Beiträge von andersenbach


    Liebe Rienchen,


    Verzeihung, wenn Du Dich angegriffen gefühlt hast, aber nachdem wir hier von einigen Leuten schon ziemlich "auf die Mütze" gekriegt haben, kommt bei solchen Anmerkungen (die dann auch von anderen noch "unterschrieben" werden), einfach leicht das Gefühl auf, dass absichtlich nach "Mäkelkram" gesucht wird. Aber: Schwamm drüber!


    Allerdings: Eben GENAU DAS will ein Autor teilweise, wenn er Dinge konkret bezeichnet. Eben beschreiben, was für ein Typ Mensch seine Figur ist. Das trifft jetzt auf das iPhone nicht so sehr zu (wobei UMTS-Gerät etwas ungeschmeidig klingt), aber bei einem Porsche Cayenne wollen wir mit Sicherheit genau die Assoziation zu wecken, die Du als Leserin hast. Und deshalb ist es auch so gemeint, egal, ob es RL so ist. Ein guter Autor schreibt NICHTS, ohne sich dabei etwas zu denken.


    Wie gesagt, nichts für ungut, und hat diese Leserunde teilweise etwas ratlos zurückgelassen.

    Zitat

    Original von Enchantress


    :write !


    Dazu sage ich, Miriam, jetzt auch gern noch etwas, weil es diese Diskussion um vermeintliche "Schleichwerbung", die ein Autor beim Nennen bestimmter Produktnamen betreiben würde, schon sehr oft gab: Das ist Quatsch. Aber das Konkrete ist immer besser als das Allgemeine. Wenn z. B. eine meiner Hauptfiguren einen Porsche fährt, fährt sie einen Porsche. Und nicht einen PS-starken Sportwagen, das Bild, was dadurch entsteht, ist längst nicht so konkret. Und wo jemals behauptet wurde, dass ein iPhone-Benutzer sich für einen "Künstler" hält, ist mir mehr als schleierhaft. Was soll denn so ein Unsinn? Tut mit leid, Leute, aber hier wird echt händeringend nach Mäkelkram gesucht.

    Dann melden wir uns hier auch noch einmal zu Wort: Es geht nicht darum, ob die Geschichte autobiographisch ist oder nicht, auch wollten wir uns mit keiner der Eulen "kabbeln" oder sind gar "beleidigt". Wie Churchill schreibt: Hier und da waren wir über den Ton und das Rumreiten auf den immer wieder gleichen Dingen überrascht und haben das lediglich angemerkt. Ein kleiner Versuch unsererseits, wieder versöhnlicher zu werden (der Vergleich unseres Buches mit einem Baby, über das man vielleicht auch etwas zartfühlender gesagt bekommen möchte, wenn es hässlich ist und schielt), wurde ein wenig herablassen mit einem "Lasst gut sein" abgetan.


    Das und NUR DAS ist es, was uns teilweise getroffen hat, es hat NICHTS damit zu tun, dass wir uns womöglich persönlich angegriffen gefühlt hätten. Und wenn "Miriam Bach" schreibt, dass sie den Kosenamen "Mirchen" immer mochte - dann hätte man das augenzwinkernd verstehen können, denn so war es gemeint.


    Übrigens: Als Autor wagt man sich mit JEDEM Buch hinaus in die Welt und geht das Risiko ein, kritisiert zu werden. Und JEDES Buch - wir sprechen da jetzt nur für uns - kommt aus unserem Kopf UND aus unserem Herzen. Schreiben gehört nun einmal zu den persönlichsten Berufen der Welt. Und damit zu den schönsten - und manchmal auch schlimmsten.


    Das dazu. Nur für den Fall, dass jemand befürchtet, wir würden jetzt schmollend in der Ecke sitzen.

    Zitat

    Original von incomperta
    Verstehe ich das richtig, dass du Erläuterungen gibst, damit die Leser hier den Roman endlich so verstehen können, wie er gemeint war?


    Wenn Du das Buch selber liest und dann die Geschichte mit manchen Kommentaren aus dieser LR vergleichst, wirst Du vielleicht verstehen, weshalb ich mich GEGEN meine eigentliche Überzeugung, dass ein Autor sich nicht selbst kommentieren sollte, genötigt sah, dies doch zu tun. Aber wie gesagt, das setzt Deine eigene Lektüre des Buches voraus.


