Beiträge von Brigia

    Da kam jetzt genau im richtigen Moment die Spannung wirklich auf! Ich habe noch keine Ahnung, wer die zwei letzten Morde begangen haben könnte. V.a. die Frau passt nicht ins Bild, denn die scheint ja nicht im Zusammenhang mit irgendwelchen Grundstücken zu stehen. :gruebel


    Schnell weiter lesen! :fruehstueck

    Es ist weiterhin ein großes Vergnügen, dieses Buch zu lesen. :anbet


    Mehrere Motive stehen zur Auswahl, ich kann im Moment noch gar nicht sagen, was es letztendlich wohl sein wird. Nur Farid habe ich ausgeschlossen, aber da geht's mir wie Pierre - ich will ihn einfach nicht als Mörder haben. Die Geschichte mit dem gestohlenen Essen fand ich große Klasse - der ältere Uhrmacher wächst mir richtig ans Herz. :-]


    Ich kann mir über Charlotte auch noch kein abschließendes Urteil bilden, aber den gemeinsamen Abend der beiden fand ich seeehr romantisch und sehr angenehm. Für so was wäre ich auch zu haben. :grin Da wäre Pierre wohl besser dran als bei Celestine; man sollte die Männer nicht mehr erziehen wollen, das bringt nichts und macht nur Ärger für alle Beteiligten.


    Über eine kleine Sache bin ich gestolpert: Auf S. 175 unten werden "vier Dinge auf Pierres Liste" angekündigt, dann kommen aber nur drei oder, wenn man Lucs Aufgaben dazu zählt, fünf. :wave

    Ich kann mich der allgemeinen Meinung nur anschließen. Heute habe ich zum ersten Mal seit langem mal wieder einen Tag frei und bei dem, was ich bisher gelesen habe, scheint dieses Buch perfekt dafür zu sein. Die Atmosphäre in dem Ort lässt Urlaubsstimmung aufkommen, der Fall ist so interessant, dass ich gerne weiter lese und die Hauptfigur ist sympatisch und liebenswürdig. Da werde ich heute sicher noch mehr kommentieren - ich habe ja auch einiges aufzuholen! Ein Buch zum Erholen bis hierher. :liegestuhl

    Ich fand das Kapitel auch deutlich spannender als die davor.


    Theo hat schon einiges von seinem Vater; er stiehlt sich auch gerne aus der Verantwortung, vermeidet unangenehme Dinge. In gewissen Situationen fragt er sich ja auch direkt, was sein Vater an seiner Stelle getan hätte. Umso bewundernswerter, dass er tatsächlich die Entscheidung getroffen hat, keine Drogen mehr zu nehmen. Und dann gesteht er Hobie auch noch seine Machenschaften. Jetzt hoffe ich für ihn, dass diese Strähne von ungewohnter Ehrlichkeit und Verantwortungsübernahme eine Zeit lang anhält.


    Es ist schon interessant, wie sich ein unbehandeltes Trauma auf ein Leben auswirken kann. Offensichtlich kennt Theo die Diagnose einer PTBS. Das ist ja eigentlich ganz gut behandelbar - aber er unternimmt nichts in diese Richtung. Ist das wieder sein Muster von Vermeidung? Oder steht ihm sein eigenes eher verschlossenes Wesen im Weg?


    Ich finde, das Bild taugt sehr gut als eine Metapher für das Traumatische, das ihn seit dem Unfall begleitet. Offensichtlich projeziert er eigene Gefühle darauf. Über die Jahre konnte er es zeitweise ganz gut verdrängen, aber es ist immer noch da und wieder ins Bewusstsein zurückgekehrt. Die Sprache, die die Autorin verwendet, passt so gut zu dem, was man über traumatische Erinnerungen weiß - es liegt in diesem Lager, wie in einem "Bestattungskomplex der Maya" (S. 629) und die kühlen Flure mit Stahltüren assoziiert Theo mit einer "vorfabrizierten Ewigkeit, in dier sich (...) bis in alle Zeiten kein Staub ablagerte" (S. 629). Dann wird das Bild selbst zu seinem eigenen verwundeten und verzweifelten Selbst, bzw. zu dem Teil, der immer noch unter dem Trauma leidet. Diese Bildhaftigkeit finde ich einfach klasse! *schwärm* :anbet


    Dass die Bank, die mit der Mutter zusammenhängt, die Aufschrift "Alles, was möglich ist" trägt, finde ich auch wieder so ein interessantes Detail.


    Das Buch muss ich einfach langsam in kleinen Häppchen lesen, sonst würde mir das alles entgehen. :wow

    Theo ist unglaublich isoliert. Ich finde das richtig bedrückend zu lesen. Er lebt wie innerlich abgeschottet von allen anderen, lässt niemanden an sich heran. Und gerade in einem Moment der Erleichterung, als er dieses blöde Bild endlich los hat, kommt der nächste Schock - das Haus wird umgebaut. Ich hoffe ja irgendwie immer, noch dass sich mal wirklich was zum Guten wendet, aber es sieht momentan nicht danach aus. :-(

    Es scheint, als hätte Theo hier noch einmal eine echte Chance bekommen, etwas aus seinem Leben zu machen. Allerdings rutscht er immer tiefer in seine Depression hinein und ist auch wieder mehr mit dem unverarbeiteten Trauma konfrontiert. Hobie kann ihn nicht mehr so erreichen wie früher, was ich sehr schade finde. Theo braucht dringend Hilfe!

    Zitat

    Original von Darcy
    Theos überstürzte Flucht ist für mich ein Zeichen, wie sehr Theo auf sich alleine gestellt ist. Ich wundere mich aber, das er von seiner Mutter weniger Vertrauen und Aufrichtigkeit gelernt hat. Ich bin auch von dem weiteren Drogenkonsum abgeschreckt. Aber süchtig wird Theo komischerweise nicht. Noch nicht mal nach Zigaretten scheint es ihm zu gelüsten auf den langen Busfahrten. Sehr merkwürdig.


    Also ich habe das "Fieber" eigentlich schon als deutliche Entzugserscheinungen interpretiert. :gruebel Er vermisst ja auch ausdrücklich den Wodka, den er täglich getrunken hat. Ich hoffe, dass er jetzt noch die Kurve kriegt - und bin sehr froh, dass er nicht mit Boris nach Kalifornien gegangen ist!

    Dieses Kapitel war für mich zwei geteilt. Die erste Hälfte war nur noch mehr von der Sorte des letzten Kapitels, was mir dann auch etwas zu viel wurde. Immerhin hat sich geklärt, warum Theos Vater ihn zu sich geholt hat. Er ist ja wirklich an Hinterlistigkeit nicht zu überbieten!


    Mit dem Tod des Vaters hat die Geschichte wieder an Fahrt aufgenommen und ab da hat sich das Kapitel quasi von selbst gelesen. Ich freue mich, wieder mit Theo in New York zu sein. Hobie und Pippa sind einfach großartig! Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn er bei ihnen bleiben könnte. Das wird aber vermutlich noch schwierig werden. Obwohl seine Mutter ja auch ganz schlau war, was das für ihn angelegte Geld betrifft, sodass die Schule kein Problem sein dürfte. Der Anwalt könnte für Theo auch sehr nützlich werden; er klang sympatisch. Bin gespannt, ob er noch mal eine Rolle spielt.


    In Dtl. hätte Theo mit 16 ganz gute Chancen, nicht in ein Heim zu kommen, soweit ich weiß. Das ist wohl nicht mehr lange hin. Aber wie das in den USA geregelt ist?

    Mich hat auch dieses Kapitel fasziniert. Boris ist eine total interessante Figur. Das finde ich an dem Buch so bemerkenswert - niemand wird einseitig dargestellt, es gibt von jeder Person gute und weniger gute Seiten!


