig von ihr erfahren. Dass Samson Gefühle für sie hat, das merkt man am Rande ein wenig, aber richtig was passieren tut zwischen den beiden nicht.


    Fazit: Solider Startband einer Reihe, der meine Erwartungen nicht so recht erfüllen konnte, da mir ein wenig die Spannung und das gewisse Etwas gefehlt haben. Den Stil muss man mögen.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3423290234


    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 3. Edition (15. Juni 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 560 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3423290234

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423290234


    Inhaltsangabe:


    Tom Monderath ist frisch verliebt: Mit Jenny erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stößt, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird...


    Autoreninfo:


    Susanne Abel stammt aus einem badischen Dorf an der französischen Grenze. Sie arbeitete bereits mit 17 Jahren als Erziehungshelferin und später als Erzieherin mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen. Im Anschluss studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin und realisierte als Regisseurin und Autorin zahlreiche Dokumentationen fürs Fernsehen. Mit ihrem gefeierten Romandebüt "Stay away from Gretchen" stürmte sie die Spiegel-Bestsellerliste. Die Autorin lebt in Köln.


    Meine Meinung:


    Titel: Was bedeutet Familie eigentlich?


    Nachdem ich den ersten Band "Stay away from Gretchen" regelrecht verschlungen habe, wollte ich natürlich Tom und Jenny bei ihrem Familienglück begleiten. Mir war nicht klar, dass man in derselben Familie so spannend nochmal Familiengeheimnisse aufdecken kann.


    In der Geschichte geht es um Fernsehmoderator Tom Monderath, der durch einen DNA- Test Gretas verlorene Tochter Marie in den USA wiedergefunden hat. Doch der Test hat Überraschungen parat, denn Tom scheint mehr Geschwister als nur Marie zu haben. Ist sein Vater in der Ehe fremdgegangen?


    Es ist einfach unglaublich wie die Autorin mit so viel Ideenreichtum nochmal eine spannende Geschichte erzählen kann, denn ich hatte wirklich Sorge, dass man nur nochmal auf den Erfolg des Erstlings aufspringen will, aber nein Toms Geschichte war wirklich noch nicht fertig erzählt und es war unglaublich toll die väterliche Seite mitverfolgen zu können.


    Wie bereits im ersten Buch wird zwischen den Zeiten gesprungen, denn in der Gegenwart begleiten wir Tom, in der Vergangenheit in erster Linie seinen Vater Konrad und auch Greta kommt immer wieder vor, so dass wir nun auch über deren Kennenlernen und Co Bescheid wissen.


    Mich hat lange gewundert warum Tom seinen Vater stets zu negativ in Erinnerung hat, denn mir war er hier sehr sympathisch. Erst als das große Geheimnis gelüftet wird, ist klar warum alle später sich so verhalten haben wie sie es taten.


    Zudem gelingt es Susanne Abel das Thema Alzheimer mitfühlend und verständlich dem Leser zu vermitteln.


    Auch diese Geschichte habe ich inhaliert und unglaublich gern gelesen. Zudem habe ich immense Lust bekommen, endlich mal Köln zu besuchen.


    Fazit: Steht dem tollen Vorgänger in nichts nach. Unbedingt lesen! Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3518430165


    Herausgeber ‏ : ‎ Suhrkamp Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (18. Juli 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 400 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3518430165

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3518430163

    Originaltitel ‏ : ‎ Violeta


    Inhaltsangabe:


    An einem stürmischen Tag des Jahres 1920 kommt sie zur Welt, jüngste Schwester von fünf übermütigen Brüdern, Violeta del Valle. Die Auswirkungen des Krieges sind noch immer spürbar, da verwüstet die Spanische Grippe bereits ihre südamerikanische Heimat. Zum Glück hat der Vater vorgesorgt, die Familie kommt durch, doch schon droht das nächste Unheil, die Weltwirtschaftskrise wird das vornehme Stadtleben, in dem Violeta aufwächst, für immer beenden, die del Valles ziehen sich ins wild-schöne Hinterland zurück. Dort wird Violeta volljährig, und schon steht der erste Verehrer vor der Tür …