    [SIZE=7]Editiert, weil incomperta die Zitatfunktion falsch genutzt hat...[/SIZE]

    Zitat

    Original von JaneDoe
    andersenbach ,
    ich habe euren Beitrag von 14.30 Uhr an diesen Thread angehängt. Bitte keinen zusätzlichen Thread eröffnen. In diesem Thread kann doch gut dazu weiterdiskutiert werden. LG JaneDoe


    Völlig einverstanden. DAs war nur eine technische Dämlichkeit von mir, dachte, "neues Thema" würde einfach nur einen neuen Beitrag erzeugen. Liegt am Alter ;-)

    Philipp speaking: Heute möchte ich mal ein paar allgemeinere Dinge vorbringen, als summarische Antwort auf einige Fragen, die immer wieder in der Leserunde auftauchen. Da ich wegen einer neuen Geschichte sehr in Zeitnot bin, schaffe ich es einfach nicht, detailliert und im einzelnen an den jeweils entsprechenden Diskussionsbeiträgen anzuzdocken. Ich hoffe, das ist für Euch so in Ordnung.


    1 Dürfen Autoren, wenn "Warte auf mich" denn eine wahre Geschichte ist, ihr Innerstes in einem Roman so nach außen kehren?


    Ich werde hier natürlich nicht den Schleier lüften, doch das Thema ist von so grundsätzlicher Bedeutung, dass ich zumindest entsprechend grundsätzlich darauf antworten möchte. Ich glaube, wirkliche Autoren können gar nicht anders, als ihr Innerstes durch ihre Geschichten nach außen zu kehren. Es ist nicht nur ihr Beruf, sondern ihre Berufung, Erlebtes, Erhofftes, Befürchtetes - was immer sie bedrängt und beglückt - , schreibend zu verarbeiten, weil es dann für sie erst WIRKLICH wird. Alles andere ist Lohnschreiberei. Eine solche Verarbeitung des eigenen Lebens erfolgt natürlich nicht in einer eins-zu-eins-Abbildung, sondern in einer Verdichtung von Realität und Imagination. Dabei hat nicht die Realität "das Sagen", vielmehr ist sie immer nur ein Steinbruch, aus dem die Imagination sich bedient. Denn worauf es in jedem Roman ankommt, ist das Warum und Wozu ich eine Geschichte erzähle: ihr Bedeutungsgehalt, die alles bestimmende Idee, um dem Steinbruch des Lebens, der oftmals auch ein Scherbenhaufen ist, also den AN SICH sinnlosen Partikeln von Erlebnissen, Gedanken und Taten, die die Existenz eines Menschen ausmachen, einen Sinn abzuringen. Oder, wie Baudelaire es mal in einem seiner Paris-Gedichte gesagt hat, Kot in Gold zu verwandeln. Berühmtes Beispiel: Thomas Mann, Tod in Venedig. In der Novelle hat der Autor seine eigene Homosexualität, die ihn bekanntlich unendlich plagte, künstlerisch verarbeitet, indem er diesen inneren Konflikt zugleich in einem grundsätzlichen menschlichen Konflikt widerspiegelte - dem Konflikt zwischen den dyonischen und apollonischen Trieben, die in jedem Menschen hausen und miteinander streiten. Frage: Hätte er das tun dürfen? Hat er dadurch nicht seine Frau zutiefst verletzt? Vielleicht auch seinen Sohn Klaus (bei dessen Anblick in der Badewanne, wie TM in seinen Tagebüchern verrät, stets eine Erektion bekam), als dieser alt genug war, um zu verstehen, was der Vater schrieb? Zum Glück hat Thomas Mann sich um diese bürgerlich-moralischen Fragen nicht geschert, sondern ist seinem künstlerischen Impuls gefolgt. Denn der "Kot" seiner Seele, seine von ihm als so qualhaft empfundene Homosexualität, hat uns Lesern eine Novelle beschert, die reines "Gold" ist.



