Beiträge von wampy

    Ein komplexer Verschwörungsthriller mit politischen Anklängen


    Buchmeinung zu Achim Zons – »Von Schafen und Wölfen«


    »Von Schafen und Wölfen« ist ein Kriminalroman von Achim Zons, der 2025 bei C.H.Beck erschienen ist.


    Zum Autor:

    Achim Zons studierte Jura, Politik, Geschichte und Philosophie in Heidelberg und München. Nach Examina und Promotion blieb er zunächst als Dozent an der Universität, bevor er dann mehr als dreißig Jahre als Redakteur für die Süddeutsche Zeitung schrieb. Er arbeitet heute als Drehbuchautor und lebt in München.


    Zum Inhalt:

    Das Buch beginnt wie ein klassischer Verschwörungsthriller mit der Planung des Sturms auf das Capitol in Washington und einem Auftragsmord in Bayern. Parallel werden der Deutschen Allgemeinen Zeitung brisante Informationen über den Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten angeboten.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich von Beginn an gefesselt mit einer komplexen Handlung und einem hohen Spannungslevel. Es gibt reichlich Personal, von denen kaum einer mit offenen Karten spielt. Nahezu jede Figur verfolgt dazu eigene Interessen, die meist lange im Verborgenen bleiben. Die Geschichte wird aus diversen Perspektiven erzählt und der Leser hat mehr Informationen als die handelnden Figuren. Es gibt einige Erzählstränge, die wenig miteinander zu tun zu haben scheinen. Stück für Stück werden Zusammenhänge deutlich und ein düsteres Gesamtbild nimmt Gestalt an. Eine wichtige Funktion kommt einer geheimnisvollen Organisation zu, die mit fortschrittlicher Technik Daten und Videos aller Art auswertet. In den Mittelpunkt rückt eine junge Journalistin, die unerschrocken recherchiert und auch noch mit Beziehungsproblemen zu kämpfen hat. Dann spitzen sich die Dinge zu und es kommt zu einem finalen Showdown, bei dem alle Fragen beantwortet werden.

    Das Erzähltempo ist meist hoch und die Sprache nüchtern, aber auch mitnehmend. Actionszenen spielen kaum eine Rolle, aber dies tut der Spannung keinen Abbruch. Der Erzählstil fordert zum Mitdenken und Miträtseln auf, aber auch das Mitfiebern kommt nicht zu kurz. Ich habe mich prächtig unterhalten und die Geschichte genossen.


    Fazit:

    Mich hat dieser Verschwörungsthriller mit politischen Anklängen ausgezeichnet unterhalten. Deshalb bewerte ich ihn mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3406829791

    Ein atmosphärischer Cosy, der wohl unglücklich gekürzt wurde


    Buchmeinung zu James Goodwin – »Mord in Little Barkham«


    »Mord in Little Barkham« ist ein Kriminalroman von James Goodwin, der 2024 im dp Verlag erschienen ist.

    Zum Autor:

    James Goodwin ist das Pseudonym eines deutschen Autors.


    Zum Inhalt:

    Arthur Tingwell leitet in den 50er Jahren eine Bibliothek im beschaulichen Little Barkham. Eine alte Dame wird in ihrem Haus ermordet und der junge Peter Hawkings, der ihr immer die Bücher vorbei brachte, gerät unter Verdacht. Arthur glaubt nicht an Peters Schuld und beginnt zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich atmosphärisch überzeugt und Arthur Tingwell war mir trotz kleiner Macken von Anfang an sympathisch. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und manchmal wirken sie etwas klischeehaft. Trotzdem wirkten sie recht realistisch und zur Zeit passend. Einige Bewohner haben ihre Geheimnisse und Arthurs Ermittlungen gestalten sich schwierig. Arthurs Stärke ist seine Fähigkeit mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch zu kommen und so Informationen zu sammeln. Überhaupt menschelt es in fast jeder Beziehung. Es gibt einige überraschende Wendungen und auch einen Schuss Romantik. Die Handlung ist komplexer als gedacht und die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar. Leider hatte ich aber an einigen Stellen des Buches das Gefühl, dass durch Kürzungen des Textes inhaltliche Löcher entstanden sind. Diese störten meinen Lesefluss erheblich und kosten einen Stern. Insgesamt habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt.


    Fazit:

    Ein atmosphärischer Cosy, der mich weitgehend überzeugen konnte. Die inhaltliche Löcher kosten einen Stern und deshalb bewerte ich de Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Für Freunde atmosphärischer Krimis spreche ich eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0DNMLWC3F

    Unterhaltsamer Wiener Kaffeehaus-Krimi


    Buchmeinung zu Anja Rauter – »Kaffee mit Schuss«


    »Kaffee mit Schuss« ist ein Kriminalroman von Anja Rauter, der 2024 im dp Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Anja Rauter, geboren 1972, lebt mit ihrem Ehemann und ihrem nicht ganz unschuldigen Tigerkater, der es in jedes ihrer Bücher schafft, in ihrer geliebten Heimatstadt Baden bei Wien.


