Beiträge von Brigia

    Ein wunderschön geschriebenes Buch! Das ist das erste von der Autorin für mich, aber die Sprache finde ich auf jeden Fall sehr überzeugend.


    Die Szene nach der Explosion ist albtraumartig geschildert. Orientierungslosigkeit, völliges Chaos. Ich fand es sehr eindrucksvoll und gelungen, wie Theo erst nach und nach wieder einfällt, wo er überhaupt ist und wie er panisch durch das völlig verlassene Museum irrt. Mich würde es nicht wundern, wenn das rothaarige Mädchen keine weitere Rolle mehr spielt. In so einem Schockzustand konzentriert man sich ja Erzählungen zufolge oft auf völlig nebensächliche Details.
    So eine Erfahrung vergisst man sicher nicht so leicht. Traurig, dass sich der erwachsene Theo anscheinend die Schuld für den Tod seiner Mutter gibt.


    Wie gesagt, sehr gelungen und fesselnd bisher, aber auch beklemmend. Das werde ich vermutlich eher häppchenweise lesen.

    Ah und einen Kritikpunkt muss ich doch mal noch leise loswerden: Ich passe in Größe 32 und das ganz ohne Hungern, Abnehmen, Körperbildverzerrungen und ähnliches. Ich war schon als Kind sehr schlank und bin auch einfach nicht so groß geraten. Ich mag es nicht so besonders, wenn ich als "Hungerhaken" oder krank bezeichnet werde. Bei uns zu Hause musste ich niemals aufessen, was auf dem Teller war - meine Mutter als Kind schon, was ihr laut eigener Ansicht eher geschadet hat. Ich habe jedenfalls nie gelernt, über den Hunger zu essen. Ich halte seit Teenie-Alter, also seit ich nicht mehr wachse, mein Gewicht ohne mich dafür anstrengen zu müssen. Vor einiger Zeit habe ich aber versucht, bewusst zuzunehmen (ist ja nicht das erste Mal, dass die Idee entsteht, ich hätte zu wenig "weibliche Kurven" und den Körper eines Kindes), aber das war erstens wahnsinnig anstrengend (ich denke sonst nicht so viel über Essen nach) und zweitens hab ich mich auch nicht so wohl gefühlt. Und es dann schnell wieder sein lassen.


    Also vielleicht als Hinweis: Kategorisierungen am unteren Ende der Normalverteilung als kindlich oder jungenhaft Aussehende sind auch nicht so angenehm. Und in meinem Fall genauso verkehrt. :wave

    Ein sehr unterhaltsames Buch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Ein großes Plus war auch für mich der Plauderton, in dem es geschrieben ist. Dadurch hat der Leser weniger den Eindruck, er wird belehrt, sondern eher wird man zum Nachdenken und Mitdiskutieren angeregt. Wissenschaftliche Studien und Praxisbeispiele aus dem Berufsalltag der Autorin belegen deren Meinung, ohne dass jemals der Eindruck entsteht, man dürfe nicht zu einer anderen Einschätzung gelangen. Dieser respektvolle Umgang mit dem Leser war für mich sehr erfrischend!


    Es gab Stellen, die mich zum Lachen gebracht haben und welche, die mich nachdenklich stimmten. Ich war nicht immer einer Meinung mit der Autorin. Manche Stellen waren mir zu ausführlich oder zu knapp. Insgesamt war das Buch aber eine Bereicherung.


    Ein nettes, appetitliches Sachbuch für zwischendurch. ;-)

    Ich bin etwas spät dran, habe aber dafür das Buch gleich in einem Rutsch gelesen - es war so unterhaltsam. Jetzt weiß ich nicht mehr, was in welchem Abschnitt vorkam, aber ich möchte kurz noch mal zusammenfassen, was hängen geblieben ist:


    Den Abschnitt über die Werbung für Männer fand ich zum Schießen! :rofl Ich hab das gleich auch meinem Mann vorgelesen (obwohl er sich wohl ein bisschen wieder gefunden hat, konnte er es auch lustig finden :lache).


    Ich finde es unglaublich traurig, dass so viele Frauen in Deutschland sich nicht hübsch finden. Und in diesem Zusammenhang hat mich die Frage nach den Idealen, die ich selbst vielleicht auch anstrebe, zum Nachdenken gebracht. Irgendwie bringt dieser vergrößerte Lebensraum der Frauen heutzutage scheinbar auch mit sich, dass jede Frau von sich erwartet, in allen Bereichen perfekt sein zu müssen - Hausarbeit, Kindererziehung, Beruf, Familie, Dekoration, Aussehen und natürlich gute Laune. Mit wahrer Freiheit hat das nichts zu tun!