    Autoreninfo:


    Isabel Allende, geboren 1942 in Lima, ist eine der weltweit beliebtesten Autorinnen. Ihre Bücher haben sich millionenfach verkauft und sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. 2018 wurde sie – und damit erstmals jemand aus der spanischsprachigen Welt – für ihr Lebenswerk mit der National Book Award Medal for Distinguished Contribution to American Letters ausgezeichnet. Isabel Allendes gesamtes Werk ist im Suhrkamp Verlag erschienen.


    Meine Meinung:


    Titel: Ein aufregendes Leben...


    Das unglaublich schöne Cover hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht und neugierig begann ich zu lesen ohne zu ahnen, was ich da Tolles in den Händen halte.


    In der Geschichte geht es um Violeta, die als Ich- Erzählerin ihrem Enkel Camilo ihre komplette Lebensgeschichte erzählt. Diese umspannt hundert Jahre, denn sie ist in einer stürmischen Pandemienacht geboren und stirbt während unserer aktuellen Pandemie. Was hatte das Leben für sie parat?


    Der Autorin gelingt es gekonnt eine Lebensgeschichte zu erzählen und ganz nebenbei die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Chile aufzuzeigen. Das ergibt eine gute Mischung aus Unterhaltung und Bildung. Zudem hat es meine Neugier für ein Land geweckt mit dem ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt habe.


    Violetas Leben ist geprägt von der Unterdrückung der Frau und der Macht der Männer, was sich auch oft in ihren Liebschaften widerspiegelt. Am meisten bedrückt hat mich das gespaltene Verhältnis zu ihren Kindern, denn obwohl sie alles gibt, scheint es nie genug zu sein. Und trotz aller Tiefschläge geht sie ihren Weg, trickst und tut alles um sich durchsetzen zu können. Man spürt eine enorme Entwicklung vom unerzogenen Kind zu einer Frau, die ihren Mann steht und sich gegen Konventionen stellt.


    Ansonsten war auch schön zu lesen wie sie sich anderen Menschen aus ihrer Umgebung etwas ausführlicher widmet, wie ihrem einstigen Kindermädchen, ihrem Bruder oder ihren Kindern, so dass wir an vielen Leben teilhaben dürfen im Wandel der Zeit.


    Beim Lesen fragte ich mich oft wieviel ein Menschen eigentlich aushalten kann und schon kommt der nächste Schicksalsschlag. Mir ist ansonsten wieder einmal bewusst geworden froh zu sein in einem Land und in einer Zeit zu leben, wo Frauen deutlich mehr Rechte und Möglichkeiten haben sich frei zu entfalten.


    Fazit: Fesselnd, mitreißend und in meinen Augen etwas Besonderes. Sehr lesenswert!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3423282592


    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 20. Edition (18. März 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 528 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3423282592

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423282598


    Inhaltsangabe:


    Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

    Autoreninfo:


    Susanne Abel stammt aus einem badischen Dorf an der französischen Grenze, arbeitete bereits mit 17 Jahren als Erziehungshelferin und später als Erzieherin. Nach einer Ausbildung zur Puppenspielerin landete sie über den Weg des Theaters beim Fernsehen. Sie schloss ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin ab und realisiert seither als Autorin und Regisseurin zahlreiche Dokumentationen fürs Fernsehen. Die Autorin lebt und arbeitet in Köln.


    Meine Meinung:


    Titel: Achterbahnfahrt der Gefühle...


    Da ich besonders auf Romanhandlung mit historischen Hintergrund stehe, erschien mir dieses Buch goldrichtig für mich, doch ich bekam so viel mehr als erwartet.