    Zum Inhalt:

    Samantha Sauer, nebenberufliche Privatdetektivin, soll der Ehefrau des reichen Kaffeehausbesitzers Erwin Buchsbaum Beweise für dessen Untreue bringen. Dann stirbt Erwin Buchsbaum und Samantha ermittelt zusammen mit ihrer Mutter und Gräfin Cosima Cäcilia von Waldenstein.


    Meine Meinung:

    Samantha, ihre Mutter und Gräfin Cosima wirken sympathisch und verfügen über eine gewisse Fachkompetenz. Sie sind hartnäckig, neugierig und ideenreich. Ihre zahlreichen Kaffeehausbesuche sorgen für Flair und Atmosphäre und kulinarische Momente. Der Fall ist komplexer als erwartet und bietet einige Überraschungen. Die Figuren sind meist grob skizziert, verfügen aber auch über Grautöne. Private Themen werden auch behandelt und geben dem Damentrio Glaubwürdigkeit und reale Züge. Der Schreibstil ist emotional und leicht verdaulich. Ein Highlight waren für mich die Sinnsprüche zu Beginn eines jeden Kapitels, die mich meist zum Schmunzeln oder auch zum Nachdenken gebracht haben. Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.


    Fazit:

    Dieser Krimi hat mich mit seiner Wiener Atmosphäre, den sympathischen Hauptfiguren und dem leicht wirkenden Schreibstil sehr gut unterhalten. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und gebe eine Leseempfehlung für Cosy-Krimi-Freunde.


    ASIN/ISBN: B0DNLZMNRK

    Meine Probleme mit Ernestine sind nicht kleiner geworden, aber immerhin gab es eine nachvollziehbare und emotionale Auflösung, auch wenn sie für mich übertrieben wirkte. Der arme Anton konnte seine Retterrolle nicht ausfüllen, weil er ins Land der Träume geschickt wurde. Ernestine war sehr forsch und extrem risikobereit. Mit Cozy hatte der Roman wenig am Hut, denn die meisten Figuren waren negativ gestaltet und agierten oft skrupellos, fast wie in einem Thriller. Ähnliches gilt für die Motivseite.

    Das Gespräch zwischen Ernestine und dem Täter war sehr intensiv und gefühlsbetont. Trotzdem hatte ich keine Sympathie für den Täter, weil die Rücksichtslosigkeit der der Opfer entsprach.

    Momentan ist mein Bedarf an Ernestine gedeckt.

    Weiterhin habe ich mit Anton gelitten, der seinen Einsatz mit einer Gehirnerschütterung und einer ordentlichen Platzwunde bezahlen muss.

    Die Funde im Keller halte ich für Ablenkung, aber von wem?

    Kriegsgewinnler und Giftgasproduzenten - da ist wohl jemand auf Rachetour und ich denke, dass es noch weitere Opfer geben wird. Der morgendliche Knall zum Kapitelende deutet auch darauf hin.

    Der Sinn des Brandes hat sich mir noch nicht erschlossen und bei der Tangolehrerin bin ich mir auch im Unklaren. Noch könnte es fast jede oder jeder gewesen sein. Dafür ein Kompliment an die Autorin.

    Ernestine geht mir mehr und mehr auf den Keks mit ihrer hemmungslosen Untersuchungsmanie. Es ist schon mehr als grenzwertig, wie sie und der von ihr angestiftete Anton fremde Räumlichkeiten untersuchen. Vielleicht hat Anton beim Auffinden des Liebesbriefes mit den beiden Zeitungsartikeln die wichtigeren Unterlagen aus dem Blick verloren. Beim Geschrei der aufwachenden Dame habe ich mit Anton gelitten, der um sein Ansehen fürchten musste. Beim Gespräch auf dem Flur tritt er ermittlungstechnisch wie Ernestine auf.

    Generell zeigt Ernestine oft Verhaltensweisen, die eher bei Männern angesiedelt werden, während es bei Anton genau umgekehrt ist. Schon ein interessanter Ansatz.

    Die Ermittlungen bringen immer mehr Motive ans Tageslicht und ich habe immer noch keine Ahnung, wer es denn gewesen ist.

    Betrüblich finde ich, dass viele Personen psychisch stark angeschlagen sind und Medikamente ohne Ende nehmen. Zudem leiden fast alle Kriegsteilnehmer an posttraumatischen Belastungsstörungen - eine Kriegsfolge, die gern unterschätzt wird.

    Jetzt ist der Unsympath schlechthin zum Opfer geworden und damit gibt es viele Verdächtige und Motive. Während Ernestine überaus forsch und fast schon aggressiv vorgeht, gefällt mir Anton immer besser. Mit seiner Ruhe und nüchternen Ausstrahlung ist er das passende Gegenstück zu Ernestine. Bei der Beschreibung der Tango-Stunde bin ich ins Schwärmen geraten. Die Bewegungen der Tänzer, die damit verbundene Ausstrahlung und der Gegensatz zwischen der eher durch den Tanzsaal pflügenden Ernestine und dem am Tanzen Gefallen findenden Anton - einfach köstlich. Während Anton seine Ruhe sucht ist Ernestine ruhelos unterwegs, auch schon vor der Tat.

