Nachdem das Buch auf amazon.de sehr oft empfohlen wird, habe ich mir den ersten Band als eBook herunter geladen. Mein Eindruck dazu: Es ist recht gut/professionell gemacht für Selbstverlag. Aber es ist ein unkonventionelles Buch. Das Multiversum, das der Autor erschafft, ist unverbraucht und die Ideen gefallen. Er hält sich nicht an gängige Schemata, schreibt weite Teile des Romans im Zeitraffer, dann wieder ausführliche Dialoge, schreibt über weite Strecken sehr simpel wie bei einem Kinder-/Jugendbuch, um dann Mord und Vergewaltigung einzustreuen, beschreibt teilweise selbst wesentliche Dinge kaum oder gar nicht, schert sich einen Dreck um Aktstruktur oder Heldenreise, aber irgendwie hat es auch was. Die Geschichte funktioniert, auch wenn ich die Motivation einiger Figuren teilweise etwas schwach fand, andererseits kann man in ihnen auch ein Statement sehen. Eine Sache hat mich massiv gestört und das ist eine Geschmacksfrage: Die Protagonistin ist die ganze Zeit ein Spielball des Schicksals. Alle möglichen Fraktionen haben Pläne mit ihr und ihr gelingt es so gut wie überhaupt nicht, eigene Pläne zu verfolgen oder auch nur zu fassen. Wer, wie ich, so etwas nicht leiden kann, den wird die Handlung frustrieren.