    In der Geschichte geht es um Moderator Tom Monderath und seine über 80 jährige Mutter, die die Schockdiagnose Demenz bekommt. Wie werden beide mit der Erkrankung umgehen? Und wie lebt es sich, wenn das Einzige was bleibt vielleicht Erinnerungen sind?


    Ich mochte sehr, dass sowohl die Vergangenheit Gretas beleuchtet wird, als auch das schwierige Leben Toms in der Gegenwart als TV- Star. Sonst gefallen mir meist die Parts der Vergangenheit mehr, hier waren jedoch beide gleich stark.


    Der Autorin gelingt es immens gut aufzuzeigen wie stark die Macht der Medien ist und dass im Rampenlicht stehen alles andere als leicht ist.


    Die Geschichte Gretas hat mich zudem zu Tränen gerührt. Klar kennt man die Geschichten wie deutsche Frauen sich mit POC GIs eingelassen haben, aber so intensiv geschildert und emotional habe ich das schon lange nicht mehr zu spüren bekommen.


    Gerade in den Vergangenheitsparts hatte ich oft Gänsehaut und das Schicksal der dunkelhäutigen Babys und ihrer Mütter sollte nicht in Vergessenheit geraten.


    Fazit: Ein fesselnder Roman, der deutsche Geschichte beleuchtet und dabei für gute Unterhaltung und Wissenszuwachs sorgt. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Spitze!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wenn man die eigene Rettung zerstört...


    Ich bin kein Science Fiction Leser, aber da mir "Das Damengambit" so gut gefiel, wollte ich wieder etwas von Tevis lesen und ich wurde alles andere als enttäuscht.


    In der Geschichte geht es um Thomas Jerome Newton, der als Einziger seines Volkes zur Erde geschickt wurde, um seinen Planeten und die letzten Überlebenden zu retten. Doch wird er, so anders er ist, als Mensch akzeptiert oder wird sein Besuch schlimme Folgen haben?


    Walter Tevis hat einfach ein Händchen dafür tragische Figuren zu schaffen, die man trotz ihrer enormen Andersartigkeit mag. Könnten wir nicht gerade alle einen Newton gebrauchen, der die Erde vor uns Menschen rettet? Was er über seine Heimat berichtet, schockte mich sehr und erinnert stark an das, was uns noch bevorsteht. Newton hatte auf mich durch seine sanfte Art und seine Intelligenz eine magische Anziehungskraft, weil er schlichtweg so positiv anders ist als der egoistische Mensch.


    Betty Jo als Figur mochte ich ebenfalls. Obwohl sie aus einfachen Verhältnissen ist, hat sie genau erkannt wie das Leben funktioniert. Ihr Alkoholkonsum ist bedenklich, aber verständlich auf der Abstiegsleiter des Lebens.


    Auch wenn der Roman schon lange existiert, so hat er an Aktualität nichts eingebüßt. Der Autor zeigt deutlich wie rücksichtslos und machtgeil der Mensch agiert und dabei vergisst, dass er sich durch so ein Verhalten vielleicht selbst zerstört.


    Die aufgezeigten Erfindungen lasen sich spannend, da wir heute ja andere Möglichkeiten haben Musik abzuspielen, Fotos zu machen und ähnliches als in den 60ern und dennoch kann man sich den Nutzen gut vorstellen.


    Fazit: Ein Buch, das mich emotional tief berührt hat und lange nachwirken wird. Absolute Leseempfehlung und ich bin so dankbar, dass dieser Roman neu aufgelegt worden ist.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Neues vom Karlsplatz...


    Nachdem mir der Band rund um Auguste so gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es am Karlsplatz weitergeht.


    Hier geht es nun um Lottes Tochter Henny, die den Traum ihrer leiblichen Mutter leben möchte und Ärztin werden will. Das Studium geht ihr leicht von der Hand, doch dann reicht das Geld vorne und hinten nicht und der attraktive Paul läuft ihr über den Weg. Was hat das Leben für sie parat?