    Schön zu lesen, wie der Koch unter Antons Komplimenten wächst.

    In Sachen Täter habe ich noch keine Idee.

    Dies ist auch mein erstes Buch von Beate Maly. Der Prolog ist schon heftig, egal ob es einen oder zwei Tote gegeben hat. Danach wird es deutlich ruhiger trotz des polternden Herrn von Rauch. Ernestine und Anton wirken sympathisch. Erstaunt hat mich, dass die Geschichte meist aus der Perspektive Antons erzählt wird, weil ja eigentlich Ernestine die Hauptfigur sein soll. Bewundernswert ihre Ruhe, mit der sie den feinen Leuten gegenüber tritt, die sie abschätzig behandeln. Fast alle anderen Gäste wirken überheblich und wenig sympathisch. Interessant die Abstufung bei den Angestellten mit und ohne Herr auf dem Namensschild. Wie das wohl bei den weiblichen Angestellten gehandhabt wird?

    Loebell agiert auch im dritten Fall, wie man es von ihm gewohnt ist


    Buchmeinung zu Andreas K. Buchholz – »Tannenmord im Weihnachtswald«


    »Tannenmord im Weihnachtswald« ist ein Kriminalroman von Andreas K. Buchholz, der 2024 bei beTHRILLED erschienen ist.


    Zum Autor:

    Andreas K. Buchholz ist das Pseudonym von Andreas Kuenne. Er wohnt seit 20 Jahren in Berlin, seit Kurzem auch mit Zwergdackel. Der große Potsdam-Fan hat seine berufliche Laufbahn als Autor beim Axel Springer Verlag sowie als TV-Redakteur begonnen. Danach war er viele Jahre Pressesprecher verschiedener Theater in Berlin, Stuttgart und Hamburg.


    Zum Inhalt:

    Der Journalist Frederick Loebell findet eine Leiche, als er den geschlagenen Weihnachtsbaum einnetzen will. Loebell und seine Bekannten ermitteln wieder mit Hochdruck, und das mitten im Weihnachtsstress.


    Meine Meinung:

    Die Figuren in diesem Buch sind meist liebevoll und sympathisch gezeichnet, haben aber auch ihre mehr oder weniger großen Macken. Etwas Zeit brauchte ich, um die Verwandtschaftsbeziehungen der Beteiligten zu durchschauen. Der Fall ist komplizierter als gedacht, steht aber auch einige Zeit nicht wirklich im Mittelpunkt. Der Erzählton ist launig und die Geschichte wird mit Humor bis ins slapstickhafte vorgetragen. Loebell steckt voll im Weihnachtsstress, weil er neben seiner Arbeit noch drei Weihnachtsbäume besorgen soll und zudem noch jede Menge Kekse backen soll. Loebell wirkt in privaten Dingen oft etwas zerstreut und unaufmerksam, was ihm weiteren Stress einbringt. Erst mit dem zweiten Toten nimmt der Fall Fahrt auf und die Spannung steigt. Das Ermittlerteam um Frederic Loebel zeigt sich aufmerksam und zieht die richtigen Schlüsse. Während einer Kinderbescherung kommt es zu einem passenden Showdown und der Fall wird vollständig und nachvollziehbar gelöst. Man spürt die Liebe des Autors zu Potsdam in vielen Details, aber der eigentliche Kriminalfall war mir zu sehr ins Abseits geraten. Der Schreibstil ist ansprechend, während die Figuren etwas überzeichnet waren. Die Geschichte wird meist aus der Perspektive der Hauptfigur erzählt, der manchmal etwas zu sehr chaotisch wirkt.


    Fazit:

    Ein Regionalkrimi mit angenehmen Schreibstil, der sich zu oft in Nebenhandlungen verlor. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0D17DM1Z1

    Mit der Hauptfigur kam ich überhaupt nicht zurecht


    Buchmeinung zu Sandra Åslund – »Still ist die Nacht«


    »Still ist die Nacht« ist ein Kriminalroman von Sandra Åslund, der 2024 bei Ullstein erschienen ist. Dies ist der zweite Fall um die schwedische Ermittlerin Maya Topelius.


    Zum Autor:

    Sandra Åslund, geboren 1976, ist am Niederrhein nahe der holländischen Grenze aufgewachsen. Sie hat ein Fernstudium in kreativem Schreiben an der Textmanufaktur absolviert und ist Mitglied beim "Syndikat" sowie bei den "Mörderischen Schwestern". Durch ihren schwedischen Mann verbrachte die Autorin ab 2010 viel Zeit im Norden, sowohl in Stockholm als auch in Småland, lebte in Berlin und Schweden. Im März 2020 zog sie mit der Familie komplett nach Småland.


    Zum Inhalt:

    Maya Topelius nimmt an einem Yoga-Retreat auf einer abgelegenen Schäreninsel teil. Als eine Leiche im Schilf gefunden wird, beginnt Maya verdeckt zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Der Einstieg in dieses Buch ist mir leicht gefallen. Das Verhalten der Hauptfigur Maya Topelius hat mich aber bald eingebremst. Mayas Freundin Emily erzählt ihr von einer Beobachtung, die sie lange vor Maya geheim gehalten hat. Maya ist total entsetzt und scheut den Kontakt mit Emily. Diese Reaktion wirkte auf mich total überzogen und nicht nachvollziehbar. Positiv war die Schilderung des Konflikts zwischen den Inselbewohnern und den Yoga betreibenden Urlaubern. Dann gab es zwei Tote und ein schlimmes Unwetter. Trotz eindringlicher Warnung der Polizei und aufkommender Verzweiflung war praktisch jede Person alleine unterwegs. Als Maya dann bei einer Verfolgungsjagd eine selbstmörderische Rettungsaktion durchzog, war mein Lesevergnügen endgültig dahin. Auch esoterische Elemente wie beim Auffinden der zweiten Leiche haben mich gestört. Natürlich gab es auch positive Elemente wie einen soliden Plot mit überraschenden Wendungen, steigende Spannung und einige interessant gezeichnete Figuren, aber die Hauptfigur ging für mich gar nicht.


    Fazit:

    Mit der Hauptfigur des Krimis kam ich nicht zurecht und nahm positive Elemente nur am Rande wahr. Deshalb war mein Leseerlebnis enttäuschend und meine Bewertung lautet zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0CMJZQ1ZN

    Tod im Umfeld edlen Süßweins


    Buchmeinung zu Alexander Oetker – »Wilder Wein«


    »Wilder Wein« ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2024 bei Hoffmann & Campe erschienen ist. Dies ist der achte Fall für Commissaire Luc Verlain, der seine Fälle in der Aquitaine löst.


    Zum Autor:

    Alexander Oetker, geboren 1982, ist Bestsellerautor und TV-Journalist, als Frankreich-Experte von RTL und n-tv berichtet er seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Er lebt mit der Familie zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.


    Zum Inhalt:

    Eine junge Bio-Winzerin ist in ihrer Gärhalle unter verdächtigen Umständen zu Tode gekommen. Luc Verlain und sein Kollege Yacine nehmen die Ermittlungen auf, stoßen aber auf eine Mauer des Schweigens.


    Meine Meinung:

    Bei den Kriminalromanen von Alexander Oetker freue ich mich immer auf die Informationen um den Fall herum. Diesmal geht es in das Zentrum des Süßweinanbaus nach Sauternes im Tal der Garonne. Die zu Tode gekommene Bio-Winzerin hat das ganze Dorf gegen sich aufgebracht mit ihrem Kampf gegen die traditionellen Anbaumethoden und womöglich gar Panscherei. Im Fokus stehen die Probleme der Weinbauern und Händler, die unaufdringlich in die Handlung eingebunden sind. Manches Fehlverhalten wird so verständlich, aber nicht tolerierbar. Die Figuren sind mit etlichen Grautönen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Die Ermittlungen kommen nur schleppend voran und so stehen atmosphärische Landschaftsbeschreibungen und leckere Mahlzeiten an. Das eiserne Schweigen der Dorfbewohner scheint undurchdringlich, bis anonyme Nachrichten den Fall voranbringen. Tempo und Spannung nehmen zu und es kommt zu einem Showdown mit allen Beteiligten in der Gärhalle, in der die Winzerin zu Tode gekommen ist.

    Die Auflösung ist überraschend, vollständig und nachvollziehbar, hat mich aber nur bedingt überzeugt. Mich hat der Titel sehr gut unterhalten und wie eigentlich immer Lust auf einen Urlaub in der Region gemacht.


    Fazit:

    Mich hat auch dieses Buch des Autor sehr gut unterhalten und die Zusatzinformationen um den Fall herum sind ein deutlicher Mehrwert. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Empfehlen kann ich das Werk als atmosphärischen Urlaubskrimi.


    ASIN/ISBN: B0CXPYWKZG

    Atmosphärisch dichte Fortsetzung für Romy Beccare und ihr Team


    Buchmeinung zu Katharina Peters – »Dünenmord«


    »Dünenmord« ist ein Kriminalroman von Katharina Peters, der 2013 bei Aufbau Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Band um das Team von Romy Beccare, die auf Rügen ermittelt.


    Zum Autor:

    Manuela Kuck (geboren 8. Juni 1960 in Wolfsburg) ist eine deutsche Schriftstellerin, die unter ihrem eigenen Namen und unter dem Pseudonym Katharina Peters veröffentlicht.

    Nach dem Abitur zog sie nach Berlin und studierte Germanistik und Kunstgeschichte. Sie lebt heute als freie Autorin im südlichen Berliner Umland und veröffentlicht Regionalkrimis, Romane, Frauenliteratur und Kurzgeschichten.

    Zum Inhalt:

    Am Strand von Göhren wird die Kindergartenleiterin Monika Sänger ermordet aufgefunden. Das Ermittlerteam um Kommissarin Romy Beccare ist wieder gefordert.


    Meine Meinung:

    Auch der zweite Band hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Kommissare Romy Beccare und Kasper Schneider sind wohltuend normal und wirken sympathisch. Fine Rohlbart ist die gute Seele im Präsidium und gibt den Ermittlern den nötigen Freiraum und Maximilian Breder ist der Datenspezialist des Teams. Sie ergänzen sich gut mit ihren Fähigkeiten und bilden bald ein eingespieltes Team. Die temperamentvolle und impulsive Romy Beccare muss manchmal durch den ruhigen Kasper Schneider eingefangen werden. Die Geschichte entwickelt sich langsam und der Leser lernt wieder Land und Leute kennen. Bald weisen Spuren in die DDR-Vergangenheit und Kasper kann alte Kontakte nutzen. Wie schon im ersten Band zeigen sich beim Mordopfer bei näherer Betrachtung dunkle Flecken, aber diesmal auch erfahrenes Leid. Die Ermittler bleiben hartnäckig und Romys Bauchgefühl weist in Richtung einer Tragödie. Es bleibt spannend und überraschende Wendungen fordern einen neuen Ansatz. Am Ende steht eine nachvollziehbar gelöster Fall, dessen Auflösung mir einige unterhaltsame Stunden beschert hat. Der Schreibstil ist atmosphärisch und eingänglich. Die Figuren wirken glaubhaft. Ich freue mich schon auf gen nächsten Band.


    Fazit:

    Ein atmosphärisch dichter Krimi mit erfreulich normalen Ermittlern und einer spannenden Handlung, der mich sehr gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und atmosphärischer Geschichten.


    ASIN/ISBN: B00B1UDF7S

    Was ist wirklich geschehen?


    Buchmeinung zu Tobias Miller – »Broken Crystal«


    »Broken Crystal« ist ein Kriminalroman von Tobias Miller, der 2024 im Selbstverlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Tobias Miller hält nicht viel von Geschichten mit wenig Handlung, er hat ein Faible für Figuren, die ganz unten in der Nahrungskette stehen, und liebt es, wenn die Protagonisten mit ihrer Bauernschläue anderen ein wenig auf die Füße treten. Der Schauplatz seiner Texte sind die USA, in dem auch dieses Buch spielt. Der Autor lebt in seiner Wahlheimat Darmstadt.


    Zum Inhalt:

    Ein Ex-Soldat und Militärberater übernimmt einen lukrativen Job in den USA. Er soll eine junge Frau und Milliardenerbin aus den Fängen einer Umweltaktivistengruppe befreien. Doch die Dinge laufen aus dem Ruder.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch nutzt einen ungewöhnlichen Ansatz für die zu erzählende Geschichte. Ein Mann, der als Terrorist in den USA gesucht wird, gibt einem Reporter eines deutschen Nachrichtenmagazins ein Interview, dass ihn von den erhobenen Vorwürfen entlasten soll. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Perspektive dieses Mannes erzählt und die Grundfrage lautet aus meiner Sicht, wie viel Wahrheit in dieser Version steckt. Nach Beendigung es Interviews gibt es für den Leser einen Nachschlag mit einer veränderten Darstellung der Geschehnisse, aber ist dies die Wahrheit?

    Die Hauptfigur wirkt kompetent und arbeitet zielorientiert, aber auch mit dem glaubhaften Ansatz, Tote zu verhindern. Er arbeitet mit den Ermittlungsbehörden zusammen, ist aber vor Ort auf sich allein gestellt. Seine Ermittlungsergebnisse werfen ein schlechtes Licht auf die Staatsorgane, einige Wirtschaftsfachleute, die Medien und die Eltern, die ihre Tochter immer wieder reinwaschen. Meine Sympathien waren bei dem Einzelkämpfer, auch weil fast alle anderen Figuren als üble Charaktere gezeichnet waren. Die Umweltaktivisten wirkten eher wie Spinner, die Unbekannte für ihre Zwecke einsetzen. Ihre Anschläge wurden gewalttätiger und die Gefahr nahm für alle Beteiligten dramatisch zu. Spannung und Tempo legten weiter zu und dann kam es zum Tod fast aller Aktivisten.

    Dann der Cut und die Aufarbeitung der Ereignisse im Rahmen des Interviews Monate später. Am Ende sind ein paar Fragen geklärt, aber viele Punkte bleiben ungeklärt. So bleibt es dem Leser überlassen, zu entscheiden, was denn wirklich passiert sein mag. Mir hat die Geschichte gefallen und mein eigenes Bild entworfen. Der Schreibstil ist fesselnd und bildhaft. Die Story hat mich zum Nachdenken gebracht und insgesamt sehr gut unterhalten.


    Fazit:

    Dieser ungewöhnliche Kriminalroman lässt viele Fragen unbeantwortet und regt zum Mitdenken an. Ich wurde sehr gut unterhalten und bewerte den Titel deshalb mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0DDTRDSP1

    Eindrucksvoller Serienauftakt


    Buchmeinung zu Katharina Peters – »Hafenmord«


    »Hafenmord« ist ein Kriminalroman von Katharina Peters, der 2012 bei Aufbau Taschenbuch erschienen ist.

    Zum Autor:

    Manuela Kuck (* 8. Juni 1960 in Wolfsburg) ist eine deutsche Schriftstellerin, die unter ihrem eigenen Namen und unter dem Pseudonym Katharina Peters veröffentlicht.

