Hallo Magali,
Ich will klarstellen, dass Frankenstein eher ein Melodrama mit Horrorelementen ist, als ein voll ausgereifter Horrorstreifen, wie eben der von mir genannte „Nosferatu“, der gerade darum eben als erster in diesem Genre gilt. Ich denke auch ich habe den Schurken als Typus in meinem Essay gut genug definiert um nicht mit Dir darüber diskutieren zu müssen, ob man Goethes Mephistopheles als einen Vertreter dieses Typs werten darf oder nicht. Das weißt Du selbst, solltest Du – wovon ich stillschweigend ausgehe - mal mehr als nur einen Stehplatz in einem Deutsch- bzw. Literaturkurs innegehabt haben …
Das Pol Pot oder Saddam Hussein reale Schurken sind sollte unter intelligenten Leuten jetzt auch keine wirkliche Überraschung mehr darstellen – der eine war Generalsekretär der Khmer Rouge und für Völker –und Massenmord zuständig, der andere ließ bei gleich mehreren Gelegenheiten Giftgas gegen seine eigene Bevölkerung einsetzen …
Dass Schillers Verbrecher aus verlorener Ehre zum Figurentypus des „armen Sacks“ zählt war mir neu. 
Von einem solchen Typus habe ich bisher noch nie gehört, weder während meiner Ausbildung noch ist er mir später in meiner Lektüre irgendwie untergekommen. Sicherlich muss ich auch den Wikipedia Artikel dazu bisher immer übersehen haben, wobei mir der Verdacht kommt, dass amdere den eher lokalisieren könntesn, da die bei der Verwendung von Wiki für Recherchen ja möglicherweise über größere Erfahrungen verfügen als ich, der ich meine Recherchen nach wie vor - Huch wie altmodisch! – vornehmlich in Sach- und Fachbüchern oder direkt vor Ort tätige.
Aber das sind so persönliche Stilfragen der Autorenschaft, darüber lässt sich schlecht streiten …
Auch ich hätte Deine Ausführungen unkommentiert gelassen – wäre mir da nicht Deine Einlassung zu meiner Einlassung im Essay über Adolf Eichmann nun doch etwas quer aufgestoßen.
Meine liebe Magali, da gehört aber nun wirklich ein gerütteltes Maß an Niedertracht dazu den Eichmannabschnitt in meinem Text als eine „Anpreisung“ des Mannes zu definieren...
Doch wie Du selbst ja so schön unter Deiner Antwort – wohl als eine Art Motto den scharfzüngigen Karl Kraus zitierst: „Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will…“
Auch ich ziehe es hin und wieder vor meine Meinung zu sagen, das muss daran liegen dass ich ganz entgegen des allgemein herrschenden Zeitgeists einfach über eine solche verfüge und es irgendwie auch Medien gibt, die diese Meinung der Veröffentlichung für wert erachten …
Ich gebe allerdings zu, dass in dem Abschnitt IV, tatsächlich eine etwas unscharf formulierte Abgrenzung existiert, die mit etwas zielgerichteter Niedertracht missverstanden werden könnte …
Ich werde den betreffenden Abschnitt ändern lassen.
In diesem Sinne muss ich mich bei Dir bedanken, dass Du eben jenes Quantum zielgerichteter Niedertracht aufbrachtest, die dazu gehörte um den betreffenden Abschnitt als in dem Sinne missverständlich zu interpretieren in dem Du ihn interpretiertest … Daher: Vielen Dank, liebe Magali! 
Ich freue mich auf weitere spannende Unterhaltungen hier …