    Etwas traurig gemacht hat mich, dass Ziehmutter Auguste bereits tot ist und wir nur Olga und Ludwig wiedersehen.


    Die Figuren sind wie gewohnt sympathisch und ich mochte wie nebenbei politische Ereignisse mit beleuchtet werden und auch die Probleme und Gefahren für queere Menschen Platz gefunden haben.


    Richtig berührt haben mich die Schilderungen vom jungen Soldaten Fritz, der freiwillig an die Front gezogen ist, nur um dann zu erleben wie grausam Krieg sein kann.


    Die Liebesgeschichte zwischen Paul und Henny las sich etwas holprig und ging mir persönlich zu schnell und war auch zu oberflächlich erzählt. Hier hätte ich gern mehr gewusst warum Paul sich teils so seltsam ihr gegenüber benommen hat. Und auch schade, dass trotz allen Wissens Henny dieselben Fehler macht wie ihre Mutter.


    Der Schreibstil hat sich wieder einmal sehr angenehm lesen lassen, aber man merkt eben, dass es sich um einen Erstling der Autorin handelt und die Schreibqualität nicht so genial und fesselnd ist wie bei den Hebammenbüchern.


    Trotz der Kritikpunkte bin ich weiterhin neugierig auf die Folgebände.


    Fazit: Solide Fortsetzung mit Luft nach oben. Für Fans der Autorin spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Ihr Sommer in Südfrankreich...


    Eine junge Frau, die für einen mysteriösen Schriftsteller arbeiten darf und das an einem Ort, der mehr nach Urlaub als nach Job klingt, das hat mich sehr gereizt.


    In der Geschichte geht es um Leah, süße 25 Jahre alt und sie weiß nicht so recht was ihre Lebensziele sind. Ziellos bewegt sie sich in Paris seitdem sie ihr Studium beendet hat. Als sie zufällig an den Assistenzjob bei Michael, den ehemals berühmten Autor, kommt, hofft sie auf eine Wende im Leben. Wird ihr der Job wirklich guttun?


    Im Fokus stehen die beiden Hauptfiguren Leah und Michael, aus deren Perspektive im steten Wechsel berichtet wird, vorrangig aus der Gegenwart. Aber über Michael tauchen wir auch mittels Rückblenden in sein Leben der 60er und 70er Jahre ein.


    Bei Leah dachte ich lange wie naiv jemand sein kann, aber eigentlich ist sie sehr realistisch unterwegs und bewegt sie ihrem Alter entsprechend. Sie testet sich aus bei Jobs, Männern, Drogen und versucht den richtigen Weg für ihre Zukunft zu finden.


    Ganz anders der egozentrische Autor Michael, der auf alle in seiner Umgebung herabschaut. Seine toxische Art mit Menschen, vor allem Frauen, umzugehen, hat mich doch teils sehr wütend gemacht und ich habe mich emotional an ihm aufgerieben. Das nenne ich mal eine Figur mit Ecken und Kanten.


    Der Schreibstil der Autorin ist teils nüchtern, wenn es um ihn geht, teils sehr verspielt wenn wir die junge Assistentin begleiten. Ich musste beim Lesen oft an die Schreibe von Sally Rooney denken.


    Während die Themen rund um die Figuren sehr schwer, berührend und bedrückend sind, spürt man an der Umgebung und der Landschaft dennoch die Leichtigkeit des Sommers. Nur zu gern wäre man ebenfalls in diesem tollen Landhaus und würde einfach gern mal die Seele baumeln lassen und das Meer genießen.


    Fazit: Ein toller Roman, der den Leser in die Abgründe eines Narzissten blicken lässt. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Wow.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3743209373


    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 320 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3743209373

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3743209374


    Inhaltsangabe:


    Mit liebevollen Zeichnungen und ohne viele Worte erzählt Alice Oseman von einer ganz, ganz großen Liebe. Aber so ein Coming Out kann schwierig sein. Auch wenn (oder weil?) man „nur“ bisexuell ist.