    2 Haben die Protagonisten sich außerhalb des Bettes nichts zu sagen?


    Auf die Gefahr hin, mich jetzt sehr unbeliebt zu machen: Man muss den Roman schon sehr oberflächlich lesen, um die Beziehung von Miriam und Philipp so gründlich misszuverstehen. Die ganze Geschichte ist eine einzige Abfolge von Seelenerkundigungen. Das beginnt mit der ersten Nacht im Hotel, in der ja nichts anderes geschieht, als dass Philipp versucht, sich in Miriams Seele hinein zu denken und zu träumen. Entsprechend die Tatsache, dass er sich durch ein Buch von ihr in sie verliebt, ihr Körper ist nicht das Faszinosium, weshalb er sie begehrt - sie ist äußerlich nicht mal sein Typ. Und wirklich ist es erst um ihn geschehen, als die beiden eine ganze Nacht miteinander telefonieren und sich gegenseitig ihr Innerstes preis geben, von Dingen reden, von denen sie zu niemandem sonst geredet haben oder reden konnten ... Können sich zwei Menschen sich platonischer ineinander verlieben als diese zwei? Und auch die Himmelfahrten, die auf die erste "richtige" gemeinsame Nacht folgen, sind keine Bettszenen, sondern Beschreibungen zweier Seelen, die sich gefunden haben, kulminierend in der Badewannen-Episode. Ja, sie haben tatsächlich vergessen, das Wasser einlaufen zu lassen. Weil der Zustand solcher Seelen-Verliebtheit nichts anderes ist als eine hochgradige Form der Selbstvergessenheit, in der man die Welt rings um einen herum einfach nicht mehr wahrnimmt. Ich kann jedem Menschen nur wünschen, so etwas einmal zu erleben. Es ist schlicht der Himmel auf Erden.



    3 Warum dreht sich die ganze Geschichte nur um Miriam und Philipp?


    Das ist das Warum und Wozu der Geschichte. Alles spricht gegen die Beziehung der zwei - sowohl beider Hintergrund wie auch beider Erwartungen an ihre jeweilige Zukunft, vor allem natürlich Philipps Bindung. Aber was stört das die Liebe? Sie schert sich nicht um das, was vernünftigerweise oder auch moralisch das Richtige wäre. Wen sie trifft, der hat keine Chance - und wenn er sich noch so heftig zur Wehr setzt. Das tun beide. Philipp erklärt sich selbst für einen alten Idioten, kann es selber nicht fassen, wie er seine Frau belügt - und tut es eben doch, weil Miriams Anziehung stärker ist als seine inneren Hemmnisse der Wohlanständigkeit. Darum bedrängt er Miriam, ohne Rücksicht auf deren Widerspruch. Weil er spürt, dass ihr Widerspruch ja auch eine Verleugnung ihrer eigenen Gefühle ist ... Und dann kommt eben die Frage: Wie ist unter solchen Bedingungen eine Liebe möglich? Antwort: Gar nicht. Aber weil Miriam und Philipp eben nicht mehr Herr ihrer selbst, sondern Ausführungsorgane ihrer Liebe sind, versuchen sie es dennoch. Indem sie die wirkliche Welt rings um sich her ausblenden. So weit es eben geht. Beziehungsweise bis es nicht mehr geht.



    4 Warum wird Philipps Frau nicht ausführlicher dargestellt?


    Philipp liebt seine Frau. Philipp liebt Miriam. Das ist sein Konflikt. Dieser Konflikt ist unauflöslich. Das weiß Philipp in seinem Innern auch, fürchtet es und will es dennoch nicht wahrhaben. Darum nennt er seine Frau, im Zusammenhang mit Miriam - also in dem ganzen Roman -, kein einziges Mal mit Namen. Diese Namenlosigkeit der Frau ist geradezu eine Voraussetzung dafür, dass er an dem Konflikt nicht völlig kaputt geht: ein Selbstbetrug, der ja auch nicht wirklich aufgeht. Doch so sehr seine Frau in den ersten zwei Dritteln des Romans im Hintergrund bleibt - als sie endlich in Erscheinung tritt, tut sie das in überaus deutlicher Weise. Man braucht ihren Charakter gar nicht ausführlich zu beschreiben, sie offenbart ihn in dem, WAS SIE TUT. Durch die Veröffentlichung des Manuskripts, die ihr natürlich alles andere leicht fällt (und zu der sie sich ganz bestimmt nicht als Agentin, sprich: aus finanziellen Erwägungen heraus entscheidet), zwingt sie Miriam und Philipp, Farbe zu bekennen, ihre Geschichte zu einem offenen und ehrlichen Abschluss zu bringen. Auch auf die Gefahr hin, dass sie selber Opfer dieses Abschlusses sein kann. Damit alle Beteiligten die Chance haben, wieder Tritt in ihrem Leben zu fassen - in welchem Leben auch immer. Das ist ihre Größe, die Größe dieser namenlosen Frau, die nur scheinbar eine Nebenfigur ist (wenn man sich an der Zahl ihrer Auftritte orientiert), tatsächlich aber eine Hauptfigur, weil sie das Realitätsprinzip im Roman darstellt.