    Nach dem Abitur zog sie nach Berlin und studierte Germanistik und Kunstgeschichte. Sie lebt heute als freie Autorin im südlichen Berliner Umland und veröffentlicht Regionalkrimis, Romane, Frauenliteratur und Kurzgeschichten.


    Zum Inhalt:

    Kommissarin Ramona Beccare, genannt Romy, hat sich aus persönlichen Gründen nach Rügen versetzen lassen. Ein erfolgreicher Geschäftsmann und angesehener Familienvater wird ermordet in einer Halle im Hafengebiet von Sassnitz aufgefunden. Gemeinsam mit dem erfahrenen einheimischen Kollegen Kasper Schneider beginnt Romy zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Kommissare Romy Beccare und Kasper Schneider sind wohltuend normal und wirken sympathisch. Fine Rohlbart ist die gute Seele im Präsidium und gibt den Ermittlern den nötigen Freiraum und Maximilian Breder ist der Datenspezialist des Teams. Sie ergänzen sich gut mit ihren Fähigkeiten und bilden bald ein eingespieltes Team. Die Geschichte entwickelt sich langsam und der Leser lernt Land und Leute kennen. Bei näherer Betrachtung bröckelt die Fassade des strahlend wirkenden Opfers. Am Ende führt die Hartnäckigkeit der Ermittler zu einem vollständig und nachvollziehbar gelösten Fall. Die Spannung resultiert eher aus den Geheimnissen, deren Spuren gefunden werden. Gemeinsam mit den Ermittlern habe ich gerätselt, wie es denn gewesen ist. Einige überraschende Wendungen mussten berücksichtigt werden.

    Der Schreibstil ist nordisch prägnant, ohne auf eine gefühlsbetonte Komponente zu verzichten. Die Ermittlern haben ihre Eigenheiten, unterstützen sich aber nach Kräften. Während Romy eher forsch und gefühlsgetrieben agiert, bildet die ruhige und nachdenkliche Art Kaspers die passende Ergänzung dazu. Ein bisschen Inselatmosphäre vervollständigt den Wohlfühleindruck, der einen Ausgleich zum harten Fallgeschehen darstellt.

    Mich hat der Fall und das Team überzeugt und Lust auf weitere Fälle gemacht.


    Fazit:

    Ein eher ruhiger Krimi, der mich voll und ganz überzeugt hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B007N6XB00

    Trotz einiger Schwächen lesenswert


    Buchmeinung zu Eva Almstädt – »Kalter Grund«


    »Kalter Grund« ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2004 bei Bastei Lübbe erschienen ist.


    Zum Autor:

    Eva Almstädt, 1965 in Hamburg geboren und dort auch aufgewachsen, absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Seit 2001 ist sie freie Autorin. Die Autorin lebt in Hamburg.


    Zum Inhalt:

    Ein mysteriöser Dreifachmord auf einem Bauernhof versetzt die Bewohner eines holsteinischen Dorfes in Angst. Pia Korittki, neue Kommissarin bei der Lübecker Mordkommission, ermittelt gemeinsam mit dem erfahrenen Kollegen Marten Unruh.


    Meine Meinung:

    Die ehrgeizige Kommissarin Pia Korittki führt ein Schattendasein bei der Lübecker Mordkommission. Ein Dreifachmord auf einem Bauernhof bietet der Außenseiterin eine unerwartete Chance, denn gemeinsam mit dem erfahrenen Kollegen Marten Unruh soll sie den Fall aufklären. Anfänglich geht es nur langsam voran, da sich die beiden Kommissare nicht gut verstehen. Mit der Zeit werden ihre Aufgaben größer und relevanter. Bis dahin stehen eher private Themen im Vordergrund. Wechselnde Perspektiven bringen Gefühle und Informationen ans Licht. Tempo und Spannung sind eher gering. Erst als eine Jugendliche verschwindet ändert sich dies. Tempo und Spannung nehmen deutlich zu. Pia Korittki folgt einem Bauchgefühl, vernachlässigt dabei aber ihre Sicherheit. Am Ende steht ein nachvollziehbar gelöster Fall und eine Kommissarin, die sich auch für ihre Kollegen beweisen konnte.

    Die Sprache ist einfach, aber konkret und direkt. Sie ist leicht verdaulich und passt zum Inhalt. Die Handlung ist komplexer als zu Beginn erwartet. Die Figurenzeichnung ist nicht sonderlich ausgeprägt. Die Atmosphäre ist von einem dunklen Grundton geprägt. Auch wenn noch deutliches Verbesserungspotential vorhanden ist, hat mich dieses Buch gut unterhalten.


    Fazit:

    Das Krimidebut der Autorin ist lesenswert, hat aber noch deutliche Schwächen. Deshalb bewerte ich diesen Titel mit guten drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: 3404171705

    Ungewöhnliche Hauptfigur und reichlich Filmzitate


    Buchmeinung zu M. J. Trow – »Mr. Maxwell und das tödliche Seminar«


    »Mr. Maxwell und das tödliche Seminar« ist ein Kriminalroman von M. J. Trow, der 2024 bei Joffe by dp in der Übersetzung von Lennart Janson erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »Maxwell’s Flame« und ist 1995 erschienen.