    Autoreninfo:


    Alice Oseman veröffentlichte den ersten Roman mit 19 Jahren. Inzwischen sind drei weitere Jugendromane erschienen, sowie die erfolgreiche Webcomicserie Heartstopper. Alice starrt am liebsten stundenlang auf einen Computerbildschirm, stellt dabei die menschliche Existenz in Frage und tut alles Mögliche, um einen ordentlichen Bürojob zu vermeiden.


    Meine Meinung:


    Titel: Love is in the air...


    Ich bin leider erst über die Netflixserie auf diese tolle Graphic Novel Reihe gestoßen und habe das Erscheinen des zweiten Bandes auf Deutsch sehr entgegen gefiebert.


    Dieser Teil schließt nahtlos an den ersten Band an, denn wir starten ungewöhnlich auf Seite 294.


    Der Inhalt dieses Bandes gibt im Prinzip den Rest der ersten Staffel der Serie auf Netflix wider.


    Nick und Charlie haben sich geküsst und nun gilt zu prüfen wer davon wissen darf und wer nicht.


    Man spürt wirklich, dass Liebe wenig Worte braucht und dass hier einfach die Bilder sprechen und so immens viel ausdrücken können, wo Worte manchmal nicht mehr reichen oder schlicht zu wenig sind.


    Hier wird sehr schön deutlich, dass jeder sich für sein Comingout so viel Zeit lassen sollte bis derjenige dafür auch wirklich bereit ist und sich da von niemanden reinreden lassen sollte.


    Ich hatte bei der Lektüre doch ein wenig Herzklopfen, da ich die intensiven Gefühle der ersten Liebe als Teenager hier direkt nochmal spüren durfte mit all den Ungewissheiten, Ängsten und Sorgen, die man dabei zugleich hat.


    Fazit: Eine tolle Geschichte in Bildern, die man sich nicht entgehen lassen sollte.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Ein Campingplatz, vier Menschen, viele Veränderungen...


    Als Sommermädchen liebe ich vor allem Sommergeschichten und diese klang so besonders, dass ich einfach mehr wissen musste.


    In der Geschichte geht es um Lale, die nur weg will aus ihrem Leben. Einfach abhauen und sehen was passiert. Als sie auf Gustavs Campingplatz landet, hat sie endlich die nötige Ruhe, die sie sich gewünscht hat. Doch was kommt danach? Man kann sein Handy ja nicht ewig aus haben und vor der Vergangenheit wegrennen oder etwa doch?


    Mir hat hier vor allem das Setting gefallen mit dem verlassenen Ort, an dem mal eben ein halb verrotteter Campingplatz liegt mit dem kauzigsten Besitzer überhaupt. Das hatte so etwas Uriges und Idyllisches.


    Die Figuren mit all ihre Problemen haben mich doch sehr gepackt, wusste ich schließlich nicht was mich genau erwartet. Mein Liebling war ganz klar Flo, der durch die Freundschaft zu Chris und Co über sich hinauswächst und mal eben ganz nebenbei erwachsen wird.


    Berührt hat mich zudem, dass man intensiv spürt, dass Entscheidungen niemals leicht sind und wenn sie für einen selbst gut sind, jemand anderen enorm verletzen können.


    Die eingestreute Liebesgeschichte hat keinerlei Kitsch, ist so zart und leicht, was mir immens gut gefallen hat. Wer wünscht sich nicht so eine tolle Zufallsbekanntschaft, aus der dann das entsteht?


    Das Ende überrascht und ist vollends schlüssig.


    Fazit: Ich habe mich beim Lesen sehr wohlgefühlt und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Reise in die Kaiserzeit...


    Ich liebe die Hulda Gold Bände der Autorin und wollte nun wissen was sie hier geschrieben hat. Man merkt schriftstellerisch schon einen Unterschied, da das vorliegende Buch einer ihrer ersten Romane ist, was meine Lesefreude keineswegs gestört hat.