    So, genug gequasselt. Ich hoffe, diese paar Erläuterungen, was wir uns beim Schreiben gedacht haben, helfen Euch ein bisschen, den Roman vielleicht auch mal in einem anderen Licht zu sehen, als er hier in manchen Kommentaren erscheint. Damit möchte ich keine Kritik wegbügeln, nur eine Lesart vorschlagen, um die es uns als Autoren ging. Vielleicht, so zeigen manche Eurer Beiträge, hätten wir das im Roman etwas deutlicher machen sollen. Wenn wir uns dagegen entschieden haben, dann aus einem einfachen Grund: Wir wollten unseren Lesern nicht die Brille unserer eigenen Interpretation auf die Nase setzen. Denn eines der schönsten Erlebnisse beim Lesen ist es immer, wenn durch die Lektüre eine Geschichte im Kopf des Lesers neu und anders entsteht. Das müssen und wollen wir als Autoren respektieren, selbst wenn uns dadurch unsere eigene Geschichte hin und wieder geradezu fremd wird.



    . Da ich mit diesem Kommentar nun allerdings doch gegen unsere unsere ursprüngliche Absicht verstoßen habe, kann ich mich nur mit einem Bonmot von Ernst Jünger dafür entschuldigen: "Wer sich selbst kommentiert, geht unter sein Niveau." ;-)


    Das ist kein Vogel-Smiley, sondern ein Grübel-Smiley.

    Zitat

    Original von Idgie
    [quote]Original von chiara


    Ich glaube, mich könnten die meisten auch umrennen. Außerdem sind Fotos auf Buchdeckeln eigentlich immer aktuell? Autoren, die ich einmalig auf einer Lesung kennengelernt habe, würde ich vermutlich auch wiedererkennen, wenn die Lesung noch nicht allzu lange zurückliegt. :grin


    Philipp: Kleine Anekdote zur Wiedererkennung von Autoren: Ich saß mal im Zug einer Frau gegenüber, die in einer Zeitschrift blätterte, in der ein Foto von mir sehr groß abgebildet war. Die Frau schaute die Seite an, las den Text dazu, blickte in mein Gesicht - und blätterte weiter, ohne mich zu erkennen. Nein, Autoren sind keine TV-Gesichter, können sich also in der Öffentlichkeit völlig ungeniert bewegen.

    Zitat

    Original von Lucy1987


    Immer, wenn ich in dem Buch die Realität hinterfragt habe, bin ich in mich gegangen und habe mir vor Augen geführt, dass es Männer gibt (oder auch Frauen), die quasi zwei Leben führen. Das soll sogar über mehrere Jahre funktionieren. Gabs auch mal nen Tatort zu, da war ich völlig entsetzt. Das zeigt auch mal wieder, zu was Menschen fähig sind. Mit welch egozentrischen Zügen man das Gefühl anderer ausblendet und nur um seine Bedürfnisse bemüht ist. Wenn ich meinen Partner wirklich lieben würde und einen Hauch an Empathie beherrschen würde, würde ich nichtmal in Gedanken erwägen, meinen Partner zu betrügen. Dasselbe gilt im übrigen auch für ,,Mirchen", die sich auf einen Menschen einlässt, der seine Frau gnadenlos belügt und betrügt. Mich würde soetwas abschrecken. Aber da sind wir wieder bei der Moral und ich finde die Moral in einer Leserunde zu diesem Buch schon erwähnenswert, auch, wenn man es als Autor vllt. nicht so wertvoll und sinnvoll findet. Das Thema ist recht brisant und eigentlich ist es doch super, wenn es zum Nachdenken anregt und das Thema kritisch betrachtet wird.