    Andererseits habe ich auch einmal an der Uni ein Seminar zu gender mitgemacht, in dem bei mir der Eindruck entstanden ist, wenn man sich als Frau dazu entschließt eine Zeitlang bei den Kindern zu bleiben statt zu arbeiten, müsste man sich dafür entschuldigen. Das hat genauso wenig mit Freiheit zu tun - und wirft die Frage auf, warum so eine Entscheidung überhaupt so wenig wertgeschätzt wird.


    Auch wenn ich fest vorhabe, mir die ersten Kinderjahre mit meinem Mann fifty/fifty zu teilen, kann ich es respektieren, wenn Freundinnen sich entscheiden, daheim zu bleiben. Das kann ja auch eine wundervolle Zeit sein - wann hat man später schon die Chance, so intensiv seine Zeit mit den Kindern zu verbringen? Es nervt mich manchmal, dass das so extrem negativ bewertet wird - ohne dass das jetzt so in deinem Buch vorgekommen wäre. Das musste ich nur einfach mal los werden! ;-)


    Insgesamt war das Buch unterhaltsam, hat sich einfach so weg lesen lassen und hat zum Schmunzeln wie zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank dafür!

    "Ich bin Tess" ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Die lebenslustige Tess, die alles im Leben bereits ausprobiert zu haben scheint, im Moment lebt und am liebsten mitten im Geschehen ist. Und Leila, die in einem Elfenbeinturm sitzt, über das Leben lieber nachdenkt als es zu er-leben und deren Freunde eher virtueller Art sind.


    Das Buch kann aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Aber für mich lag der Reiz in einer grundlegenden Frage: Kann man sich über das Leben - und das Sterben - wirklich eine Meinung bilden, wenn man sich davon fern hält?


    Leila ist sehr intelligent. Ihre Philosophie ist perfekt durchdacht, logisch, klug - und gefühllos. Aber jede Philosophie taugt nur dann etwas, wenn sie tatsächlich auf die Realität angewandt werden kann. Und um dies überprüfen zu können, muss die Philosophin aus ihrem Elfenbeinturm heruntersteigen.


    Ein Buch für verkopfte Leute. :-]


    Zusammenfassend muss ich Punkte vergeben für die sprachliche Gestaltung, die Entwicklung der Charaktere (Leila ist nicht gerade die Sorte von Figur, die man lieben lernt; aber sie ist eine, die aus der Geschichte verändert hervor geht und das ist für mich ein riesiger Pluspunkt) und die oben beschriebene Grundaussage. Was mir nicht so gefallen hat: An vielen Stellen war mir die Handlung zu langatmig, zu verworren, einige Stellen hätten kürzer, andere ausführlicher sein dürfen. 8/10 Punkten von mir.


    Vielen Dank für die schöne Leserunde! :wave

    Die Auflösung gefällt mir wirklich gut! Leila wird mit der wirklichen Welt konfrontiert - und das ist nicht so einfach. Man kann ja alle möglichen Thesen vertreten und manches hört sich ganz plausibel und vernünftig an, wenn es nur diskutiert wird. Aber wenn man dann der Mutter gegenüber steht, ist alles vielleicht doch nicht so sicher, wie es eben noch schien.


    Mir gefällt, dass Leila Verantwortung für ihre Handlungen übernimmt. Obwohl sie immer noch der Meinung ist, dass Tess das Recht auf Selbstmord hatte, versucht sie trotzdem, ihren Teil zur Aufklärung beizutragen. Zu Marion zu fahren, war in meinen Augen ein sehr mutiger Schritt.


    Interessant finde ich auch die zwei Arten von Sterbehilfe, die sie durchgeführt hat: Ihre Mutter, todkrank, und Tess, eigentlich ziemlich lebendig und leidenschaftlich, wie wir sie kennen gelernt haben. Ein spannender Kontrast.


    Mir hat das Buch insgesamt richtig gut gefallen. Obwohl es mir wie logan-lady geht: So richtig sympatisch war mir eigentlich keiner im Nachhinein. Außer vielleicht Jonty. Der ist auch der einzige, der am Ende immer noch derselbe ist.


    Ich glaube übrigens, das wird noch was mit den beiden... Womit die Frage nach der Freizeit beantwortet wäre. :grin

    Zitat

    Original von Tanith


    Das Leben das Leila für Tess gestaltet hat klingt so verlockend, es ist überraschend das ein so kühler, verkopfter Mensch es schafft die passende Athmosphäre für einen wilden Freigeist zu schaffen. Es ist überraschend wieviel Ehrgeiz und Elan Leila für Tess Leben aufbringt, obwohl das eigene ihr so gleichgültig ist.


    Das stimmt. Es scheint wohl so ein bisschen Freigeist doch auch irgendwo in Leila zu schlummern...

    Zitat

    Original von logan-lady
    Auch Adrian wird immer seltsamer. Der Typ ist mir überhaupt nicht geheuer und es zeigt sich, dass er selbst anscheinend auch Dreck am Stecken hat. Zwar erfährt man weiterhin nicht, warum sich Leila auf die Suche nach Tess begibt, doch ich habe schon ein paar Ideen:
    - Leila sucht Tess um damit Connor, der ja der Überzeugung ist, dass Tess lebt, glücklich zu machen
    - Leila sucht Tess Leichnam um Connor die Wirklichkeit vor Augen zu führen
    - Leila sucht Tess, die gar nicht tot ist, um sie umzubringen, damit Connor für sie frei ist.


    Interessante Thesen! :lache Mir gefällt vor allem die letzte! Das wäre jedenfalls eine überraschende Wendung... :grin

    Also in dem Abschnitt wird Leila meiner Meinung nach noch seltsamer, als sie bisher eh schon war. Die Szene in der Bar ist ja total peinlich. Und die Mail an Marion - das wird nicht gut gehen, schätze ich. So eine 180-Grad Wendung von Tess, die ihre Mutter ja nur negativ gesehen hat und mit dieser Meinung auch nicht gerade hinter dem Berg gehalten hat, das ist bestimmt ein bisschen zu viel gewesen.


    Ich mag Connor. Er tut mir total leid. Er hat eine bessere verdient als Tess oder Leila.


    Adrian - der anfängliche schlechte Eindruck bestätigt sich immer mehr. Das war für mich mal eine nachvollziehbare Reaktion, dass Leila ihm im Forum endlich mal die Stirn geboten hat. Gut so!


    Ansonsten ertappe ich mich, wie ich beim Lesen immer wieder den Kopf schüttel. Da stellt sich Leila doch meistens ziemlich dämlich an. Weltfremd ist das zu ihr passende Adjektiv.


    (...Limerenz? :pille)

    Zitat

    Original von FaerieGirl


    Wurde irgendwo mal Leilas Alter erwähnt? Ich dachte, sie wäre vielleicht mitte 20, aber als es um die Facebookfreunde geht, sagt sie, sie seien mit allen möglichen Leuten aus ihrer Schule befreundet, weil man das in der Schule eben so mache. Ob man die Leute nun möge oder nicht. Das ergibt ja keinen Sinn, wenn sie zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr in der Schule ist, dann hat sie ja eh nichts mehr mit den Leuten zu tun.


    Ich schätze sie auch auf Mitte 20. Ich hab das so verstanden, dass alle sich in der Schule eben "befreundet" haben auf Facebook, weil man das eben so macht und jetzt ist es einfach immer noch so.

    Im 2. Abschnitt lesen wir, wie Leila Tess mehr und mehr über ihr Leben ausfragt, bis sie meint, das Wichtigste zu wissen. Leila erfindet einen Neuanfang in Kanada für Tess und diese "checkt aus", nimmt sich scheinbar das Leben.


    ..scheinbar, denn nachdem sich ihre Spur in Spanien verliert und diese eine Bekannte sie in der Alhambra gesehen haben will, obwohl sie doch eigentlich schon tot sein sollte, denke ich jetzt auch, dass sie noch lebt. Leila scheint das aber immer noch in keinster Weise zu hinterfragen, auch nicht in den Abschnitten, die in der Jetzt-Zeit spielen. Überhaupt ist sie schon sehr merkwürdig - naiv, z.B. was die Job-Geschichte angeht; gutgläubig; und total verkopft eben. Wer antwortet schon in so einer Situation, wo Tess weint und Angst vor dem Tod hat, mit abgedroschenen und wirklich absolut furchtbaren Zitaten angestaubter Philosophen? :rolleyes
    Wenigstens spricht für sie, dass sie ihr eigenes Verhalten in der Situation doch im Nachhinein wenigstens ansatzweise hinterfragt.
    Eine autistische oder schizoide Persönlichkeit halte ich da auch für wahrscheinlich.


    Das mit dem Mitbewohner finde ich super! So ein frischer Wind kann Leila nur gut tun. Auch die Geschichte mit Connor wird sicher noch interessant.


    Adrian wird immer gruseliger. Wieso meldet er sich dann doch plötzlich? Was für ein Interesse hat er an der ganzen Sache? Alles noch sehr rätselhaft... ?(

    So, dann bin ich heute mal die erste. :-) Den Inhalt halte ich ganz kurz, denn wir haben ihn ja eigentlich alle gelesen ;-):


    Wir erhalten im ersten Abschnitt einen ersten Eindruck der beiden Hauptpersonen, Leila und Tess. Leila ist ziemlich vereinsamt, hat vor kurzem ihre Mutter an MS verloren und ist ziemlich viel im Internet unterwegs. Dort trifft sie in einem Philosophieforum auf Adrian, den sie zunehmend bewundert. Dieser tritt eines Tages mit einem ungewöhnlichen Jobangebot an sie heran: Er kennt da so eine Frau, die unheilbar aber nicht tödlich erkrankt ist und ihrem Leben ein Ende setzen will. Da sie aber gleichzeitig vermeiden möchte, ihrer Familie Kummer zu machen, hat sie einen Plan geschmiedet: Sie möchte auswandern und sich dann das Leben nehmen. Eine andere Frau - Leila - soll jedoch ihren Platz einnehmen, Emails beantworten, auf Facebook posten usw. So würde niemand merken, dass sie tot ist. Mit der Zeit soll die Korrespondenz langsam einschlafen, so dass sie zunehmend einfach in Vergessenheit gerät.


    Ich finde es bisher sehr gut geschrieben, spannend und mitreißend. Ich war gleich in der Geschichte drin und werde heute sicher noch weiterlesen.


    Adrian finde ich gruselig und sehr manipulativ. Er hat bei der einsamen Leila auch leichte Karten. Einsame Menschen sind ja oft auch ein bisschen stolz – positiv, sodass sie sich für besser halten oder negativ, sodass sie sie sich für schlechter halten. In jedem Fall aber halten sie sich für etwas Besonderes. Das kann man hier schön daran sehen, dass diese übertriebenen Komplimente, die jemanden mit gesundem Selbstbewusstsein wohl eher misstrauisch machen würden, bei ihr auf fruchtbaren Boden fallen. Endlich hat jemand erkannt, dass sie ganz besondere Fähigkeiten hat! Wie könnte sie sich da selbst eine Blöße geben, riskieren, dass der gute Eindruck gleich wieder zunichte gemacht wird? Adrians Auftritt erinnert mich stark an die Arbeitsweise mancher Sekten.


    Auf Leila bin ich schon sehr gespannt. Sie wirkt ja sehr verkopft, scheint fast gar nicht mit ihrer intuitiven, gefühlsmäßigen, leidenschaftlichen Seite in Kontakt zu sein. Ich war fast ein bisschen von ihr geschockt, als sie sich nach dem für mich sehr berührenden Bericht von Tess scheinbar ausschließlich auf die Schreibweise dieser komischen Band konzentriert hat. Das wirft für mich schon die Frage auf: Macht sie das Ganze aus Mitgefühl und reiner Menschenfreundlichkeit oder eben eher aus Stolz? Bis hierher würde ich stark auf Letzteres tippen.
    Dann stellt sich aber auch die Frage, ob jemand, der wirkliches Mitgefühl empfinden würde mit Tess überhaupt in der Lage wäre, ihrem Wunsch zu entsprechen?
    Jedenfalls denke ich, die emotionale Tess wird für Leilas Weltbild und für ihr Selbstbild noch eine ganz schöne Herausforderung sein. Immerhin scheint Leila ja so zu leben – und auch so zufrieden zu sein – wie Tess es eben gerade verabscheut. Mittelmäßig, ohne größere Erlebnisse, ohne viel Emotionen. Ich bin schon wirklich sehr gespannt, wie sich die Begegnung dieser zwei unterschiedlichen Persönlichkeiten gestalten wird und in wie fern Leila (und Tess) sich dadurch verändern wird.

    Ein anspruchsvoller, spannend erzählter historischer Roman.


    Mit diesem Buch hatte ich so meine Schwierigkeiten. Das lag zum einen an der ungewohnten Sprache, die ein gewisses Maß an Konzentration erfordert. Zum anderen an den detaillierten Schilderungen, die zwar liebevoll bis ins letzte Detail gehen und sicherlich exakt recherchiert sind, mir aber doch immer wieder zu langatmig wurden und meinen Lesefluss eher ins Stocken gebracht haben. Die handelnden Figuren waren mir zwar nicht unsympatisch, so richtig warm geworden bin ich mit ihnen aber auch nicht. Motivationen und Absichten waren mir manchmal eher unverständlich, Standpunkte wechselten aus meiner Sicht häufig unvermittelt bei ein und derselben Person und so fiel mir die Identifikation und das "Mitfiebern" hier nicht so leicht. Die Handlung an sich fand ich dagegen sehr spannend insbesondere im 2. und 3. Teil, die Auflösung am Ende ist auch sehr gut gelungen.


    Insgesamt bin ich somit mit dem Buch dann doch ganz zufrieden - würde es aber nur denen weiter empfehlen, die genügend Zeit haben, sich wirklich hinein zu vertiefen.

    Charlotte Pauly ist eine unabhängige und selbstbewusste junge Frau mit einigen Schatten in ihrer Vergangenheit. Um diesen zu entkommen, geht sie in ein fremdes Land, wo sie eine Anstellung als Gouvernante für die kleine Emily annimmt. Doch hier warten neue Schatten auf sie, die sie düster in Empfang nehmen und wenn sie ihrem Schützling helfen will, gilt es schleunigst ein Geheimnis zu lüften.


    In einem anderen Handlungsstrang beginnt der Journalist und beliebte Theaterkritiker Tom Ashford nebenberuflich Rätsel zu lösen und betrügerische "Geisterseher" zu entlarven. In dieser Funktion begegnet er schließlich Charlotte und Emily und in Folge beginnen sich die Schatten allmählich zu lichten...


    Ein wunderbares Buch, das eine herrliche gruselig-mysteriöse Stimmung herauf beschwört, die den Leser absolut in den Bann ziehen kann. Dazu ein wenig Liebe, Humor und historische Anekdoten - das Ergebnis ist wirklich empfehlenswert.


    9/10 Eulenpunkte von mir.

    Zitat

    Original von Lese-rina


    Oh, ich bin sicher, die fiele was weitaus besseres und spannenderes ein! :wave


    Findet ihr das Buch wirklich so krimilastig? :gruebel Manche Beiträge lassen mich darauf schließen, für mich passt das aber gar nicht zum Buch. Klar, es geht letztentlich um eine Tote, aber ich sehe es mehr als Roman, bei dem es ein Rätsel zu lösen gilt und nicht primär einen Todesfall aufzuklären und evtl. einen Schuldigen zu fangen.


    Für mich hat es eben so ein bisschen die Atmosphäre von Sherlock Holmes in "Hound of the Baskervilles". :grin

    Das Ende bleibt etwas rätselfhaft. Ich finde nicht, dass Emilys Verhalten/Visionen/Trancen dadurch erklärt werden, dass ihre Mutter noch lebt. Es gab schließlich einige Situationen, in denen Lady Ellen nicht anwesend sein konnte - z.B. beim Teetrinken mit Charlotte und Tom. Klar, Kinder können manchmal in ihrer eigenen Welt versunken sein, aber in der Szene war sie völlig wach, ist dann aus heiterem Himmel in Trance gefallen und konnte sich später nicht daran erinnern. Am Ende deute ich das Buch so, dass Emily doch einige Male echte Visionen hatte, wenn auch nicht Visionen von einer Toten.
    Ein Hauch Mystik bleibt also, aber das passt hervorragend zu der Geschichte und da nicht alles restlos erklärt wird, bleibt die rätselfhaft-gruselige Stimmung auch nach Zuklappen des Buches. :-)


    Zitat

    Original von Lumos
    Das Ende ist einfach - :anbet!
    Die Szene bei Tom daheim, die subtilen Schwingungen, die die sensible Charlotte aufnimmt, ihre Verzweiflung - und dann die letzten knappen Sätze, ohne großes Geschwafel ist alles gesagt! Perfekt!


    :write So ging es mir auch. Sooo schön, dass dieser Teil der Geschichte dann auch noch zu einem Ende gebracht wurde. Lese-rinas Vorschläge (v.a. den zweiten) finde ich auch super. :-]


    Vielen Dank, dass ich dieses Buch in der Leserunde lesen konnte! Es hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich werde es wärmstens weiterempfehlen. :wave