    In der Geschichte geht es um Auguste, deren Leben komplett vorgezeichnet ist. Sie soll auf eine höhere Mädchenschule, heiraten und Kinder bekommen. Ihr Glück spielt dabei keine Rolle. Doch wird sie diesen vorgeschriebenen Weg annehmen können?


    Der Stil von Frau Stern hier ist mit sehr bildlicher Sprache, was ich aus den Hebammenbüchern nicht so in Erinnerung habe. Es hat sich schön leicht lesen lassen und mir gut gefallen.


    Wir lernen als Hauptfiguren die titelgebende Auguste kennen und ihre Freundin Charlotte. Mir waren beide durchaus sympathisch und man ist mit ihnen gemeinsam traurig über deren Situation. Die Frauen haben in der damaligen Zeit leider kaum Entscheidungsmöglichkeiten. Die Erwähnung der psychiatrischen Abteilung und durch welche Vergehen man dort bereits hinkommt, haben mir eine Gänsehaut bereitet. Da ist man immer wieder froh eine Frau im 21. Jahrhundert zu sein.


    Zu der Geschichte rund um die Mädchen werden auch ein paar geschichtliche Hintergründe eingestreut und der Leser läuft Otto Lilienthal über den Weg.


    Das Ende war mir vielleicht einen Hauch zu kitschig, aber das ist wohl Geschmackssache.


    Fazit: Ein solider Startband, der Lust auf mehr macht. Nicht so fesselnd wie Hulda, aber auch nicht schlecht. Von mir gibt es daher eine Empfehlung. Einfach mal ausprobieren.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Ein Wiedersehen unter schweren Bedingungen...


    Nachdem mir bereits der erste Band "Novembersturm" so unglaublich gut gefiel, wollte ich natürlich wissen wie es mit Ella, Johannes und Robert weitergeht und begann gespannt zu lesen.


    In der Geschichte treffen wir nun auf Tochter Lilli, die mittlerweile erwachsen ist und selbst zwei Kinder hat. Der Krieg ist verloren und der Iwan wütet im Land. Wie sollen die Frauen ohne Männer das nur durchstehen?


    Ich war sofort wieder drin in der Handlung und habe mich darin regelrecht verloren, so eindringlich schreibt Frau Schweikert. Besonders die grausamen Frauenschicksale haben mich emotional doch sehr mitgenommen.


    Die Autorin schildert das Leben nach dem Krieg und insbesondere das Leben im geteilten Berlin mit all seinen Tücken und Beschwerlichkeiten. Als Berlinfan habe ich dies sehr genossen. Bestimmte Ereignisse wie das Sprengen der Kirche kannte ich, viele andere waren für mich neu und bereichernd.


    Ich fand gut geschildert wie das Leben in der DDR sich anfühlt, auch wenn es aus heutiger Sicht geschrieben ist und damals sicher nicht jeder so schrecklich fand wie beschrieben. Wenn man nichts anderes als Mangel in seinem Leben kennt, wie kann man dann Überfluss vermissen?


    Bei den Figuren hat mich hier natürlich Hauptakteurin Lilli am meisten gefesselt. Sie beißt sich durch, sie ist trotz aller Umstände für ihre Mädchen da und hilft auch in der Nachbarschaft. Man kann sich nur schwer vorstellen wie es ist in Trümmern zu leben mit kaum etwas zu Essen und den vielen Schutt dann später mit wegzuschaffen.


    Auch wenn der Schluss etwas überladen ist und auch leicht kitschig, so habe ich das positive Ende doch sehr genossen, denn nach all dem Leid wünscht man den lieben Figuren nur das Beste.


    Fazit: Lektüre, die sich kurzweilig liest und von der man länger etwas hat, da das Gelesene noch nachklingt. Klare Leseempfehlung!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten