Beiträge von Brigia

    Die Geschichte wird wirklich immer spannender. Es gibt einige, die offenbar etwas zu verbergen haben. Paul mit den schönen Schuhen, Commisaire Minotte, der offenbar irgendwie auf keinen Fall will, dass Zadira die anderen Mordfälle untersucht - ob das wirklich nur mit seinem Ego zu tun hat? :gruebel Aufgeklärt wurden diese Morde ja scheinbar bisher nicht...


    Ich liebe die ganzen netten Details in dem Buch: Ein Schreibtisch aus Sargholz. Wer kommt denn auf sowas? Es passt total gut zu Zadira. Und Brell kennt vielleicht Leute, erst einen Sargmacher und dann einen Feng Shui Meister? Und was würde letzterer wohl zu den Möbeln von Bekanntschaft Nr. 1 sagen? :lache


    Es hat mir auch total gut gefallen, dass die Annäherungsszene zwischen Zadira und Jules aus Mazans Perspektive erzählt wurde. Und ich denke er hat Recht: Zadira braucht jemanden, den sie auch respektieren kann. Jules darf ruhig noch ein bisschen mehr fauchen. :grin


    Auf der anderen Seite denke ich ehrlich nicht, dass Cesar mit seiner Masche bei ihr durchkommt. Sie ist ja eh den Reichen gegenüber total voreingenommen, Paris mag sie auch nicht und sie hat gesehen, was Julie alles mitmachen musste. Er wird es aber sicher versuchen.


    Das einzige, was mir das Lesen erschwert, sind die Namen. Ich komm ständig durcheinander, wer denn nun noch mal wer war, besonders was die ganzen Polizisten betrifft.


    Jetzt bin ich gespannt auf Blandine und darauf, welche Rolle Vic noch spielen wird.

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Schön finde ich übrigens viele Kleinigkeiten, die mir, hätte ich das Buch alleine für mich gelesen, wohl nicht aufgefallen wären: der Name des Hundes, Atos als Beispiel. Klingt doch wie der Musketier Athos. Ein mich eher traurig stimmendes Beispiel: als Victorine Julie für das "Diner" vorbereitet und sie, über den Namen der Katze, auf die Opernfigur Manon zu sprechen kommen: "Die Geschichte eines Mädchens, das sein Glück suchte"


    Cesar Alexandre finde ich immer noch am besten. Und stimmt, Atos, der Musketier - das passt ja dann auch wieder zu Parceval. :chen

    Julie war aus meiner Sicht in diesem Abschnitt schon sehr naiv. Ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen und fand ihre Wünsche nach Macht über andere auch ziemlich unsympatisch. Der arme Dédé. Das ging doch schon deutlich über die Wünsche nach einer Zukunftsperspektive hinaus!
    Die vier Pariser haben sie völlig manipuliert, anscheinend waren ja auch irgendwelche Drogen im Spiel, die in den Bonbons versteckt waren.


    Mir gefällt die Katzenperspektive auch immer besser, je weiter ich lese. Ich bin auch schon gespannt, wie die zwei Ermittler am Ende zusammen finden.

    Ich kann mich nur anschließen: Die ersten 90 Seiten haben sich wie von selbst gelesen. :lache Zadira und Commissaire Mazan scheinen aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein, zwei Idealisten, die es nicht leicht hatten im Leben. Die unterschiedlichen Perspektiven gefallen mir sehr gut, dadurch ist die Geschichte ein bisschen wie ein Puzzle, das sich langsam zusammensetzt.


    Hattet ihr eigentlich beim Schreiben eine Aufteilung, war jeder jeweils für bestimmte Perspektiven "zuständig"?


    Bin schon gespannt, wie es weitergeht! :lesend


    Edit: Hab die Antwort auf meine Frage gerade schon unter "Fragen an Jean Bagnol" gefunden. :-)

    Lucy und Mickey sind ein ungewöhnliches Liebespaar, das der Leser mitten in ihrem Alltag kennenlernt - einem Alltag, der oft genug einem Tanz auf Scherben gleicht. Ein wunderbares, aussagekräftiges Bild, das einen tollen Titel hergibt. Eigentlich lernen wir das Päärchen am Ende ihres Tanzes kennen und erleben die letzten paar Takte mit.


    Das Wort, das die Geschichte am besten beschreibt, ist emotional. Ein Drama reiht sich an das nächste und alle nur erdenklichen Tragödien werden zumindest im Ansatz erwähnt. Im Mittelpunkt stehen natürlich eine psychische Krankheit und eine Krebserkrankung. Aber dann gibt es die Frau, die mehrere Fehlgeburten hatte. Selbstmord. Fremdgehen und Verlassenwerden. Plötzlicher Tod einer Mutter aus heiterem Himmel. Ein Vater wurde erschossen. Ein Opa starb im Krieg.


    Meiner Meinung nach hätte das Buch insgesamt davon profitiert, sich auf eines dieser Themen zu beschränken. Insgesamt war ich beim Lesen oft völlig erschlagen von der schieren Fülle an Tragödien. Dazu kommt ein wenig subtiler Schreibstil, sodass jede Emotion seitenweise diskutiert wird. Diese Umstände kontrastieren mit einem kleinstädtischen Hintergrund, der ständig droht, ins Kitschige abzudriften.


    Dennoch ist die hauptsächliche Handlung in sich schlüssig und spannend erzählt. Es ist auf jeden Fall ein Buch, dass wohl die wenigsten völlig kalt lassen wird.


    Eine Geschichte über Trauer, die man lieber nicht lesen sollte, wenn man selbst gerade eine schwierige Phase hat.


    V.a. aufgrund des gelungenen Endes gibt es 7 von 10 Punkten von mir.

    Wow, das Buch war für mich irgendwie super schwer zu lesen. So viel Drama, das ging irgendwie nicht jeden Tag. Aber jetzt bin ich auch durch.


    Den letzten Teil fand ich deutlich am besten. Mickey war für mich wohl die authentischste Figur im ganzen Buch. Aus seiner Sicht zu lesen, war erfrischend, nachdem ich mit Lucys Sicht auf die Dinge irgendwie nicht so viel anfangen konnte. Außerdem mag ich immer gerne Protagonisten, die sich im Verlauf entwickeln und am Ende der Geschichte nicht am gleichen Punkt stehen, wie am Anfang und Mickey ist so jemand.
    Wie die Kleine ihn um den Finger wickelt, fand ich rührend. Klar ist das super-kitschig. Aber meiner Meinung gehören Babys zu den wenigen Personengruppen, die kitschig sein dürfen. Sie wissen es noch nicht besser. :lache
    Die Weihnachtsszene war mir aber auch wieder zu viel. Dafür haben mir die Glasscherben auf dem Grab wieder gut gefallen.


    Insgesamt bereue ich nicht, das Buch gelesen zu haben, aber ein bisschen weniger Drama und ein bisschen Subtilität hätten nicht geschadet.

    Zitat

    Original von Dori


    Aber irgendwas hatte der Boleslaw damit zu tun, oder irre ich mich? :gruebel


    (Bin jetzt leider schon zu weit fortgeschritten mit dem Buch und kann mich daran nicht mehr wirklich erinnern, :-()


    Hmmm... ist wahrscheinlich nicht wirklich wichtig. Ich habe aber nur was von diesem Tuglo gelesen oder wie er heißt, der ihn dazu gedrängt hat. Falls es doch noch mal wichtig wird, können wir ja notfalls nachlesen. :kiss

    Mir gefällt die ganze Thematik sehr gut. Ich finde es wunderbar, wie zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen und wie toll heraus gearbeitet wird, dass beide ihre guten und schlechten Seiten haben. Auch sehr schön beschrieben, wie die meisten einfachen Menschen an den Naturgöttern festgehalten haben, weil der Gott "der in einem Buch wohnt" zu wenig greifbar ist.


    In dem Zusammenhang fand ich eine Bemerkung von Tugomir sehr interessant. Als er sich mit seinem Cousin unterhält und der erzählt, dass er lesen kann, fragt Tugomir ihn, ob er denn auch sticken könnte. Weil Lesen einfach so unnötig war in seinen Augen oder weil es Frauensache war? Zweiteres würde mich sehr wundern, aber es klang fast so für mich. :gruebel


    Ich mag Otto nicht so wirklich. Nicht, weil er zu gut wäre, sondern fast im Gegenteil: Er ist völlig auf sich bezogen. Er interessiert sich überhaupt nicht für sein Volk - Thankmar zeigt das schön auf, in der Szene auf dem Marktplatz. Dabei sollte ein König diese Dinge doch unbedingt wissen! Und er behandelt Dragomira wie eine Puppe, die er jetzt in einem Schrank verstaut hat, weil er eine neue hat.


    Thankmar mag ich umso mehr. Er ist weltgewandt, interessiert sich wirklich für andere und sie liegen ihm trotz seiner spöttisch-sarkastischen Sicht auf die Dinge wirklich am Herzen. Ich hoffe, dass sich die Freundschaft zwischen Thankmar und Tugomir noch vertiefen wird.
    Das Karfunkel ist ein interessantes Detail. Mir tut es leid, dass er seine Königstochter wohl nicht heiraten wird.


    Dragomira hat es meiner Meinung nach ziemlich gut getroffen. Sie muss nicht mal irgendwelche Gelübde ablegen. Ich wünsche ihr unbedingt noch einen tollen Mann in ihrem Leben! :grin


    Und der arme Tugomir muss sich jetzt zwischen seinen beiden Neffen entscheiden.


    Definitiv sind die Figuren alle sehr vielschichtig, was den Reiz der Geschichte für mich größtenteils ausmacht.

    Zitat

    Original von arter
    Was ich im Moment gar nicht einzuschätzen weiß, ob dieser slawische Fürstensohn in der Umgebung Ottos authentisch ist oder eine Erfindung. Muss ich später mal recherchieren, aber erst lass ich mich mal von der Geschichte fangen.


    Laut Rebecca Gablé selbst ist er eine historische Person. Zumindest ist er im Personenverzeichnis vorne entsprechend mit * gekennzeichnet.


    Hat jemand inzwischen herausgefunden, was der Boethius am Anfang bedeutet? Das würde mich schon noch sehr interessieren! :gruebel

    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ich persönlich finde ja, dass in traurig-schönen Büchern, in denen viel Gefühl rüberkommt, nicht unbedingt alles zerredet werden muss, um den Leser mitzureissen, sondern dass oft kleine Hinweise und zarte Andeutungen ein viel erschütternderes Beispiel der Tragik der Umstände geben können, als dieses Seitenlange drüber Erzählen.


    :write Das trifft es ganz genau! Ich finde es schade, denn mir gefällt an sich der Schreibstil der Autorin und ich finde, sie hat definitiv Potential. Es ist nur einfach zu viel. Sie traut ihren Lesern in keinster Weise zu, zwischen den Zeilen zu lesen und erklärt alles dreifach und überdeutlich. Am auffälligsten fand ich das ja in dem Märchen, aber es zieht sich durch das ganze Buch durch.


    Insgesamt ist es interessant geschrieben, aber mir ist es einfach ein bisschen zu dick aufgetragen. Ich bin nicht sicher, ob das am Buch selbst liegt oder ob ich mich innerlich dagegen wehre, so viel Leiden auf einmal ertragen zu müssen und mich einfach nicht wirklich darauf einlassen kann. :gruebel

    Ich war auch sofort in der Geschichte drin und musste mich zwingen, das Buch erst mal weg zu legen, um meine Eindrücke hier zu schreiben.


    Ich finde die slawischen Bräuche auch unglaublich spannend - ich habe auch überhaupt keine Ahnung davon. Die germanischen Götter kennt man noch, aber von Vily habe ich z.B. noch nie gehört. Heiler-Priester interessieren mich sowieso immer und ich bin von Tugomir sehr beeindruckt. Mir gefällt, dass er so mürrisch ist, das macht ihn realistisch und menschlich.
    Mit Otto kann ich dagegen auch nicht so viel anfangen. Dafür ist sein Bruder umso spannender. :-)


    Ich finde es schön, wie Tugomir fast gegen seinen Willen anfängt, die Sachsen zu verstehen - erst ist ihm der Mönch sympathisch und dann muss er Udo als liebevollen Papa erleben. :grin

    Zitat

    Original von Suzann
    Wenn du weiter liest, Brigia, wüsstest du, ob du Recht behältst....


    Na, das klingt ja geheimnisvoll... :-) Weiterlesen werd ich auf jeden Fall! Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich noch überrascht werde.

    Das Märchen fand ich auch einfach zu viel. Und irgendwie von der Autorin inelegant gelöst. Sie hat die Schwestern doch bis dahin ganz gut beschrieben - war es wirklich nötig, dem Leser noch einmal mit einem Holzhammer zu verdeutlichen, wie sie sich unterscheiden? Ich lese sowas lieber aus einem Buch heraus.


    Ich bin mir sicher, dass Lucy sich für das Kind entscheiden wird und Lily die Kleine adoptieren wird. Ich glaube auch, dass das das Beste für das Kind ist und würde mich höchstwahrscheinlich genauso entscheiden. Wenn jemand so ein Opfer bringt, kann das zwar zu Schuldgefühlen führen, aber hauptsächlich bringt es doch die Botschaft rüber, dass die Mutter das Kind wirklich geliebt hat. Das ist meiner Meinung nach die wichtigere Botschaft und die, die man an das Kind vermitteln sollte - Lily kann das sicher, da sie in diesem Punkt mit Sicherheit genauso handeln würde.


    Könnt ihr euch ernsthaft eine Mutter vorstellen, die ein Opfer für ihr Kind nicht bringt, weil sie Angst hat, das Kind könnte später evtl. Schuldgefühle haben? Das ist für mich eine merkwürdige Argumentation.


    Ich fürchte, Lucy wird so was ähnliches machen, wie ihr Dad: Briefe an ihr Kind schreiben. Damit wird sicher noch viiiel auf die Tränendrüse gedrückt werden - daher ist dieses Kapitel der Punkt, wo ich nach einem Abschnitt zu meinem Zweitbuch greifen werde, um nicht zu sehr runter gezogen zu werden.


    Ab hier ist es auch für mich sehr vorhersehbar und ich bin nicht mehr so gespannt, wie es weitergeht.