    Ich glaube, Boris hat schon zu viel Lebenserfahrung für sein Alter. Daher ist es auf der einen Seite traurig, dass Theo sich mit ihm anfreundet, denn er wird auf die schiefe Bahn gezogen. Andererseits scheint mir Boris auch jemand zu sein, auf den Theo sich in Zukunft verlassen kann. Er hat vielleicht eine zynische Sicht auf die Welt, trinkt ganz bestimmt viel zu viel, aber auf eine sehr merkwürdige Art hat er das Herz auf dem rechten Fleck.


    Das Motiv des Mondes als Symbol für Heimat-in-der-Fremde fand ich total romantisch und anrührend. Das Kapitel heißt ja auch irgendwas mit Mond - der muslimische Name von Boris hatte übersetzt ja auch was damit zu tun, wenn ich mich noch richtig erinnere? Beide Jungs verbinden völlig verschiedene Orte mit Heimat - New York, Indonesien. Aber sie scheinen im jeweils anderen eine Art Ersatz-Familienmitglied gefunden zu haben.

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    Original von Buchdoktor
    Dass es Theo besser geht und ihm das Essen wieder schmeckt, liegt offenbar daran, dass er weniger Psychopharmaka nimmt. Die Erwachsenen finden, Theo bräuchte ein Hobby, ihre Zuwendung wirkt künstlich, sie bekommen nicht wirklich mit, was Theos seelische Heilung fördern könnte.


    Ich hab die Besserung eher auf seinen Kontakt mit Hobie und die damit verbundenen Tätikeiten zurückgeführt. Was bedeuten würde, dass genau das geholfen hätte, was die Erwachsenen vermutet haben: Kontakt mit einer echten Vertrauensperson und ein Hobby. Nur dass Theo etwas wählerischer war in Bezug auf beides als die Erwachsenen gedacht hätten. ;-)

    Da hatte sich gerade alles etwas eingerenkt, Theo kam langsam wieder auf die Füße - und dann kommt der Vater zurück. Ich bin sicher, dass Theo bei den Barbours sehr gut aufgehoben gewesen wäre und Hobie ihm auch sehr gut getan hätte. Total schade - ich glaube nicht, dass das gut geht.


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    Original von Darcy
    Ein langes Kapitel, in dem viel passiert ist.
    Zuerst war mir Hobie etwas suspekt, aber er scheint ein netter Kerl zu sein. Ich habe mich gefragt, ob er und Welty ein Paar waren. Er spricht so liebevoll von Welty.


    Das hab ich auch gleich vermutet. Beide kinderlos und ohne Frauen, die Vermutung liegt ja schon irgendwie nicht ganz so fern. Würde zu den beiden passen, beide so sympatisch und gutherzig.

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    Original von nicigirl85
    Ach und fast hätte ich es vergessen: Theo klaut ein Bild, das mit dem Distelfink, was schon einmal ein Feuer überstanden hat. Wie philosophisch...


    Stimmt, das mit dem früheren Feuer hatte ich total vergessen. Wie passend! Danke, das ist ein hübsches Detail.

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    Original von Gronik
    Theos Mutter ist also wirklich tot. Als häufige Krimileserin wollte ich es ja nicht glauben, bis wirklich von einer Leiche die Rede ist, aber es es ist wohl so.
    Gab es eigentlich eine Beerdigung? Wurde nicht erwähnt, oder?


    Du hast Recht, das wurde tatsächlich nicht erwähnt. Ob sie die Leichen noch aufbewahren, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind? :gruebel

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    Original von bauerngarten
    Die Kapitelüberschriften habe ich bisher nicht wirklich zum Inhalt zusammen gebracht. Mal sehen was es denn dann mit dem nächsten Abschnitt auf sich hat"orphium-Lolli".


    Ich fand die Überschriften eigentlich immer ganz passend:
    "Junger Mann mit Totenschädel" für den Unfall, "Anatomiestunde" für den Teil direkt danach - das passt für mich total zu der Stimmung, die im 2. Kapitel rüber kommt - und "Park Avenue", weil die vorübergehende Pflegefamilie dort wohnt.


    Bin auch schon gespannt, was es mit der nächsten Kapitelüberschrift auf sich hat. :gruebel

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    Original von Darcy


    Aber das liegt wohl an mir, ich kann mich wohl schlecht in traumatisierte 13jährige hineindenken.


    Ich glaube, er will das Ganze immer noch nicht wahrhaben und verdrängt es ein Stück weit. Nach so einem traumatischen Ereignis sind Erinnerungslücken ganz normal. Und als 13jähriges männliches Wesen sind alle Gefühle sowieso uncool - und davon würden sicher eine Menge hoch kommen, wenn er die Erinnerungen wirklich zulassen würde.


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    Original von Darcy
    Ich habe gerade ein Buch über die Chaostheorie gelesen. Diese hallte in mir wieder, als Theo seine Gedankengänge führt, wie es dazu kam, das seine Mutter zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort war. Ein Kette tragischer Entscheidungen und Gegebenheiten.


    Es ist scheinbar schwer auszuhalten, wenn solche Katastrophen wie aus heiterem Himmel über einen kommen. Eine so völlig unvorhersehbare Welt ist wohl schwer verdaulich. Da scheint die menschliche Reaktion zu sein, sich mit aller Gewalt eine Antwort auf das warum zusammenzubasteln, meistens in Verbindung mit Schuldzuweisung. Hier bin ich sehr gespannt, wie sich das für Theo noch weiter entwickeln wird.

    Das Kapitel war für mich auch sehr eindrücklich. Ich mag Mrs. Barbour sehr. Wenn sie noch ein Stückchen mehr auf Theo zugehen würde, könnte er sich ihr gegenüber meiner Ansicht nach wirklich öffnen. Von ihr muss er keine Gefühlsausbrüche befürchten. Ich finde es toll, wie pragmatisch und unsentimental sie reagiert. Nur die Sache mit den Schlafmitteln ist daneben - aber vielleicht gut gemeint. Auch Mr. Barbour ist mir sympatisch. Eine ganz normale Familie, trotz der ganzen Hausangestellten.


    Das Verhör fand ich auch schrecklich. Ich kann einerseits die Beamten schon verstehen, die haben sicher auch ganz schön viel Druck das Ganze schnell aufzuklären. Aber es ist so eindrucksvoll beschrieben, dass sie mit dem ganzen Setting genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie möchten. Theo macht immer mehr zu, wird immer verwirrter und sagt am Ende alles, nur um das Gespräch hinter sich zu bringen.


    Jetzt bin ich total gespannt, wie es weitergeht und wer sich hinter der Tür mit der grünen Klingel verbirgt.

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    Original von Mercymelli


    Das würde ich auch gerne, vielleicht wollen ja noch ein paar Eulen mitmachen und es lässt sich dieses Jahr eine private Leserunde zu dem Buch arrangieren, wäre schön!


    LG :wave


    Ich kenn es ja noch gar nicht und bin jetzt wirklich neugierig geworden. Wäre da auf jeden Fall auch dabei, wenn es zeitlich passt!

    Zu dem Kapitel gibt es nicht viel Neues zu sagen. Die beklemmende Atmosphäre setzt sich fort. Ich glaube allerdings, egal wie sich Theo jetzt dann weiterentwickelt, diesen Jungen haben wir nun so eindrucksvoll kennengelernt, dass er ein Stückchen Sympathieträger bleiben wird.


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    Original von n8eulchen
    Mir hat dieser Abschnitt sehr gut gefallen. Ich finde die Sprache und die Atmosphäre, die damit erzeugt wird, wirklich gut. Ich glaube, dass ich bald mal unbedingt ein Buch von Frau Tarrt auf englisch lesen muss, denn mich würde interessieren wie gut sie im Original ist.


    :write Das habe ich mir auch fest vorgenommen!