Ich hab mir dieses Buch auch zugelegt. Ich fand die Idee irgendwie witzig, ein Buch übers Aufräumen zu lesen, ich zumindest hatte damit nie viele Probleme, wollte mir aber ein paar Tipps holen (sonst kenne ich eher "Gleiches zu Gleichem sortieren"). In diesem Buch geht es viel ums endgültige Wegwerfen und sich Trennen.
Den Ansatz alle Gegenstände einer Kategorie gesammelt zu begutachten finde ich gut, es ist ja wirklich oft so, dass sich gleiche Dinge an verschiedenen Plätzen im Haus befinden. Allerdings finde ich die Ansätze doch etwas überzogen, gleich alles wegzuwerfen und dass man Müllsack um Müllsack füllt, da muss schon auch eine entsprechende Motivation da sein.
Obwohl das glaub ich auch im Buch erwähnt wird, dass man überlegen soll, warum man ein so aufgeräumtes Zimmer/Haus möchte oder zu welchem Zweck, damit es danach auch so aufgeräumt bleibt. Dass diese Aspekte einbezogen werden, finde ich gut und hat mich doch etwas zum Nachdenken gebracht, was die Gegenstände in unserer Wohnung über uns aussagen bzw. die Gestaltung.
Ich denke wenn die entsprechende Motivation da ist und man die Zeit einplant, kann das schon innerhalb ein paar Tage gehen bei einer Kategorie (z.B. Kleidung, Bücher, ...) oder halt entsprechend dem Besitz, den man durchschauen möchte. Und dann hat man zumindest nach ihrem Prinzip mal eine Kategorie komplett durchgesichtet und auch wieder Überblick darüber ("Ach, das hatte ich ja auch noch..."). Fürs ganze Haus braucht man dann wohl sicher ein halbes Jahr. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das mit der Kleidung eigentlich relativ schnell ging bei mir
Ihren Ansatz alles wegzuwerfen, anstatt zu spenden an wohltätige Vereine oder sonstiges fand ich dann doch etwas radikal, aber vielleicht ist das in Japan anders?
Ein wenig seltsam fand ich stellenweise die Art der Autorin, über Gegenstände zu schreiben, fast wie wenn sie ein Eigenleben hätten 
Ich fand das Buch ganz erfrischend und manchmal witzig zu lesen, da ich auch den Schreibstil gut fand und die Autorin auch einiges ihrer eigenen Aufräum-"Karriere" und von sich selbst beschreibt. Auch die eingestreuten Geschichten ihrer Kunden fand ich gut und einiges erkannte ich auch von mir selbst. Für mich scheint sie auch etwas wie eine Messie-Therapeutin
Und ich denke in unserer Wohlstandsgesellschaft haben wohl die meisten viel mehr Dinge, als sie eigentlich brauchen. Für mich habe ich nach der Lektüre und doch etwas Entrümpeln (nicht alles
) den Schluss gezogen, dass ich wohl auch mein Konsumverhalten jetzt etwas bewusster gestalte und z.B. nicht mehr jedes Buch-Schnäppchen mitnehme, das sich bei näherer Betrachtung doch nicht als so lesenswert herausstellt, als ich dachte und dann nur herumliegt...
Liebe Grüße!