    Zum Autor:

    Meirion James Trow ist ein britischer Schriftsteller, der unter dem Kürzel M. J. Trow veröffentlicht. Er wurde 1949 im walisischen Ferndale im Rhondda Valley geboren.


    Zum Inhalt:

    Der exzentrische Lehrer Peter Maxwell besucht ein Seminar für Lehrkräfte. Als nacheinander zwei Seminarteilnehmerinnen ermordet werden, nimmt der Hobbydetektiv zusammen mit einer jungen Kollegin die Ermittlungen auf.


    Meine Meinung:

    Die Hauptfigur dieses Krimis wirkt weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick sympathisch. Er pflegt ein antiquiertes Frauenbild und äußert dies auch lautstark. Andererseizs ist er ein Filmkenner und streut permanent Hinweise auf Film, Theater und Bücher in seine Aussagen ein. Er ist ein guter Beobachter und strebt nach der Wahrheit, zumal eines der Opfer seine alte Liebe gewesen ist. Seine junge Kollegin unterstützt ihn trotz einiger verbaler Affronts nach besten Kräften. Gemeinsam decken sie manches alte Geheimnis auf und finden so Motiv und dann auch Täter, geraten dabei aber in Gefahr.

    Trotz einer anfänglichen Abneigung habe ich begonnen, mit Mr. Maxwell mitzufiebern. Das Ermittlerduo liegt mit seinen Annahmen oft daneben, aber ihre Hartnäckigkeit zahlt sich am Ende aus. Die Spannung hält sich in Grenzen und mit den Zitaten und Anspielungen konnte ich mangels Fachwissen wenig anfangen. Der Schreibstil ist angenehm lesbar, die Handlung überraschend komplex und die Auflösung vollständig und nachvollziehbar. Mir hat der Mut des Autors gefallen, eine ziemlich unsympathische Hauptfigur zu wählen.


    Fazit:

    Ein aus dem Rahmen fallender Kriminalroman mit einer unsympathischen Hauptfigur und vielen Hinweisen auf Filmszenen, die sich nur Filmkennern erschließen. Deshalb bewerte ich den Titel mit wohlwollenden drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0DL5ZPVFC

    In weiten Teilen gelungenes Debut


    Buchmeinung zu Christina Pertl – »Kein Land in Sicht«


    »Kein Land in Sicht« ist ein Kriminalroman von Christina Pertl, der 2024 bei Hoffmann und Campe erschienen ist.


    Zum Autor:

    Christina Pertl hat Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert, war als Journalistin tätig und arbeitet derzeit als freie Autorin an Romanen und Drehbüchern. Sie wurde 1982 in Graz (Österreich) geboren und lebt derzeit mit ihrer Familie in Bayern.


    Zum Inhalt:

    Eine junge Frau erwacht ohne Erinnerung auf einem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer. Langsam kommt ihre Erinnerung zurück. Sie ist Kommissarin und auf einer Undercover-Mission, aber was ist passiert und wem kann sie trauen?


    Meine Meinung:

    Dieses Buch behandelt das überaus heikle Thema Menschen- und Organhandel, mit dem viel Geld verdient werden kann. Verdeckt arbeitende Ermittler sind verraten worden und kämpfen verzweifelt um ihr Überleben. Gerade die Szenen um den männlichen Kommissar, der mit einem Kind gefangen gehalten wird, sind harter Stoff und haben mich ob ihrer Grausamkeit geschockt. In einem zweiten Erzählstrang kämpft Kommissarin Sarah Peters um die Rückgewinnung ihrer Erinnerung. Sie weiß, dass sie verraten wurde, ist aber ratlos wem sie trauen kann. Trotzdem ermittelt sie unerschrocken weiter. Wiederholt muss sie sich die Frage stellen, wem sie überhaupt trauen kann. Neue Erkenntnisse lassen sie an ihrer Beurteilung zweifeln und ihre Unsicherheit wächst. Dann nähert sich der Zielhafen und das Tempo und die Spannung steigen deutlich. Am Ende ist der Fall gelöst, aber schmerzliche Verluste bestimmen das dunkle Bild.

    Mir hat die Idee, sich diesem Thema von zwei Seiten zu nähern, sehr gefallen. Die Opferseite ist schwer auszuhalten, auch wenn fast komplett auf blutige Details verzichtet wird. Sarahs Kampf um ihre Erinnerung und die permanenten Zweifel an ihren Einschätzungen machen auf eine andere Art betroffen. Ich habe mit beiden Ermittlern mitgelitten und auf ein positives Ende gehofft. Beide Ermittler wirken sympathisch, während bei den übrigen Figuren die von der Autorin gesäten Zweifel wirken. Der Erzählstil ist eindringlich und voller Emotionen. Die Handlung konnte mich in weiten Teilen fesseln. Wie oft bei Thrillern habe ich mir die Frage gestellt, warum die skrupellosen Verbrecher die Ermittler nicht frühzeitig aus dem Weg geräumt haben.