    aß und erhöht die Spannung auf die nächsten Zeilen nochmal etwas mehr. :grin



    Miriam hier: Noch mal was zum Thema "Moral", ein Gedanke, der mir gerade kam: Da ja so viele von Euch Philipps verhalten egoistisch, unmoralisch und daneben finden und ihm einige sogar wünschen, dass er am Ende ganz allein dasteht - ist Euch schon mal aufgefallen, dass die Situation, wenn sie umgekehrt ist, meistens anders bewertet wird. Denken wir da wirklich mal an "Gut gegen Nordwind". Da ist es die FRAU, die verheiratet ist. Aber niemand regt sich darüber auf, dass sie nächtelang mit einem anderen Mann schreibt und ihn schließlich sogar tritt.


    Wie kommt das? Haben wir wirklich immer noch alle das Klischee im Kopf, Männern ginge es beim Fremdgehen nur um Sex und sie seien rein triebgesteuerte Wesen, während Frauen nur edle und reine Motive verfolgen? Und überhaupt: Wo fängt Fremdgehen eigentlich an? Beim Küssen? Beim Sex? Oder nicht doch auch schon, wen ein anderer Mensch meine Gedanken bestimmt?


    Viele schrieben hier, Philipp ginge es nur um Sex und Aufregung. Sorry, aber er hat sich über ein BUCH in Miriam verliebt! Außerdem sind die Sexszenen im Roman sehr, sehr überschaubar, das ist nun wirklich kein erotisches Buch. Aber das nur am Rande.


    Wie gesagt, ich frage mich, wie es zu dieser unterschiedlichen Bewertung (in moralischer Hinsicht) kommt, wenn es um die Frage geht, ob ein Mann oder eine Frau der Fremdgänger ist. Schwingt da - unterbewusst - die Angst mit, dass es einem mit dem eigenen Mann auch passieren könnte, dass er sich in eine andere verliebt?


    Und noch zum Thema "Auffliegen": Ihr scheint ja davon auszugehen, dass jede Frau in regelmäßigen Abständen das Handy oder die Mails ihres Partners checkt. Das ist wiederum eine Vorstellung, die ICH komplett grauenhaft finde! Philipp und seine Frau sind seit über 30 Jahren zusammen, sie ist sein Lebensmensch. Und das bleibt sie eben auch, egal, wie sehr er sich verliebt hat. Mich wundert es, dass viele von Euch die Zerrissenheit dieser Figur nicht nachvollziehen können. :pille

    Zitat

    Original von pinky75
    Nur zum Schluss noch: Ich habe nicht abgebrochen ;)


    Miriam hier. Von mir auch noch ein Wort zum Schluss: Ich wollte Dich nicht angreifen oder mich mit Dir streiten, sondern Dich nur darum bitten, einen etwas anderen Ton anzuschlagen. Sieh es mal so: Für uns Autoren ist ein Buch wie ein "Baby", das wir zur Welt gebracht haben. Und wenn dieses Baby hässlich ist, schielt und Segelohren hat - jedenfalls Deiner Meinung nach - würdest Du das den Eltern vielleicht auch etwas zartfühlender sagen als mit der Hau-Drauf-Methode ;-)

    Zitat

    Original von andersenbach


    Philipp: Einer der Gründe lautet: Wenn man als Autor in einem bestimmten Genre schon mal was geschrieben hat, wird man sehr schnell in die entsprechende Schublade gesteckt, sowohl bei Lesern wie Buchhändlern und Journalisten. Probiert man dann was anderes, jenseits des Genres, führt das oft zu Irritationen. Das wollten wir vermeiden. Damit der Roman möglichst ohne irgendwelche Vormeinungen gelesen wird.


    Sehe gerade, das Miriam fast bereits eine entsprechende Antwort gegeben hat. Sorry für die Doppelung. Immerhin könnt Ihr daran erkennen, dass wir wirklich ZWEI sind! ;-)

    Zitat

    Original von Lucy1987
    Da merke ich wieder, dass ich den Sinn und Zweck eines Pseudonyms noch immer nicht verstanden habe. Man könnte doch stolz sein, dass Leser weitere Bücher von einem entdecken wollen.


    Vielleicht mögt ihr eure Beweggründe ja, zumindest ohne zuviel verraten zu müssen, mal erläutern. :grin


    Philipp: Einer der Gründe lautet: Wenn man als Autor in einem bestimmten Genre schon mal was geschrieben hat, wird man sehr schnell in die entsprechende Schublade gesteckt, sowohl bei Lesern wie Buchhändlern und Journalisten. Probiert man dann was anderes, jenseits des Genres, führt das oft zu Irritationen. Das wollten wir vermeiden. Damit der Roman möglichst ohne irgendwelche Vormeinungen gelesen wird.

    Zitat

    Original von Rosha
    @ Pinky


    Das Buch ist auch für mich kein Herzensbuch geworden, aber deine Beiträge hier empfinde ich ebenfalls teilweise als zu polemisch. Das finde ich den Autoren und uns Miteulen gegenüber nicht fair. Eine sachliche Diskussion über ein Buch artet dadurch in ein Streitgespräch aus. Das ist schade.


    Um nicht missverstanden zu werden: Ich begrüße unterschiedliche Meinungen und bin daran interessiert darüber zu diskutieren. Nichts liegt mir ferner, als jemanden den Mund verbieten zu wollen. Ich würde mir nur eine andere Tonart wünschen. :wave


    Philipp: Dem können Miriam und ich nur vorbehaltlos zustimmen. Offene Diskussion ja, aber diese Polemik ist wirklich unangenehm. Und für mich auch nicht nachvollziehbar, Pinky hatte doch die Lektüre längst abgebrochen, weil die Mühe sich nicht lohne. Wozu dann dieser eifernde Feldzug? Die Deutung dieses Widerspruchs spare ich mir, sie liegt ja auf der Hand.

    Zitat

    Original von Mary26_87
    Zu den Singles: Auch bei Singles hätte man mit ein paar eingebauten Schwierigkeiten eine gute Geschichte schreiben können. Oder von mir aus vergeben bzw. verheiratete aber mit Problemen in der Ehe, da kann man ev. noch die Beweggründe für so einen Seitensprung nachvollziehen, aber super glücklich verheiratet und verliebt in seine Frau und dann einfach mit einer jüngeren was anfangen, das klingt mir zu sehr nach einer "Midlife-Crises". Ich bin gespannt ob mich die weitere Geschichte vom Gegenteil überzeugen kann. :-)


    Ja, klar, kann man auch schreiben. Es gibt eben VIELE Geschichten, die man erzählen kann - und das hier ist die von Miriam und Philipp.


    Thema "Midlife-Crisis": Ja, Philipp liebt seine Frau. Aber "verliebt" im Sinne von Schmetterlinge im Bauch und was noch so zur Verknalltheit dazu gehört, ist er sicher nicht mehr nach so vielen Jahren. Was vollkommen natürlich ist. Und plötzlich haut ihn einfach dieses riesige und unverhoffte Gefühl um. Das kann wohl jedem passieren.

    Zitat

    Original von pinky75
    Das ist Pendanterie....



    dann bin ich halt für das Genre, das ihr schreibt nicht zugänglich, ändert doch überhaupt nichts an meiner Kritik...(aber da steht doch auch Chic-Lit... ok für Romance bin ich auch nicht zu haben)


    Weshalb ist das Pedanterie? Das ist eine übergeordnete Rubrik, in der Liebesromane und Erotik UND Chick-Lit landen, aber insgesamt sind das doch völlig verschiedene Genres unter dem Dach "Romance". Jetzt verstehe ich Dich echt nicht mehr. Und: Wenn Du weißt, dass der Bereich "Romance" nicht so Deins ist, warum hast Du Dich dann überhaupt für die LR beworben? Ich lese auch kein Science Fiction, weil ich es nicht mag. Verstehe ich echt nicht :pille


    Übrigens, Stichwort "unsachlich": Genau so etwas wie die "Pedanterie" ist unsachlich. Ich antworte ganz freundlich - und bekomme es sofort mit einem "Zack! Pedantisch!" quittiert.