    Fazit:

    Ein harter Thriller, der fast ohne blutige Details auskommt, mich aber dennoch fesseln konnte. Das Potential der Autorin ist spürbar, wird aber nicht voll genutzt. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und gebe eine Leseempfehlung.


    ASIN/ISBN: B0CWQ6C1D6

    Handlung und Figurenzeichnung haben Luft nach oben


    Buchmeinung zu Nele Bruun – »NordOstAngst«


    »NordOstAngst« ist ein Kriminalroman von Nele Bruun, der 2024 im FeuerWerke Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Nele Bruun wuchs in einer Kleinstadt im mitteldeutschen Nirgendwo auf. Bereits während früher Familienurlaube mit ihren Eltern entwickelte sie eine Faszination für die Küste und die Menschen, die dort leben. Für ihr Psychologie-Studium zog Bruun in den hohen Norden und begann nebenbei, ihre ersten Kriminalfälle zu Papier zu bringen. Heute lebt sie mit ihrer Familie in einem kleinen Haus am Deich und darf sich als echtes Nordlicht und Vollzeit-Autorin bezeichnen.


    Zum Inhalt:

    Bei der Renovierung des Flensburger Stadttheaters wird das Skelett einer seit 39 Jahren vermissten jungen Dänin gefunden. Die beiden Kommissare Anne Anders und Hendryk Larsson übernehmen den Fall und geraten unter Druck, als zwei Zeugen ermordet werden.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist atmosphärisch mit spürbarem Flensburg-Flair geschrieben und die beiden Ermittler wirken sympathisch. Das Erzähltempo ist eher gemächlich, aber das Gleichgewicht zwischen Haupt- und Nebenhandlungen passt. Die beiden Hauptfiguren werden detailliert beschrieben, während die übrigen Figuren nur skizziert werden. Anne und Hendryk waren zu Schulzeiten mal ein Paar und nun liegt erneut ein Schuss Romantik in der Luft. Bei ihren Recherchen kommen die Ermittler kaum vorab, aber dann gibt es einen weiteren Mord und die Ermittlungen gehen in eine neue Richtung. Das Tempo zieht leicht an und als eine Ermittlungslücke geschlossen wird wird der Täter nachvollziehbar überführt. Trotzdem hat sich mein Lesevergnügen in Grenzen gehalten, weil mir die Gedanken der Ermittler fern blieben und die Spannung nur kurz hochschnellte. Die andere Serie der Autorin gefällt mir deutlich besser.


    Fazit:

    Atmosphäre, Flensburg-Feeling und zwei sympathische Ermittler können die Schwächen bei Handlung und Figurenzeichnung nicht kompensieren. Deshalb bewerte ich den Titel mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0DM2DMVFD

    Hat mir besser als die beiden Vorgänger gefallen


    Buchmeinung zu Lara Möller – »Dunkles Spiel«


    »Dunkles Spiel« ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2022 im dp Verlag erschienen ist.

    Dies ist der dritte Band um den Hamburger Detektiv Christopher Diecks.


    Zum Autor:

    Lara Möller wurde 1978 in Hamburg geboren. In ihrer Schulzeit war sie aktive Rollenspielerin. Während ihrer Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und in den folgenden Jahren hat sie drei Fantasy-Romane und zwei Kurzgeschichten veröffentlicht.


    Zum Inhalt:

    Tara Oswald bittet den befreundeten Detektiv Christopher Diecks um Hilfe bei der Aufklärung von Einbrüchen. Als Taras Freund schwer verletzt wird zeigt sich, dass mehr dahintersteckt. Christopher und seine Detektivkollegen bekommen alle Hände voll zu tun.


    Meine Meinung:

    Mittlerweile ist Christopher Diecks als angestellter Vollzeitdetektiv tätig und lernt die Schattenseiten des Berufs kennen. Ermüdende Beschattungen belasten die Psyche und das Privatleben, während sich kaum Ermittlungserfolge einstellen. Dieser Teil ist anschaulich beschrieben und hat mir gut gefallen. Auch seine Beziehung zu Romy entwickelt sich trotz mancher Probleme positiv. Die Geschichte wirkt realistisch und die atmosphärische Beschreibung Hamburgs sorgt für Auflockerung. Bei einem neuen Fall wird deutlich, dass es Teamarbeit erfordert und manche Kriminelle gefährlich werden können. Das Tempo und die Spannung ziehen deutlich an. Meist wird die Geschichte aus der Perspektive Christopher erzählt und der Leser bemerkt die steigende Anspannung. Mehrere überraschende Wendungen fordern die Detektive und Christopher und seine Kollegen geraten in große Gefahr. Die Dinge spitzen sich zu und nur mit Glück, aber auch mit Geschick, kann der Fall nachvollziehbar gelöst werden.

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und gibt auch einen tiefen Einblick in Christophers Gefühlswelt. Mir hat dieser Teil besser gefallen als die beiden Vorgänger. Ich mag den sympathischen Privatdetektiv und seinen Hamburger Kosmos.


    Fazit:

    Der dritte Fall konnte mich in weiten Teilen überzeugen und hat Lust auf mehr gemacht. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0BDFWW4L8